Personalities

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lemond

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Also was in Deutschland unter so genannten Personalities verstanden wird, kann ich nicht im geringsten nachvollziehen.
Noch weniger kann ich verstehen, wie sich so manche Radiomoderatoren als DJ s verstehen. Also einer der weiß wie man mit Digas fährt ist für mich definitv kein DJ. DJ Kultur fängt für mich bei 2 1210 ern an und hört bei gemixten Übergängen die mind. 5 zusammenlaufen, auf. Und eine vorgefertigte Playlist runterzurattern, die der Musikredakteur erstellt hat, hat schon gleich 10 mal nix mit nem DJ zu tun. Also Digas und CD Player Bediener ala Arno Müller, die selbsternannte DJ s sein sollen, sollten sich mal DJ Radios aus Frankreich (FG/Paris) oder GB (One Xtra) anhören, oder ab und zu mal bei Fritz reinschalten, da stehen richtige Dj s an den Turntables oder Cd Playern.
Und für Personalities gilt das gleiche. Jemand der fehlerfrei n 3 E.B. ins Mikro hustet, hat noch lange keine Personality. Wahre Personalities im Hörfunk sind meiner Ansicht nach so rahr wie die Anzahl hörbar guter Sender. f.e.: Jürgen Kuttner, Thommy Wosch,
Stermann & Grissemann, Andre Langenfeld....

Weil sie nicht austauschbar sind wie die A.M. s unserer Zeit.
 
Wahre Personalities im Hörfunk sind meiner Ansicht nach so rahr wie die Anzahl hörbar guter Sender.

...und ebenso rar wie korrekte rechtschreibung in den radioforen :D

scherz beiseite: "dj" steht im radioumfeld eher als synonym für einen selbstfahrer und als solches hat es sich auch meiner meinung nach durchgesetzt.

hier ist also weniger der performer hinter den plattentellern gemeint, die es ja eh kaum noch gibt, wie du schon sagtest.

was die personalities angeht: gefällige zustimmung, wurde hier aber auch schon zur genüge diskutiert.

viele grüße

DJ eric ssl
 
Radio-Disc-Jockeys (DJs) gab es bereits in den 60er-Jahren, also zu einer Zeit, als man unter "mixen" noch das Zerkleinern von Äpfeln und Bananen verstand.
Neben dem Aspekt der Selbstfahrertechnik verstehen sich DJs im Radio inhaltlich auch mehr als Musik-Präsentatoren.
Insofern ist Arno kein DJ, sondern ein Host. Seine Fahrtechnik war im Übrigen nie besonders (im Vergleich zu der eines Jörg Kremer z.B).
 
genau, ....

umso weniger verstehe ich warum a.m. auf der rtl seite als dj geführt wird und nicht als moderator.
 
Arno ist selbsternannter DJ.
Arno ist Gott.
Darum spielt Er auch oft Pink's "God is a DJ".
Aber ist Gott eine personalitie? *lach*
 
wie sehe ich das ?

naja, die zeiten eines wolfman jack sind wohl vorbei... *gg

ein radio-dj ist (wie eric ssl treffend bemerkte) doch heute nichts anderes als ein host, in der lage eine automation selbstständig zu bedienen (manche kriege das dank auto-button sogar freihändig hin *gg). der begriff wurde verallgemeinert.

zu einem richtigen radio-dj gehören für mich die folgenden wesentlichen punkte:
- eigenverantwortliches beschaffen und auswählen der musiktitel
- selbstständiges erstellen der playliste (autonom zur musikredaktion, aber konform zum programm)
- sendesysteme sind während der sendung auf stand-by, werden allenfalls genutzt um die werbung zu senden; ansonsten geht´s von cd-player zu cd-player, platte zu platte, cart zu cart (handarbeit a la dampfradio ist angesagt)

zu diesem begriff gehören für mich eben eigenverantwortlichkeit und akitivität, sowie auch eine dicke portion musikalisches know-how.

viele der sogenannten heutigen "radio-djs" stehen im studio-dschungel doch schon auf weiter flur im nebel, wenn sich die sendeautomatik dank irgendwelcher technischen voodoo-probleme vom dienst zurückzieht. und warum ? weil sie nicht einmal in der lage sind zwei cd-player so zu bedienen. "bisher musste ich aber nur auf das oder das knöpfchen drücken. cd ? titel einstellen ? sorry, das is ja mega-stress". nicht selten hab ich das gehört. da wünscht man sich doch gleich das jahr 1990 zurück und die gleiche playlist... (fies grins).

ob ein dj unbedingt personality haben muss, das ist eine andere sache. ich denke mal, dass es nicht zwingend zusammenhängend herüber kommen muss. sicher, die musik, die er präsentiert wird in seine personality mit ein impliziert, aber deshalb muss er noch lange kein "master" am mikro sein. nach wie vor bin ich verfechter der these: hast du einen guten "dj" on air, geht es mehr um seine musik, als um den rest (okay, wenn der rest nicht halbwegs vertretbar auf der antenne ist, sollte man auch mal ernsthaft darüber mit ihm reden... basics sollten eben eingehalten werden).

wer hat denn im deutschen radio überhaupt noch die gelegenheit als personality zu gelten ? welcher pd lässt denn einem "host" (nehmen wir mal den eher richtigen und treffenden begriff) die chance so zu sein, wie er ist ? wer kriegt das denn hin, zwischen linern, 3eb, teaser, claim und was weiss ich nicht noch alles einen hauch eines ehrlichen ernsten "es kommt von mir" unterzubringen ? wer sich mikrofonisch nur auf die wesentlichen teile beschränkt, zählt doch eigentlich nichteinmal mehr als "host" sondern eher als "kohlenstoff basierende jinglerunterbet-einheit".

meine persönliche definition:

ein host sollte sein(e) format/show glaubwürdig und authentisch repräsentieren können, dabei nicht auf vorgedrucktes angewiesen sein, frei reden können, spontan genug sein und in jedem fall das nötige hintergrundwissen zu dem haben, was er für den hörer präsentiert.

ein dj sollte sich darüber hinaus auch auf das handwerkliche präsentieren, erstellen und "leben" seiner show verstehen. und das ist bei einer radio-show ein komplett anderer stiefel als vor publikum auf einer x-beliebigen veranstaltung.

personality gleichzusetzen mit "dj" (wobei der begriff hier auch noch zweckentfremdet genutzt wird), halte ich für gewagt bis vermessen.

einen "dj" der voll in dieses bild passt (kann wirklich alles aus dem FF und kommt on air auch wirklich so herüber) gibt´s nach wie vor bei BBC1 : judge jules - da können sich ettliche "djs", "hosts" und "linerrunterbeter" aus ganz europa eine dicke scheibe von abschneiden.

es darf diskutiert werden..


diggy
 
Original geschrieben von Eric SSL
...und ebenso rar wie korrekte rechtschreibung in den radioforen :D

scherz beiseite: "dj" steht im radioumfeld eher als synonym für einen selbstfahrer und als solches hat es sich auch meiner meinung nach durchgesetzt.

hier ist also weniger der performer hinter den plattentellern gemeint, die es ja eh kaum noch gibt, wie du schon sagtest.

was die personalities angeht: gefällige zustimmung, wurde hier aber auch schon zur genüge diskutiert.

viele grüße

DJ eric ssl

Bei SSL passt die Bezeichnung DJ ja auch irgendwie alleine von der Musikfarbe:)
aber allgemein sehe ich das auch so wie Eric.
 
Re: wie sehe ich das ?

Original geschrieben von Diggy
naja, die zeiten eines wolfman jack sind wohl vorbei... *gg

diggy

Ja, leider! Du hast schon recht: Allein die technische Ausstattung heutiger Studios ist wenig geeignet für-, noch animiert sie zu einer "tight boarded"- Fahrtechnik. Allein die Anordnung der Bedienungselemente und diese Kackschalter an den Computerpanels lassen jeden erschaudern, der noch mit einem vernünftigen Pacific-Pult gearbeitet hat, mit anständigen Hotkeys, auf die man auch mal draufhauen kann, ohne daß die Taster wie Legosteine abfallen!
In manchen Konfigurationen mußt du z.B. Jingles gar per Mausklick starten! Den Techniker, der sowas verbricht, sollte man bastonieren lassen!
Wer mit solchem Equipment sein Handwerk erlernen muß, kann natürlich nie ein vernünftiger Fahrer werden.

Und dennoch: Ob Platten, Carts, CDs oder eben Soundfiles; das Medium ist piepegal; entscheidend ist, was "hinten rauskommt"!
Drum ist es m.E. auch nebensächlich, ob der DJ seine Musik in der ALDI-Tüte selbst mitbringt, oder der Head-Of-Music für die Mucke verantwortlich ist.
Und, nein, es ist NICHT egal, was der DJ sagt und WIE er vor allem zwischen den Songs agiert: Knackiger Ramptalk, richtiges Voice-over-music-Verhältnis, das Verschmelzen der Stimme mit der Musik, daß Rampen OHNE Uhr (na, wer kann´s noch??) und, yessir!, PÖRSENÄLITIE, die sich aber nicht über "Inhalte" definiert, sondern über Emotion, Wortwitz, das Spielen mit der eigenen Stimme, den paßgenauen Einsatz von SFXen, Personal-IDs etc. Ach ja: Schreien darf auch sein! Als Stilelement; man muß es aber können und die Stimme dazu haben (sonst klingt´s wie Kermit, also wie bei uns.). Diskotheken-Fliesenleger scheiden hier also zumeist aus (und wenn sie denn doch on air gehen, klingt´s meist furchtbar).

Da der klassische DJ aber weniger im gepflegten AC-Bereich zuhaus ist, wo Unauffäligkeit (außerhalb der Primetime), Unaufgeregtheit und Natürlichkeit (=keine Show) zählen, trifft man diese Gattung hierzulande so gut wie nirgends an. Oder habe ich da wen überhört?

Wer akustisch nachvollziehen will, was ich meine, der, tja, der muß sich am besten in den USA orientieren (California Airchcecks aus den 80ern, great radio like KFRC San Francisco). Ja, Tom 2000, die Niederländer haben´s auch drauf, aber die kopieren eben auch nur!
Apropos: Sogar Extrem-Talker Howard Stern wird in der amerikanischen Print-Berichterstattung anläßlich seiner Abschaltung bei Clear-Channel als "DJ" bezeichnet!
 
hmm....

@ rösselmann:

du hast sicher recht, man kann nichtg jedes format so kanckig präsentieren, schon gar nicht, wenn man sich die heutige ausstattung vieler studios betrachtet. sagen wir aber mal besser so: man sollte es gar nicht erst versuchen, wenn man es nicht einigermassen kann.

bin durchaus der meinung, dass man auch in einem ac-format ordentlich was reissen kann, wenn eben der auftritt stimmt. stimme, emotion, tempo, drive und wortwitz können da doch auch zünden. sicher: im heutigen einheitsbrei würde sich so ein mod akkustisch aus dem programm herausheben, wie sich optisch eine kuh aus einem rudel frösche abhebt. aber ich denke, dass es geht. zudem denke ich, dass die zeit für solche "personalities" gekommen ist. wer kann das permanent gleiche mit langweile penetrierende gedudel denn noch abhaben ? spätestens wenn sich eine alternative ergibt (soundtechnisch oder präsentationstechnisch) wird doch auch der durchschnittsmässigste nebenbeihörer in seinen ohren dezent gekitzelt etwas genauer hinzuhören. in folge daraus errechnet sich auf längere sicht eine quote...

nur eins dazu: als ich gestern auf dem weg nach nrw war, ging mir der sound des ukw-spektrums nach 5 maligem bandscan und dabei zeitgleich drei mal "no doubt" (auf verschiedenen stationen) dermassen auf den keks, dass ich mich beim zappen auf mittelwelle erwischt habe... und schon hatte ich eine speichertaste belegt. englischsprachiger sender, stationsname fiel nicht einmal, musik und präsentation waren erstklassig und erfrischend anders. es lief nicht ein unbekannter song, hätte sowohl aufdrehen können (aufgrund der quali dann doch lieber nicht *gg) oder einfach so dranbleiben...

und das braucht meinermeinung nach ukw: keine pseudocoolen airmen, die das grinsen mit dem einschalten des mikros aufsetzen, sondern gelebte personality. und schwupppps atmet das gute alte radio wieder... . es tut doch keinem weh und der hörer wird es sicher angenehm überrascht aufnehmen und sich zuhause fühlen.
 
Re: hmm....

Original geschrieben von Diggy

...aber ich denke, dass es geht. zudem denke ich, dass die zeit für solche "personalities" gekommen ist. wer kann das permanent gleiche mit langweile penetrierende gedudel denn noch abhaben ?
...
...und das braucht meinermeinung nach ukw: keine pseudocoolen airmen, die das grinsen mit dem einschalten des mikros aufsetzen, sondern gelebte personality. und schwupppps atmet das gute alte radio wieder... . es tut doch keinem weh und der hörer wird es sicher angenehm überrascht aufnehmen und sich zuhause fühlen.

Tja, wenn da mal nicht der sehnsüchtige Wunsch Vater des Gedanken ist! Meine bisherigen Erfahrungen (von den beliebten Riesööörches mal ganz abgesehen) sprechen leider eine andere Sprache! Aber nichts wünschte ich mehr, als daß ich da Unrecht habe...
 
Da spitzt man doch gerne mal die Ohren, wenn Howling Wolfman Jack in einem deutschen Radioforum auftaucht.

Tipp von meiner Seite. Hört da mal rein, und überlegt euch, wie öde unser Radio geworden is.

www.reelradio.com

Gebt euch am besten die volle Packung und achtet auch auf Verpackungen, Jingles, und vor allem Werbespots!!!!!!

Viel Spass beim hören, mich inspirierts immer wieder, auch wenn ich Spots produziere.


Whhooooooooooooooooooooooo......

Personality is jemand, der glaubwürdig was zu sagen hat, ansonsten kann man sich auch nen Fön ins Sendestudio stellen.
 
@ rösselmann:

sagen wir mal so (*das fenster beobachtet, dass nicht zu weit offen und sich auch nicht zu weit hinauslehnt*):

ich habe dieses "andere" schon recht gut erfahren können. zumindest nach den letzten er"fahr"ungen kann ich deine these zum teil widerlegen. ob ich das weiterhin tue, wird sich in der nächsten woche unwiderlegbar aufzeigen lassen (*zum fenster schiele*).
 
respekt

@cafe_illy:

...vorallem dein letzter satz hat bei mir eingeschlagen. ebenso sehe ich es auch...

respekt !

diggy
 
Original geschrieben von Caffe_Illy
Da spitzt man doch gerne mal die Ohren, wenn Howling Wolfman Jack in einem deutschen Radioforum auftaucht.

Tipp von meiner Seite. Hört da mal rein, und überlegt euch, wie öde unser Radio geworden is.


Ich fand deutsches Radio schon immer öde. Aber da steh´ ich allein auf weiter Flur...

Wolfman Jack, Vater aller Radio-DJs! Ist ja eine richtige Fankurve hier! Den Link kannte ich natürlich schon. Sollte jeder Radionachwüchsler zwangshören! Dann braucht er unsere theoretischen Erklärungsversuche nicht mehr. Wer dabei aber kein Kribbeln im Bauch verspürt, soll lieber weiter Anmoderationen für RUFA-Beiträge schreiben.
 
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