PDs völlig daneben am Hörer

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Sassa

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Ein Freund von mir ist ganz zerknirscht gestern aus einer Moderatoren-"Straf-Sitzung" gekommen.

Der Chef bemängelte lautstark, daß zu wenig "Positioning" betrieben werde und die Moderatoren zu wenig die teuer produzierten ID-Jingels einsetzen.
Jetzt sind sowieso 2x pro Stunde nach den Nachrichten, 2x nach Verkehr, nach Wetter und nach jedem Beitrag irgendwelche Positionierungen nachgeschossen, die Hörerbeschwerden gehen auch in die Richtung daß zu viel nervige Eigenwerbung gemacht würde.
Aber was macht ein Programmdirektor: Er fordert entgegen der Hörerbeschwerden noch mehr IDs !
Auf die Entgegnung eines Moderators, daß mehr kaum möglich sind, daß dann wirklich zwischen jedem Musiktitel eine "Eigenwerbung" kommen müßte,
und man dann ja noch mehr gegen die Hörerbeschwerden arbeiten würde, wird nur gesagt: "Keine Debatte bitte, ich weiß schon was ich tue !"

Wissen diese PDs wirklich was sie tun ?
Liegen diese Handbuch-Radiomacher wirklich richtig ?
Liegen sie nicht völlig neben den Hörerinteressen ?

Wer gegen Hörerinteressen agiert, agiert letztendlich auch gegen die Interessen der Werbekunden, denn wenn ein Radio nicht mehr gerne gehört wird, weil es einem auf die Nerven geht, dann hat man auch von Werbung in diesem Radio nichts !
 
Nee nee, je mehr Hörerbeschwerden,desto richtiger. Sagen Kreklau und Fitzek. Und sagte auch mein früherer Chef. Bis die Lizenz weg war.
 
Die ganz normale MA-Hörer-Gehirnwäsche - und gerade in Regionen mit wenig Alternativen leider auch noch erfolgreich. Denn schließlich kann der Hörer auf die Frage "welchen Sender hören Sie" zwar antworten: "Radio XY, ist zwar besch...., aber es gibt ja keine anderen Sender" - aber in die MA fließt ja nur die Aussage "Radio XY" ein. (Achtung: vereinfachte Darstellung!)
 
@Berlinreporter: genau!
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Hallo Sassa,

interessante Frage. Schon viele haben sich über die von Dir angesprochene Problematik geärgert, dabei ist es recht unkompliziert, wenn man als Macher von der eigenen Wahrnehmung, die sich oft mit der Sicht der "Hardcore-Fans" deckt, abstrahieren kann.

Für den Radiomacher selbst und die besonders aufmerksamen Fans eines Senders ist ständiges Positionieren, enge Titelrotation und Wiederholung von Moderationsthemen unnötig und unangenehm.
Für die "normalen" Stammhörer ist es dagegen schon erträglich und sinnvoll und den Wechselhörern fällt es gar nicht auf und ist nötig, damit er die Messages und guten Musiktitel des Senders überhaupt bekommt (gilt für einen Sender bei dem alles in Ordnung ist).
Da aber hauptsächlich die aktiven Fans anrufen und Mails schreiben, erscheint der Eindruck, die Mehrheit der Hörer sei unzufrieden. Das ist ein Fehlschluss, da Höreranrufe/Mails nicht repräsentativ sind und nur Hinweise auf (aber keine Beweise für) Fehlentwicklungen geben können.
Ob wirklich ein Problem vorliegt, bekommt man nur über professionelle Marktforschung raus. Und da zeigt sich beispielsweise, dass ein vier Wochen kräftig on air beworbenes Gewinnspiel unter den Stammhörern nur eine Bekanntheit von 60 Prozent und bei den Wechselhörern nur von 30 Prozent hat (wäre ein Armutszeugnis für die On Air Promotion), trotzdem aber täglich 30 Emails eingehen, von Leuten, die der Ansicht sind, das Spiel wird zu oft beworben. So lange die Beliebtheit des Spiels hoch genug ist, sind die Meckermails der Minderheit kein Grund (außer mit höflichen Mailantworten) programmverändernd zu reagieren. Gleiches gilt für enge Musikrotation. Es gilt für die Mehrheit zu senden, nicht für den Fanclub, will man Hörermasse in der MA haben. Dem Fanclub kann man es sowieso nicht recht machen (meine mit Fanclub nicht einen echten, sinnvollen Radioclub, sondern die untyptischen Dauerhörer).

Und als Macher muss man sich damit abfinden, dass die Mehrheit der Hörer abgelenkt ist und nur kurz oder gar nicht zuhört und wir ihnen deshalb die wichtigen Promotionsthemen, Informationen und beliebten Titel öfter geben müssen und dafür weniger gute Titel und uninteressante Themen weglassen.

Und wer das nicht mag, kann ja immer noch bei SWR3 die Nachtschiene moderieren oder zum Deutschlandfunk gehen oder zu Print/TV gehen (und feststellen, dass es dort nicht dieses "ich liebe das eigene Medium"-Gekuschel, wie bei uns gibt), läßt die Jasemine als ihre ganz persönliche Meinung stehen.

PS: Ob ein PD gut oder schlecht ist, hängt nicht davon ab, ob er seine Mods anweist nach jedem Titel zu positionieren oder nicht. Ein guter PD kennt das Ziel seines Senders, die Strategie mit der er es umsetzen kann, die Konkurrenz im Markt und das Standing, das der eigene Sender bei den Hörern hat. Um das zu wissen, schaut er sich an, wie und wie oft die Konkurrenz positioniert, wieviel und welche Titel sie spielt usw. Außerdem prüft er im eigenen Tracking Bekanntheit und Beliebtheit des eigenen Programms, der Programmpersonalities, der Programmrubriken, sowie die Imagewerte des eigenen Produktes (Musik, News, Comedy, Regionalkompetenz...) und vergleicht das mit der Konkurrenz. Neben den üblichen Musiktests ist die Prüfung weiterer qualitativer Bewertungen ("Musik wiederholt sich zu häufig", "Zuviel unbekannte Musik", "verläßliche Verkehrsinformation", "morgens witzige Unterhaltung".....) hilfreich, um entsprechende Maßnahmen gezielt und verläßlich (also gerade nicht einfach aus dem Bauch heraus) anzuordnen und umzusetzen. Das ist eines von vielen Kriterien, das gute von schlechten PDs unterscheidet (neben zum Beispiel sozialen Führungsfähigkeiten usw.). Wer natürlich bei einem Sender arbeitet, der sich keine professinelle Mafo leisten kann, hat Pech und muss weiter Rätsel raten oder ins Horoskop schauen. In manchen Radiomärkten mit wenig/keiner Konkurrenz geht auch das anscheinend gut.

<small>[ 17-04-2003, 23:23: Beitrag editiert von Jasemine ]</small>
 
</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial"> Und da zeigt sich beispielsweise, dass ein vier Wochen kräftig on air beworbenes Gewinnspiel unter den Stammhörern nur eine Bekanntheit von 60 Prozent und bei den Wechselhörern nur von 30 Prozent hat </font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">Tja, wenn zum Bleistift das Radio im Büro so leise gedreht ist, daß Wort nicht mehr akustisch zu verstehen ist, dann kann auch garnichts anderes bei herauskommen. Solange man natürlich die Inhaber dieser Radios noch als "Stammhörer" abrechnen kann, obwohl es keine sind... Danke für die hypsche Steilvorlage.
 
Liebe Jasemine,

habe Deine Ausführungen mit grossem Interesse gelesen. Ich kann nur zustimmen.

"...dabei ist es recht unkompliziert, wenn man als Macher von der eigenen Wahrnehmung, die sich oft mit der Sicht der "Hardcore-Fans" deckt, abstrahieren kann"

Das scheint mir der Kern Deiner Aussagen zu sein.

Aber wäre es nicht "Ehrensache", wenigstens "sauber" zu arbeiten, auch wenn vielleicht die Konkurrenz gering ist bzw. die Hörer nicht in Massen abwandern?
Bsp. für "unsauberes" Arbeiten. Bei RPR 1 wird seit Jahren extrem genuschelt. Ich will niemanden an den Pranger stellen, daher nenne ich keine Namen.

Warum wird daran nichts geändert? Weil die schweigende Mehrheit sich daran nicht sonderlich stört?

Dann die schwachsinnigen Comedy Einlagen a la "Grötzi". Früher das "Tassen werfen"-Spiel oder der nervige, immer wiederkehrende Satz "Ich bin Wettergirl Horst mit dem schöneren Wetter".

Ist der Schwachsinn tatsächlich getestet worden; stehen die Leute dadrauf???
 
Hallo, zunächst Riesenapplaus für Jasemine. Eins kommt hier jedoch noch dazu: Ein PD trifft in der Regel eine solche Entscheidung nicht alleine. Da hat er noch einen Geschäftsführer über sich sitzen, und die Gesellschafter reden auch noch mit, und die wollen Geld verdienen und haben von Radio nicht so viel Ahnung. CO
 
Harald Schmidt zum Thema "Marktforschungsinstitute":
"Sage mir, wer Dich fragt, und ich sage Dir, welche Meinung Du haben wirst".

Na, und Churchills Bemerkung über Statistiken dürfte ja bekannt sein...
 
@Tom 2000:
Da kann ich leider auch nur eine sowohl-als-auch-Antwort geben.
Die Unterscheidung und die Kausalitäten "Radiosender X macht Marktforschung und das hat Wirkung Y" und "Radiosender Z macht keine Marktforschung und das bedeutet Q" gibt es nicht. Zwischen diesen beiden Extremen (Mafo oder nicht) existiert alles. Es gibt Sender die testen nur Teile der Musik in großen Zeitabständen, andere jede Woche 60 Titel. Es gibt Sender, die befragen anrufende Hörer mit einem Leitfaden, um daraus Rückschlüsse auf die Programmqualität zu ziehen, andere gönnen sich ein Callcenter, das professionelles Imagemapping betreibt. Dann gibt es natürlich mehr oder weniger gute Mafo-Institute und mehr oder weniger kompetente Leute, die die Zahlen lesen können und sinnvolle Handlungen aus den Ergebnissen ableiten. Und am Ende muss der PD doch tun, was er für richtig hält und dass kann in jedem Fall völliger Stuß sein, egal was die Mafo ermittelt oder auch absolut sinnvoll sein, obwohl die Mafo völlig falsche Zahlen ermittelt. Die Mafo ist nur ein Werkzeug. Und ob es richtig angewendet wird und ob die Arbeit erleichtert oder die Sicht verschleiert, hängt von vielen Faktoren ab, behauptet die Jasemine und wünscht einen schönen Ostermontag.

<small>[ 21-04-2003, 01:41: Beitrag editiert von Jasemine ]</small>
 
ist ja alles gut und schön was der chef da macht...

aber er könnte wenigstens versuchen, uns mal zu erklären, warum genau so und nicht anders. dann bräuchten wir hier die jasemine nicht, die zweifellos brilliant ist!

das würde zu diskussionen führen, ohne frage, aber wenn er sich so sicher ist, braucht er die ja nicht zu fürchten.

und am ende hätten wir alle das schöne gefühl: unser chef, der taugt was!

<small>[ 21-04-2003, 02:26: Beitrag editiert von newsnews ]</small>
 
Mal ein Vergleich zum Sport: Auch da gibt es viele "Experten" und wissenschaftliche Untersuchungen en masse. Und eigentlich ist es völlig egal, welche zur Verfügung stehenden Instrumente und welche Forschungsergebnisse ein Trainer in seine Arbeit einfließen lässt - wichtig ist "was hinten rauskommt". Es kommen ohnehin noch so viele andere Einflüsse hinzu, dass der Trainer letztlich in großem Maße auf seinen Instinkt und sein Gefühl vertrauen muss. Und es gibt Trainer, die auf Grund ihrer harten Gangart von einer Mannschaft respektiert werden - andere wiederum kommen wegen ihrer einfühlsamen Art und Weise gut an. Ändert sich aber die Umgebung (sprich die Spieler oder die Tabellensituation), kann dieses Gefüge ganz schnell zusammen brechen.

Langfristig erfolgreich werden dabei nur die Trainer sein, die zwar auf eine wissenschaftliche Basis vertrauen können, die aber dabei auch ihren gesunden Menschenverstand bewahren und ihren eigenen Weg gehen.

Der Unterschied zum Radiogeschäft: Wenn es nicht läuft, wird im Sport der Trainer gefeuert, beim Radio die Mannschaft.
 
moin, moin

@ jasemine

DANKE (WIE - fast - IMMER!).

@newsnews
was die weitergabe von infos durch den pd angeht, kann ich nur sagen:
im prinzip hast du völlig recht, doch leider haben die meisten - und ich habe dafür verständnis, da ich div. fälle kenne - davor aangst, das ihre infos an dritte geraten. ob absichtlich oder nicht sei mal dahingestellt.
trotzdem solltet ihr euch NIEMALS mit ansagen zufrieden geben, wenn ihr nicht versteht warum. es ist immer einfacher etwas (richtig) zu machen, wenn man die regeln kennt.
ein guter pd wird das zu schätzen wissen, allerdings nur, wenn nicht fragen alla "Trainer was ist das runde da in ihrer hand" kommen.
lest euch weiteres wissen auch selbst an.
es gibt genug bücher (sicherlich oft nur grundlagentheorie, aber immerhin eine sehr solide basis), in denen man so einiges erfährt.

jetzt kommen wir sogleich zum berlinreporter.

du hast mit deiner entlassungsthese (bedingt) recht.
denn es ist zwar optisch so, denn meistens werden die "bauern" (SORRY, aber das ist jetzt schachspielmässig gemeint) geopfert, die am wenigsten wissen (siehe newsnews), aber ich denke statistisch gesehen täuscht der eindruck. ein sender hat EINEN PD und viele mods... .

beim fußball wird auch oft der verantwortliche entlassen (ausnahme leverkusen...), nämlich der trainer, wenn es mal nicht so läuft. und oft sind das auch nur strohfeuer. es sind oft essentielle dinge die geändert werden müssen, bzw. die einige zeit zum reifen (erfolgreichere ma´s) brauchen. so sieht man sich dann als pd auch schon mal gezwungen ein bauernopfer zu bringen, um die strategie langfristiger fahren zu können (ob das jetzt im einzefall gerecht ist, ist sicherlich zu bezweifeln)
doch ist der pd auch der trainer eines senders oder ist er nicht viel mehr, nämlich auch noch sportdirektor, der nicht nur kurzfristig, sondern mindestens auch mittel- wenn nicht sogar langfristig denken muss?

also, fragt eure chefs nach dem warum und zeigt so euer interesse an eurem job. das schweißt zusammen und fördert das miteinander.
 
Wobei man dazu sagen muss, dass es bestimmte Momente gibt, in denen es passt und welche, in denen es eher nicht passt. In letzterem kann man schon mal rüde abgewiesen werden, das schreckt leider viele ab. Da ist eben Fingerspitzengefühl gefragt, auf beiden Seiten.

Ein ziemlich interessantes Ergebnis der Forschung ist übrigens auch, dass der durchschnittliche Hörer in bestimmten Situationen bewußt NICHT zur CD greift, sondern Radio hört. Früh: Uhrzeit, Wetter, Infos der Nacht. Im Auto: Musik, bei der ich nicht weiß, was als nächstes kommt. (Irgendwann nudelt auch die Random-Funktion beim CD-Player mal ab...) etc. Der Hörer wird also permanent meckern, aber selten abschalten.
Warum ändern die Sender also Fehler wie Sprechweise, etc. nicht? Nun: siehe oben. Die Gefahr, dass die breite Masse auf einmal wegswitcht ist ziemlich gering. Radio ist in gewissen Situationen unentbehrlich.
Zweitens hängt das auch von der Umgebung ab. Ich gebe gern Recht, dass es im Radio viel "Mittelmaß und darunter" gibt. Der Anspruch der Hörer definiert sich aber zum großen Teil aus dem Angebot. Wenn die anderen Sender mit ähnlichen Abstrichen gut zurande kommen, warum sollte PD 1 dann Geld ausgeben und bsp. einen Sprecherzieher kommen lassen? Für uns Macher ist das vielleicht nicht einzusehen, aber der betriebswirtschaftliche Punkt ist - gerade im Privatfunk - genau so wichtig. Ich habe den Eindruck, bei vielen Machern definiert sich "gutes Radio" am eigenen Geschmack. Und das ist definitiv falsch.
Drittens: die meisten dieser "Fehler" hören nur Fachleute. Der Durchschnittshörer nimmt ein Nuscheln definitiv nicht in dem Maße wahr wie ein Radiomacher. Der Radiomacher übrigens auch nicht in dem Maße wie ein HNO-Arzt. Meiner hat mich mal darüber aufgeklärt, dass die meisten Radioleute in meiner Region lispeln. Ich hätte das nicht gehört...
Mit der Marktforschung kannst du nicht jeden individuellen Geschmack treffen, aber darum geht es bei uns ja auch nicht. Wir machen unsere Arbeit nun mal für die Masse.
 
Wenn ich ein Auto hätte, das alle 10 Minuten automatisch rechts ran fährt und mir per Display oder auch akustisch erklärt, wie toll es ist, dass es am schnellsten und sichersten von allen Autos fährt....., Ich würde es binnen kürzester Zeit entnervt zum Händler zurückbringen.

Die Krux am Radio ist, dass es Medium und Eigenwerbung zugleich ist und dass die Balance der Komponenten nicht mehr stimmt.

Ein guter Marktforscher mag die absolute Schmerzgrenze ausloten, das Optimum zwischen möglichst vielen verblendeten Einschaltern und gerade wenig genug genervten Abschaltern. Ich frage mich nur, ob es gerade diese verbleibenden claimverseuchten Dummenhirne sind, an denen die Werbewirtschaft so großes Interesse hat.
 
moin, moin,

unfassbar...

ihr "profis" definiert eure kunden (ja, hörer sind kunden und wir sind deren dienstleister) als
"du..hirne".
was bildet ihr euch eigentlich ein?
ihr habt - wenn ihr denn beim radio arbeitet - einen sehr geilen job.
ihr müsst nicht den ganzen tag körperlich schindern, sondern bekommt eure kohle für einen doch eher einfacheren job, der einzig und allein darin besteht, euren kunden freude zu bereiten. dazu gehört auch das "geclaime", den nur wenn eure kunden bei einer befragung sich daran errinnern, welchen freudenspender sie eingeschaltet hatten, bekommt ihr (und euer sender) den gerechten lohn.
nämlich werbung und NUR die bringt (nbei den privaten) das geld, das euch euren lebensunterhalt verdienen läßt.
und dass das beim kunden möglichst nett ankommt, das ist der einzig wahre job den ihr habt.
lasst euch also - anstatt hier nur so ein schwa... zeug zu posten - mal ein paar gescheite moderationen und claims einfallen...
das wird eure kunden sicherlich eher begeistern, als zu lesen, wie ihr sie einschätzt.

und das ihr dies hier in aller öffentlichkeit (ja, in diesem forum lesen offensichtlich auch eure kunden) macht, disqualifiziert euch per se schon mal für diesen job.

eure ignoranz und arroganz ist echt erstaunlich
<img border="0" title="" alt="[W&uuml;tend]" src="mad.gif" /> und tut echt weh...
wann merkt ihr endlich, das ihr für eure kunden arbeitet:
und das ist unabhängig von deren intellekt.
wenn euch aber eure kunden zu einfach sind, dann sucht euch bitte einen anderen sender (dlf o.ä.)oder wechselt am besten gleich ganz die branche.
 
Hooo, ruhig, Brauner.

Falls Du mich gemeint hast - ich habe nur festgestellt, dass der Werbeindustrie ein möglichst leicht beeinflussbarer Kunde am liebsten ist. Das Argument "Hörer über 49 sind schon zu sehr in ihren Gewohnheiten festgelegt" hat man ja wohl schon oft genug gehört.

Ich arbeite auch lieber für aufmerksame und kritische (!) Hörer - und ich bin froh, dass es sie gibt. Aber es sind nunmal nicht die Lieblingskunden der Werbeindustrie.
 
Hallo @Berlinreporter.

</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial"> Denn je dümmer ein Mensch ist, desto einfacher lässt er sich von Werbung beeinflussen.
</font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">Eine Frage, aus welcher Quelle zitierst Du diese These?

Für Antwort dankt die Jasemine.
 
Aber bitte, liebe Jasemine:

William McGuire, einer der Gurus der Sozialpsychologie, hat in mehreren Arbeiten zum Thema "attitude change" festgestellt, dass Intelligenz und Selbstbewusstsein einen direkten Einfluss auf eine mögliche Meinungsänderung beim Rezpienten haben. Man muss, einfach gesagt, gerade intelligent genug sein um die Botschaft überhaupt zu verstehen. Unmittelbar oberhalb dieser Schwelle befindet sich die größtmögliche Effizienz in puncto Überzeugung. Beim weiteren Ansteigen der Faktoren Intelligenz und/oder Selbstbewusstsein ist der Rezipient immer weniger gewillt von seinen eigenen Überzeugungen abzuweichen. Quellen dazu gibt es reichlich - fröhliches Googeln <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" />
 
Berlinreporter,

ich bin kein Werbefachmann, aber meines Wissens versuchen gängige Werbestrategien gar keine Meinungsänderung beim Rezipienten hervorzurufen, sondern lediglich das Produkt/die Marke bekannt zu machen und eventuell mit einem Image zu verbinden. Hier sehe ich keine umgekehrte Abhängigkeit von Intelligenz. Wenn man Gedächtnisleistung und Merkfähigkeit zu den intelligenzbestimmenden Faktoren zählt, müssten schlaue Hörer auf solche Botschaften sogar eher anspringen als dumme.

Aber ansonsten gefällt mir Deine Argumentation sehr gut! Warum?

Ich zweifle schon jahrelang an mir, warum gehöre ich nicht zu den 400.000 Menschen, die einen akustischen Schwachsinn wie Hitradio FFH toll finden??? Jetzt weiß ich's!!! Ich bin einfach zu intelligent dafür!
 
Natürlich geht es zunächst einmal um die Gedächtnisleistung - aber das ist der Schritt VOR der Entscheidungsfindung. Was aber nützt mir ein herausragendes Gedächtnis, wenn ich die Fakten nicht selbständig in einen Zusammenhang bringen kann? Vielleicht wären dann Elefanten intelligenter als Menschen (vielleicht sind sie es ja tatsächlich *grübel*).
Nach dem "Merken" kommt aber das "Einordnen" - sprich die Entscheidung "positiv, negativ oder wieder aus dem Gedächtnis löschen". Und bei einem komplex denkenden Menschen, der in größerem Umfang abwägt, ist es nun mal schwerer, ein anderes Produkt vom "Positiv-Platz" zu verdrängen als bei einem einfacher strukturierten Empfänger. Er hat sich nämlich auch schon die vorhergehende Entscheidung, diesen Platz zu besetzen, vergleichsweise schwer gemacht.
Übrigens: Lasst uns hier bitte nicht in eine Diskussion über Intelligenz an sich eintreten - ich glaube, das würde das Forum sprengen, weil dieser Begriff ja sehr individuell interpretiert wird.
 
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