postit
Benutzer
AW: PR - Wie wichtig für die Radiosender?
Hi!
Wenn's um PR-Definitionen und Theorien geht: da gibt es verschiedene Ansätze!
1.) Pragmatisch-vortheoretische Definitionen (z.B Oeckl + DPRG, Harlow und Long/Hazelton): keine Theorien, sondern eine Ansammlung isolierter Begriffe (wie Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Konsens), tendenziell ethisch-normativ vs. instrumentell als Managementfunktion. PR ist auf dieser Ebene nicht plausibel von Werbung und ähnlichen Kategorien abzugrenzen.
2.) Organisationsbezogene Theorien (z.B. Zerfaß): "Unternehmenskommunikation". Integration meint hier die Unterordnung unter Marketing und Geld, also ökonomische Ziele. PR wird tendenziell reduziert auf "Krisen-PR" oder "Dialog-PR". Einbahnstraße.
3.) Gesellschaftsbezogene Theorien (z.B. Rönneberger/Rühl): 3 Ebenen (Macro, Meso, Micro) begründen 3 PR-Typen: Gesamtgesellschaft, Märkte, einzelne Organisationen. PR wird selbst zum "System" erklärt und als Aufgabenfeld der Publizistik verstanden. Obwohl sich auf "Kommunikation" konzentriert wird, wird dabei das ausgelassen, was Kommunikationsbeziehungen auf allen Ebenen reguliert: Medien, Macht, wirkliches Handeln. "Integration" meint hier Anpassung, bzw. Disziplinierung. PR wird tedenziell reduziert auf "Umweltkontrolle". Bei Merten und Kückelhaus z.B. erscheint PR nur noch als Imagekonstruktion. Einbahnstraße.
4.) Öffentlichkeitsarbeit als spezielle System-Umwelt-INTERAKTION: dafür braucht's ein holistisches Denken: das System nach innen (Organisationskultur) und nach außen (Kultur als gesellschaftliches Teilsystem). Die spezifischen Eigenheiten der PR sind von unterschiedlichen Umweltsystemen bzw.Teilöffentlichkeiten geprägt. PR meint hier Interaktion IN Gesellschaft: Reden UND Handeln. Sie ist nicht mehr zwingend Teil des Marketing. Öffentlichkeitsarbeit als teilöffentlichkeits- (oder, wenn euch das besser gefällt: zielgruppen-)ausgerichtete Imagegestaltung, wobei die Selbstinszenierung der je spezifizierten Wahrhaftigkeit unterworfen ist (-> Strukturhomologie).
Ich tendiere zu der letzten Möglichkeit. PR halte ich übrigen für Radiostationen für immens wichtig, und zwar in einem kontinuierlichen Prozess: Ist-Analyse, Soll-Bestimmung, Umsetzung und Wirkungskontrolle -> Ist-Analyse, Soll-Bestimmung ...
Hoffe, weitergeholfen zu haben
Gruß postit
Hi!
Wenn's um PR-Definitionen und Theorien geht: da gibt es verschiedene Ansätze!
1.) Pragmatisch-vortheoretische Definitionen (z.B Oeckl + DPRG, Harlow und Long/Hazelton): keine Theorien, sondern eine Ansammlung isolierter Begriffe (wie Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Konsens), tendenziell ethisch-normativ vs. instrumentell als Managementfunktion. PR ist auf dieser Ebene nicht plausibel von Werbung und ähnlichen Kategorien abzugrenzen.
2.) Organisationsbezogene Theorien (z.B. Zerfaß): "Unternehmenskommunikation". Integration meint hier die Unterordnung unter Marketing und Geld, also ökonomische Ziele. PR wird tendenziell reduziert auf "Krisen-PR" oder "Dialog-PR". Einbahnstraße.
3.) Gesellschaftsbezogene Theorien (z.B. Rönneberger/Rühl): 3 Ebenen (Macro, Meso, Micro) begründen 3 PR-Typen: Gesamtgesellschaft, Märkte, einzelne Organisationen. PR wird selbst zum "System" erklärt und als Aufgabenfeld der Publizistik verstanden. Obwohl sich auf "Kommunikation" konzentriert wird, wird dabei das ausgelassen, was Kommunikationsbeziehungen auf allen Ebenen reguliert: Medien, Macht, wirkliches Handeln. "Integration" meint hier Anpassung, bzw. Disziplinierung. PR wird tedenziell reduziert auf "Umweltkontrolle". Bei Merten und Kückelhaus z.B. erscheint PR nur noch als Imagekonstruktion. Einbahnstraße.
4.) Öffentlichkeitsarbeit als spezielle System-Umwelt-INTERAKTION: dafür braucht's ein holistisches Denken: das System nach innen (Organisationskultur) und nach außen (Kultur als gesellschaftliches Teilsystem). Die spezifischen Eigenheiten der PR sind von unterschiedlichen Umweltsystemen bzw.Teilöffentlichkeiten geprägt. PR meint hier Interaktion IN Gesellschaft: Reden UND Handeln. Sie ist nicht mehr zwingend Teil des Marketing. Öffentlichkeitsarbeit als teilöffentlichkeits- (oder, wenn euch das besser gefällt: zielgruppen-)ausgerichtete Imagegestaltung, wobei die Selbstinszenierung der je spezifizierten Wahrhaftigkeit unterworfen ist (-> Strukturhomologie).
Ich tendiere zu der letzten Möglichkeit. PR halte ich übrigen für Radiostationen für immens wichtig, und zwar in einem kontinuierlichen Prozess: Ist-Analyse, Soll-Bestimmung, Umsetzung und Wirkungskontrolle -> Ist-Analyse, Soll-Bestimmung ...
Hoffe, weitergeholfen zu haben
Gruß postit