Das hat eher wenig mit "Alteingesessenen" und "Leuten, die einfach Interesse am Medium Radio und drumherum haben" zu tun. Die These mag vielleicht etwas steil sein, aber das Forum hier spiegelt inzwischen ein Stück weit auch den Zustand unserer Gesellschaft wieder. Populistisches Geschwätz und eher belangloses Geschwafel nehmen hier mittlerweile einen Platz ein, den ich vor wenigen Jahren kaum für möglich gehalten hätte. Da ich hier seit knapp 20 Jahren im Forum zugange bin, kann ich mir dieses Urteil erlauben. Insbesondere Themen wie dieser aus verschiedenen Gründen hochgradig fragwürdige Genderquatsch, werden mit einem Eifer verteidigt als ob es um Leben und Tod gehen würde. Die Leute, die tatsächlich dagegen halten und versuchen dem argumentativ zu begegnen, werden teils verlacht oder in einer Form angegegangen, die jenseits von Anstand und respektvollem Miteinander sind.
Zugegeben, ich schließe mich da gar nicht mal aus, denn ich habe mir hier auch schon einige "Gefechte" geliefert, die sich zumindest teilweise lesen wie Duelle und über die sich mancher insgeheim köstlich amüsiert hat. Manches davon wird von der Forenleitung dann meistens auch zu Recht "zensiert" und in den Forenkeller verbannt. Das Problem dabei ist, dass man am geschriebenen Wort meistens nur schwer erkennen kann, ob das nun Ironie, Sarkasmus oder tatsächlich bitterer Ernst ist. Ein Umstand den auch ich mit einigem Zähneknirschen immer mal wieder zur Kenntnis nehmen mußte. Auch mir wurden hinter den Kulissen von unerwarteter Stelle schon Begriffe wie "Hexenjagd" auf einen bestimmten User um die Ohren gehauen. Das man dann irgendwann keine Lust mehr hat und mit seiner Zeit besseres anzufangen weiß, kann ich daher mehr als nachvollziehen.
Trotzdem bedaure ich den Abgang von MannisFan ausdrücklich, denn mit ihm konnte man tatsächlich in der Sache diskutieren, manchmal auch hart. So wie es der Zwerg weiter oben schon einmal schrieb, konnte er auch Kritik einstecken und vor allem auch darauf eingehen, im Gegensatz zu einigen anderen hier, wo man Gegenargumente entweder komplett ignoriert oder halt solange zerredet bis sich die Diskussion in Luft auflöst.
Bestimmte User, bei denen von vornherein klar ist, dass sie es eigentlich nur auf Stänkereien anlegen, sind das eigentliche Problem. Und dazu zähle ich auch, so leid es mir tut, das permanente Disliken von Beiträgen eines Users, egal was er schreibt. Natürlich kann und sollte man über solchen "kleinen Späßchen" drüberstehen. Aber, auch wenn es sich komisch anhört, das wäre bereits ein erster Schritt in Richtung Mobbing, weils dabei nicht mehr um Inhalte geht, sondern nur ums dissen. Eine wirkliche Handhabe für solche "Experten" habe auch ich nicht. Sie immer gleich zu sperren bringt nicht viel, weil sie unter Umständen binnen Minuten mit anderem Namen wieder da sind. Sie einfach machen lassen, finde ich aber genauso falsch, weil damit letztlich niemandem geholfen ist. Insofern möchte ich auch nicht in der Haut der Forenleitung stecken. Deren Entscheidungen dürften sich in den vergangenen Jahren ebenfalls zunehmend schwieriger gestalten.
Zu diesen "bestimmten Usern" zähle ich übrigens ausdrücklich nicht s.matze, nur ums der Vollständigkeit wegen mal noch erwähnt zu haben. Der hat zwar immer noch ab und an seine fünf Minuten, wo man sich dann fragt ob er vorm Onlinegehen wieder vergessen hat seine Ritalin-Pillen zu schlucken. Aber er gibt ja inzwischen hier und da durchaus auch sinnvolles von sich, auf das man dann zumindest eingehen kann.
Noch ein letzter Satz zum eigentlichen Thread-Thema "Qualität des Forums", verbunden mit der Hoffnung das es halbwegs verständlich ist, worauf ich hinaus will. Nun ist ja Radio nichts real greifbares, sondern nur etwas audiotiv wahrnehmbares. Dem einen gefällt dabei das und dem anderen das. Der größte Teil der Radiosender in diesem Land ist handwerklich gut gemacht. Nur qualitativ hochwertig müssen die Sender deswegen noch lange nicht sein, denn das liegt, je nach dem wie man in dem Fall "Qualität" definieren will, ein Stück weit im Auge des Betrachters. Von Seiten der Macher ist Qualität klar: perfektes Timing, Durchhörbarkeit und so weiter. In dem speziellen Fall gibts aber eine Kehrseite, den Hörer. Das Programm kann handwerlich noch so gut gemacht sein, siehe beispielsweise Antenne Bayern. Trotzdem ist es je nach inhaltlichem Anspruch des Konsumenten mal Rotz und mal Weltklasse. Es gibt halt nicht nur den verbohrten Radiomacher der nach dem Motto verfährt, wir machen das seit hundert Jahren so und machen das auch so weiter. Es gibt ebenso den Hörer der meint, seine persönliche Sichtweise sei das Nonplusultra und der Mittelpunkt der Welt.
Und bei diesem Forum hier ist es inzwischen ein ganzes Stück weit genauso. Was nun wirklich Qualität ist, läßt sich in dem speziellen Fall nur schwer umschreiben. Am Anfang waren die Radioforen ein reines Fachforum. Radiomacher redeten sich untereinander die Welt schön, ums mal so lapidar zu beschreiben. Aufgrund der öffentlichen Zugänglichkeit wurden natürlich auch Hörer darauf aufmerksam und diskutierten fleißig mit. Daraus ergab sich eine interessante Austauschmöglichkeit zwischen Machern und Konsumenten, jenseits der sonst üblichen Kanäle. Im Großen und Ganzen ist das auch noch immer so. Ob wir den mitunter rauher gewordenen Ton in absehbarer Zeit in den Griff bekommen, liegt aber auch ein ganzes Stück weit an uns allen selbst. Und im Zweifel gibts ja immer noch die Melden-Funktion.