Quo vadis, Radio Ennepe Ruhr?

Am 1. Oktober 2022 soll die erste Programmausgabe unter veränderten Voraussetzungen aus den Studio in Wuppertal zu hören sein. Der Plan: Im Herbst sollen zunächst Festangestellte oder Journalisten von Radio Wuppertal auf 2,5 Stellen EN-Sendungen moderieren, Beiträge sollen auch von freien Mitarbeitern kommen.

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Der Plan: Im Herbst sollen zunächst Festangestellte oder Journalisten von Radio Wuppertal auf 2,5 Stellen EN-Sendungen moderieren,
Und auch das wird nicht lange funktionieren. Meinen die etwa, dass die Hörer das nicht merken? Lokalradio muss aus der Stadt oder aus dem Verbreitungsgebiet kommen, was es auch "beschallt", um großen Erfolg bei den Hörern zu haben. Aber unser NRW-Lokalfunksystem hinkt der Authentizität ohnehin gewaltig hinterher - eben wegen der großen "Zentral-Fernbedienung" aus Oberhausen. Hinzu kommt noch das musikalische Korsett aus Oberhausen, das wohl vielen schnell auf den Wecker fällt. Die Beschallung mit immer den gleichen Songs kann man ja bald auch noch an anderer Stelle auf UKW und zigfach auf DAB+ in NRW bekommen. Nein so wird das nix. Ich hoffe, dass das 2-Säulen-Gesetz bald mal aufgeweicht und abgeschafft wird. Es wird Zeit für einen freien Markt auch und vor allem im Lokalfunkbereich. Einen flotten Sender kann man heute schon aus einem kleinen "Klo-Studio" mit wenig Aufwand an den Start bringen - ohne jede Fernsteuerung und Zwangsplaylist mit viel Livemoderation, Herzblut und den Musikwünschen, die bestimmt schnell reinkommen. Nebenher kann man dann noch was aus der Lokalzeitung erzählen. Und das würde sogar noch bei vielen Hörern ankommen. Zumindest besser als diese künstliche, primitive Grütze, die täglich bei vielen lokalen Klümpchenbuden des Netzwerks zu hören ist.
 
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Und genau das wird nicht passieren. Ohne das Oberhausenkorsett gibt's maximal ne Morgensendung und etwas Voicetracking und musikalisch wird noch schlimmer gedudelt als jetzt. Trotz der "musikalischen Gleichschaltung" gibt es derzeit immerhin manchmal auch journalistische Inhalte und 24 Stunden Live-Moderation.
 
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Lokalradio muss aus der Stadt oder aus dem Verbreitungsgebiet kommen, was es auch "beschallt", um großen Erfolg bei den Hörern zu haben.
Mit dieser Frage beschäftigt sich kein Hörer. Die wenigsten Hörer wissen überhaupt, wie Radio gemacht wird. Einzig der Content zählt - völlig egal, woher er kommt. Der Rest ist was für Radioromantiker.
Und das würde sogar noch bei vielen Hörern ankommen. Zumindest besser als diese künstliche, primitive Grütze, die täglich bei vielen lokalen Klümpchenbuden des Netzwerks zu hören ist.
Dann mach doch nen Sender auf, und zeig, dass Du es besser kannst. Radio Olpe wäre sicherlich ein interessantes Probeobjekt.
 
Bin ja mal gespannt, wie das wirtschaftlich gestemmt werden soll. Die Wuppertaler müssen ja da im EN-Kreis von Null mit der Vermarktung anfangen.
 
Die

sorgt wenigstens noch für ein Häppchen "Lokalgefühl". Spar Dir Deine Überheblichkeit angesichts der Mühen die mit der Erstellung eines halbwegs brauchbaren Programms verbunden sind!
Was ein Blödsinn. Richtige Lokalsender gibt es anderswo in DE auch. Ohne so was wie SPDCDUGRÜNEFDPWDRRADIONRW-Oberhausen. Und warum eine Millionenstadt wie Köln nicht den Markt für ein 23/7 (wegen diesem vollkommene überholten Bürgerfunk) zu haben scheint, mehr als fraglich. Blick nach KF, Niedersachsen oder SW reicht...
 
Für Köln, Düsseldorf, Essen und Dortmund sollte sicherlich ein eigener Sender stemmbar sein, in Aachen hat es ja auch lange Zeit funktioniert. Aber es gibt da ja noch weitere 40(!) Verbreitungsgebiete, die alle recht kleinteilig sind. Ich frage mich, wieso man da nicht mal aufgeräumt und Verbreitungsgebiete ähnllich wie in BaWü geschaffen hat. Da die Gesellschafter (hauptsächlich Zeitungsverlage) eines Senders ohnehin noch an mehreren benachbarten Sendern beteiligt sind, wäre es sicherlich möglich, aus etwa zwei bis drei bisherigen Sendegebieten ein neues mit Ganztagesprogramm (mind. 6-20 Uhr), ggf. mit Lokalfenstern für Werbung und Nachrichten, und bestenfalls gemeinsames Abendprogramm und Weltnachrichten aus Oberhausen zu etablieren.
 
Das Rau-Modell hält sicherlich keine 10 Jahre mehr. Da gibt es auch DAB+.
Und Bürgerfunk wird schon früher Geschichte sein.
 
Für Köln, Düsseldorf, Essen und Dortmund sollte sicherlich ein eigener Sender stemmbar sein, in Aachen hat es ja auch lange Zeit funktioniert. Aber es gibt da ja noch weitere 40(!) Verbreitungsgebiete, die alle recht kleinteilig sind. Ich frage mich, wieso man da nicht mal aufgeräumt und Verbreitungsgebiete ähnllich wie in BaWü geschaffen hat. Da die Gesellschafter (hauptsächlich Zeitungsverlage) eines Senders ohnehin noch an mehreren benachbarten Sendern beteiligt sind, wäre es sicherlich möglich, aus etwa zwei bis drei bisherigen Sendegebieten ein neues mit Ganztagesprogramm (mind. 6-20 Uhr), ggf. mit Lokalfenstern für Werbung und Nachrichten, und bestenfalls gemeinsames Abendprogramm und Weltnachrichten aus Oberhausen zu etablieren.
Im Nordosten von NRW wird damit zumindest bei zwei Sendern quasi schonmal freiwillig angefangen. Ein Funkhaus, ein Programm, Unterschiede nur bei Jingles, Werbung und Bürgerfunk, also Lizenzminimum.
 
Ich gebe den Sender keine Chance mehr! Wenn man alles von Radio NRW aus Oberhausen überträgt, ist das für mich kein Lokal Radio mehr! Selbst um 18:30 Uhr kommen keine Lokalnachrichten mehr! Die ganzen Inhalte fehlen, von Lokal - Sport ganz zu schweigen!
 
Ich gebe den Sender keine Chance mehr! Wenn man alles von Radio NRW aus Oberhausen überträgt, ist das für mich kein Lokal Radio mehr! Selbst um 18:30 Uhr kommen keine Lokalnachrichten mehr! Die ganzen Inhalte fehlen, von Lokal - Sport ganz zu schweigen!
Das hängt aber auch immer vom Lokalradio ab. Antenne Unna sendet von Morgens bis Abends aus Unna, während Radio MK die Mittagsschiene aus Oberhausen läuft und nur Lokalnachrichten kommen. Dabei ist der Kreis Unna deutlich kleiner aber durch den Ruhrgebietsvorteil besser dran. Gehört wird wahrscheinlich auch aus und rund um Dortmund und Hamm. Verkehrsmeldung und auch Nachrichten kommen zum teil mit Meldungen aus Dortmund.
 
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Im Nordosten von NRW wird damit zumindest bei zwei Sendern quasi schonmal freiwillig angefangen. Ein Funkhaus, ein Programm, Unterschiede nur bei Jingles, Werbung und Bürgerfunk, also Lizenzminimum.

Du meinst sicherlich Westfalica (Minden-Lübbecke) und Herford? Hatte ich mal vor ein paar Jahren verfolgt.

Das Paradoxe ist ja, dass Radio Hagen und Ennepe-Ruhr ja sogar aus dem gleichen Haus sendeten, aber vollkommen getrennt voneinander, obwohl Hagen ja auch das Oberzentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises ist. Wieso dass da so gehandhabt wurde, während die Gebiete Bonn und Rhein-Sieg-Kreis und auch Krefeld und Kreis Viersen von Anfang an jeweils ein Verbreitungsgebiet waren und in Stadt und Kreis Aachen (heute Städteregion) die beiden Sender aus wirtschaftlichen Gründen doch zusammengewachsen sind, entzieht sich meiner Kenntnis.
 
Noch interessanter wird's bei REL: Von Anfang an die Städte Bottrop und Gelsenkirchen plus Gladbeck im Kreis Recklinghausen, der eigentlich von Radio Vest beschallt wird. Glabotki war da schon lange wieder in der Schublade.
 
Ich gebe den Sender keine Chance mehr! Wenn man alles von Radio NRW aus Oberhausen überträgt, ist das für mich kein Lokal Radio mehr! Selbst um 18:30 Uhr kommen keine Lokalnachrichten mehr! Die ganzen Inhalte fehlen, von Lokal - Sport ganz zu schweigen!
So ein Unfug. Mit Lokalsport lockst du keinen ans Radio, außer vielleicht die beteiligten Sportler. Das galt aus eigener Erfahrung bereits zur Gründungszeit der Lokalstationen. Offiziell durften wir sowas nicht sagen, aber Hallen-Halma oder Fußball der unteren Ligen war auch damals schon sehr Special Interest.
 
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Noch interessanter wird's bei REL: Von Anfang an die Städte Bottrop und Gelsenkirchen plus Gladbeck im Kreis Recklinghausen, der eigentlich von Radio Vest beschallt wird. Glabotki war da schon lange wieder in der Schublade.
Wobei das aber grundsätzlich eine sinnvolle Idee war. Heute wie damals ist Gladbeck deutlich eher an Bottrop und Gelsenkirchen orientiert, als an Recklinghausen.
Gut, die Kreisgebietreformen waren damals sowieso an vielen Ecken schwachsinnig.
 
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@U87: Stimmt vollkommen. Lokalsport im Radio interessiert nur dann, wenn ein Verein in einer hohen Liga spielt: BVB, VfL Bochum, Phoenix Hagen etc. RWE ist da schon fast eine Ausnahme, besitzt aber eine lange Tradition.
 
Ein gewisses landesweites Radio für NRW wird auch aus Nürnberg gefahren bzw. ein anderes anfangs aus Ismaning bzw. jetzt immer noch komplett die Nachrichten. 🤔

So ein Unfug. Mit Lokalsport lockst du keinen ans Radio, außer vielleicht die beteiligten Sportler. Das galt aus eigener Erfahrung bereits zur Gründungszeit der Lokalstationen. Offiziell durften wir sowas nicht sagen, aber Hallen-Halma oder Fußball der unteren Ligen war auch damals schon sehr Special Interest.
Wobei Ralf Bosse mit Radio WAF wohl eine Ausnahme ist. Gut, er ist oft genug bei SRD zu hören. 😉

Aber gut, Radio Bielefeld ist wohl mehrfach eine Ausnahme, auch da sie quasi der einziger local Hero sind, der außer im Abend- und Nachtprogramm komplett auf die Nachrichten vom Rahmenprogramm verzichtet. Dies wäre de facto aber auch der einzige AMS-Sender der in der Lage wäre ein DAB+ Programm für den eventuellen Regionalmux Ostwestfalen auszustrahlen. Andere schließen sich eher wie schon vorher erwähnt fast zu einem Sender zusammen.
 
EILMELDUNG: Die Medienkommission der LfM NRW stimmte so eben einstimmig der Weiterführung von Radio Ennepe Ruhrmit der neuen Betriebsgesellschaft Rheinische Post zu.
Das Lokalradio wird gemeinsam mit Radio Wuppertal in einem Funkhaus den Sendebetrieb aufnehmen. mehr hier...
 
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