Qualität des Bürgerfunks

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Hallo,

gestern abend hörte ich Bürgerfunk auf News 89.4, Radio Köln und Radio Erft. Es gab gutes Programm, weit entfernt von dem üblichen flachen Radio NRW Einheitsbrei. Mir sind auch des öfteren Live DJs mit gutem Trance auf Radio Köln im Bürgerfunk aufgefallen.

Was würdet Ihr davon haltem, dem Bürgerfunk auf Radio NRW mehr Zeit zu geben?
 
Wenn der Bürgerfunk mal für was anderes gebraucht würde, als für die grösstenteils ständige Selbstbefriedigung diverses Macher, wäre das doch mal innovativ.
 
12 Jahre nicht genutzte Entwicklungszeit sollten eigentlich auch dem letzten Befürworter des Bürgerfunk's zeigen, dass die Integrierung des genannten einfach nicht möglich, und sogar von denen wiederum oftmals gar nicht gewünscht wird.
Wer "seine" Trance-Mukke hören will, sollte das auch mit einem Kopfhörer belästigungsfrei machen.
 
Die Trance-Sendung, die Du gehört hast, gehört zur Produktionsgruppe MEHR DAVON (www.mehrdavon.de) - und, was den Bürgerfunk in Köln betrifft, heben die sich immer noch deutlich von dem ganzen anderen Mist ab. Wenn ich dann aber den Christenfunk "Meilensteine" höre, kehrt der Brechreiz sehr schnell wieder zurück...
 
Erst einmal ist der BF eine eigentlich gute Einrichtung, für junge Menschen die "wirklich" später in ihrem Leben etwas im Medienbereich machen möchten. Allerdings gibt es wirklich viele Sendungen, bei denen ich mich fragen "WARUM" und "FÜR WENN?".
Aja, der Kölner BF hebt sich also ab?
Im Emscher Lippe Land (REL) gibt es auch so einige, die sich vom normalen Bürgerradio abheben!
Einfach mal vorbei surfen - <a href="http://www.radioflr.de" target="_blank">www.radioflr.de</a>

Lieben Gruß aus Bottrop
 
Lasst WDR 5 und Radio NRW die Frequenzen tauschen. Der Bürgerfunk wandert dann zu WDR 5, wo er hingehört.
Radio NRW "macht" aus den Lokalwinzlingen lebensfähige Regionalsender (statt 44 nur noch 10 oder 12).

DANACH kann die Sendezeit ausgedehnt werden, von mir aus auf 24h.
 
"DANACH kann die Sendezeit ausgedehnt werden, von mir aus auf 24h" - des Bürgerfunks, meinte ich natürlich.
 
@Tom2000:

Wenn die 10-12 Sender weiterhin nur max. 8 Stunden Programm produzieren und der Rest von Radio NRW kommt, dann verlieren über 100 Redakteure ihre Arbeit. Eine Aussicht, die sicherlich alle erfreuen wird. Die entlassenen Kollegen können dann zum Bürgerfunk wechseln und auf WDR 5 das machen, was bei Radio NRW nicht geht.

Diese Diskussion kann ich nicht mehr hören. Es zwingt keiner die Verleger in NRW Radiostationen zu betreiben. Die BGs können auf ihr Vorzugsrecht verzichten. Und es zwingt dich niemand bei einem NRW-Lokalradio Redakteur oder Chefredakteur zu sein. Wer sich auf den Job einlässt, weiß vorher, welche Vorgaben es gibt. Wer den Job macht, hätte vorher ins Gesetz schauen müssen. Diese Diskussion klingt, wie ein spätes Erwachen nach der Arbeitsvertragunterzeichnung.

Es ist Jahrelang versäumt worden, den Bürgerfunk zu professionalisieren. Und Du weißt es genau, dass es nicht die Aufgabe der LfR war. Es stand im Gesetz, dass die Lokalradios den Bürgerfunk unterstützen müssen, nicht die LfR. Und Unterstützen bedeutet auch die Bürgerfunkstudios zu besuchen und den Leuten Ratschläge zu geben. Stattdessen hat man sich die Bürgerfunker fast flächendeckend zu Feinden gemacht. Es war einfacher auf das kleinste Glied in der Kette draufzuhauen. Geholfen hat es nicht. Es gibt bei vielen Stationen immer noch zwei Stunden Bürgerfunk. Freie Sendeplätze sind in vielen Verbreitungsgebieten immer noch rar. Und ein Ende des Systems ist nicht in Sicht.

Einen Zusammenhang zwischen dem Bürgerfunk und den schlechten MA-Zahlen kann ich nicht erkennen. Ich bin auf deine Erklärung gespannt.
 
"Es stand im Gesetz, dass die Lokalradios den Bürgerfunk unterstützen müssen, nicht die LfR. Und Unterstützen bedeutet auch die Bürgerfunkstudios zu besuchen und den Leuten Ratschläge zu geben."

Die Rot-Grünen können in ihrem Wahn ins Gesetz schreiben was sie wollen.
Der Bürgerfunk wurde als Mühlstein am Hals der kleinen "privaten" Lokalstationen eingeführt, neben anderen Ungerechtigkeiten. Ziel war wie immer in NRW eine mögliche Konkurrenz zum WDR erst gar nicht gedeihen zu lassen.

Wenn Bürgerfunk, dann auf den Frequenzen des WDR!

Und was die möglichen arbeitslosen Mitarbeiter der Lokalen angeht, sehe ich in dieser Ansammlung von Ballungszentren, die NRW nun mal ist, ein grosses Potential für Privatsender weiterer Sparten wie CHR, Rhythmic CHR (Dance / Rap), R&B, Adult Alternative, Modern Rock, Classic Rock, Oldies usw.
 
"Wenn die 10-12 Sender weiterhin nur max. 8 Stunden Programm produzieren und der Rest von Radio NRW kommt..."

Das war nicht mein Vorschlag! Regionalsender mit einer technischen Reichweite von im Schnitt bis zu 1,8 Mio. Hörern können sicherlich mehr Programm machen.

Ausserdem diskutiere ich in erster Linie aus Sicht des Hörers, auch in NRW sollte Radio nicht nur aus ABM-Massnahmen (WDR) bestehen...
Aber diesem Forum meine ja einige Radioschaffende, sie seinen das Mass der Dinge...
 
Mit viel Glück bekommst Du in NRW flächendeckend zwei pprivate Ketten hin. Doch der größten Feinde des Lokalfunks in NRW sind der Deutschlandfunk und das Deutschlandradio Berlin. Es bedarf in NRW einer Zerobase, wie in den Niederlanden. Aber dazu fehlt die Bereitschaft.
 
Ich muss Tom2000 absolut recht geben, was den Bürgerfunk betrifft. Es kann nicht Aufgabe kommerzieller Programmveranstalter sein, den Bürgern eine Spielwiese anzubieten. Das klingt doch eher nach einer Angelegenheit eines öffentlich-rechtlichen Senders, solche Ressourcen zu schaffen.
Vielleicht sollte der Bürgerfunk auch komplett aus den terrestrischen Überlegungen heraus genommen werden. Schafft doch in jedem Kabelnetz einen offen Radiokanal, auf dem sich alle Bürgerfunker austoben können. Schließlich geht es ihnen ja meist nicht um die breite Masse, sondern um bestimmte Zielgruppen, die sie erreichen wollen. Dann lasst doch der Mehrheit der Hörer auch am Abend terrestrisch ihr Lieblingsprogramm. Die Bürgerfunker können ihre zum Teil sehr kleinen Zielgruppen auch woanders bedienen.
Mittlerweile wird die grundsätzliche Idee des Bürgerfunks auch von den Bürgerfunkern selbst nicht mehr so ganz ernst genommen. In allen Verbreitungsgebieten, die ich kenne, sind alle Sendezeiten bereits fest an irgendwelche Produktionsgruppen vergeben, die dann ihre wöchentlichen Sendungen ausstrahlen. Für eine neue Gruppe wäre kaum Platz, weil damit eine bereits bestehende Gruppe Sendezeit abgeben müsste. Und das Gut Sendezeit wird auch beim Bürgerfunk verteidigt, wie die eigene Unterhose. Die Zeiten, in denen Bürger von den Radiowerkstätten für den Bürgerfunk umworben wurden sind nahezu überall vorbei.
 
Ich finde auch, dass der Bürgerfunk eindeutig fehlplatziert ist. Und der Vorschlag, dass sich die Lokalsender um die Gruppen kümmern sollen - wer soll das bitte machen? Dafür scheint mir kein Personal und noch weniger Geld da zu sein.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man eine Bürgerzeitung einführt. Da können dann diverse Gruppen mit Wachsmalstiften eine Seite gestalten und die Zeitungen müssen das drucken... <img border="0" title="" alt="[L&auml;cheln]" src="smile.gif" />
 
LRG von 1988 (zwei Jahre vor Lokalfunk start)
</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial">
(4) Jede Veranstaltergemeinschaft muß in ihr tägliches Programm nach Maßgabe
des Programmschemas mit bis zu 15 vom Hundert der Sendezeit, höchstens
jedoch zwei Stunden täglich, Programmbeiträge von Gruppen, insbesondere
mit kultureller Zielsetzung, einbeziehen,
1. die nicht über die Befugnis nach § 26 Abs. 1 Satz 1 verfügen,
2. deren Zweck nicht auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gerichtet ist,
3. die die Voraussetzungen des § 5 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 und 2 erfüllen,
4. die nicht nach § 5 Abs. 2 von der Antragstellung ausgeschlossen sind; dies gilt nicht für Theater, Volkshochschulen und sonstige kulturelle Einrichtungen,
5. deren Mitglieder ihren Wohnsitz im Verbreitungsgebiet (~ 31) haben. Nicht in Anspruch genommene Sendezeiten kann die Veranstaltergemeinschaft selbst nutzen. Sie muß den Gruppen auf deren Verlangen Produktionshilfen zur Verfügung stellen. § 35 Abs. 7 Nr. 2 gilt entsprechend. Die Programmbeiträge dürfen keine Werbung enthalten. Weitere Einzelheiten werden durch Satzung der LfR in entsprechender Anwendung der Grundsätze nach § 35 Abs. 8 Nr. 2, 3 und 4 Satz 1 geregelt.
</font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">Es wird hier schon wieder so getan, als hätte Euch jemand zu dem System gezwungen. Das stimmt nicht. Schon in dem LRG von 1988 waren die Bedingungen klar beschrieben. Wenn 1990 alle Verlage gemeinsam sich gegen das System ausgesprochen hätten, dann wäre der Lokalfunk nicht entstanden. Oder es hätte Holtzbrink gemacht. Wer ein Meinungsmonopol mit Presse, Rundfunk und Fernsehen in NRW akzeptiert, der muss auch einen kleinen Nachteil in Kauf nehmen.

Offene Hörfunk-Kanäle gab es bereits vor dem Start des Lokalfunks in NRW. Sie wurden alle eingestellt. Und es wird wohl kaum einen Schritt zurück geben.

Wenn ich nach 20.00 Uhr senden würde, dann hätte ich auch kein Interesse an der breiten Masse, denn diese sitzt dann vor dem Fernseher. Aber Radio NRW verhält sich nicht anders, denn der Soundcheck-Classic ist eine Spartensendung, und auch die Talktime richtet sich nicht an die Masse. Wenn man sich das Programm der einzelnen Stationen anschaut, dann wird man fast überall eine Sendung finden, die eine typische Spartensendung ist.

Ich würde die Lokalradios nichts als privaten Rundfunk bezeichnen. An Radio NRW ist immer noch der WDR beteiligt und die OWL-Radios gehören immer noch der SPD. Somit ist die SPD auch an Pressefunk NRW // Radio NRW beteiligt. Somit höre ich täglich 21 Stunden ein öffentlich-rechtlich – parteifinanziertes Lokalradio und nur drei Stunden lang ein Privatradio. (Ausser in OWL, dort höre ich 24h/Tag ein öffentlich-rechtlich – parteifinanziertes Lokalradio.)

Jetzt könnte ich noch die drei Stunden aufteilen. Dann von den 180 Minuten muss ich 33 Minuten für die Zeit zwischen XX.53 und XX.04 abziehen. Bleiben also 147 Minuten. Aber auch diese Zeit kann mein Local Hero nicht selbst beeinflussen, denn die Musik bestimmt Radio NRW. Also bleiben nur noch: Intro + Anmod + 2 Teaser + 2 News + Veranstaltungshinweise oder Kirchenprogramm. Mehr als 10 Minuten Wortbeitrag pro Stunde ist das nicht. Mein Lokalradio hat Einfluss auf maximal 40 Minuten Programm pro Tag. Das sind 10 Minuten weniger, als der Bürgerfunk bei uns im Verbreitungsgebiet gestallten kann. Kein Wunder, dass ihr so frustriert seid.

<small>[ 18-01-2003, 17:38: Beitrag editiert von M. Schirmer ]</small>
 
@ TOM 2000

Deine Einträge zeigen wieder, dass du nichts verstanden hast und besser deine Klappe halten solltest!!!

P.S.: Ich möchte mal wissen, was passiert, wenn der WDR eine neue Kette aufmacht auf dem Bürgerfunk ausgestrahlt wird. Dann werden den Locals so richtig viele Frequenzen abgeknüpft, und inkompetente Menschen wie DU würden in großem Geheul in Düsseldorf protestieren!!!!

@ M.Schirmer

Du bist wohl als einer von wenigen Menschen, die dieses System verstanden haben Vielleicht spreche dir auch irgendwann auch mal die Freundschaft aus...;)

Außerdem ist der Bürgerfunk auch für LOKALES MEDIENENGAGEMANT der Bürger gedacht!!! Wäre toll, wenn das ganze dann Landesweit zu hören wäre....
"Und nun neues aus Castrop-Rauxel...."

Mal im Ernst, Kinder!

Gruß
Glühbirne
 
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