"Schmeißt das Korsett weg" ! ???
Eher plattitüdenhaft ist der aktuelle Beitrag der SZ-Reihe "Rettet die Öffentlich-Rechtlichen" (immer hinter der Paywall).
Autorin Ann-Kathrin Büüsker hat aber auch Klopper wie
"Aber häufig ist es so, dass neue Projekte "on top" gemacht werden müssen. Innerhalb bestehender Strukturen wird etwas Neues obendrauf gesattelt, ohne dass eigentlich Kapazitäten dafür da sind. Projektideen werden ohnehin häufig in der Freizeit entwickelt. Die Zukunft soll quasi nebenbei gestaltet werden. Und das liegt eben auch daran, dass die Strukturen so hartnäckig sind. "
zu bieten. Oder Einblicke ala
"Für tolle Ideen war buchstäblich kaum Platz in diesem engen Korsett. Desillusioniert zurück im Funkhaus, verfasste ich einen ernüchterten Beitrag für unser Deutschlandradio-Intranet. Er ist dort nie erschienen, weil mir ein mitgereister Kollege davon abriet. War gut gemeint, für mich aber umso mehr Beweis des Problems."
PS: Könnte vielleicht allein schon ihre Berufsbezeichnung ein kleiner Wink dafür sein, was systematisch schief läuft im ÖRR? Sie nennt sich "freie Korrespondentin im Hauptstadtstudio des Deutschlandradios". Vielleicht (wenn es noch sowas wie kritische Kommunikationswissenschaft gibt) arbeitet mal jemand auf, wann diese mediale Übermacht der "Hauptstadtstudios" einsetzte und welche Folgen das für eine ausgewogene und vielfältige Berichterstattung hat. Hört sich auf jeden Fall richtig romantisch an, das "Studio", in dem diese handverlesenen Auskenner klöppeln. Wie kann man sich bloß erklären, dass selbst da noch "Freie" dabei sind? Klar, bestimmt nicht prekär, die machen das alle aus Überzeugung für die gute Sache - Festanstellung ist so retro. Wie unabhängig, und sorry: divers, können solche Journalisten sein?