Quo vadis, Deutschlandradio?

Diese Woche habe ich tatsächlich in der Aufmachermeldung übelst gegenderte Sprachvergewaltigung gehört. "Aktivist__innen, Teilnehmer___innen" usw. Ich hätte fast gek...tzt, dass das jetzt auch in den Nachrichten durchgreift. Wenn das öfter vorkommt, ist der DLF für mich gestorben. Es ist schon schlimm genug, diese widerliche Aktivistensprache in Moderationen oder Beiträgen (vor allem aus der Umwelt- und Medienredaktion) zu hören.

Mir tun die Sprecher leid, die diesen Mist vorlesen müssen.
 
Radionacht 2023-06-08 ab 01:00
Nach den 01:00-Nachrichten wurde die Radionacht so anmoderiert: "... heute aus technischen Gründen als Aufzeichnung."
Okay. Ähnliches hatten wir schon letztens diskutiert. Hoffentlich keine echte Havarie. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zum regionalen Feiertag Frohnleichnam. Sei es den Kölnern gegönnt, heute Nacht piano zu senden.
Irritierend: Im Internet auf der Seite mit der Programmbegleitung steht das üblicherweise zu erwartende "Radionacht"-Programm.
 

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Das kann natürlich sein, dass seit dem Ende des Seewetterberichts nicht mehr täglich ein Sprecher nachts im Studio sitzt.

Aber wenigstens weist der DLF darauf hin...
 
Doch Sonntags am Abend war das immer der gleiche.

In der Nacht glaube ich auch. Jedoch erinnere ich mich da nicht mehr genau dran.
 
Und die Nacht auf Samstag dürfte komplett automatisiert und unmoderiert ablaufen mit den wiederholten Musiksendungen.
 
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Mir fällt leider auf, dass in den Nachrichten der Zusatz, wonach die Angaben über den Krieg in der Ukraine von den Kriegsparteien stammen und daher nicht unabhängig überprüft werden können, kaum noch vorkommt. Fand ich immer beispielhaft für eine verantwortungsvolle Berichterstattung. Schade, dass der DLF diesen Hinweis aufgegeben hat.
Bei DLF-Kultur höre ich den Hinweis durchaus noch ab und zu, z.B. gestern bei einer Meldung über den zerstörten Staudamm.
 

Dieser sogenannte "Kommentar" hat mich in seiner ideologischen Verblendung an schlimmste Propagandaauswüchse der DDR erinnert. Wie müsste eine Meinung aussehen, die einen gegensätzlichen Standpunkt einnimmt? Würde der auch ausgestrahlt werden?

Ich finde kritisch, dass man nichts über die Kommentierende erfährt. Muss ich dann als Hörer davon ausgehen, dass das der Standpunkt des Senders ist? Dass er die getätigten Aussagen überprüft und die Pauschalisierungen teilt? Einen Hinweis, wie man als Hörer diese Meinung einzuschätzen hat, wird nicht gegeben. Damit macht man sich 100% anfällig für Vorwürfe, der ÖRR sei einseitig und propagandalastig.
 
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Ich finde kritisch, dass man nichts über die Kommentierende erfährt.
Das sind keine kommentierende, sondern ein Kommentator oder eine Kommentatorin, wovon ich ausgehe, dass dessen Name angesagt wurde. Es ist also deren Meinung.
Muss ich dann als Hörer davon ausgehen, dass das der Standpunkt des Senders ist?
Ein Sender hat keinen Standpunkt. Er ist unabhängig & überparteilich. Zumindest war das zu meiner Zeit so.:p
 
Dieser sogenannte "Kommentar"
Es ist schon ein Kommentar, nicht etwas anderes. Du darfst aber natürlich anderer Meinung sein, auch der, dass der Kommentar wie Propaganda daherkommt.

Ich finde kritisch, dass man nichts über die Kommentierende erfährt.
Wer öfters DLF hört, dem ist Gesine Dornblüth bekannt. Anderfalls ist es heutzutage kein großes Problem das herauszufinden:

Muss ich dann als Hörer davon ausgehen, dass das der Standpunkt des Senders ist?
Das sollte zur Allgemeinbildung gehören, Kommentare geben immer den Standpunkt des Autors wieder, niemals den Standpunkt eines Anstaltskörpers.

Einen Hinweis, wie man als Hörer diese Meinung einzuschätzen hat, wird nicht gegeben.
Das wäre ja noch schöner, wenn dem Hörer von der Anstalt vorgekaut würde, was er von einer Meinung zu halten habe. Natürlich steht ein Kommentar für sich.


Das vorausgeschickt, im Grunde teile ich diese Punkte Adolars Kritik:

- Eine kurze Info zur/zum Kommentierenden wäre ein höflicher, guter Service am Hörer
- Andere, bzw. etwas komplexere, Ansichten, wie z. B. in diesem Interview, kommen mir im Programm des DLF selten unter:
 
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Ein Sender hat keinen Standpunkt. Er ist unabhängig & überparteilich. Zumindest war das zu meiner Zeit so.:p
Glaubst du. Schon zu deiner Zeit, wann immer die war, war es nicht so... ZDF weitgehend CDU, nur als Beispiel. BR weithin CSU.Und ein Herr Löwenthal und von Lojewski waren alles andere als "unabhängig". Und der DLF war in den 1980er Jahren durchaus sehr konservativ ausgerichtet.
 
Das Parteibuch war und ist entscheidend, in welcher Rundfunk,- bzw. Fernsehanstalt man sich befindet. Zumindest in Leitungs, -und Führungspositionen der öffentlich rechtlichen Sender.
Das ist mir bekannt. Überparteilich sollte es sein. Klüngeleien gab es schon zu Zeiten Konrad Adenauers. Der hatte in seinem Schreibtisch sogar eine Schwarzkasse. Mir ging es um die Frage von @Adolar nach einem Kommentar im DLR. Ich wollte damit keine politische Diskussion eröffnen. Politik ist eh Brot & Spiele fürs Volk. ;)
 
Sensation beim Deutschlandfunk! Heute in den Informationen am Morgen hat Moderator Stefan Heinlein den Ukraine-Korrespondenten Peter Sawicki über den Sender geduzt.
 
Sensation? Naja, bei "Deutschland heute" sind sie untereinander auch in seltenen Fällen per Du.
Und dass der Umgangston meist auch bei den Kultur- und Infoprogrammen intern wesentlich lockerer ist, als on air zur Schau gestellt, ist ja kein Geheimnis. (Beispielsweise auch, wenn mal versehentlich ein Regiehinweis über den Äther geht.)
 
Trotzdem erwartet man sowas beim DLF ja eher nicht und ich hoffe auch inständig, dass dies dort niemals zur Regel wird. War hoffentlich kein Testballon, sondern einfach nur ein Versehen.
Und wenn die beiden sich kannten, und „per Du“ sind? Sollte man sich in so einem Fall trotzdem „siezen“? Schwierige Frage…
Und dass der Umgangston meist auch bei den Kultur- und Infoprogrammen intern wesentlich lockerer ist, als on air zur Schau gestellt, ist ja kein Geheimnis.
Ja das stimmt. Die Umgangsformen sind im „behördlichen Umfeld“ (und dazu zähle ich den ÖRR) oftmals locker (und angenehm). Im Vergleich zu privaten Firmen mit starker hierarchischer Struktur. So zumindest meine subjektive Wahrnehmung.
 
Und wenn die beiden sich kannten, und „per Du“ sind? Sollte man sich in so einem Fall trotzdem „siezen“? Schwierige Frage…
Aus der Zeit, in denen ich viel mit Auslandskorrespondenten der ARD zu tun hatte: im Vorgespräch per Du, auf dem Sender per Sie; außer bei den Jugendwellen.
Vor 15 Jahren wurden die Korrespondenten von letzteren idR auch noch gefragt, ob es „Du“ auf dem Sender sein darf (Erinnerung von Einslive, wie man es damals schrieb).
 
Ihr habt Probleme. Schon lange dutzen sich z. B. bei heute oder Tagesthemen die Mods mit den Korrespondenten, wenn die sich eh duzen.
Ein Sie in der Hörer- und TV-Ansprache ist bei vielen Formaten schlicht altbacken, steif und verknöchert bieder-reaktionär.
Beim DLF kann ich es nachvollziehen, dass die Hörer_innen gesietzt werden. Bei anderen Sendern nicht. Da ist ein Sie eher Ausschlussgrund (Arabella z. B.).
 
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