"Überbezahlt" ist eine relativ konnotierte Vokabel.
Also fragen wir mal wozu?
Womit kann man ein Intendantengehalt vergleichen?
Mit dem Gehalt eines PS1-GF oder eines Bertelsmann/RTL-GFs? Ich würde sagen: Eher nicht. Aber dies zu belegen fällt mir schwer.
Mit dem Gehalt eines Ministerpräsidenten? Ich würde sagen: Eher nicht. Das Gefüge der politischen Jobs ist weitab von dem, welche Verantwortung sie für das Gemeinwesen haben. Ein Teil des Einkommens von Politischen Verantwortungsträgern kommt aus Zusatzeinnahmen (Mandat, Aufsichtsrat), ein Teil sind (hohe) Aufwandspauschalen. Dies alles lässt sich - nach meiner Erfahrung - schwer mit dem Amt eines Indentanten vergleichen.
Bleibt der Bereich: Tochtergesellschaften der Kommunen/ der Länder/des Bundes.
Ein GF einer Abfallgesellschaft (finanziert aus Beiträgen der Bürger, Grundversorgung, trotzdem im Wettbewerb tätig) oder einer Krankenhausgesellschaft oder eines Hafens / eines Flughafens / einer Messe - das könnte für mich ein adäquater Vergleich sein.
Ich weiß, dass Sparkassen-Chefs sehr sehr viel Gehalt bekommen (öffentliche Einrichtung, d.h. das ist das Geld der Bürger!), aber man muss ja nicht gleich mit dem üppigsten vergleichen.
Die Gehälter der Beteiligungen der öffentlichen Hand werden von gewählten Politikern genehmigt (die in den Aufsichtsräten sitzen). Sind also demokratisch legitimiert. Müsste man jetzt mal schauen, welche Gehälter da üblich sind. Ich glaube, es sind höhere als die der Intendanten.
Dann könnte man sich nochmal die Mitarbeiterzahl und die Budgethöhe ansehen. Und dann hat man eine gute Vergleichsbasis für eine Einordnung.
Ein gefühltes "zu viel" ist wenig überzeugend.
Eine sachliche Begründung für eine Einordnung ist möglich.
Und wenn dann rauskommt, dass es eben objektiv nicht "zu viel" ist, was dann?