Radio 90.vier

Der NKL in Oldenburg sendet vermutlich ebenso wie die Projekte in Osnabrück und Braunschweig unter dem Radar. Davor muss sich kein kommerzielles Projekt verstecken, es sei denn es sendet Schlager.
Ansonsten ist es haarstäubend, welcher Blödsinn hier bezüglich Werbeeinaahmen rausgedüblert werden. Der eine oder andere ehemalige Radio-Werbekunde setzt jetzt vielleicht verstärkt auf Onlinewerbung. Dabei wird er aber schnell feststellen, dass seine Botschaften dort noch schneller verloren gehen, als im alten Medium Radio. Und KFZ Hein Müller aus Ganderkesee wird seine kostenlosen Lichttests niemals bei ffntenne bewerben. Blöd nur, wenn das Lokalradio plötzlich Schlager spielt, das hatten ihm aber schon seine Unternehmerfreunde beim Grünkohlfuttern erzählt. Also bucht auch er dort keine Werbung mehr. Das hat auch nichts mit DAB zu tun.
 
Hier wird der Bock zum Gärtner gemacht. Was hat ein kleines Lokalradio im tiefsten Niedersachsen mit dem "Krieg" zu tun? Gar nichts!

Indirekt hat jeder von uns was mit dem Krieg zu tun auch das kleine Lokalradio aus Niedersachsen.

Oder sind bei dir etwa wegen den Krieg in der Ukraine die Kosten nicht gestiegen?

Bei uns musste ein kleines Geschäft wegen steigende Kosten schließen und dieses steigende Kosten sind die Ursache dieses Krieges.

Als ja, indirekt hat auch dieser kleine Lokalsender wie jeder von uns was mit dem Krieg zu tun.
 
@Sprollywood.
Die NKL schreibt meistens auf eine Interessensbekundung hin aus. Zuerst bekundete 90,vier Interesse an der Stadt OL und diese wurde ausgeschrieben. 90,vier bewarb sich, bekam die Lizenz - und startete aufgrund unvorhergesehener Probleme*, die das Leben an sich mitbringt, dann doch nicht. (* sind mir bekannt, aber ich habe versprochen, nichts dazu zu sagen. Es ist im Grunde genommen banal und da kann auch nirgendwer etwas dafür!)
Nachdem die Lizenz für die Stadt OL zurückgegeben war, bekundete später Radio Nordseewelle Interesse und bekam, wie üblich als einziger Bewerber, auch die Lizenz).

90,vier bewarb sich dann, "reorganisiert", für Ganderkesee und erweiterte später das UKW-Sendegebiet auf den wunschgemäß ausgeschriebenen und lizensierten Landkreis Oldenburg [Zusatzinfo: der Lkr. OL hat verwaltungstechnisch nichts mit der Stadt OL zu tun, hat nur das gleiche Autokennzeichen. Kreisstadt ist Wildeshausen], natürlich wieder als einziger Bewerber.

Ich glaub, es gab sowieso bis auf einen Fall immer nur einen Bewerber. Zwei gab es nur beim Gebiet Nordseeküste und ostfr. Inseln, die nicht auf Wunsch von Radio Nordseewelle, sondern vom Sturmwellensender ausgeschrieben wurde (genau der Zuschnitt, den der SWS seit 1994! schon hartnäckig im Auge hatte). Auf Wunsch von Radio Nordseewelle hätte das Gebiet wohl anders ausgesehen, aber man musste handeln, sich ebenfalls bewerben und einigte sich letztlich finanziell mit dem SWS, der dann seine Bewerbung vergoldet zurückzog.

@Lord Helmchen
Damals, als es um NKL oder Bürgerfunk für Oldenburg ging, befürchete die NWZ Konkurrenz durch einen NKL für Oldenburg und gründete einen eigenen Pseudo-Verein, in Konkurrenz zu dem Verein, der letztlich die Lizenz als Offener Kanal erhielt. Nachdem aus Hannover signalisiert wurde, dass es "nur" ein Offener Kanal werden würde, zog man den eigenen Antrag wieder zurück. Dieser Pseudoverein trat als "Radio Oldenburg" auf, 7 Uniprofessoren bildeten den Vorstand. Naturgemäß ist das in der NWZ-Zeitung nicht dokumentiert, aber in der Stattzeitung "Der Stachel" (das Blatt für alles, was nicht in der NWZ steht) stand damals einiges zum diesem Thema. Die NWZ war berüchtigt dafür, bestimmte Themen mit wirklich keinem einzigen Wort zu erwähnen - über Jahrzehnte.
 
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Heute habe ich mal so zwischendurch die 90.4 in Woltmershausen getestet. Man kann das Programm zwar verfolgen, aber mobil geht es nicht ohne Einbrüche. Als Ortssender würde ich den Empfang dort nicht bezeichnen, was die Sendegebietskarte dagegen allerdings vermuten lässt.
 
Der text auf der HP ist aber reichlich seltsam. Von einem Medienunternehmen (auch von einem Privatrechtlichen) sollte man erwarten können, dass man dort die korrekte und aktuelle Bezeichnung des Beitragsservice kennt und nicht in polemischer Manier mit "Rundfunkgebühren (GEZ)" um sich schmeißt.

Und die Position deutscher Medien in Bezug auf die, wie es dort heißt, "die Ukrainekrise", ist doch auch eine andere?!

Es mutet auch irgendwie paradox an, dass man dort von "immer mehr Ausgaben für die Digitalisierung (DAB+, Internetstreams. etc.)" spricht, dabei war man es doch selber, die noch vor einem halben Jahr einen weiteren Ableger starten wollten!


Und noch Ende des Jahres verkündete man, auf jeden Fall bei den niedersächsischen DAB-Muxen dabei sein zu wollen, oder trügt meine Erinnerung?

 
Und noch Ende des Jahres verkündete man, auf jeden Fall bei den niedersächsischen DAB-Muxen dabei sein zu wollen, oder trügt meine Erinnerung?
Und hatte dabei mit der Volksmusik-Welle sogar landesweite Ambitionen...

Nun, wenn man seinen Laden so mit Ansage an die Wand fährt, dann soll es eben so sein wie es nun gekommen ist.
 
Dieser Schlager-Relaunch und dann die anschließende Auflösung (nach dem Motto: "haha, war alles nur ein Spaß") war ja mal eine absolute Schnappsidee. Der Markt ist einfach viel zu klein dafür, zumal mit Radio Roland gleich der Platzhirsch nebenan sitzt in einem schwierigen Sendegebiet (eher ländlich mit viel Konkurrenz aus zwei Bundesländern) und dazu die bundesweite Konkurrenz und aus dem Web.
Vermute, dass auch NDR Schlager und v.a. NDR 1 NDS dort sehr viel gehört wird, und die haben die Synergien von NDR Aktuell.

Letzten Endes hat m.M.n. dieser undurchdachte Formatwechsel und der vollkommend Überhastete Rückzieher (also der Re-Relaunch) zum Genickbruch geführt. Ich vermute mal, dadurch waren auch die Werbekunden iritiert: Wofür steht die Marke? Möchte ich in diesem Umfeld werben? Wer hört das dann?

Es wird auch nicht die einzige Schlagerwelle bleiben, die auf diese Art vom Markt verschwindet. Wartet ab.
 
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Täuscht Euch da nicht. Der Schlagermarkt ist deutlich größer, als man denkt. Nur redet kaum einer davon.

Nichtsdestotrotz war die Umstellung auf Schlager damals ein fataler Fehler. Warum? Weil man von dem Sender keinen Schlager erwartet.
 
Es wird auch nicht die einzige Schlagerwelle bleiben, die auf diese Art vom Markt verschwindet. Wartet ab.
Auf diese Art wird eine Schlagerwelle nicht mehr verschwinden, da es noch nie eine gab die nur mal ganz kurz im Sommer sendete.
Das allein der kurze Formatwechsel die alleinige Ursache gewesen sein soll, finde ich zu einfach. Wo sind den die großen Auswirkungen bei den Hörerzahlen? Gibt es da belastbare Zahlen, der Hörer vor, während und nach dem Schlagerausflug? Wie haben sich die Werbebuchungen entwickelt? Das wissen wir alles nicht, auch wenn das so scheint als wenn das alle hier wüssten.
 
Wo sind den die großen Auswirkungen bei den Hörerzahlen? Gibt es da belastbare Zahlen, der Hörer vor, während und nach dem Schlagerausflug?
Angeblich fand doch vorher eine großangelegte Hörerbefragung statt, mit dem Ergebnis, dass die alle ganz verrückt sind nach deutschem Schlager. Mit dieser Begründung wurde dann dieser Programmrelaunch argumentativ verkauft:
Laut einer Umfrage des Senders vermissen die Hörerinnen und Hörer im Sendegebiet die Musikrichtung Schlager und Pop-Schlager sehr. Nach über über 3 Jahren wird daher jetzt eine Anpassung der Musikrichtung vorgenommen.

Ende August hat man dann noch eine "neue Schlager-Party-Show" ins Programm genommen, weil das mit dem Schlager so ein riesiger Erfolg war...

mit dem Ferienende geht auch unser Schlager-Sommerprogramm vorbei. Ab heute Morgen hört ihr wieder die Musik, der wir uns von Anfang an verschrieben haben, die besten Hits von heute und der letzten Jahrzehnte, nach dem Motto „Musik, die Spaß macht“.

Was die Hörer wirklich denken, kann man nachlesen: https://www.facebook.com/90vier?locale=de_DE

Der Schlagermarkt ist deutlich größer, als man denkt. Nur redet kaum einer davon.
Dieser Satz kommt mir irgendwie bekannt vor...
Seit Jahren ist Schlager offiziell wieder in. Schlager war nie weg, aber es wurde nicht offen kommuniziert, dass man Schlager mag.
(aus der Pressemeldung des Senders zur Programmumstellung. Was daraus geworden ist, sehen wir heute)
 
Das allein der kurze Formatwechsel die alleinige Ursache gewesen sein soll, finde ich zu einfach.
Mal ein paar (vollkommen irrelevante und absolut nicht repräsentative 🙄) Eindrücke der Hörer von der immer noch offenen FB-Seite:

"Während der Zeit des Schlagers habe ich auch den Sender gewechselt. Habe danach aber wieder ab und zu eingeschaltet."

" Der Schlagerausflug hat mich auch vertrieben - bin dann aber wieder zurück gekommen. "

"Immer gerne gehört, bis es zu den Schlagern überging. Das war nicht so meins! "

"Wenn ich mich an die Kommentare zum Wechsel auf Schlagersender erinnere (gefühlt einer begeistert und 500 enttäuscht) war das der Todesstoß."


Es war ein gravierender Fehler und man hätte das nicht tun dürfen!
Persönliche Vorlieben haben in der Musikauswahl nichts zu suchen!
 
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Schon bemerkenswert, dass in der Stellungnahme auf der Homepage keinerlei Eigenverantwortung übernommen wird und die Insolvenz vollständig den Umständen durch Corona, den Krieg etc. zugeschoben wird. Macht keinen guten Eindruck. Ich vermute ja eher, das die gestohlene Trump-Wahl die Insolvenz verursacht hat.
 
Schon bemerkenswert, dass in der Stellungnahme auf der Homepage keinerlei Eigenverantwortung übernommen wird und die Insolvenz vollständig den Umständen durch Corona, den Krieg etc. zugeschoben wird.
Das scheint doch gerade ganz groß in Mode zu sein. Diverse Verkehrsunternehmen begründen Verspätungen, Ausfälle und die Not Fahrpläne auszudünnen auch mit hohen Krankenständen, die vor allem Corona zu verdanken sind. An der Personalpolitik, also dass man sich bei Zeiten mal Gedanken macht kurz vor dem Ruhestand stehende Mitarbeiter ersetzen zu können, liegt es natürlich nie.
 
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