• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Quo vadis, Deutschlandradio?

  • Ersteller Ersteller CosmicKaizer
  • Erstellt am Erstellt am
Prima! Ich freue mich schon auf den DLF-Morgen, den DLF-Nachmittag, den DLF-Abend und die DLF-Nacht. Wer braucht schon Sendungen wie die Sprechstunde, wenn es doch Doktor Google gibt.
Steht da wo?

Welchen Vorteil hätte es denn, welchen "Live-Moment" gäbe es, wenn die Zeitfragen live gesendet würden?
Äh weil Radio ein Livemedium war und ist?
TV-Sendungen werden i. d. R. auch nicht live gesendet.
Die wichtigen schon.
 
Radio sendet doch schon seit Jahrzehnten vorwiegend vorproduzierte Musiktitel, Jingles und Beiträge. Lediglich die kurzen Mods und die Nachrichten dazwischen sind wirklich live und die machen bei den meisten Sendern den geringsten Programmanteil aus. Deshalb wundere ich mich immer, wenn von Live-Medium gesprochen wird. Eigentlich ist es ein Wir-fahren-live-Vorproduktionen-in-einander-Medium.
 
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Wahrscheinlich haben etliche Privatsender einen höheren Anteil an Liveprogramm, dafür aber in diesem kaum substantiellen Inhalt und natürlich ist es (zumindest für diejeinigen die das gute alte Radio schon lange kennen und lieben) alles andere als erfreulich wenn Podcasts, einst eine Möglichkeit höherwertige Inhalte nachzuholen, immer mehr als Ersatz für lineare Formate Einzug halten.

Dass das fast schon in Stein gemeißelte Schema irgendwann umgeworfen wird war ja eigentlich klar, aber das wird wohl anders als z.B. bei Bayern 2 nicht zu einer Verbesserung, eher zu einer Verwässerung führen.
 
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Deshalb sollten ja auch Sendungen, die die von dir genannten Elemente enthalten live sein. Aber warum sollten Sendungen, bei denen diese nicht Bestandteil sind, live sein? Entscheidend ist doch, ob der Inhalt einen Livebezug braucht, oder nicht?
 
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Radio sendet doch schon seit Jahrzehnten vorwiegend vorproduzierte Musiktitel, Jingles und Beiträge.
Sollen die Bands live durch Deutschland in die Funkhäuser tingeln und ein Liedchen singen? Gab es mal ganz ganz früher. Zu Beginn des Hörfunks.
Lediglich die kurzen Mods und die Nachrichten dazwischen sind wirklich live und die machen bei den meisten Sendern den geringsten Programmanteil aus.
Interaktivität? Jemand der "da" ist.
Wir-fahren-live-Vorproduktionen-in-einander-Medium
🫢Ein neues Wort für "Schallplattenunterhalter" bzw. "DJ". Glückwunsch. Könnte 2025 in den Duden kommen.
Sendungen mit Bezug zu aktuellen Ereignissen sind im TV in der Tat live.
Das meinte ich. Tagesschau z. B. Oder Wahlsendungen. Oder Sportübertragungen...
Diese Live vs. Aufzeichnung-Diskussion gibt es auch schon seit Erfindung der Aufzeichnung. Das eine ist doch nicht per se besser als das andere.
Doch. Das eine ist per se viel schlechter als das andere. Zumindest im Radio. Seelenlos kann man eine pure VT-Station nennen.
 
Sollen die Bands live durch Deutschland in die Funkhäuser tingeln und ein Liedchen singen? Gab es mal ganz ganz früher. Zu Beginn des Hörfunks.
Genau das meine ich. Das war live. Und dieser Live-Anteil hat sich über Jahrzehnte immer mehr verkleinert. Was nützt es mir als Hörer, dass jemand live im Studio sitzt, wenn ich ihn dank 7 Hits am Stück kaum wahrnehme?

Du wirst dich vielleicht wundern, aber in Frankreich ist das üblich, und es gibt regelmäßig Livekonzerte abends auf France Inter.
Beispiel aus Deutschland: Die Radio-Show von radioeins. Alles 100% live.
 
Hinzu kommt nach Senderangaben noch, dass wie beim Fernsehen auch beim Radio die lineare Nutzung sinke.
Mit 2,36 Millionen Hörerinnen und Hörern kam der Deutschlandfunk bei der Tagesreichweite laut der jüngsten Media-Analyse (MA) 2024 Audio II noch auf einen Rekordwert.
Ok?!? Die allgemeine Nutzung sinkt, der DLF hat jedoch einen Rekordwert. Wo ist also das Problem?

Weitere Gründe für die Reform seien „veränderte finanzielle und personelle Rahmenbedingungen, die die Medienpolitik dem Deutschlandfunk vorgibt“.
Das ist ja mal erfrischend, konkret zu lesen, dass die Politik sich in die Medien einmischt. Natürlich nicht direkt auf die Inhalte...
 
Deshalb sollten ja auch Sendungen, die die von dir genannten Elemente enthalten live sein. Aber warum sollten Sendungen, bei denen diese nicht Bestandteil sind, live sein? Entscheidend ist doch, ob der Inhalt einen Livebezug braucht, oder nicht?
Da liegt ja auch der Hase im Pfeffer. Sendungen mit Hörerbeteiligung werden immer seltener. Wir wollen ja nicht wieder vom Wegfall der Nachtgespräche 2254 anfangen. Es gibt viele einsame Menschen, die das Gefühl brauchen, daß da jemand im Studio ist. Wenn alles voraufgezeichnet wird, schrumpft die Bindung des Hörers zum Sender.
 
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Und genau dieses Gefühl, dass jemand im Studio ist, bekomme ich zumindest nicht, wenn derjenige, der moderiert, alle 20 Minuten nur einen Claim aufsagt. Da ist jede aufgezeichnete Sendung mit hohem Wortanteil, in der ich etwas spannendes hören kann, viel lebendiger. Und davon hat Deutschlandfunk Kultur zum Glück noch genug zu bieten. Selbst, wenn sie als Podcast produziert sind, da passiert wenigstens etwas.
 
Da liegt ja auch der Hase im Pfeffer. Sendungen mit Hörerbeteiligung werden immer seltener. Wir wollen ja nicht wieder vom Wegfall der Nachtgespräche 2254 anfangen. (....)
:mad: :mad: :mad: :mad: :mad: 🤬 🤬 🤬 🤬 🤬

Es war in er Tat ein ganz besonderes Gefühl, zu nachtschlafender Zeit zwischen 1:05 und 2:00 Uhr mit dem Mann oder der Frau im Radio livekontakt per Telephon aufnehmen zu können. Dabei ist zu erwähnen, daß die Wahrscheinlichkeit durchzukommen sehr hoch gewesen ist. Bei meinen Anrufen bin ich in 90% der Fälle auf Anhieb durchgekommen.
Nein, diese Sendung war etwas ganz Besonderes, weil der Moderator nur einen Anruf entfernt gewesen ist. Diese Art von Hörerbindung war außergewöhnlich und hatte sehr private und persönliche Seiten. Man kannte sich. Es war wie eine mitternächtliche Familienbindung.
Ich vermute einmal, daß diese Tatsache argwöhnisch von manchen Programmverantwortlichen betrachtet wurd. Diesen Leuten war der kurze Draht ins Studio stets hochsuspekt! Diffamierendes Stichwort: Alte, weiße, AfD-nahe, renitente Wutrentner, die ohne Filter ihre ungewünschten Meinungen zum Besten geben durften. So etwas war brandgefährlich und mußte abgeschaltet werden.
Und damit, so meine feste Meinung, war das Schicksal dieser wunderbaren, außerst persönlichen Sendung besiegelt.
Die Programmverantwortlichen haben mit ihrer selbstlosen Heldentat, die Sendung mit kurzem Prozeß abzusetzen, nicht weniger als unseren Rechststaat und damit unsere Demokratie gerettet. Davon zumindest sind diese affektierten und bonierten Arschlöcher restlos überzeugt.
Ich habe über zehn Jahre nach Absetzung immer noch eine unglaubliche Scheißwut!🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬
 
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Das letzte Magazin ist nun online,
Dieser kommende Newsletter wird bestimmt großartig, wenn ihn der Intendant höchstpersönlich ankündigt. Aha: Die 1400 DLF-Mitarbeiter waren nicht genug, um ihn auf die Beine zustellen, das brauchte auch noch eine Hamburger Agentur (Motto: "Das Ziel muss daher sein, die Aufgabe gut und gründlich zu durchdenken – und dann das zu machen, was funktioniert und begeistert.").
 
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