Protest von LORA 92.4 über die Vergabe der Münchner Frequenz

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RadioM1

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Das Gerangel um die Münchner Hörfunkfrequenz 92,4 geht in die heiße Phase. Im März soll der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien (BLM) seinen Beschluss fassen. Das Bürgerradio LORA München befürchtet, dass es dabei nicht wie beantragt mehr Sendezeit bekommt, sondern möglicherweise auf die durch die bisherige Lizenz abgesicherten drei Stunden zurückgeschraubt wird. Vor gut zwei Jahren konnte LORA durch eine Vereinbarung mit dem ehemaligen FAZ-Inforadio sein Programm auf fünf Stunden (19-24 Uhr) ausweiten, eine Sendezeit, die nun gefährdet scheint.
Weil das FAZ-Inforadio mangels Rentabilität wieder geschlossen wurde, hatte die BLM im letzten Jahr die freiwerdende Sendezeit neu ausgeschrieben. Neben zahlreichen Bewerbungen haben auch LORA München und Radio Feierwerk, die seit längerem auf der Frequenz sind, Anträge auf Erweiterung der Sendezeit gestellt. Der Medienrat soll nun darüber entscheiden, welchem Bewerber wie viel der freien Sendezeit zugesprochen wird.

Von den Neubewerbern sind noch das Flughafen- und Messeradio M4 des ehemaligen SZ-Journalisten Karl-Otto Saur, ein türkischer Anbieter und das katholisch-konservative Radio Horeb (im Augenblick Sonntag morgens und abends auf der 89,0 zu hören) im Rennen. Bei LORA München besteht die Sorge, dass die freie Sendezeit einem der drei Neubewerber komplett zugesprochen wird, und der eigene Antrag auf Lizenzerweiterung damit vom Tisch ist.

Als einziges Bürgerradio Münchens, das seit mehr als 10 Jahren sendet, versteht sich LORA als Plattform für zahlreiche Nichtregierungs-Organisationen, Vereine und Initiativen. Die Themen reichen von Lokalpolitik über Soziales und Internationales, Ökologie, Kultur, Literatur, Kabarett, Globalisierung, Friedenspolitik und Multikulturelles etc. etc. Der Mieterverein München oder das Münchner Forum hat ebenso wie Mehr Demokratie e.V., Attac München, Greenpeace oder Green City einen festen Platz im LORA Programm. In Zusammenarbeit mit Bezirksausschüssen werden Stadtteil-Sendungen erstellt.

Musikprogramme von Weltmusik über Latino, Independent bis hin zu Jazz runden das Programm ab. Sollte die LORA Sendezeit von den jetzigen fünf auf die ehemals drei Stunden täglich reduziert werden, würden zahlreiche der in den letzten beiden Jahren aufgebauten Redaktionen ihren Sendeplatz wieder verlieren. Viele der inzwischen rund 160 ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen würden sich für ihr zivilgesellschaftliches Engagement bestraft sehen, da für ihre Sendungen kein Platz mehr wäre. Nicht nur das LORA Programm wäre ärmer, auch die Münchner Radiolandschaft würde an Farbe verlieren.

LORA sollte nicht Opfer eines Frequenzgeschachers werden, so die Hoffnungen der MItarbeiterInnen. Deshalb unser dringendes Anliegen: Auch die LORA Bewerbung soll berücksichtigt werden, damit LORA in Zukunft mit mindestens einer Stunde mehr (von 18-24h) auf der Frequenz 92,4 senden kann.
 
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