Quo vadis, Deutschlandradio?

Volle Zustimmung, bei der Fülle journalistischer Beiträge kann ich das auch nicht nachvollziehen. Nova könnte sich dem Material der beiden Schwestersender bedienen und damit den ganzen Abend und die ganze Nacht ohne Musik füllen. Aber auch das würde wohl wieder menschliche Ressourcen binden, die das ins Programm bringen. Die kosten am Ende wieder Geld und das scheint wohl der Knackpunkt zu sein wie die neuerliche Ausdünnung des Nova-Programns zeigt.
Die jüngste Dradio-Welle hinterläßt bei mir den Eindruck eines "Halbgehangenen". So bezeichnete meine Oma immer eine Aktion die mit großen Ambitionen angekündigt, aber nur mit halbherzigen Mitteln ausgestattet wird. Ich denke, es ist damit zu rechnen, daß ein Programm die nächste oder übernächste Sparrunde nicht überleben wird. Ob es dann DLF Kultur mit dem vermutlich größten Einsparpotential werden wird? Man bedenke hier den recht teuren Betrieb der UKW-"Kette" mit ihren vielen "Glühlampenfrequenzen", wie der ehemalige Intendant Elitz einst über die schwachen Sender lästerte. Oder wird es Nova mit dem kleineren Hörerstamm werden?
Aber mit der immer näher rückenden UKW-Abschaltung werden die Karten sicherlich wieder völlig neu gemischt.
Ich bin gespannt und hoffe auf ein Weiterleben von DLF-Kultur!
 
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Ich bin gespannt und hoffe auf ein Weiterleben von DLF-Kultur!
Ich auch. Wenn, dann bitte DLF Nova einstellen. DLF Kultur ist "wertvoller" und sollte so beibehalten werden, wie es jetzt ist. "Cross over" Musikmischung mit Titeln, die man sonst nirgendwo hört sowie inhaltsreiche Sendungen mit Wort tagsüber, abends Konzert oder Klassik, anschließend Kultur in "Fazit". Nachts "Tonart" mit speziellen Musikrichtungen. Außerdem sendet man aus einem historischen Gebäude, und die Geschichte des "Senders" lässt sich bis ins Jahr 1926 zurückverfolgen. DLF Nova ist ja "nur" ein zusätzliches Programm aus dem Kölner Funkhaus.
 
Ich hoffe, dass ALLE drei DLF-Programme weiterhin bestand haben, möchte allerdings etwas die provokante Gegenposition einnehmen. Manche Argumente, wie die Geschichte des Senders und das geschichtsträchtige Funkhaus, halte ich für etwas konstruiert.

Meine Herangehensweise wäre eher, dass die Inhalte von DLF-Kultur in den Kultur und Klassikwellen der ARD schon parallel stattfinden und fehlende Sendungen bei diesen Wellen sicherlich unterkommen würden.

Nova hingegen hat ein recht einzigartiges Format in der deutschen Radiolandschaft mit dem Fokus auf Musik durchgehend weitestgehend abseits den Mainstreams, Wissenschaftsthemen und der Zielgruppe des studentischen Milieus (glaube ich zumindest). Die Jugendwellen der ARD bieten das lediglich noch in Spezialsendungen an. Deshalb würde ich Nova eher noch ausbauen und das angesprochene „Halbgare“ am Programm vollständig Durchgaren.

Oder übersehe ich etwas? (Hoffentlich habe ich keine allzu große Schnappatmung ausgelöst)
 
Ich auch. Wenn, dann bitte DLF Nova einstellen. DLF Kultur ist "wertvoller" […]
We should agree to disagree, ich vertrete die gegenteilige Meinung.
Nur mit DLF Nova und radioeins vom rbb bekomme ich meine Kinder noch ans Radio. Gerade DLF Nova hebt sich so wohltuend von den ARD-Jugendwellen ab, die zurecht immer weniger gehört werden.

DLF Kultur finde ich zum Beispiel von morgens bis abends unhörbar - morgens und tagsüber Fahrstuhlmusik, abends Schwerverdauliches. Die gern genommene Kulturwelle, die sich von Bremen 2 und MDR Kultur kaum unterscheidet. Rias und DS Kultur haben aus meiner Sicht solch einen gesichtslosen Nachfolger nicht verdient. Für mich ein überflüssiger Sender. Die Hörspiele und Features höre ich über die App, wann ich will.

Für andere ist DLF Kultur unverzichtbar, also soll er meinetwegen gerne bleiben. Ist ja auch nur meine Meinung, die niemals den Anspruch erhebt, allgemeingültig zu sein. Aber sich zu erhöhen, eine coole Sache wie Nova für altbekannt Bräsiges aufzugeben, steht niemandem gut zu Gesicht.
 
Ich denke, es ist damit zu rechnen, daß ein Programm die nächste oder übernächste Sparrunde nicht überleben wird.

Solange die KEF sagt, dass die bestehenden Angebote billiger produziert werden können, werden sie billiger produziert. Und BWLer werden immer einen Grund finden, irgendetwas nach Abzug der Inflation nochmal 2% billiger anzubieten.

Ein Programm einzustellen ist aber keine Entscheidung des Deutschlandradio oder der KEF sondern eine politische - auf die sich alle Bundesländer einigen müssen. Und falls eine solche Entscheidung tatsächlich kommen sollte, heißt es dann noch lange nicht, dass das andere Programm mehr Geld bekommt.
 
Ich höre gerade einer meiner absoluten Lieblingssendungen im Dradio: "Fazit".
Immer nach Mitternacht im DLF (im Dradio Kultur eine Stunde früher) werden hier hochaktuell die kulturellen Ereignisse des Tages aufbereitet und von einem seit vielen Jahren bewährten Moderatorenensemble erstklassig präsentiert. Zwischen den Wortbeiträgen wird jeweils ein anderer Titel aus einem neu erschienenen Album (internat. Pop und SS-Writer) vorgestellt.
Ist das noch so? Ich habe das schon länger nicht mehr so gehört, dass in Fazit Titel aus einem neu erschienenen Album vorgestellt werden, sondern die ganz normale Rotation läuft.
Es ist im Prinzip seit der Corona Zeit so. Ich finde es auch schade, daß nun in Fazit keine Auswahl eines Albums mehr läuft.
Auf den Punkt wäre ich gerne noch einmal zurückgekommen. Freilich entfällt hier eine wichtige und wahrnehmbare Aufgabe der Musikredaktion ersatzlos. Ihr verbleibt es noch, „die ganz normale Rotation“ zusammenzustellen, aber ein neues Album auszuwählen und vorzustellen, das war schon aufwändiger, aber für den Hörer auch deutlich attraktiver. Es war ein deutlicher Verlust an Qualität im Programm, der leider geblieben ist.
 
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Ich hab schon überlegt, ob ich nicht mal einen Aircheck zum DLF schicke, um dann dort Nachrichten zu verlesen. Dazu muß man heute ja nicht extra nach Köln kutschen und "irgendwas mit Medien" ist immer gut. Die werden mich natürlich ablehnen, möglicherweise noch mit dem dezenten Hinweis auf meinen leicht hörbaren sächssch'n Zungenschlag und mir evt. Sprechunterricht nahelegen. Und dabei ist der DLF doch voller komischer Dialekte, die kaum jemand versteht...
 
Und dabei ist der DLF doch voller komischer Dialekte, die kaum jemand versteht...
Dachte zuerst, es ist ein Monolog der Redakteurin, die überhaupt nicht auf die Reaktion der Gesprächspartnerin eingeht, sondern unbeirrbar die sophisticateten Fragestellungen in einem Rutsch durchzieht. Auch bei größter Mühe habe ich zumindest von der Interviewpartnerin rein akustisch garnichts verstanden.
Ein dezenter Hinweis, dass eine gewisse Einschränkung in der Artikulationsfähigkeit, wohl durch Erkrankung bedingt, vorgelegen haben könnte, hätte beim Zuhörer wenigstens für gewisses Verständnis sorgen können. Vielleicht habe ich auch nur den betreffenden Hinweis überhört?
Wenn jemand, und das kann beim Radio immer mal wieder vorkommen, irgendwo zufällig beim Durchkurbeln der Sender auf sowas stößt, wird er das im ersten Moment auch reichlich "komisch" finden.
Vielleicht denkt er dann sogar, es ist eine Satiresendung?Aber nein. Bierernst. Und bloß kein von der Orthodoxie millimeterweise abweichender Zungenschlag.
 
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Eben war Bastian Pastewka zu Gast bei "Im Gespräch" auf DLF Kultur. Auf der Webseite steht bereits vorab etwas, dass er in der Sendung sagt (er wäre schlecht in Castings). Ich habe als Hörer aber den Eindruck, die Sendung wäre live. Denn der Moderator weist auch auf die folgende Sendung hin und spricht von "heute vormittag".
 

Dachte zuerst, es ist ein Monolog der Redakteurin, die überhaupt nicht auf die Reaktion der Gesprächspartnerin eingeht, sondern unbeirrbar die sophisticateten Fragestellungen in einem Rutsch durchzieht. Auch bei größter Mühe habe ich zumindest von der Interviewpartnerin rein akustisch garnichts verstanden.
Ein dezenter Hinweis, dass eine gewisse Einschränkung in der Artikulationsfähigkeit, wohl durch Erkrankung bedingt, vorgelegen haben könnte, hätte beim Zuhörer wenigstens für gewisses Verständnis sorgen können. Vielleicht habe ich auch nur den betreffenden Hinweis überhört?
Wenn jemand, und das kann beim Radio immer mal wieder vorkommen, irgendwo zufällig beim Durchkurbeln der Sender auf sowas stößt, wird er das im ersten Moment auch reichlich "komisch" finden.
Vielleicht denkt er dann sogar, es ist eine Satiresendung?Aber nein. Bierernst. Und bloß kein von der Orthodoxie millimeterweise abweichender Zungenschlag.
Oh, man. Kann man das nicht selbst merken beim Zuhören? Sich hier über eine Sprachstörung auszulassen, dass dies ohne „Warnung“ oder Hinweis über den Sender ging, zeigt, dass du die Hörer:innen zu unterschätzen scheinst?

Danke für den Link, ein so interessantes Interview, ich habe alles verstanden.
 
Eben war Bastian Pastewka zu Gast bei "Im Gespräch" auf DLF Kultur. Auf der Webseite steht bereits vorab etwas, dass er in der Sendung sagt (er wäre schlecht in Castings). Ich habe als Hörer aber den Eindruck, die Sendung wäre live. Denn der Moderator weist auch auf die folgende Sendung hin und spricht von "heute vormittag".
Gut, einerseits kann er das alles auch bei einer Vorproduktion, zumal ja auch die Themen der folgenden Sendung(en) in aller Regel festehen.

Andererseits könnte aber auch im Vorfeld schon klar gewesen sein worüber auf jeden Fall gesprochen wird und das kam dann auf die Website.
 
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Ich habe gerade gelesen, daß es ab November Änderungen in den „Tonarten“ der Nacht geben wird. Nicht näher erläutert gibt es dann „Tonarten“ mit den Namen „Global“, „Vokal“ oder „Klassik reloaded“. Außerdem wird es eine Wiederholung der DLF Sendung „Klassik, Pop etc.“ geben.
 
Montags:
1-5 Uhr Filmmusik (vorher Klassik)
Mittwochs:
1-5 Uhr Vokal abwechselnd mit Americana
Freitags:
1-5 Uhr Global (vorher Weltmusik)
Samstags:
3-5 Uhr Klassik reloaded (vorher Filmmusik)
Sonntags:
2-3 Uhr: Klassik-Pop-et cetera (anstelle von Chansons und Balladen)
3-7 Uhr : Urban (vorher Clublounge)

"Vokal" wird die Nachfolge von Chansons und Balladen sein.
 
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Ohje, kleinteilig war die Nacht auf Samstag ja in der Form vor dem aktuell noch gültigen Konzept ja auch, jedoch mit (Erst-)Ausstrahlungen zuvor unter der Woche aus der 1 Uhr-Stunde verbannter Sendungen im Zuge der Einführung der Radionacht.

Enorm schade um die tollen Autorensendungen u.a. beim Thema Rock/Elektro jeden 2. und 4. Samstag im Monat mit Günther Janssen und Thomas Elbern (Udo Vieth ist zum Glück mittlerweile im Ruhestand) die immer sehr hörenswert sind und fehlen werden.

Dahingegen wird bei den Berliner Kollegen ja nur ein wenig getauscht oder die Dosis verändert, aber es entfällt kein einziges Format.
 
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Wahnsinn! R.I.P. Dann hatte Niklas Wandt mit seiner Übernahme der Klanghorizonte von Michael Engelbrecht ja nur ein kurzes Gastspiel.

Edit: Moment, sicher dass es Wiederholungen sein werden?
 
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