Quo vadis, Radio Ennepe Ruhr?

Nach der Kündigung durch Funke Medien gab es Kontakte zu zahlreichen möglichen Interessenten im gesamten Bundesgebiet, doch aufgrund der wirtschaftlichen Unwägbarkeit durch die Coronakrise war niemand bereit, einzusteigen. Glaubt ihr denn wirklich, dass Interessenten in Scharen vor der VG auftreten??
So, wer denn? Man nutzt dies, um mal in diese Blackbox NRW reinzuschauen und einen Markteintritt in NRW zu prüfen. Aber ernsthaft einsteigen? Das hat auch nichts mit Coronakrise zu tun, sondern eher damit, dass man es mit pensionierten Lehrern und Pastoren zu tun hat, mit denen man verhandelt und die über das Programm und Budget entscheiden und es Sender in der Provinz sind. Bei Sendern wie Köln oder Düsseldorf läge das eventuell anders. "Einsteigen" ist übrigens lustig. In einem meiner letzten Läden haben wir das auch mal geprüft. Du kaufst ja nix, denn du gründest eine Betreibergesellschaft, die keinerlei Werthaltigkeit besitzt. Weder Marke noch Lizenz (bilanziell bei Sendern unter immateriellen Werten nicht unerheblich enthalten) besitzt du. Das Dingen ist also unverkäuflich. Dazu gibst du die unternehmerische Entscheidungshoheit in wesentlichen Punkten an eben o.g. Amateure ab. Das hat Züge von Sozialismus. Und da waren wir dann auch mit freundlichen Grüßen an den Programmrat auch raus. Da soll jemand ins unternehmerische Risiko gehen? Warum? Die Kiste erledigt sich sowieso in den nächsten 3-5 Jahren. Und dann werden die Karten neu gemischt.

Man sollte in der Diskussion aber nicht vernachlässigen, dass der Lokalfunk NRW in seiner Gesamtheit immer noch das meist gehörte Programm in ganz Deutschland darstellt. Und dies seit dem Start!
Man kann sich auch alles schön trinken! Der WDR differenziert auf zwei werbetragenden Wellen sein Programm aus und generiert mit der Best-of-14-49 deutlich mehr Hörer als der lokale Dudelfunk. Mit der Ausgangsposition (zwei werbetreibende Wellen) hat der WDR schon überhaupt nicht das Ziel, dass er mit einer der beiden Wellen Marktführer sein muss, da er es aus Vermarkterperspektive sowieso ist. Mit der Ausdifferenzierung ist er deutlich effizienter im Markt unterwegs.

Und wenn man NRW mal mit anderen Märkten und dortigen Wettbewerbssituationen vergleicht, dann performen Lokalfunk und WDR nur durchschnittlich. Die Marktausschöpfung/Nutzung in anderen Märkten ist deutlich höher (da deutlich mehr Angebote vorhanden sind). Auch im Verhältnis zur Einwohnerzahl/Geamthörerschaft stimmt die Aussage nicht. Aber wie gesagt, man kann sich alles schön trinken. Ist in dem Fall allerdings eine alkoholische Mengenfrage, denn wie oben gesagt, ist die Nummer endlich. Die neuen DAB-Programme (Bundesmux und regional) werden auf den ohnehin anstehenden Niedergang eher noch wie ein Katalysator wirken und den Niedergang beschleunigen. Bis dahin kann man sich ja noch selbst beweihräuchern ;).
 
@Wanderdüne
Man muss nicht einmal 1 und 1 zusammenzählen um zu wissen das eine BG so ziemlich der größte Mist aller Zeiten ist. Ein Schönwettermodell, wenn der Werbemarkt sprudelt, was er definitiv nicht mehr der Fall ist, und dazu jede Menge Mitentscheider, die kein wirtschaftliches Risiko und Verantwortung tragen. Das ganze in Zeiten, in denen der Lokalmarkt schrumpft und sich Budgets immer mehr ins Web verlagern. Wenn es anders wäre, hätte die Verlage schon längst zugegriffen. Die kennen die Märkte und wissen was realisiert werden kann.
So ich gehe jetzt mal in den Weinkeller...
 
Korrektur zu dem Artikel: Es handelt sich hier keineswegs um ein "Zukunftsmodell" für den gesamten Lokalfunk in NRW, sondern NUR um die unmittelbare Zukunft von Radio Ennepe Ruhr, quasi als Einstiegsszenario.
 
Die Kölner Sender kooperieren jetzt Samstags in ähnlicher Weise, wie es mit Ennepe-Ruhr und Wuppertal geplant ist. Vormittags läuft überall mit Ausnahme von Radio Bonn/Rhein-Sieg die Sendung von Radio Köln.
 
Immer die Frage, warum es im (noch) Laschet-Land (der Kicherer) im Radio via UKW zugeht wie in Nordkorea.
Da kommt bald ein DAB+-Mux und der sendet dann ohne Raus Schwachsinns-Vorgabe...
 
Zuletzt bearbeitet:
Er hat alles ermöglicht, was machbar war.
Ausschreibung von einem landesweiten und landesweit regionalen Muxen, sowie die UKW-Kette. Ich bin absolut kein Fan von ihm, aber in dem Punkt bin ich ihm sehr dankbar.
 
Korrektur zu dem Artikel: Es handelt sich hier keineswegs um ein "Zukunftsmodell" für den gesamten Lokalfunk in NRW, sondern NUR um die unmittelbare Zukunft von Radio Ennepe Ruhr...
Das bringt es auf den Punkt: Es geht nur (noch) um die unmittelbare Zukunft. Eine mittelfristige Zukunft geschweige denn eine langfristige Zukunft hat dieser sozialistische Rotz ohnehin nicht.
 
Die Kölner Sender kooperieren jetzt Samstags in ähnlicher Weise, wie es mit Ennepe-Ruhr und Wuppertal geplant ist. Vormittags läuft überall mit Ausnahme von Radio Bonn/Rhein-Sieg die Sendung von Radio Köln.
Es ist eigentlich der erste Schritt zu einem Regionalradio. Weiß eigentlich jemand, wie es aktuell nun um Radio EN steht? Oder gehen am 31.12.21 die Lichter aus?
 
Es gibt ja nur 3 Optionen:
A: es wird am 31.12. abgeschaltet
B: Radio Wuppertal übernimmt
C: Radio Energy NRW übernimmt, angeblich haben die jetzt ein großes Funkhaus in Köln mit Radio Nostalgie zusammen! (Quelle: Facebook)
 
Zu Radio EN gibt es noch nichts neues. Da laufen immer noch Verhandlungen zwischen dem Kreis und der Rheinischen Post Gruppe. Was Energy NRW angeht ist mein letzter Stand das sich die Kölner Studios noch im Bau befinden wenn sie fertig sind dann werden tatsächlich Nostalgie und Energy NRW aus dem gleichen Funkhaus senden.
 
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