PSR wird Olympiaradio

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sponeck

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Über der PSR schweben nun die Olympiaringe:

DPA:
Nach den öffentlich-rechtlichen ARD-Anstalten hat die Leipzig 2012 GmbH mit der sächsischen PSR-Mediengruppe den zweiten Medienpartner verpflichtet. Am Dienstag unterschrieben Mike de Vries, Geschäftsführer der Leipzig 2012 GmbH, und PSR- Geschäftsführer Klaus Vorbrodt in Leipzig einen Zweijahresvertrag. Der Kontrakt, bei dem die Deutsche Sportmarketing GmbH als Lizenznehmer für die Bewerbungskomitee GmbH auftritt, hat ein Volumen von insgesamt 600 000 Euro....


Alle Achtung PSR!
 
irgendwie schaffen sie es doch immer wieder- vor allem skandalfrei. jedenfalls habe ich hier noch nie was hammermäßig schlechtes über sie gelesen. es sei denn, es ist an mir vorübergezogen
 
Was is daran Besonderes?
Die Olympiabewerbung spricht besonders die Sachsen sehr an; die meisten sind dafür. Und PSR ist mit dabei, "Mein Lieblingsradio". Ist doch auch nur ne PR-GEschichte, von der PSR sich einen gewissen Profit verpsricht. Selbstlos machen sie das sicher nicht. Wäre halt nur konsequent, wenn in diesem Zusammenhang ein "Olympiamagazin" oder so etwas entstehen würde, in dem gebaute Beiträge im Olympiazusammenhang laufen. Aber mehr als Werbezeiten zur Verfügung stellen wird's wohl nicht werden... Oder doch?
 
Hier ein paar Details:
PSR-Mediengruppe engagiert sich für Leipzig 2012

Nach den öffentlich-rechtlichen ARD-Anstalten folgt erster regionaler privater Hörfunkpartner

Nachdem bereits im September 2003 die Intendanten der ARD die Unterstützung des größten nationalen öffentlich-rechtlichen Medienanbieters für Leipzig 2012 beschlossen und damit den Startschuss für ein breites Medienengagement in den Bereichen TV, Hörfunk sowie Multimedia für die Bewerbung gegeben hatten, folgt nun der regionale Rundfunk.

Die PSR-Mediengruppe engagiert sich in einer Medienkooperation mit der Bewerbung Leipzigs für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2012. Einen entsprechenden Vertrag haben heute in Leipzig Klaus Vorbrodt, Geschäftsführer der PSR-Mediengruppe und Mike de Vries, Geschäftsführer der Bewerbungskomitee Leipzig GmbH, unterzeichnet.

Klaus Vorbrodt: "Die Sachsen möchten Gäste aus aller Welt zu den Olympischen Spielen begrüßen und beweisen, was für gute Gastgeber sie sind. Als sächsisches Unternehmen wollen wir unseren Teil dazu beitragen, dass dieser Traum Wirklichkeit wird." Die Bewerbung Leipzigs wird dafür bis zur IOC-Entscheidung 2005 mit umfangreicher Medialeistung und der Integration des Themas Olympia in die Kommunikation der PSR-Mediengruppe unterstützt.

Der Vertag der PSR-Mediengruppe mit der Deutsche Sportmarketing GmbH als Lizenznehmer der Bewerbungskomitee Leipzig 2012 GmbH ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Von einer Verlängerung über das Jahr 2005 hinaus und damit von einem Erfolg der Bewerbung Leipzig 2012 ist PSR-Geschäftsführer Klaus Vorbrodt überzeugt: "Wir glauben an eine Wiederholung der Erfolgsstory. Die PSR-Mediengruppe hatte Leipzig ja bereits in der nationalen Phase von Anfang an gefördert - das Ergebnis ist bekannt."

Mike de Vries begrüßte die Initiative des regionalen Hörfunkanbieters. "Für die anstehenden Aufgaben braucht die Bewerbung eine breite Unterstützung, gerade wenn es darum geht, die Begeisterung der Bevölkerung weiter zu steigern. Positive Signale aus der Region geben wichtige Impulse für die deutsche Bewerbung", so de Vries. Nur mit einer breiten Kooperation verschiedener Medien auf regionaler und nationaler Ebene sei es möglich, die Menschen in ganz Deutschland ausreichend über die Bewerbung zu informieren und von der Bewerbung zu überzeugen. "Wir hoffen, dass in den kommenden Wochen weitere Medienpartner ihr Engagement vertraglich festschreiben."

Herausgegeben von der
Bewerbungskomitee Leipzig 2012 GmbH
 
Sachsenradio2

....die sollen Olympiabeiträge bauen...???
Fragt sich nur, mit welche Inhalten?
Nach dem ganzen Hickhack der vergangenen Wochen gibt es ja macht die Olympiabewerbung ja mehr Negativ- als Positivschlagzeilen: Rücktritte, Surpendierungen, Ermittlungsverfahren.....

Frage an Euch: wird es Leipzig im Mai in die Runde der letzten 7 schaffen?
 
Havanna und Istanbul wird Leipzig vielleicht gerade noch hinter sich lassen können, aber gegen Konkurrenten wie New York, Paris, London, Rio de Janeiro oder Moskau gewinnen? Niemals!

Als Berliner sollte ich es ja eigentlich gut finden, daß Leipzig Kandidat geworden ist. Tu ich aber nicht, weil die einzig halbwegs aussichtsreiche Bewerberstadt Hamburg gewesen wäre.
 
Bei der aktuellen Situation frage ich mich in erster Linie, wer was von dieser Zusammenarbeit hat. Warum zieht sich ein Sender eine potentielle Olympiastadt an Land, die derzeit nur Skandalschlagzeilen produziert? Wäre abwarten da nicht sinnvoller gewesen mit dem Verweis darauf, Leipzig müsse zuerst seine Skandale und Affären in den Griff bekommen, DANN könne und würde man zusammenarbeiten? Mir erscheint die Zusammenarbeit zum jetztigen Zeitpunkt als ein Muster ohne Wert.
Was inhaltlich von PSR kommen wird, ist dann die nächste Frage, vor allem aber eine andere.
db
 
Positive Signale aus der Region geben wichtige Impulse für die deutsche Bewerbung", so de Vries.
Da hast Du die Antwort für die eine Seite - die "positiven Signale" sollen eben auch per UKW gesendet werden. Die Bewerbungs-GmbH hat jetzt die ARD und den privaten Marktführer im Boot - und damit auch einen stark erhöhten Einfluss auf die Stimmung gegenüber der Bewerbung. Und die Sender haben jetzt ein Eigeninteresse daran, die Stimmung zu verbessern, damit ihr Engagement einen Sinn macht.
 
@berlinreporter:
Schon klar, welchen Sinn das PSR-Engagement für Leipzig2012 bringen soll. Ich frage mich aber eben, ob beim derzeitigen Image und der entsprechenden Stimmung der Sender diese "positiven Signale" transprotieren und damit am Stimmungswechsel mitarbeiten kann oder ob er nicht vielmehr ins negative Affären-Image von Leipzig mit reingezogen wird.
Ziele der Sender sind also klar, aber reichen ihre Möglichkeiten, um den erhofften Erfolg zu bringen?

@Makeitso:
Kann deinen Welt-Artikel leider nicht lesen. Vielleicht muss ich mir doch mal einen Welt-Login holen.
db
 
Welt-Login: Hab ich aufgrund des Links auch gerade gemacht - ist problemlos und koscht nix. Du musst nicht mal einen Namen ageben - nur Nick, Passwort und (Hot-)Mail.
 
@berlinreporter: Ja, das ging schnell. Mein Dank für deinen Hinweis.

Wenn der Welt-Kommenator darauf verweist, dass kritisch verfolgt wird, wie durch Sponsoring einer Veranstaltung die journalistische Unabhängigkeit der Veranstaltung ins Wanken geraten kann, dann setzt das natürlich voraus, dass der Sender überhaupt diesen Anspruch an sich hat.
Wenn bewusst "positive Signale" erwartet werden, darf man diesen Anspruch ja von vornherein abschreiben.
db
 
... und genau dazu gibt es heute einen sehr kritischen Artikel in der Welt.

makeitso: Wo sonst? :D
Also ich möchte nicht noch einmal die Debatte aufwärmen, ob Leipzig der richtige Kandidat ist. Erstens gehört das nicht in DIESES Forum, zweitens ist diese Debatte wieder einmal eine typisch deutsche, drittens führt kein Weg daran vorbei, dass es Leipzig nunmal ist. Dass es Leute gibt, die Leipzig alles schlechte wünschen ist klar. Und diese sind naturgemäß eher Richtung Hamburch angesiedelt. Ich kann nicht verstehen, wieso alles zerredet wird. Sicherlich gab es den ein oder andren Skandal, der nicht sonderlich shcön ist. Aber liegt es nicht fast in der Natur der Sache, dass, wenn Journalisten wühlen, schon irgendwas ans Tageslicht kommt, was nicht ganz koscher ist?
Glaubt ihr, in Frankfurt, Düsseldorf oder Hamburg ist alles glatt gelaufen? Mann müsste nur mal danach suchen. Nun liegt Leipzig im Osten und ist zusätzlich auch noch der deutsche Kandidat geworden, weil "es die Politik ja so wollte". Ob das der Grund ist oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen.
Und ich bin durchaus der Meinung, dass die Skandale, die ja bei Lichte betrachtet eher Skandälchen sind, aufgeklärt und nicht unter den Tisch gehören. Aber ist es nicht an der Zeit, auch mal wieder das Positive der Bewerbung herauszukehren und sich darauf zu besinnen, dass sich nicht Leipzig, sondern Deutschland für die Olympischen Spiele bewirbt?

Um zum eigentlichen Thema zurückzukehren: Es gibt sicher mehr zu berichten über das Projekt Olympia, als Skandale abzuhandeln. Genug Stoff für einen sächsischen Regionalsender wäre in Sachen Beiträge produzieren durchaus vorhanden, interessieren würde es die Sachsen ohnehin. Nur ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass so etwas bei PSR stattfinden wird. Also wird on Air die Kooperation wohl lediglich in Form von Promos stattfinden.
 
Beiträge produzieren... gute Idee! Fragt sich nur wo? Weder bei Antenne noch bei PSR und auch nicht bei der SLP werden Beiträge gespielt! Okay, am Sonntag mal was aus der Kirchenspart. Aber wo soll man denn das Thema verwurschteln? Da bleibt dann doch bloss der MDR, um das Ganz etwas breiter zu betrachten. Bei den Privaten wird doch nur eine Nachricht draus mit knapp 20 Sekunden O-Ton!
 
Ähm...dem möchte ich mal widersprechen. Die Bandbreite der Berichterstattung endet nicht beim Promo und dem gebauten Beitrag. Es gibt Möglichkeiten, so ein Thema über eine längere Zeit zu verfolgen - egal ob SLP, Antenne, PSR oder MDR. Ob das nun Call ins werden oder Rubriken oder ein Olympiacountdown oder Beiträge oder Umfragen oder längere Mod-Plätze oder ob es einen ständig wiederkehrenden Olympia-Reporter gibt: das ist im Zuge des nationalen Vorentscheids alles bereits da gewesen!
Ansonsten will ich in der moralischen Debatte ausdrücklich den ersten Teil des Postings von Sachsenradio unterschreiben - auch wenn er mir kaum verzeihen wird, das WIR damit mal einer Meinung sind.
:D
 
Da hast du ungemein recht, radiohexe. Olympia per Radio zu begleiten, endet bei weitem nicht bei Nachrichten-O-Tönen und gebauten Beiträgen. Sollte allerdings bekannt sein. :(
Aber was auch immer man on air machen kann, wer sich journalistisch ausrichtet, was ich einem Radiosenderzunächst immer noch unterstellen will, wird da zwangsweise in arge Schwierigkeiten geraten können. Er muss nicht, aber er kann.
Welche "Krisenpläne" gibt's dafür, wenn's aus irgendeinem Grund böse den Bach runter gehen sollte (was ich nicht hoffe)? Für einen solchen Fall reicht es dann erfahrungsgemäß nämlich nicht, lediglich den Sponsoring-Vertrag zu kündigen. Dann muss sich ein Sender auch davor schützen, das nachziehende Image nicht abzukriegen.
db
 
Hexchen, sind wir denn wirklich so oft unterschieldicher Meinung? Hab ich nicht den Eindruck. Gleichwohl fühle ich mich geehrt. ;)
Sowas gab's bei PSR schon? Ui. Na gut, ich hör den Sender ja nicht wirklich oft, weil ich es einfach nicht aushalte, aber dann werd ich mich wohl doch mal dazu zwingen müssen...:D
 
Olympia

Es gab mal in Berlin einen Sender, der war Marktführer und machte sich zum größten Promoter der Berliner Olympiabewerbung.
Das ganze hat den Sender mittelfristig knapp 100.000 Hörer, die Marktführerschaft und ne Menge Geld gekostet.
Der Sender hiess Hundert,6 und krebst jetzt im Nirvana der Berliner Radiolanschaft rum.
Um mit Brecht zu sprechen: Mene Mene Tekel....
Es gab aber einen wichtigen Unterschied - die Berliner waren gegen die Bewerbung, in Sachsen ist es umgekehrt.
Ich bin gespannt, wie das ausgeht.

Und nur nebenbei: Die Welt nehm nehm ich nicht mehr wahr, wenn es um die Olympiathematik geht. Da scheint sich ein ähnlich absurdes Theater anzubahnen wie etwa zwischen Manfred Stolpe und dem Spiegel.
Es ist problematisch für einen festangestellten Politredakteur der Welt, der aus Hamburg kommt, über die Biografie eines Menschen aus dem Osten zu urteilen, der einen DDR typischen Lebenslauf hatte, zu dem auch der Wehrdienst gehört. Den musste man dort ableisten, wo man hingeschickt wurde. Oder kann sich jemand vorstellen, das ein junger Mensch bei der Musterung zum Musterrungsoffizier auf dem Wehrkreiskommando sagte, "Nö, ich geh nicht zum Wachtregiment!" Das war einfach undenkbar! Nicht nur das angestrebte Studium wäre dann erledigt gewesen.

Also Freunde, also Makesito: klar hat Leipzig ne Chance, oder glaubst Du, die andern haben keine Probleme? Rio ist ein Ausbund an Kriminalität, New York ist gleich USA und bekommt keine Stimmen aus den Entwicklungsländern, schon gar nicht aus den arabischen Staaten, Madrid ist chancenlos, weil Barcelona erst war. London hat ein Verkehrsproblem und die Pariser interessieren sich nicht die Bohne für Olympia...

Ein bißchen mehr Optimismus bitte und weniger von diesem pseudointellektuellem Bedenkenträgertum...

Sport frei.
 
@ Franzose:

Ich bin zwar Wessi und war auch nie beim Bund, aber daß in der DDR kein Wehrdienstleistender mal eben zum Wachregiment Feliks Dzierzynski abkommandiert wurde, schon gar nicht in den angespannten Zeiten kurz vor der Wende, das weiß ich dennoch. Und wer es nicht weiß, kann es nachlesen (ist zwar aus der "Welt", stimmt aber denoch):
Nach geltendem Forschungsstand fungierte das Wachregiment "Feliks E. Dzierzynski" als Verfügungstruppe des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) für spezielle Repressions- und Objektsicherungsaufgaben. So war das Wachregiment zum Beispiel an der Niederschlagung des Aufstands vom 17. Juni 1953 beteiligt und später direkt MfS-Minister Erich Mielke unterstellt. Die Zugehörigkeit war freiwillig und mit erheblichen finanziellen und Karriere-Vorteilen verbunden; die dreijährige Dienstzeit ging über den 18-monatigen Grundwehrdienst hinaus. Die Mitglieder des Wachregiments hatten einen besonderen Eid auf das MfS zu leisten. Darin schworen sie, "ein ehrlicher, tapferer, disziplinierter und wachsamer Angehöriger des Ministeriums für Staatssicherheit" zu sein. DW
Daß ARD-Sportchef Hagen Boßdorf auch dort gedient hat, macht die Angelegenheit übrigens nicht besser.

Übrigens: Warum sollte "Die Welt", die in Berlin schließlich deutlich näher an Leipzig, denn an Hamburg ist, eine Kampagne gegen die Sachsen fahren?
 
@Franzose: Ja, das waren noch Zeiten damals - u.a. wurden auch zwei Senderfahrzeuge von Hundert,6 von Olympiagegnern eingeschmolzen. Und dass Gafron die Trommel rührte, war ja auch keine Überraschung - nicht zuletzt waren ja seine Spezis Hassemer, Klemann und Nagel damals Senatoren in Berlin. Ach, und natürlich die glorreichen Geschäftsführer Grüttke und Nawrocki - nicht wegzudenken aus dem Klüngel.

Na ja, das muss ja nicht unbedingt etwas für die Sachsen bedeuten - ich würde es ihnen gönnen.


Und übrigens: Berlin hatte doch schon zweimal die Olympischen Spiele - 1936 und 1916 (da sind sie allerdings ausgefallen).
 
... warum DIE WELT was gegen die Sachsen haben sollte, wüßte ich auch gern!
Fest steht: ihr Journalist Uwe Müller hat das Ganze ins Rollen gebracht. Ausgerechnet ein paar Tage vor dem ersten großen Treffen des IOC mit den anderen Bewerberstädten in Lausanne.
Und wenn wir mal etwas weiter zurückblicken: Turnfest in Leipzig!
Kurz vor der Eröffnung meldete DIE WELT, dass der GF vom Turnfest ebenfalls bei der Stasi war... Zufall????
 
nu hatt ich grad nen riesen text eingetippt und in dem moment stürzt mein pc ab :(
in kurzfassung:
fakt ist, die welt hat was gegen leipzig? osten?
ich hab mir sagen lassen, dass der herr welt-redakteur möglicherweise auf ost-biografien angesetzt wird, um unregelmäßigkeiten aufzudecken. erinnert mich irgendwie an Osangs Buch "Nachrichten". Nun ja.
fakt ist weiter, dass ein westdeutscher NICHT beurteilen kann, ob man sich dem regiment hätte entziehen können. freiwillig hin - freiwillig her. die wahlen waren auch freiwillig und geheim, aber wehe dem, der nicht wählen ging oder wehe dem, der die wahlkabine benutzte! ein bekannter von mir diente auch in einem MfS-wachregiment 3 Jahre (18 monate wehrdienst mind, aber wer karriere machen oder studieren wollte, MUSSTE!!! 3 jahre dienen), er war aber nicht in der partei und hatte später schwierigkeiten, einen job zu finden. also kann man ihm nicht regimetreue unterstellen. eine verurteilung von dingen, die man als 19-20 jähriger gemacht hat, kann man nicht von jemd. dulden, der das nicht nachvollziehen kann. alles andere ist doppelmoral. einzig die tatsache, dass im september 89 in leipzig der teufel los war, könnte man thärichen vorhalten. warum hat er sich grad in dieser situation dazu entshclossen?
nun weiß man in "experten"-kreisen aber, dass die MfS-geshcichte nicht wirklich der grund für thärichens rauswurf war. vielmehr ging es letzten endes um falsche bilanzen, von der MfS-geshcichte spricht kein mensch mehr.
irgendwie hab ich den eindruck, dass die ganze diskussion, ob HIER oder sonst wo in der öffentlichkeit, nicht objektiv geführt wird, sondern mit doppelmoralen und mit einigen nicht zustehenden richterlichen blicken.
und da erkennt man mal wieder, wie tief der graben zwischen ost und west leider immer noch ist.
von mir wird verlangt, alle westdeutschen bundespräsidenten auswendig zu können, aber andere maßen sich an, über dinge zu urteilen, von denen sie nichts verstehen.
und ich spreche auch makeitso das recht ab, über solche sachen urteilen zu können.

und beim nächsten mal benutze ich wieder meine shift-taste.;)
 
@ soggsenradscho:

Du kannst mir vielleicht das Wissen absprechen, über solche Sachen zu urteilen, nicht aber das Recht. Diese Zeiten sind in Deutschland, Gott sei Dank, vorbei - wenn auch offensichtlich nicht in Deinem Kopf.

"Fakt ist" im übrigen auch, daß es keine Frage von West- oder Ostdeutsch ist, ob einer gewisse Fragen beurteilen kann, sondern eine Frage der Beschäftigung mit dem jeweiligen Thema. Zu glauben, daß Westdeutsche so etwas durch die Bank nicht beurteilen können (was impliziert, daß Ostdeutsche es schon qua dieser Herkunft alle beurteilen können), ist ein guter Beweis für Deine These, daß der Graben zwischen Ost und West vereinzelt noch ziemlich tief ist - allerdings verläuft er nicht immer da, wo die, die das behaupten, es glauben.

Immer erst mal vor der eigenen Tür kehren...
 
makeitso: Ich kann dir moralisch das Recht dazu aus meiner Sicht absprechen, juristisch sicher nicht.

makeitso schrieb:

Ich bin zwar Wessi und war auch nie beim Bund, aber daß in der DDR kein Wehrdienstleistender mal eben zum Wachregiment Feliks Dzierzynski abkommandiert wurde, schon gar nicht in den angespannten Zeiten kurz vor der Wende, das weiß ich dennoch.

Schon allein das ist der Fingerzeig für meine Behauptung. Im übrigen wünschte ich mir, dass der Graben in meinem Kopf niht mehr vorhanden wäre. Die Diskussion über Olympia und warum sie denn der Osten bekommt und ob denn ein Herr Thärichen, der seinen Wehrdinst beim MfS geleistet hat, tragbar ist, beweist mir leider das Gegenteil.

Immer erst mal vor der eigenen Tür kehren...

Mit diesem Satz kann ich nix anfangen. Ich weiß nicht was du meinst.
Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass sich meine DDR-Vergangenheit darauf beschränkt, dass ich Mitlied in der Pionierorganisation Ernst Thälmann war, dort mitglied im Grupenrat und dort wiederum die Funktion "Agitator". Sicher auch ein Fingerzeig, warum ich Journalist werden wollte.
Wäre die Wende nicht gekommen, hätte ich vermutlich alles daran gesetzt, an der Sektion Journalisitk in Leipzig Journalisitk zu studieren, um dann zum DDR-Fernsehen zu gehen, Hein-Florian Oertel abzulösen, um mal nach Oberstdorf fahren zu dürfen und von dort die Vierschanzentournee zu kommentieren oder um nach Italien zu fahren und dort die Fußball-WM begleiten zu dürfen.
Und um dieses Ziel zu erreichen, darf ich selbstkritisch sagen, wäre ich möglicherweise auch zum MfS-Wachbataillon gegangen und hätte dort freiwillig meinen 3-jährigen Wehrdienst abgeleistet.

So weit...
Makeitos: ich will nur sagen, dass ich nicht die Absicht habe, dich persönlich anzugreifen, sondern um dir zu zeigen, warum ich bei solcherlei Aussagen allergisch reagiere.
 
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