Quo vadis, Radio Ennepe Ruhr?

Die Intention der Gründerväter in den 1980ern war, den Bürgern vor Ort die Kommunalpolitik besser näherzubringen. Aufgrund dessen wird kein Rathaus sein etabliertes Verlautbarungsorgan kampflos aufgeben, koste es was es wolle. Auch der Möglichkeit einer Fusion oder Zusammenlegung von Verbreitungsgebieten gebe ich deswegen wenig Chancen. Dieses System bleibt uns mindestens so lange erhalten, wie es UKW noch gibt.

Trotz aller Kritik passt der Lokalfunk doch irgendwie in unsere derzeitige Radiolandschaft (national, landesweit, bald regional und eben lokal). Am Beispiel von Radio Ennepe Ruhr ist zu erkennen, wohin die strukturelle lokale Reise zukünftig überall geht. Es wird zentralisiert. Lokalstudios vor Ort werden geschlossen und in Sendezentralen oder Funkhäusern zusammengefasst, die dann wiederum die einzelnen Verbreitungsgebiete aus einer Hand bedienen. Betriebskostenoptimierung nennt sich das.

Die geplante lokale Sendezeit für den Ennepe-Ruhr-Kreis von täglich 6 Stunden plus tagsüber Lokalnachrichten zur jeweils halben Stunde finde ich absolut passend. Back to the roots. Mehr braucht es im Grunde genommen an lokaler Information auch nicht. Denn je mehr Sendezeit eigenproduziert wird, desdo mehr wird radio NRW mit seinem Rahmen überflüssig gemacht. Hegt ein betreibendes Verlagshaus diese Erweiterungswünsche, bekommt es ja bald die digitale Chance, ein weiteres Programm mit individueller Lizenz zu starten. Viele zusätzliche Sendungen, die heute im Lokalfunk anderswo laufen, gehören bereits jetzt dahin.
 
Ich finde es eine schwache Leistung! Man hätte wenigstens von 16 bis 18 Uhr Lokal Senden können! Und am Wochenende kommt bestimmt wieder alles aus Oberhausen! Oder ???
 
Schwache Leistung? Von einem Rumpfprogramm aus OB demnächst fünf Stunden eigenes. Und die eine von dir gewünschte Stunde mehr ist (zunächst?) wohl nicht bezahlbar.
 
Das nicht nur schwach, sondern sogar sehr schwach. Ein Lokalprogramm sollte mindestens von 6-19 Uhr auf Sendung sein, alles andere ist die reinste Mogelpackung.
 
Ein Lokalprogramm sollte mindestens von 6-19 Uhr auf Sendung sein, alles andere ist die reinste Mogelpackung.

Die Umstände, die dazu geführt haben, dass dies bei Radio EN derzeit nicht gegeben ist, sind bekannt? Und auch die Tatsache, dass viele andere Lokalsender (auch außerhalb von NRW) teilweise in nicht unerheblichem Umfang Rahmenprogramme oder extern erstellte Zulieferungen ausstrahlen?

Man kann immer viel wollen, in einigen Gegenden scheitert es schlicht am verfügbaren bzw. erzielbaren Geld. Entweder der Betreiber greift dann auf Zulieferungen zurück, wirft die Automation ohne Moderationen an oder er lässt es bleiben.
 
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@DeapHouseLover: Deine Forderung ist zwar nachvollziehbar, aber wirtschaftlich betrachtet nicht erfüllbar. Es gibt nur sehr wenige Lokalstationen in NRW, die 12 Stunden eigenes Programm fahren. Selbst Radio Köln macht eine Pause von 10 bis 14 Uhr, sendet dann allerdings bis 20 Uhr. Und Radio Köln ist finanziell gut ausgestattet, wie auch Radio Essen und Radio 91,2 in Dortmund. Immer mehr leiden allerdings unter finanziellen Einbußen.
 
Köln sendet mittlerweile erst ab 15 Uhr wieder lokal. In Essen entfällt seit ein paar Wochen meist die lokale Sendung von 10-14 Uhr und es wird Oberhausen übernommen.
 
Radio Köln, Antenne Düsseldorf, 91,2 und Radio Essen könnten wohl locker eigenes Programm bis abends oder später durchlaufen lassen. Da gibt es weit kleinere Lokalklitschen in der Republik außerhalb von NRW die so was stemmen und die teilweise als Private auch auf UKW kein Monopol haben, wie noch die Lokalfunkern in NRW bisher. Aber dank des Modells ist es für die Großstadt-Locals in NRW auch recht bequem mit Oberhausen.
Für EN ist der geplante Eigenanteil gar nicht so wenig.
 
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Die Lokalradios in NRW sind z.B. mit denjenigen in Bayern, die weitgehend 12 Stunden Lokalprogramm produzieren, nicht vergleichbar.
1. Der NRW-Tarif liegt höher als der bayerische.
ALLE Sender in NRW bezahlen ihre Redaktionsmitglieder nach diesem Tarif.
2. Soweit ich informiert bin, übernimmt die BLM die Leitungskosten der Lokalen.
Somit ist das bayerische System finanziell entschieden günstiger als das in NRW.
 
nur einen Monopolsender

Wobei "Monopol" hier relativ zu sehen ist: In NRW gibt es halt auf UKW nur die Programme des WDR, die Lokalsender und (ab bald) das neue NRW1. Die Hörermärkte und die Werbemärkte fallen hier natürlich deutlich auseinander. Teilweise überschneiden sich die Hörer- und durchaus auch Werbemärkte dann auch mit anderen Konkurrenzunternehmen aus dem Internet, per Overspill aus anderen Bundesländern oder über Digitalradio etc.

Manches davon mögen Randerscheinungen sein, auf den jeweiligen Verbeitungswegen (und teilweise auch dazwischen) gibt es in anderen Verbreitungsgebieten mehr Wettbewerb (sowohl um Hörer als auch um Werbekunden). Aber ich mag hier nicht über-systematisieren :D
 
Nix. Den Kreisen oder kreisfreien Städten gehören maximal 25%.

also maximal 25% ist nix? Oder hast Du eine andere Definition von Kommunen?

Kommunen ist ein Sammelbegriff für Städte, Gemeinden und Kreise. Ein Kreishaushalt finanziert sich aus der Umlage der kreisangehörigen Gemeinden. Abgesehen davon, gibt es auch BGs, an denen auch kreisangehörige Gemeinden direkt betreiligt sind.
 
[arrogantermodus]In meinem Studium der Politikwissenschaften (richtiger Abschluss, also kein Bachelor, mit wissenschaftlichen Veröffentlichungen) war eine Kommune eine Kommune und ein kommunaler Verband ein kommunaler Verband. Du kannst Dir ahnungslos so viele falsche Belege ergoogeln Du willst, das macht es nicht besser.[/arrogantermodus]
 
Beispiele für kommunale Verbände: Städteregion Aachen, Region Hannover, Stadtverband Saarbrücken, Samtgemeinden in Niedersachsen und Verbandsgemeinden in Sachsen-Anhalt. Die kommunale Ordnung in Deutschland ist sehr vielfältig.
Nun aber zurück zum Thema dieses Threads.
 
[arrogantermodus]In meinem Studium der Politikwissenschaften (richtiger Abschluss, also kein Bachelor, mit wissenschaftlichen Veröffentlichungen) war eine Kommune eine Kommune und ein kommunaler Verband ein kommunaler Verband. Du kannst Dir ahnungslos so viele falsche Belege ergoogeln Du willst, das macht es nicht besser.[/arrogantermodus]

Ui, dann könnten wir ja die Wahl des Landrats und des Kreistages anfechten, denn diese wurden vom Landesinnenministerium NRW als "Kommunalwahlen" angekündigt. Aber das ist ja laut dem studierten Politikwissenschaftler M.A.(?) ein "falscher Beleg".

Mir ging es nur darum, ob wir nicht aneinander vorbeireden, was die 25% Gesellschaftsanteile angehen.
 
Das meinte ich auch mit Kommunen. Wusste nicht dass StabsstelleIV so kleinkariert ist. Für mich ist Kommune ein Oberbegriff für Städte und Kreise und scheinbar ist das auch so wenn ich hier den ein oder anderen richtig verstehe.
 
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Ja, heute steht ein großer Artikel in der gedruckten WAZ Hattingen! Schade um die 250.000 Euro. Es wird sowieso nur 99% Radio NRW gesendet! Den Sender kann man vergessen, gut das wir NRW 1 im EN-Kreis haben! 😎
 
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