Quo vadis, Deutschlandradio?

klingt nach Schwachsinn für mich..
Isses auch. Themen von 1998... Hat mit Ostern auch so ganz sehr viel gemeinsam. Und am Pfingstmontag gibt es vielleicht Themen und Mucke von äh 1999, 2003 oder 2007 oder gar 1993? Und am 2. Weihnachtsfeiertag dann 1912?
Soll wohl ganz innovativ-kreativ und richtig an der Lebenswirklichkeit sein, was sich das "Dritte" des bundesweiten Hörfunks da ausgedacht hat.
 
Margarete Wohlan ist nicht mehr für die Sendung "Aus den Archiven" auf Deutschlandfunk Kultur zuständig, heute lief leider die letzte von ihr betreute Ausgabe. Besonders mit der Wiederholung wunderbarer RIAS-Musiksendungen hat sie einen wichtigen Beitrag geleistet.
Das hat doch hoffentlich nichts mit der kürzlich erfolgten "Enthüllung" des Spiegel zu dem Beitrag mit rassistischer Sprache zu tun?
 
Margarete Wolan ist unregelmäßig auch in der Weltzeit zu hören; sie interviewt/ berichtet vor allem über Polen und weniger beachtete Nachbarländer Polens. Sie war ja nur kurz für „Aus den Archiven“ zuständig, da Michael Groth lange Zeit dafür zuständig war.
 
Also diese 90er-Titel, die Dlf Nova heute gespielt hat, waren nun echt nix Besonderes. Schon zig mal durchgenudelt bei ähnlichen Specials von 1LIVE und Co.
 
Das mitternächtliche Kulturmagazin "Fazit" wurde bereits mehrmals zur Ader gelassen: Theaterpremieren werden nur noch einmal wöchentlich rezensiert. Das tägliche Musikalbum gibt es auch nicht mehr.
Und dennoch ist diese Sendung ein Kleinod, vollgepackt mit Wortbeiträgen in ausreichender Länge und Tiefe, ohne in Schnipseln àl la WDR II und Co. zu zerfasern. (Erinnert sich noch jemand an die "Budengasse" aus besseren Zeiten von WDR II und WDR I ? )
Die tägliche Kultur zum Tage gehört immer noch, neben dem "Kompressor" zu meinen absoluten Lieblingssendungen und stellt m.E. ein Aushängeschild für DLF Kultur dar!
Sie taugt problemlos auch als Qualitätsindikator für die Welle. Wenn es dieser Sendung an den Kragen geht, dann geht es auch mit DLF Kultur bergab. (Ich fürchte alle Liebhaber der täglichen "Radio-Kultur" hier werden sich an meine Worte in zehn Jahren schmerzhaft erinnern, wenn zur Finanzierung der zahlreichen obszönen Pensionen und Pensiönchen die Welle ihrer Seele beraubt wird.)
Aber noch erfreue ich mich der hervorragenden, täglich bunten Darstellung von Kultur im Radio. Mal sehen, wie lange noch... Bei Radio Luxemburg nannte man es "Radio in Farbe". Und genau dieses Prädikat verdient diese Sendung!
 
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Habe ich mich gestern positiv über die Premiumsendungen von DLF Kultur geäußert, halte ich es heute für dringend notwendig, hier ein "Aber" einzufügen.
Die ideologische Ausrichtung vieler Redakteure und Programmverantwortlichen läßt es des Öfteren heftig krachen! Ein aktuelles, unschönes Beispiel ist die wieder einmal aufgeflammte Hexenjagt auf Springer Chef Mathias Döpfner. Hier wird in Zusammenarbeit mit der "Zeit" eine regelrechte politische Hinrichtungskampagne geführt, in dem aus von völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Äußerungen Döpfners eine Anklage- und Urteilsschrift (natürlich praktischer Weise alles in einer Funktion) verfasst wird. Das sind die Momente, wo ich über das Gebaren diverser Redakteure nur noch das kalte Kotzen bekomme!
Ein seriöser Diskurs auf Augenhöhe wird in dieser Angelegenheit von Vornherein ausgeschlossen. Döpfner wird für schuldig befunden und als notorischer Rassist mit faschistoiden, völkischen (sic!) Denkstrukturen abgeschossen. Der Beitrag heute abend in "Fazit" lautete allen Ernstes "Die Gedankenwelt des Mathias Döpfner". Tja, falsche Gedanken und Du bist hier gesellschaftlich erledigt, wenn es nach den Vorstellungen mancher Redakteure von DLF Kultur und die "Zeit" geht.
Das ist die Kehrseite der Medaille dieses an sich hervorragend gemachten Kulturprogramms und leider ein Indikator für ein gesellschaftliches Problem, in dem ein Diskurs auf Augenhöhe zu vielen Themen leider überhaupt nicht mehr möglich ist. [Das gleiche Problem besteht meinen persönlichen Erfahrungen nach an mittler Weile fast allen Universitäten in D., so daß wissenschaftliche Arbeit insbesondere in den Geisteswissenschaften z.T. überhaupt nicht mehr möglich ist. Personen mit nicht genehmen Ansichten werden aus dem Hörsaal gebuht und gepöbelt.]
DLF Kultur befindet sich hier auf einem verdammt schmalen Grat und in unseliger Gesellschaft zu vielen Kulturschaffenden im ö.r. Rundfunk...!
 
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POSTSCRIPTUM

Die aktuelle "Fazit" Sendung wird in weinigen Minuten auf DLF wiederholt. Hier kann sich jeder selbst ein Bild von den von mir vorgebrachten Einwänden machen.
Verkehrt macht man mit dieser Sendung generell nichts. Die 55 Minuten sind eine gut investierte Zeit!
 
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Ein Danke schön für den nachgereichten Link! :) :thumbsup:
Als ich meinen Kommentar im Moment der hochgradigen Verärgerung und des Entsetzens verfaßte, stand der Beitrag um des es hier geht zum Download, bzw. im Stream noch nicht zur Verfügung.
 
Letztens lief im Rahmen der JazzFacts im Deutschlandfunk eine Stunde Klanghorizonte – wieder mit Michael Engelbrecht. Als die Klanghorizonte noch in der Radionacht liefen, hatte diese ja eigentlich bereits Niklas Wandt übernommen – wenn auch bis zur Einstellung nur kurz.
 
Ein aktuelles, unschönes Beispiel ist die wieder einmal aufgeflammte Hexenjagt auf Springer Chef Mathias Döpfner.
Im verlinkten Beitrag der Fazit-Redaktion kann ich nun wirklich keine Hexenjagd erkennen.
Brigitte Baetz erläutert die in der "Zeit" genannten Aussagen Döpfners, nicht mehr und nicht weniger.

Und wenn der mächtigste Blattmacher Deutschlands die Ostdeutschen pauschal in Kommunisten und Faschisten einteilt ("dazwischen tun sie es nicht"), ist auch Kritik an seiner Person mehr als angebracht.
 
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Gestern gabs dank dem Feiertag mal wieder eine moderierte Rocknacht mit sogar hörbarer Rock Musik . Vielleicht gibt es ja nochmal so eine Ausnahme zwischen den ganzen Wiederholungen in der Nacht.
 
Ein sehr hörenswertes Feature!

Vorangestellt wird eine sehr ausführliche Triggerwarnung im Audio, die ausführlich erklärt, wieso man sich dafür entschieden hat, die heftigen Aussagen auszustrahlen

 
Gestern habe ich 2x im DLF reingehört. Vormittags lief eine erstaunlich differenzierte und sachorientierte Diskussion zu "Kinder und ihr Umgang mit sozialen Medien" in der "Lebenszeit". Ein Thema dabei war auch der Umgang mit Missbrauchserfahrungen an Schulen.

Auf der Rückfahrt am Abend läuft bereits das hier: https://www.hoerspielundfeature.de/feature-der-rosa-elefant-im-klassenraum-100.html

Während des Hörens war mir sehr unwohl. Die modische Manie des "Ich-Journalismus" ist hier für mich ins fratzenhafte übersteigert. Da ich den Einstieg nicht gehört hatte wusste ich nie, ob das eventuell ein Hörspiel a la "Krieg der Welten" ist. Da wird aus scheinbar sehr alten (echten?) Briefen und Nachrichten zitiert, frühere Lehrer befragt. Und Relotius-like werden selbst kleinste Details geschildert.

Ich weiß als Laie nicht, wer von den Beteiligten eventuell psychologische Unterstützung braucht. "Die Autorin/Ich-Erzählerin" die das alles hortet und Sendern anbietet, oder die Redakteure die ein über 50-minütiges Ego-Feature produzieren und das jetzt nochmal in der Primetime wiederholen?
 
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