Raab: Vergleich mit Bohlen ist «Frechheit»

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Einer der bekanntesten Produzenten in Deutschland hat Frieden geschlossen, mit dem zur Zeit sehr bekannten Nachwuchsproduzenten.

Siehe folgender Ausschnitt aus Spiegel OnlineEIN BISSCHEN FRIEDEN

Ralph Siegel drückt Raab-Kandidaten die Daumen

Er ist der große alte Mann des Grand Prix - und er hat Frieden geschlossen mit seinem Nachfolger: Ralph Siegel will Max, dem Kandidaten von Stefan Raab, die Daumen für dessen Auftritt in Istanbul drücken. Die Hoffnung auf einen eigenen Finalsieg hat Siegel allerdings noch nicht aufgegeben.

Köln - Nachdem der Komponist ("Ein bisschen Frieden"), dem Deutschland seinen einzigen Grand-Prix-Sieg zu verdanken hat, zunächst gegen Raab stänkerte, scheint er seinen Streit mit dem Musiker jetzt beigelegt zu haben: Er drücke Raabs Sänger Max, der Deutschland am 15. Mai beim Finale in Istanbul vertreten wird, die Daumen, sagte Siegel dem Kölner "Express".

Ein Sinneswandel scheint sich bei Siegel auch gegenüber der Musik von Stefan Raab eingestellt zu haben: Früher mokierte sich der einstige Übervater des Gesangswettbewerbs gern über Raabs Blödelkompositionen - jetzt bescheinigt er ihm: "Stefan Raab macht seit vielen Jahren gute Arbeit."

Die Hoffnung auf einen eigenen Sieg hat Ralf Siegel aber nicht aufgegeben. Zwar war er mit seinem Beitrag im maltesischen Vorentscheid deutlich gescheitert - Siegel hat aber inzwischen das Sieger-Duo von Malta unter Vertrag genommen. Bevor er und Raab sich allerdings im Finale wiedersehen, müssten "Ludwig&Julie" zunächst einmal das Halbfinale überstehen - dort kämpfen alle Länder um den Einzug in die Endrunde, die beim Grand Prix 2003 auf den hinteren Plätzen gelandet waren
 
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Mooooment, Steinberg!

Raab ist mit keinem Wort von mir kritisiert worden.

Wenn es etwas zu kritisieren gäbe, wäre es der Inhalt der Sendung, nicht die Form der Präsentation.
Der Typ hat (immer noch) gute Quoten -und damit (unabhängig von meinem persönlichen Geschmack) seine Daseinsberechtigung.
 
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Ludwig schrieb:
Mooooment, Steinberg!

Raab ist mit keinem Wort von mir kritisiert worden.

Noch ein viel längerer Moooooooooooment, Ludwig, von mir.
Das habe ich doch auch nie und nimmer gesagt - deshalb habe ich auch eigentlich deutlich zwischen dir und den Raab-Kritikern unterschieden, und euch eben NICHT in einen Topf geworfen.
Neneeeee, du hast damit nichts zu tun...
Bist n Guter....
 
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Stefan Raab bekommt immer mehr Lob von Experten aus dem Musikbereich, nach dem Ihn Ralf Siegel Stefan Raab für seine Arbeit gelobt hat und für Ihn eine gute Zukunft sieht, hat ein anderer Experte diesmal is es ein richtiger Experte der sich für den Nachwuchs kümmer Steffans Arbeit gelobt. Er bekam diesen Lob von Professor Udo Dahme.




Popakademie-Leiter lobt Raabs Grand-Prix-Song


Berlin/Mannheim (dpa) - Nicht nur bei den Fans, auch in der Fachwelt erntet das Lied von Stefan Raabs Eurovisionskandidaten Max ("Can't Wait Until Tonight") Anerkennung.
Es sei eine sehr schöne Komposition, sagte Professor Udo Dahmen, Leiter der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim, am Samstag in einem dpa-Gespräch. Das Songwriting stehe im Vordergrund. "Vielleicht erleben wir gerade so etwas wie eine neue Schlichtheit", meinte er mit Blick auf Max' schnörkellosen Auftritt in Berlin und andere deutsche Bands wie Mia, Tomte und Wir sind Helden. Das sei für die deutsche Popmusik gut.

Das neue verjüngte Konzept des ARD-Wettbewerbs vom Freitagabend sei inhaltlich aufgegangen, meinte Dahmen. "Ich muss insgesamt sagen, dass ich das Angebot sehr gut fand." Es sei ein "sehr kurzweiliger Abend" mit gelungenen Auftritten gewesen. "Es hat sich mein Eindruck bestätigt, dass Live-Bands wieder angesagt sind", sagte Dahmen.

Hat Max international eine Chance? "Das bleibt abzuwarten", meinte der Professor. Für ihn ist offen, ob am 15. Mai beim Finale des Eurovision Song Contest in Istanbul die "Glamour-Variante" oder etwa "Intimeres" gefragt ist. Dahmen stört es nicht, das der 22 Jahre alte Nachwuchssänger im Fernsehen gecastet wurde. Der Wettbewerb bei "tv total" sei ihm in seiner Qualität positiv aufgefallen: "Ich wünsche Max alles Gute."

DPA
Nordwestzeitung
 
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ich finde dieser Artikel stellt ein sehr gutes Profil über Stefan Raab her, den viele unterschätzen ihn heute immer noch, aus meiner Sicht hat stefan Raab im TV mehr erreicht als Harald Schmidt. Er hat stets den Nerv der Zuschauer getroffen und Sendungen produziert über die noch lange geredet wird. beispiel: Boxen mit Regina Halmich.


Stefan Raab - ein Rüpel mit System
TV-Entertainer: Er ist so umstritten wie erfolgreich. Morgen könnte sein Lied den Grand Prix gewinnen. Wie hat es der gelernte Metzger geschafft, zum mächtigen Medienmann aufzusteigen?

Hamburg - Twelve points, douze points, zwölf Punkte! Wenn morgen Abend in Istanbul der Eurovision Song Contest in die Entscheidung tritt, steht ein Gewinner schon fest: Stefan Raab (38). Vor vier Jahren mit dem mehr oder weniger aussagekräftigen Titel "Wadde hadde dudde da?" im goldenen Glitzerfummel noch selbst auf der Bühne, nimmt er diesmal im Publikum Platz. Als Arrangeur und Produzent des deutschen Beitrags "Can't Wait Until Tonight", interpretiert vom Abiturienten Max aus dem Schwarzwald, dem umjubelten Sieger eines Casting-Wettbewerbs in Raabs Sendung "TV total".

Das gute Stück, bei den Wettbüros zum Kurs von 10:1 als Mitfavorit geführt, ist eine erneute Kampfansage an die Produzentenzunft, die Raab schon so oft das Fürchten lehrte. Zum Beispiel 1998, als sich Schmalzlocke Guildo Horn mit "Piep, piep, piep, Guildo hat euch lieb" auf Platz sieben trällerte. Kreiert wurde der Gag mit Note von Stefan Raab - alias Alf Siegel. Erzrivale Ralph Siegel war wenig amüsiert, vor allem weil Raab ihm den Nimbus als "Mister Grand Prix" raubte.

"Can't Wait Until Tonight": Raab selbst kanns kaum abwarten. Ein erstklassiges Abschneiden würde auch jene Auguren zum Schweigen bringen, die ob sinkender Zuschauerzahlen bei "TV total" vom nahen Ende unken. Noch aber ist längst nicht Schluss mit lustig. Auch weil die kauffreudige Schicht der 14- bis 29-Jährigen das Gros der Fangemeinde stellt: Guter Raab ist teuer. Kaum jemand hat es so perfekt drauf, das Fernsehjungvolk für sich einzuspannen wie er. Die Massenabstimmungen per Telefon für Guildo Horn und "Wadde hadde dudde da?" bewiesen dies eindrucksvoll.

Spätestens da wurde klar, dass Stefan Raab mehr ist als Lachsack und Zotenjäger in Zeitgeist-Uniform: T-Shirt, extraweite Jeans, Turnschuhe. Tatsächlich zeugt sein Start ins Showgeschäft wie auch die professionelle Umsetzung seiner spektakulären Events wie Boxen und Wok-Rodeln von Kalkül und Unternehmensgeist. Prädikate, die dem ausgebildeten Metzger und "abgebrochenen" Jurastudenten anfangs nur wenige zutrauten. Längst jedoch lacht niemand mehr über das "System Raab". Dessen Basis sind verblüffende, nicht immer fantasievolle Aktionen sowie gnadenlose Späße - meist auf Kosten anderer. Witz auf Deubel komm heraus.

1990 startete Raab in die Selbstständigkeit - als musikalischer Spätentwickler und Autodidakt, der sich Gitarre, Schlagzeug, Piano und Ukulele selbst beibrachte. Und als Talent mit akustischem Gespür, das bis heute angeblich keine Note lesen kann, aber bereits während seines Studiums einträglich Werbemusik für Burger King, Blend-a-Med und Punica kreierte und 1993 einen Moderatorenvertrag beim Musiksender Viva unterschrieb. Ein Jahr später landete Raab den ersten Coup: Der Schlager "Böörti, Böörti Vogts" war in aller Munde. Platz vier in den nationalen Charts und 150 000 verkaufte Tonträger machten Raab bekannt. Und als er dann noch Franz Beckenbauers Füße küsste, war klar: Dieser Mann schreckt vor nichts zurück.

Die Masche lief. 1999 startete Pro 7 mit "TV total". Eine nachbarliche Provinzposse aus Sachsen katapultierte Stefan Raab auf den Publicity-Olymp. Ein zum Hit verballhornter Ausspruch der Sächsin Regina Zindler vom "Maschendrahtzaun", von Raab zufällig in einer Fernsehsendung aufgeschnappt, verkaufte sich fast eine Million Mal. Zum Höhepunkt der Orgie versammelten sich Hunderte Raab-Fans vor Frau Zindlers Haus in Auerbach. Die Frau erlitt einen Nervenzusammenbruch und flüchtete.

Der Gag heiligt die Mittel. Lustvoll brachte Raab peinliche Auftritte aus der Fernsehwelt, Randgruppenwitze und Spontantelefonate via Mattscheibe ins Haus. Die Kinder der Spaßgesellschaft reagierten begeistert. "Ich bin Populist", bekannte Raab. Kritik schüttelte er ab: "Wahrscheinlich kann die Generation meiner Eltern mit den Gags nichts anfangen." In einem "Hör Zu"-Interview sagte er: "Ich finde es sogar gut, dass mich der eine oder andere nicht leiden kann." In der Show müsse er "das Maul aufreißen". Wenn es jemanden gebe, der es besser könne, solle der doch "jeden Abend rausgehen und den Scheiß machen".

Der Name der Schülerin Lisa Loch wurde in der Sendung anzüglich aufs Korn genommen. 70 000 Euro Schadenersatz kostete Raab der Spaß. 2500 Euro Schmerzensgeld kassierte eine Lehrerin, die in der Nacht aus dem Bett geklingelt und schlaftrunken an der Wohnungstür gefilmt wurde. In berüchtigten Live-Attacken auf offener Straße wurden ältere Damen mit benutzten Kondomen konfrontiert, und Schwimmerin Franziska van Almsick musste sich die Frage anhören, ob sie "schon einmal ins Becken gepinkelt" habe. "Ist das geil!", juchzten die TV-Voyeure.

Unterm Strich rechnet sich der Zirkus. Insider schätzen Raabs monatliches Einkommen auf 500 000 Euro. Zum Salär tragen spektakuläre Aktionen bei, die der erfindungsreiche Pfiffikus ins Leben ruft, selbst produziert und senden lässt. Die Ränge waren voll, als sich Raab im Kampf mit der Boxerin Regina Halmich eine blutige Nase holte, als er sich mit der Eislauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein auf die Piste begab oder zur Wok-WM auf die Bobbahn bat. Auch der geplatzte Plan, für Moldawien an den Olympischen Winterspielen teilzunehmen, war schlagzeilenfüllend. Darauf muss man erst mal kommen . . .

"Raab lebt prima vom Prinzip der Scherze und Provokationen", sagte Grand-Prix-Experte und Buchautor Jan Feddersen. "Er hat ein geniales Gespür für die Zeit und ist die Antithese zum deutschen Schunkelwesen." In einem Punkt sind sich fast alle Kritiker einig: Raab hat sich vom Klamauk-Rabauken zum mächtigen Medienmann gemausert. "Er ist der Pate im deutschen Musikgeschäft", urteilte der "Spiegel". Raab hats nicht dementiert.


Zeitungsartikel aus dem Hamburger Abendblatt
erschienen am 14. Mai 2004 in Kultur / Medien

Autor:
Jens Meyer-Odewald
 
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