Quo vadis, Radio Ennepe Ruhr?

Warum hat NRW eigentlich keine 24h Bürgerradios mit eigener UKW Frequenz (die paar Uni- und Hochschulradios jetzt mal ausgenommen)? Passt soetwas der LfM nicht?
In vielen anderen Bundesländern wird der Bürgerfunk ja sogar gefördert und bekommt vollständig eigene Frequenzen zugewiesen. Warum geht das nicht in NRW?
 
Viele NRW-Lokalradios erreichen über 10.000 Leute in einer durchschnittlichen Sendestunde.
Was hast du genommen? Ich glaube nicht, dass die Rauschfunker mit dem drögen Programm noch so viele Personen erreichen. Das sind Statistiken, die das behaupten. Und die fallen nun mal so aus, wie es der Auftraggeber gerne hätte, DAB+ ist gerade dabei auch in NRW für ordentlichen Hörerverlust bei den Dudelplatzhirschen zu sorgen.

Zwecks Ausstrahlung natürlich. Abgehört wird in der Radiostation selbst nicht.
Abgehört wird nicht? Das glaube ich nicht. Denn wenn jemand was sagt, was so nicht auf den Sender darf, dann haftet in erster Linie der Chefredakteur. Dem wird man dann vorwerfen "geschlafen" zu haben.
Das ist aber keine unüberwindbare Hürde: Ein ca. 2-3 Tage in Anspruch nehmendes, kostenloses Seminar.
Kostenlos? Umsonst ist nur der Tod. Und selbst der kostet... Wofür so viel Bürokratie? Wer Bock auf Radio hat, der macht bei einem Webradio mit. Selber aufmachen ist zu teuer wegen der GVL. Gema geht ja noch.

Auch das stimmt nicht. Richtig ist, dass mindestens drei Leute auf dem Formular drauf stehen müssen
Sicher? Ich kenne da andere Szenarien von einem Kollegen.

Wie erwähnt läuft der Bürgerfunk um 20 Uhr, an Sonn- und Feiertagen um 19 Uhr. Und eine Regelmäßigkeit kann man einrichten, wenn z. B. ein bestimmter Wochentag noch nicht mit regelmäßigen Sendeplätzen belegt ist.
Auch das geht nicht. Keiner hat Ansprüche auf irgend einen festen Sendeplatz im Brügerfunk. Gesendet wird nach Abgabe/Eingang der Beiträge. So will es die LFM.
Und selbst wenn der Beitrag um 19 Uhr läuft. Wen meinst du bitteschön dann damit noch zu erreichen? Wer daheim ist, der hat oft dann schon das TV laufen oder hört eben Musik über einen der vielen DAB Sender oder sonst was. Erreichen kannst du vielleicht noch wen, wenn der Bürgerfunk um 9 Uhr nach der Schlafzimmersendung des Dudelfunks abgespult werden würde. Aber schon in den Morgenstunden hören viele Leute etwas anderes, um gute Laune zu bekommen.

Die meisten Leute interessieren sich doch in erster Linie für Nachrichten, Wetter, Verkehr und lokale Infos
Welche lokalen Infos? Die wenigen Nachrichten aus der Lokalzeitung als Kollegengespräch? Erstklassige Informationen laufen woanders. Sender wie hr Info oder die Programme mit dem D sind hier führend.

Und in der Tat. UKW bzw. Rausche war Gestern. Ich wüsste nicht, wann ich aktiv mal wieder einen Sender über UKW konsumiert hätte. Ich höre lieber digital und das sogar sehr oft. Während früher in meinem Auto der CD-Wechsler dudelte ertappe ich mich dabei, dass ich im Wagen nur noch DAB+ höre. Der Verkehrsfunk kommt ja trotzdem durch und danach schaltet das Radio sofort wieder auf DAB+. :)

Das Bürgerfunk Einschaltradio ist, ist auch klar. Ebenso, dass man damit keine breite Masse erreichen kann. Oder vielleicht doch? Im Norden gibt es ein Städtchen mit einem kommerziellen Kirmesradio und einem Bürgersender. Wer hat da wohl mehr Zuhörer?
 
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Das Programm läuft überwiegend leise in der Redaktion und wird 24 Stunden aufgezeichnet.
Das mit der Aufzeichnung ist Vorschrift. Muss auch 3 Monate aufbewahrt werden. Wenn etwas gesendet ist, dann ist es raus und in der Doku vorübergehend für die Behörden in Stein gemeisselt. Früher oft auf Videocassetten und heute als mp3. Bei einer vorproduzierten Sendung kann man so was aber verhindern.
 
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Warum hat NRW eigentlich keine 24h Bürgerradios mit eigener UKW Frequenz (die paar Uni- und Hochschulradios jetzt mal ausgenommen)? Passt soetwas der LfM nicht?
In vielen anderen Bundesländern wird der Bürgerfunk ja sogar gefördert und bekommt vollständig eigene Frequenzen zugewiesen. Warum geht das nicht in NRW?
Der BüFu war einst als eine Art "Korrektiv" des ach so bösen Privatfunks (den man in NRW doch nicht verhindern konnte) eingeführt worden. Wie in den 1950ern der "Bürger in Uniform". Letzterer war Mitte der 90er vorbei. Die Zeit des BüFus auch.
Das erklärt auch, warum die Bürgerfunker nicht wie anderswo (dort OKL oder freie Radios genannt) eigene Frequenzen haben. Zweisäulenmodell plus doof.
 
Was hast du genommen? [betrifft 10.000 Hörer in einer Durchschnitts-Stunde] Ich glaube nicht, dass die Rauschfunker mit dem drögen Programm noch so viele Personen erreichen.
Diese Zahlen kursieren zumindest auf den Redaktionsfluren eines großen NRW-Locals.

Abgehört wird nicht? Das glaube ich nicht. Denn wenn jemand was sagt, was so nicht auf den Sender darf, dann haftet in erster Linie der Chefredakteur. Dem wird man dann vorwerfen "geschlafen" zu haben.
Im Bürgerfunk ist das so. Zum Abhören wäre in den Funkhäusern gar kein Personal da. Im Zweifel bleibt das am Macher der Sendung hängen - der muss schließlich auch das Anmeldeformular unterschreiben.

Zum Radio-Führerschein:
Kostenlos? Umsonst ist nur der Tod. Und selbst der kostet... Wofür so viel Bürokratie? Wer Bock auf Radio hat, der macht bei einem Webradio mit.
Das Problem ist doch, dass diese ganzen kleinen Webradios einfach keine Hörer abseits des eigenen Verwandten- und Bekanntenkreises generieren.

Keiner hat Ansprüche auf irgend einen festen Sendeplatz im Brügerfunk. Gesendet wird nach Abgabe/Eingang der Beiträge. So will es die LFM.
Richtig, einen rechtlichen Anspruch hat man nicht. Aber die Medientrainer in den Radiowerkstätten, unter deren Zusammenarbeit die Sendungen entstehen, stehen natürlich sowohl mit den Machern der Sendung als auch mit der Redaktion im Funkhaus in ständigem Kontakt, und so ist das Einrichten von festen Sendeplätzen meist schnell erledigt.

Und selbst wenn der Beitrag um 19 Uhr läuft. Wen meinst du bitteschön dann damit noch zu erreichen? Wer daheim ist, der hat oft dann schon das TV laufen oder hört eben Musik über einen der vielen DAB Sender oder sonst was.
Das TV zieht natürlich - ebenso wie das Internet - einige Hörer ab. Aber DAB- oder Webradios setzen sich bislang zumindest breitflächig nicht durch - auch wenn das einige hier im Forum nicht wahrhaben wollen.

Und in der Tat. UKW bzw. Rausche war Gestern. Ich wüsste nicht, wann ich aktiv mal wieder einen Sender über UKW konsumiert hätte. Ich höre lieber digital und das sogar sehr oft. Während früher in meinem Auto der CD-Wechsler dudelte ertappe ich mich dabei, dass ich im Wagen nur noch DAB+ höre. Der Verkehrsfunk kommt ja trotzdem durch und danach schaltet das Radio sofort wieder auf DAB+. :)

Das Bürgerfunk Einschaltradio ist, ist auch klar. Ebenso, dass man damit keine breite Masse erreichen kann.
Bürgerfunk muss nicht zwangsläufig Einschaltradio sein. Aber viele Bürgerfunker ticken ähnlich wie manche "Radiofreaks" hier im Forum. Und dann kommt natürlich Einschaltradio heraus, das naturgemäß nicht so viele Leute anspricht. Es geht aber auch anders: Man kann auch als Bürgerfunker versuchen, das Programm möglichst so klingen zu lassen wie das Tagesprogramm: Ein bisschen Musik-Moderation, eine witzige Geschichte, zwischendurch mal den lokalen Bezug herstellen. Moderation nicht länger als 1:30, in Ausnahmefällen mal 2 Minuten - so bleibt Platz für 13-14 Songs pro Stunde. Eine Handvoll Hits aus der Standard-Rotation (um die Nebenbei-Hörer nicht zu verwirren), aber auch mal den ein oder anderen AC-kompatiblen Titel vorstellen, der sonst nicht läuft. So kann man durchaus ein massentaugliches Bürgerfunk-Programm machen.
 
Jetzt ist das Jahr bald rum. Gibt es inzwischen eine finale Entscheidung wie bzw. ob es weitergeht?
Geht es am 1.1. weiter? Oder gehen endgültig die Lichter aus?
 
Es ist doch schon längst bekannt, das die Rheinische Post und der Kreis Ennepe Ruhr den defizitären Sender übernehmen und das Programm künftig in Wuppertal produzieren wird.

Es fehlt nur noch die medienrechtliche Zulassung für das Vorhaben, was aber pro forma schon bereits im Dezember 2021 abgeschlossen sein sollte.
 
Da kann ich dich beruhigen. Der bestehende Vertrag mit der Betreibergesellschaft als Rahmenprogramm läuft aus, dieser wird jetzt verlängert. Dies hat nichts mit der aktuellen Lage zu tun.
 
Das stimmt so nicht ganz, denn aktuell gibt es ja gar keine Betriebsgesellschaft. Aktuell ist radio NRW für das Programm alleinverantwortlich und das soll scheinbar auch erstmal so bleiben.
 
Die radio nrw GmbH darf weiterhin das Rahmenprogramm im Ennepe-Ruhr-Kreis verbreiten. Die Lizenzierung war notwenig, da erst in wenigen Monaten die neue Betriebsgesellschaft die Geschicke des Senders übernimmt.
 
Nicoco hat Recht. Auf die schriftliche Anfrage der VG gab es nicht einmal eine Antwort! Da sollte man von sog. Profis eigentlich mehr erwarten. Lasst sie doch über DAB+ dudeln.
 
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