Quo vadis, Deutschlandradio?

@chapri Okay, danke für den Rat: "... mit Deinem Misstrauen sparsamer sein."
Ich bin DLF-Fan. Steul war m. E. ein guter Intendant. Mich irritierte die Vertragsverlängerung, gefolgt von der zeitnahen Ankündigung des Rücktritts. ...
"Quo vadis, Deutschlandradio?" - Ich bin Kritiker der GEZ-Zwangsgebühr bzw. der neu ausbaldowerten Haushaltsabgabe. Deutschlandradio war noch der "Leuchtturm" in der Radio-Grundversorgung. Im Prinzip wünsche ich, dass die deutschlandweite TV/RF-Grundversorgung unter einer Intendanz ZDF/DLF zusammengelegt wird. ARD kann dann seine Länder-Dudler in ein Mantelprogramm packen, regional sich a la NDR1 NDS mit dem besten Verkehrsfunk lobhudeln. Weiter sollte ZDF-TV werbefrei sein. ARD bliebe das Frühstücksfernsehen, das werbefinanzierte TV mit regionalen Fenstern mit Programmen, die heute in den Dritten laufen. Dort rollierend z. B. die Nachmittagsmagazine mit Gartentipps und Fernsehküche!
Zurück zu meinem Misstrauen gegen Raue: Die Gremien haben ihn gewählt. So soll Raue jetzt seine Handschrift zeigen und seinen neuen Job gut machen: "Ich kann Intendant!"
 
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In Frankreich ist RTL als Qualitäts-Hörfunkprogramm bekannt :)
Dass Herr Raue mit "RTL" in erster Linie das Fernsehprogramm aus Köln verbindet, stimmt mich nachdenklich.

Es gibt RTL, aber es gibt auch Europe 1, France Info und vor allem auch das regionale France Bleu. Der neue Intendant hat nur gesagt er möchte auch die RTL Generation ansprechen, er hat aber nicht gesagt wie, aber ich denke auch nicht das er einen französischen Radiosender als Vorbild hernimmt, denn dafür ist der Deutschlandfunk immer noch sehr Wortkarg ))
 
Mein Vorschlag für Deutschlandfunk Nova: Einfach dieselben Charthits wie 1LIVE spielen, noch mehr Radiokonzert-Gewinnspiele veranstalten, weniger Wissen, mehr Musik, weniger Reden. (Welch Glück, dass DRadio Wissen ja nicht mehr als Sendername existiert.)
Dann läuft dat Ding schon von selbst. Gegen die Wand. :thumbsup:
 
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Ein Konzert mit politischer Motivation würde sicher in den Deutschlandfunk passen. Z. B. das momentane Konzert in der Ukraine für ihre Visafreiheit, welche in wenigen Augenblicken beginnt. Auch wenn es ein wenig vom Thema abweicht, die Message dahinter würde schon passen.

 
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@black2white „SICHER?“

Ihr Wunschkonzert:
Zitat: „Ein Konzert mit politischer Motivation würde sicher in den Deutschlandfunk passen. Z. B. das momentane Konzert in der Ukraine für …“
halte ich nicht 'sicher' für DLF passend. Im Prinzip wohl schon. DLF ist experimentierfreudig. Den kulturellen Wert des Konzerts kenne ich nicht. Aber eine Konzertübertragungen pauschal wg. politischer Motivation??? - Von Deutschlandfunk erwarte ich eher neutrale journalistische Qualität als ideologisch eingefärbte Sendungen. Als Gefahr sehe ich ein Abdriften in Propaganda. DA sei die Intendanz, der Programmdirektor, … die Redaktionskonferenz, … und in letzter Konsequenz der CvD vor, der den Stecker zieht!!!

Dabei geht es gerade nicht um die 'Schere im Kopf' oder 'vorauseilenden Gehorsam': Unstrittig! - Als klassisches Horror-Beispiel für solchen Schmarrn erinnere ich daran, wie sich BR aus einer „Scheibenwischer“-Ausstrahlung ausklinkte.

Das Zauberwort ist: „Vertrauen!“ - Bisher vertraue ich ganz einfach auf die journalistisch überzeugende DLF-Kompetenz. Lob für die Redaktionen und die Moderatoren! - Bei der Themenauswahl gibt es wenig zu meckern. Praktisch immer bewundernswert, wie die Moderatoren in den Informationsmagazinen die Interviewpartner 'grillen'! - Gerade gut finde ich, dass die Moderatoren in der Art ihrer Fragen ihre eigene subjektive Meinung durchscheinen lassen. DLF-Hörer sind meist nicht dumm, können einordnen, welche Argumente aus ihrer – auch wieder subjektiven - eigenen Sicht nachvollziehbar sind. Es geht um den Abgleich verschiedener Ansichten. Und nicht um Propaganda mit dem Anspruch den Stein der Weisen zu präsentieren.


„Quo vadis DLF?“
- „Das Bessere ist der Feind des Guten!“ - Ich hoffe, der neue DLF-Intendant kann das Programmniveau halten, ja verbessern!
 
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Ich bin ja schon froh das der Deutschlandfunk Sendungen wie "Europa heute" hat und Reportagen sowie Feature aus den EU-Ländern. Das ist schon mehr Anteilnahme an der EU als in irgendeinen anderen Radiosender hierzulande. Und der Deutschlandfunk steht ja auch im ständigen Austausch mit Radio France, das denke und hoffe ich wird auch so bleiben.
 
@ Maschi: Völlig deplatziert Dein Beitrag! Bin richtig sauer geworden. Man kann auch mal seine Backen halten, wenn man nicht weiß, FÜR WEN eigentlich diese 6-minütige Sendung gemacht worden ist.

http://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/179351/leichte-und-einfache-sprache

Maschi hat seinen Beitrag durch Verwendung des ;) ausreichend nuanciert.

Oder anders formuliert:
1. In welcher Gruppe ist der Anteil von Menschen mit funktionalem Analphabetismus größer: In der Gruppe der DLF-Hörer oder in der Gruppe der RTL-Zuschauer?
2. Warum ist das so?
3. Hilft ein Rundfunkveranstalter Menschen mit funktionalem Analphabetismus mehr, indem er sie zu bilden versucht, oder indem er sie mit einem Programm des geistigen Tiefflugs bedient?
4. Spinnerei: Wird der neue Intendant ein viertes Programm "Deutschlandfunk einfach" einführen?
 
Interessant, dass jetzt schon direkt nach einer Intendantenwahl der Niedergang einer ganzen Rundfunkanstalt prophezeit wird. Selbst beim WDR wurde das hier nicht so diskutiert, obwohl es dort mittlerweile berechtigt wäre. ;)
Ich bezweifle, dass sich in den Programmen des Deutschlandradio so viel ändern wird, erst recht nicht hin zur "Zielgruppe RTL". Ich gehe auch davon aus, dass Herr Raue damit nicht ausdrücken wollte, aus dem Deutschlandradio ein MDR JUMP machen zu wollen.
 
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Bei der Themenauswahl gibt es wenig zu meckern. Praktisch immer bewundernswert, wie die Moderatoren in den Informationsmagazinen die Interviewpartner 'grillen'!

Manchmal ist es aber auch ein sehr zwanghaftes "Grillen". Da hat man den Eindruck, die Moderatoren wollen mit Gewalt zeigen, welch hartnäckige Wadenbeißer sie sind, obwohl es überhaupt nichts zu beißen gibt. Und das wiederum liegt daran, dass nicht immer die richtigen Interviewpartner zu Wort kommen, bzw. häufig die Immergleichen zu den immergleichen Themen.
 
Manchmal ist es aber auch ein sehr zwanghaftes "Grillen". Da hat man den Eindruck, die Moderatoren wollen mit Gewalt zeigen, welch hartnäckige Wadenbeißer sie sind, obwohl es überhaupt nichts zu beißen gibt. Und das wiederum liegt daran, dass nicht immer die richtigen Interviewpartner zu Wort kommen, bzw. häufig die Immergleichen zu den immergleichen Themen.
Oftmals ist es auch nur ein bloßes Stichwortegeben, damit der Interviewpartner die tausendmal gehörten Stanzen loswerden kann. :confused:
 
3. Jetzt die Wahl von Raue ist nicht richtig überzeugend. Ich habe den Verdacht auf eine Verlegenheitswahl.

Wie war das denn bei der Wahl von Willi Steul? Wenn das mal keine Verlegenheitswahl war. In Stuttgart sollen sie froh gewesen sein, als er ging. Die Frage wäre doch eher, warum der Führungsposten beim Leuchtturm DLF so schwer überzeugend zu besetzen ist? Warum will da keiner ran? Ist das so wenig attraktiv? Oder warum wird da keiner rangelassen? Oder gibts in der Generation Raue niemand, der sich das zutraut oder der dafür geeignet wäre? Weil alle, die an anderem Ort Karriere gemacht haben, sich vor allem durch Kaputtsparen und Kaputtreformieren oder Verdudeln und Formatradio ausgezeichnet haben?

Die Altersgruppe, die Raue der Generation RTL zurechnet, ist nicht durchweg geprägt worden durch den privaten Rundfunk. Das sollte er selbst auch wissen. Ein erheblicher Teil hat mit dem Privatfunk nie etwas zu tun haben wollen. In meinem Bekanntenkreis hat nur eine Minderheit noch einen Fernseher. Ich habe seit 1990 keinen mehr. Aber alle haben Computer verschiedenster Art, alle sind vernetzt. Ein Teil hat sich auch ganz vom linearen Radio abgewandt, hört Webradios und Streamingdienste und Podcasts. Audio ist nicht knapp. Aber ein Angebot wie Deutschlandradio ist es. Deshalb wird es gehört.

Raue hat Recht, wenn er in seinem Interview bei Eine Stunde Medien darauf hinweist, daß Online beim Deutschlandradio weiterentwickelt werden müsse. Bisher hatte das geheißen, einfach das lineare Programm zu zerstückeln und häppchenweise als Audio on Demand ins Netz zu stellen. Dadurch wird es nicht schlechter, denn die Sendungen sind meistens schon sehr, sehr gut. Aber ein Online-Konzept könnte natürlich mehr. Und wenn es so bliebe, wie es jetzt ist, würde es in kurzer Zeit ganz schön alt aussehen.

Aber das, was wir auf den Websites der Sender erleben, ist das Ergebnis der Politik, die die Anstalten auf Rundfunk festlegt und dabei unter dem Druck der Verleger – die ja auch den privaten Rundfunk machen – einen Rundfunkbegriff zugrundelegen, der aus dem 20. Jahrhundert stammt, und alles, was älter als hastdunichtgesehen ist, wird depubliziert. Während im Netz gilt: cool URIs don't change.

Und so bleibt am Ende ein Verdacht. Denn Programme wie diejenigen der DLF-Familie kann man per se nicht an den privaten Dudelfunk anpassen. Wenn man die wortreichen hinterhergeschobenen Präzisierungen hört, hat man schon den Eindruck, daß da etwas rausgerutscht ist, was ggf. noch von den Bewerbungsverhandlungen übrig war – wo es hingepaßt hatte. Von den meisten hier wäre er nach diesem Satz ganz sicherlich abgelehnt worden.
 
Warum hat eigentlich Daniel Cohn-Bendit keine Kolumne im Deutschlandfunk? Bei Europe1 kann man ihn jeden Morgen hören und ist dort auch beliebt. Der Unterschied ist vermutlich, in Frankreich ist er Cohn-Bendit, in Deutschland ist er nur ein Grüner.
 
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Raue hat Recht, wenn er in seinem Interview bei Eine Stunde Medien darauf hinweist, daß Online beim Deutschlandradio weiterentwickelt werden müsse. Bisher hatte das geheißen, einfach das lineare Programm zu zerstückeln und häppchenweise als Audio on Demand ins Netz zu stellen. Dadurch wird es nicht schlechter, denn die Sendungen sind meistens schon sehr, sehr gut. Aber ein Online-Konzept könnte natürlich mehr. Und wenn es so bliebe, wie es jetzt ist, würde es in kurzer Zeit ganz schön alt aussehen.

Das mag schon sein. Allerdings betrachte ich gerade diese mit höchster Akribie gepflegte DRadio-Mediathek als die vorbildlichste im deutschen Rundfunkalltag - mit Abstand. Daran könnte sich die Mehrheit der ARD-Sender mal ein großzügiges Beispiel nehmen. Denn oft verbergen sich hinter all dem Multimedialitätsgefasel bislang nur einige Podcasts, zig verschiedene Smartphone-Apps, die letztlich aber immer nur dieselben Eilmeldungen raushauen können ... und natürlich die ständig steigende Präsenz des Gesichtsbuchs.
Dagegen sah ich den DLF mit seinem On-Demand-Angebot schon lange als einsame Spitze, als so was wie DSL vielerorts noch ein Luxusgut war.
 
Wir wollen aber "einen Deutschlandsender" für alle.
Nicht nur den DLF und das Deutschlandradio!
Was meint Ihr, die Gebührenzahler dazu?
Eure Meinung aber interessiert jenen in den Gebührenburgen aber nicht.
Sie sind immer noch der Ansicht:
" Der Rundfunk gehört uns! Niemandem sonst."
 
Ich bin erstaunt, wie hier von manchen die Aussage des neuen Intendanten zur Generation RTL kritisiert wird. Wer mal sehen möchte wie das RW Desaster im TV bei den ÖR aussieht (in der freien Wirtschaft wären dafür Leute längst nach Hause geschickt worden). Gucke mal hier zB bei 14-29: http://www.ard.de/download/555746/Sehdauer_und_Marktanteile_2015_nach_Altersgruppen.pdf
Und? In der Altersgruppe 18-29 rauchen z.B. knapp 50% der Männer in Deutschland (zumindest war es 2013 so): https://www.rauchfrei-info.de/informieren/verbreitung-des-rauchens/raucherquote-bei-erwachsenen/ - und selbst wenn sie die 50%-Marke geknackt hätten, wäre Rauche nicht automatisch "gesund" geworden.

Es gibt viele Dinge, die sind unabhängig von Mehrheiten und Quoten wahr oder unwahr, richtig oder falsch, gesund oder nicht gesund. Danach kann man sich nicht ausrichten. Naturgesetze beispielsweise sind immer wahr - selbst wenn 100% der Bevölkerung es gerne anders hätten.

Nun haben die öffentlich-rechtlichen weder ein Abo auf Wahrheit noch eins auf "gut gemachtes Programm". Deshalb ist selbstgerechtes Zurücklehnen auch nicht angebracht. Wenn aber auch bei (selbst)kritischer Betrachtung rauskommt, daß man höhere Quoten nur bei Aufgabe von Seriösität oder Tiefgang erreichen kann, ist das bitter, stellt der Bevölkerungsmehrheit ein nicht allzu gutes Zeugnis aus, sollte aber nicht dazu dienen, sich entsprechend anzupassen. Sonst ist man nämlich zwar noch da, aber eigentlich bereits weg, da überflüssig. Siehe z.B. zahlreiche ARD-Hörfunkangebote. Auf Dauer funktioniert natürlich auch kein "Ignorieren und Weitermachen", denn dann wird, sollten die Mehrheiten noch klarer ausfallen, das System irgendwann als ganzes abgeschafft. Bis dahin gilt es aber einen deutlichen Unterschied zum Privatfunk / Privat-TV aufrecht zu erhalten. Schon deshalb, weil mit den Gebührenzahlungen ein klarer Auftrag verbunden ist, was anständiges draus zu machen.

Zu den Reichweiten der Privaten trägt mein Umfeld jedenfalls nicht bei: fernsehfreie Haushalte sowieso nicht, meine Eltern nicht (keine Privaten im Senderspeicher), kabel- und sat-freie Haushalte in meinem Freundeskreis auch nicht (die hatten bislang auf DVB-T keine Privaten und würden jetzt für DVB-T2 auch nicht dafür bezahlen).

Wir wollen aber "einen Deutschlandsender" für alle.
Nicht nur den DLF und das Deutschlandradio!
Was meint Ihr, die Gebührenzahler dazu?

Ich als Gebührenzahler wüßte nicht, wie ein "Deutschlandsender für alle" aussehen könnte. Meine Interessen und meine Lebensweise sind z.B. zu weit über 90% inkompatibel mit denen des Mainstreams. Ich kann nicht verlangen, ein Programm zu haben, das ich wann immer ich will mit mich interessierenden und momentan für mich passenden Inhalten hören könnte. Ich muß mir rauspicken und ggf. nachhören oder aufzeichnen. Was ich höre (oder im TV auch mal sehe), ist den meisten in meiner Altersgruppe völlig fremd und wirkt auf sie absurd - genau wie ich selbst auch.

Ich merke das auch in zutiefst privaten Dingen: seelisch docke ich bei gerade mal 2 Menschen wirklich gut an, meinem besten Schulfreund und einer wunderbaren Frau, die sich aber für einen anderen Partner entschieden hat, weil ich Physiker bin und damit der Generalverdacht "seelenloser Zahlen-Zombie" zugeschlagen hat. Weitere Kontakte habe ich letztlich fast nur im (Radio-)Hobbykreis und bei Senioren über 70, die schätzen irgendwelche Werte, mit denen die jüngeren nichts anfangen können oder die sie gar ätzend finden (Zuverlässigkeit gehört z.B. dazu, mußte ich lernen). Lerne ich mal Leute in meinem Alter (um die 40) in Berlin kennen, staunen wir eigentlich immer nur über unsere Inkompatibilität und die Wege verlaufen nie auch nur ein kurzes Stück parallel. Ich führe mein Leben mit Ausnahme leider weniger Kontakte zu besagten Freunden völlig alleine, habe teils monatelang keinerlei "Live-Kontakt" zu Menschen in meinem Alter. Es passt einfach nicht.

Ich bin ganz froh, das eine oder andere Angebot im Radio zu finden und es gibt auch "übliche Verdächtige" unter den Programmen. Ganz vorn ist Bayern 2, ansonsten halt auch mal der DLF oder SWR 2 oder eine andere Kulturwelle. Verlangen, daß das alle hören müssen, kann ich nicht. Von mir verlangen, daß ich mir das anhöre, was bei der Masse läuft, sollte bitte auch niemand. Ich meide deshalb auch öffentlich beschallte Bereiche, es tut meiner Seele weh.

Genausowenig wie es "ein Mittagessen für alle" geben kann (außer in Zeiten bitterster Not), halte ich "ein Deutshclandradio für alle" für möglich.
 
Danke für den satirischen Beitrag:
...
Eure Meinung aber interessiert jenen in den Gebührenburgen aber nicht. ...
Die GEZ-Zwangs-Gebühr wurde in eine steuer-ähnliche Haushalts-Abgabe umgewidmet.
Die GEZ-Gebühr hat alle Hörer 'genervt': Für eine Gebühr kann man eine messbare Leistung einfordern. Die versprochene 'Grundversorgung' wurde von den Radiomachern in den Ohren vieler Hörer nicht geliefert!!! - Genialer jouristischer Kniff, aus der Gebühr eine Abgabe zu machen! - Für eine festgesetzte ABGABE braucht man keine genau definierte Leistung liefern. ...

Im Fall Deutschlandradio wird der Intendant Stefan Raue weiter mit den TV-Intendanten von ZDF und NDR kuscheln: "Hauptsache mein Gehalt wird aus dem ö.-r. Güldenen Füllhorn monatlich überwiesen! Weiter Hauptsache die KEF winkt weiter unsere GEZ-Abgaben-Erhöhungen durch, und so auch Hauptsache unsere Pensionen sind sicher!"
Auf der Strecke bleibt die Qualität der ö.-r. Programme. Offensichtlich wird an der Qualität intensiv gespart. Die ö.-r. Radio-Wellen in den Ländern orientieren sich am Standard der Privaten. Diese Welle schwappt auch rüber zu DeutschlandRadio mit DLF, Kultur und Nova. Damit sind wir wieder bei der Frage: "Quo vadis Deutschlandradio?"
 
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Die Hörfunkjournaille, obwohl von vielen Artgenossen stark bezweifelt, sind doch auch nur Menschen.
Jene trudeln wie wir alle im Hamsterrad der bunten Buchstaben. Sie hängen auch am Tropf.
Der GEZ-Beitrag wurde vom Ministerium für nur bares ist wahres, als Rundfunksteuer deklariert.
Alle müssen zahlen, Nur der Hund nicht , obwohl er auch zwei Ohren hat...
 
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Zu den Reichweiten der Privaten trägt mein Umfeld jedenfalls nicht bei: fernsehfreie Haushalte sowieso nicht, meine Eltern nicht (keine Privaten im Senderspeicher), kabel- und sat-freie Haushalte in meinem Freundeskreis auch nicht (die hatten bislang auf DVB-T keine Privaten und würden jetzt für DVB-T2 auch nicht dafür bezahlen).

Wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk noch mehr abbaut als bisher – und das Deutschlandradio ist so ziemlich die letzten Anstalt, die noch wirklich sattes Programm bringt rund um die Uhr –, würde das dazu führen, daß auch die meisten ÖR Sender aus den Programmlisten verschwänden. Der Widerstand würde sich aus der bürgerlichen Mitte heraus formieren und dem ÖR Rundfunk die Legitimität für seine Finanzierung endgültig nehmen.

Schauen wir in die USA: Da sieht man derzeit ziemlich deutliche Ausweichbewegungen weg vom Junk, hin zum besseren Journalismus. Dort waren im letzten Präsidentschaftswahlkampf die letzten, die noch ein annehmbares Programm brachten, PBS und NPR. Und seit der Wahl ist die Zahl der Zeitungsabonnenten gestiegen. Aber auch alternative Angebote wie Democracy Now! sind immer noch ziemlich gut spendenfinanziert.
 
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Diese Widerstandstheorie teile ich nicht. Solange Sender wie SWR3 oder WDR3 die Fast-Food-Programme der Privaten mit deren eigenen Mitteln übertreffen und perfektionieren (und das tun sie mithilfe ihrer Materialschlachten), werden die Massen sich nicht abwenden, sondern eben bei den öffentlich-rechtlichen dritten und ersten Programmen landen. Diese wiederum lesen daraus ihre Existenzberechtigung und die Aufforderung "weitermachen wie bisher" ab. So beißt sich die Katze in den Schwanz und in den Nischen hocken schuldbewusst die Qualitätsprogramme und müssen erklären, warum ihnen nicht die Hörer zufliegen.
 
Zugegeben – um zum DLR zurückzukommen –, bei 2254 hatte der Widerstand nichts genützt, das Programm wurde abgesetzt, was aber sicherlich auch daran gelegen hatte, daß es dort um eine Sendung ging, die mitten in der Nacht lief und die kaum einer kannte. Wir hatten aber auch schon Bewegungen wie Das ganze Werk beim NDR und Rette Dein Radio! beim hr, die damals ziemlich viel Aufmerksamkeit erhalten hatten, so daß zumindest beim hr einige Sendungen dann auf hr2 erhalten werden konnten. (Der Musikjournalismus findet sich seitdem auf ByteFM wieder.) – Ich glaube nicht, daß es sich der Journalismus heutzutage noch leisten kann, so einen Protest links liegen zu lassen. Solange er ausreichend lange andauert und vernünftig vorgetragen wird. Zumal er die Gatekeeper-Funktion verloren hat. Daß es Proteste gibt, wird heute in Sozialen Netzwerken und Blogs transportiert. Und der Umfang und die Wirkung von Protest hat nur mittelbar etwas mit der Zahl der Protestierenden zu tun. Wer heutzutage FFH oder hr3 hört, der wird sich schon an dieser Diskussion nicht beteiligen, er wäre einfach außen vor und damit würde auch ich gar keinen Gedanken an ihn verlieren.
 
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