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Quo vadis, Deutschlandradio?

@Adolar
Was ähnliches ist letzte Woche in dem ersten Infoblock des Tages zwischen 04:00 und 05:00 Uhr passiert. Sowas habe ich zuvor noch nie beim DLF gehört. Der Moderator, der die einzelnen Beiträge anmoderierte, hat vor einem Beitrag seine persönlichen Erkenntnisse und Bewertungen zu dem Thema ausgeführt. Ob das dem DLF auf der Führungsebene aufgefallen ist? Jedenfalls war am nächsten Morgen in derselben Sendung ein anderer Moderator.
 
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Mir ist aufgefallen das die Sendung "Aus den Archiven" neu ausgerichtet wurde. Man verzichtet nun auf die Wiederholung ganzer Sendungen, stattdessen werden Ausschnitte wiederholt zu einem Thema aus unterschiedlichen Jahren. So ist es wohl zeitgemäßer. Eine Stunde in der Woche ist schon arg wenig Sendezeit. France Culture nimmt dafür Nacht für Nacht die Zeit. Ich beziehe mich allerdings hier immer nur auf die Podcasts. Die ganzen Sendungen werden wohl ihren Platz in der ARD Retro -Mediathek finden.
 
Mir ist aufgefallen das die Sendung "Aus den Archiven" neu ausgerichtet wurde. Man verzichtet nun auf die Wiederholung ganzer Sendungen, stattdessen werden Ausschnitte wiederholt zu einem Thema aus unterschiedlichen Jahren. So ist es wohl zeitgemäßer.
Dazu könnte man sehr viel schreiben, aber schon mal gut, dass es auch anderen auffällt. Ich habe der neuen Moderatorin absichtlich etwas Zeit gelassen, um nicht vorschnell zu urteilen. Aber auch die Vorankündigungen für Mai machen deutlich, dass man diese Sendung eigentlich nicht mehr "Aus den Archiven" nennen sollte, dazu ist vieles noch sehr frisch. "Staub angesetzt" hat da fast nichts mehr, dazu gibt es viel Tam Tam (sogar aus Kakadu) drumherum, so wurde z.B. eine aktuelle Bundestagsrede von Sara Wagenknecht (weils irgendwie um "Reden" ging) gesendet. Und die 55 Minuten Sendezeit werden noch nicht mal ausgenutzt.
 
Ich gebe dieser Neuausrichtung mal bis in den Herbst etwas Zeit, man kann bestimmt alte und aktuelle Beiträge zu einem Thema gut miteinander verknüpfen. Momentan sind sind die Auszüge wirklich zu wenig angestaubt. Das nimmt der Sendung ihren Charme. Es soll ja eine Archivsendung bleiben. Aber der Trend geht dahin, das im Funk sowieso nur noch Auszüge gesendet werden und wer dann die vollständige Sendung hören möchte muss in die Mediathek gehen. Das gleiche gibt es ja schon länger mit Feature-Beiträgen die im Äther gekürzt werden und auch bei Hörbüchern findet das statt. Letztere werden sehr oft für den Hörfunk neu eingesprochen und nicht selten sind die Sprecher hier besser als auf der Hörbuch CD/MP3 aus dem Handel, natürlich für den Funk gekürzt. Das muss aber kein Nachteil sein. manchmal ist gut wenn der Text redigiert und auf das westliche gekürzt ist.
 
Vielleicht sind die meisten Sendungen der guten alten Zeit nun auch gelaufen. Ich erinnere mich noch gerne an „Allein gegen alle“ von Hans Rosenthal. Klaus Bredel und Olaf Kosert hatten seinerzeit alle Folgen wiederholt.
 
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Auf der Rückfahrt am Abend läuft bereits das hier: https://www.hoerspielundfeature.de/feature-der-rosa-elefant-im-klassenraum-100.html

Während des Hörens war mir sehr unwohl. Die modische Manie des "Ich-Journalismus" ist hier für mich ins fratzenhafte übersteigert. Da ich den Einstieg nicht gehört hatte wusste ich nie, ob das eventuell ein Hörspiel a la "Krieg der Welten" ist. Da wird aus scheinbar sehr alten (echten?) Briefen und Nachrichten zitiert, frühere Lehrer befragt. Und Relotius-like werden selbst kleinste Details geschildert.

Ich weiß als Laie nicht, wer von den Beteiligten eventuell psychologische Unterstützung braucht. "Die Autorin/Ich-Erzählerin" die das alles hortet und Sendern anbietet, oder die Redakteure die ein über 50-minütiges Ego-Feature produzieren und das jetzt nochmal in der Primetime wiederholen?
Finde nach dem Anhören des Features deine Ausführungen sehr befremdlich.
Natürlich kommt viel „ich“ vor, geht es ja um die Autorin selbst und ihre Erlebnisse zu Schulzeiten. Dennoch sterilisierst du sie zur Täterin, indem du nun schreibst, dass sie sich sinngemäß in einem „Ego-Feature“ profilieren müsste.
 
Ich dachte immer, als Journalist macht man sich nicht gemein mit einer Sache, noch nicht einmal mit einer Guten. Ich brauche auch keine Autorin auf Selbsterfahrungstrip, das ist mir zu subjektiv. Ein Profi hält Distanz zum Thema.
 
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Mir ist aufgefallen das die Sendung "Aus den Archiven" neu ausgerichtet wurde. Man verzichtet nun auf die Wiederholung ganzer Sendungen,
Es könnte sich bei dieser Praxis auch um Zensur handeln, weil "nicht zeitgemäße" Sprache verwendet wird. Das WDR-Fernsehen hat vorletzte Woche einen Tatort von 2008 (nicht 1938 oder so) wiederholt und vorher einen Warntext eingeblendet, man strahle die Folge unzensiert aus, aber nur, um "Fernsehgeschichte" zu dokumentieren, die Zuschauer*innen seien jedoch vorgewarnt, dass in dem Tatort von 2008 "diskriminierende Sprache" verwendet wird. George Orwell lässt freundlich grüßen.
 
man strahle die Folge unzensiert aus, aber nur, um "Fernsehgeschichte" zu dokumentieren.
Immerhin. Aus dem gleichen Grund werden alte Folgen von der Sesamstraße nicht wiederholt. Das ist nicht mehr zeitgemäß, so wurde z. B. 1977 eine komplette Entbindung einer Schwangerschaft gezeigt, das kann man heuer so nicht mehr machen.
 
Es ging ja nur darum ob alte Beiträge, nur weil sie aus der der Zeit gefallen sind heuer noch sendefähig sind. Ganz generell offenbar nicht, zumindest nicht ohne Schere.
 

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  • swr2forum_2023010.mp3
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Schnipsel einer Sendung braucht aber auch keiner. Da hier Nostalgiker angesprochen werden sollen, müssen die Sendungen einfach komplett laufen. Sonst kann man es lassen. Die Freunde der „Tonart“ würde es freuen, da in der Nacht zu Samstag keine läuft.
 
Das WDR-Fernsehen hat vorletzte Woche einen Tatort von 2008 (nicht 1938 oder so) wiederholt und vorher einen Warntext eingeblendet, man strahle die Folge unzensiert aus, aber nur, um "Fernsehgeschichte" zu dokumentieren, die Zuschauer*innen seien jedoch vorgewarnt, dass in dem Tatort von 2008 "diskriminierende Sprache" verwendet wird.
Wie spießig 2023 doch ist. Warntext. Ich glaub, es hackt. Und wer warnt mich vor Gender-Sprech? Wenn er noch lebte, würde ich Schimmi zum aufräumen 1x quer über den WDR Schreibtisch schicken. Dann habt Ihr euren eigenen Tatort. :cool:
Ja, eine spannende Tendenz, die noch mehr zunehmen dürfte. Wir werden unser sicher alle noch die Augen reiben, was in Zukunft noch geht und was nicht. Aber wir haben es ja alle so gewollt bzw. lassen diese "Zensur" einfach geschehen unter dem Label "Toleranz"
Gehirnwäsche pur!
Aus dem gleichen Grund werden alte Folgen von der Sesamstraße nicht wiederholt. Das ist nicht mehr zeitgemäß, so wurde z. B. 1977 eine komplette Entbindung einer Schwangerschaft gezeigt, das kann man heuer so nicht mehr machen.
Bloß keine Bildung. Kinder schauen heute lieber Anime-Sendungen voller Gewaltverherrlichung. Der Sandmann ist für die Eltern & Kinder gehen vor 23 Uhr nicht schlafen. Am WE gerne länger. Alles schon gesehen.:thumbsdown:
 
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Meiner Meinung nach, ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk der Wahrhaftigkeit verpflichtet. Das schließt ein Unterdrücken von historischen Dokumenten aus. "Giftschränke" gab es bei der DEFA.

Es kann ja trotzdem der aktuelle Jugendschutz gewahrt werden. Dafür gibt es Regeln. Eine einordnende Kommentierung vor- und/oder nachher ist natürlich statthaft und ich fände sie sogar immer eine Bereicherung.
 
Dann ist die ganze Nacht auf den Samstag ein Sparprogramm, erst die Lange Nacht (Kooperation mit dem DLF und zuletzt eh oft Wiederholungen) und danach diese 2 Sendungen, und auch beim DLF selbst ist diese Nacht ja mittlerweile ein Schatten früherer Zeiten.
 
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Das siehst Du sicherlich realistisch. So zieht es sich dann auch in der Nacht zum Sonntag weiter. Erst die Wiederholung der Sendung „Wortwechsel“, dann „ Klassik, Pop etc.“ vom DLF. Ab 3.05 eine „Tonart“, wo es vorher 2 aufeinander folgende gab.
 
Es könnte sich bei dieser Praxis auch um Zensur handeln, weil "nicht zeitgemäße" Sprache verwendet wird. Das WDR-Fernsehen hat vorletzte Woche einen Tatort von 2008 (nicht 1938 oder so) wiederholt und vorher einen Warntext eingeblendet, man strahle die Folge unzensiert aus, aber nur, um "Fernsehgeschichte" zu dokumentieren, die Zuschauer*innen seien jedoch vorgewarnt, dass in dem Tatort von 2008 "diskriminierende Sprache" verwendet wird. George Orwell lässt freundlich grüßen.
PS nur zur Klarstellung, ich habe im Web nach der wörtlichen Formulierung gesucht und folgende Formulierung in einem anderen Fall (Schimanski) gefunden: "Das folgende fiktionale Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung."; alles, was nicht in Anführungsstrichen ist, ist also nur eine sinngemäßes Wiedergabe.
 
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