Radio-Hörspiele

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Ixami

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Hallo zusammen!

Viele wissen es ja wahrscheinlich: die Hörspielserie "Meister Eder und sein Pumuckl" ist mittlerweile als Podcast verfügbar und wird (glaube ich) auch ab und zu auf Bayern 2 in Radiomikro ausgestrahlt. Dabei handelt es sich um die Original-Radiohörspiele aus den 60ern und 70ern, welche meiner Meinung nach die besten sind.
Wie findet ihr die Radiohörspiele? Hier kann darüber diskutiert werden!
 
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Ich finde alle alten Versionen der Pumuckl-Hörspiele gut. Da merkt man finde ich noch, mit wieviel Liebe das gemacht wurde.

Ich hatte eine Folge auf LP, die hatte in dem Spruch "Der Schorschi und der Wiggerl, des san zwoa freche Strickerl" einen Hänger. Das hat sich irgendwie in meinem Hirn festgebrannt.
 
"Pumuckl" war eigentlich nicht meine Welt. Als er im Fernsehen ankam, war das eher was für die jüngeren Familienmitglieder. Aber weil die gut zetern konnten, wurde ich manchmal mit der Serie zwangsbeglückt. Wir hatten ja nix damals, noch nicht mal einen zweiten Fernseher, mit dem man die restlichen drei Programme empfangen konnte ... Es landeten jedenfalls auch einige der Bayrhammer-Hörspiele (die weiße EMI-Auflage) in den familieneigenen Beständen. Mehr oder weniger zufällig sind später einige (fünf? sechs?) Schallplatten in der Pongratz-Besetzung am Stück bei mir angeschwemmt worden und gestrandet, weil sie abgelehnt wurden ("Das ist doch nicht der Meister Eder ..."). Ich fand es damals sehr interessant, wie unterschiedlich Pongratz und Bayrhammer den Meister Eder angelegt haben. Während Pongratz eher die verständnisvolle Vaterfigur war, konnte Bayrhammer bedeutend besser poltern und wirkte oft auch unterschwellig als Respektsperson.
Ich bin davon ausgegangen, daß es sich bei den Pongratz-Schallplatten um die (evtl. gekürzten) BR-Produktionen handelt. Erst mit Aufkommen des Internets und einigen im dunkelgrauen juristischen Bereich angesiedelten "Hörproben" ist mir klar geworden, daß das nicht so ist. Nun gut, ich bin jetzt erst recht nicht mehr Zielgruppe, aber die Radiohörspiele, bei denen die Sprecher sich noch gegenseitig die Bälle zuspielten und sogar streckenweise improvisierten, haben einfach Charme und boten darüber hinaus einige Möglichkeiten mehr, weil man eben seinerzeit nicht automatisch irgendeine spinat-und-ei-farben gewandete, rotbeschopfte Miniatur-Nervensäge vor Augen hatte. Als die optische Komponente dazukam, haben sich wieder andere Möglichkeiten geboten, die Hörspiele vor Bayrhammer verfügen irgendwie über ihren eigenen Reiz.

Gruß
Skywise
 
Die Radiohörspiele sind einfach die besten. Da werden manche Szenen, die in den neuen Bayrhammer-Hörspielen nur vom Erzähler gesagt werden, noch genauer thematisiert. Außerdem haben sie eine tolle Radioatmosphäre: Sie fangen immer mit einer Begrüßung an und manchmal kommen Sätze wie "Das hört ihr, wenn ihr das nächste Mal einschaltet." Einfach klasse!
 
Ein Hörspiel von 1981: "Nee Knülle, die Hitparade wohnt nicht um die Ecke" von Peter Lach mit Dieter Thomas Heck.

Lief so was im Schulfunk ?

 
In hr1 werden mit bis zu 3 Plapperern Titel erraten, was andere Sender mit nur einer Person am Mikrofon schaffen, teuer und uneffektiv.

Endlich aber sind die nervtötenden "Kaffeetassen" alle raus so, dass dieses lästige Thema endlich ein €nde hat... (seufz)

Wurde die etwas Lastenwagenweise eingekauft????

Jetzt müssen 'mer aus direkt übersetzten Songtexten den Originaltitel raten, jeden Morgen ist das Zwangsprogramm, wo offensichtlich Konzepte und Ideen fehlen (nerv) ......

R.
 
Entschuldige, wenn die Frage vielleicht dumm ist, aber was hat das mit Hörspielen im Radio zu tun?
Einzig fällt mir dazu ein, dass gerade hr1 einer der wenigen Sender abseits der Kulturprogramme ist, der noch ab und an Hörspiele im Programm hat, vornehmlich an Feiertagen. Zuletzt gab es am 27.03.2020 die Ursendung von "Nicci & Vicci und das Karpartenkalb", welche mir damals riesige Freude bereitete. Ich saß gerade seit zwei Wochen im ersten Lockdown fest, ohne reale Sozialkontakte, an einem Platz, an dem ich fast niemanden kannte. Zu tun gab es da nichts für mich, Homeschooling lag noch in weiter Ferne und so vegetierte ich eben so vor mich hin.
Und dann war da eben dieses Hörspiel, auf das mich eine Freundin aufmerksam gemacht hatte, ursprünglich, damit ich es ihr aufnähme. Letztlich hörten wir dann aber beide zu und dann geschah etwas besonderes. Sobald der Abspann verklungen war, begannen wir beide, uns ganz selbstverständlich über das soeben gehörte Hörspiel auszutauschen, gerade so, als hätten wir es eben zusammen gehört. Dabei trennten uns beide zu diesem Zeitpunkt gut 200 Kilometer voneinander.
Und durch dieses Erlebnis wurde mir so richtig bewusst, wie wertvoll lineares Radio gerade in solchen Situationen sein kann. Du bist als Hörer Teil einer mehr oder weniger großen Gemeinschaft von Leuten, die genau in diesem Moment alle dasselbe hören. Ihr habt ein gemeinsames Hörerlebnis, ohne euch tatsächlich körperlich nahe sein zu müssen. Sowas wird es mit Podcasts und Musikstreamingdiensten einfach nicht mehr geben, weil dann jeder zu einer anderen Zeit zuhört.
Aber auch von dieser wirklich sehr eindrücklichen Erfahrung abgesehen war das Hörspiel nach meinem Dafürhalten wirklich ein Meisterstück. Es wimmelt nur so vor Anspielungen auf Hörspiele, Fernsehserien und andere Eigenheiten der 1980er Jahre, die man beim ersten Hören gar nicht alle erfassen kann, so dass zumindest ich die Produktion immer und immer wieder hören kann, ohne dass mir langweilig wird, da ich immer noch etwas neues entdecke. Ich wurde selten so sehr vom Radio zum Lachen gebracht und fand die Auszeichnung mit dem OhrCast Hörspielpreis 2020 mehr als gerechtfertigt.
So weit, so OT. Zurück zu den "alten Schätzen".
 
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@TORZ. Du sagst es. Wenn irgendwann alles nur noch gestreamt wird, gibt es dieses Gemeinschaftsgefühl nicht mehr.
Hr2 sendet an manchen Sonntagen um 8 Uhr früh in der "Lauschinsel" ein Hörspiel. Welches Hörspiel hast du da gehört? das interessiert mich!
 
Wie ich oben schrieb, handelte es sich um "Nicci & Vicci und das Karpatenkalb". Das lief abends um 22:00 Uhr auf hr1 und tags drauf, ebenfalls irgendwann spät am Abend, auch auf hr2. An den Sendezeiten erkennt man schon, dass es sich hier nicht um ein Kinderhörspiel im eigentlichen Sinne handelte. Es war viel mehr ein Stück für Erwachsene, die ab den 1980er Jahren mit den damals boomenden Hörspielserien aufgewachsen waren. Allein der Titel besteht ja schon aus Anspielungen. "Nicci und Vicci" erinnern an "Hanni und Nanni", das "Karpatenkalb" leitet sich vom "Karpatenhund", dem Titelhelden der dritten Folge der 3???, ab. Und so zieht es sich durch das ganze Hörspiel. Überall (im Durchschnitt wohl in Abständen von weniger als zehn Sekunden) finden sich Querverweise auf so ziemlich alles, was in Sachen Kinder- und Jugendhörspielserien damals Rang und Namen hatte.
Und auch die Rahmenhandlung, in die der Autor Klaus Krückemeyer, der das Stück mit seinem "RadioLiveTheater" auch auf die Bühne gebracht hat, das alles so kunstvoll einbettet, ist definitiv nicht immer kindgerecht. ;)
 
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... also gewissermaßen das nächste Level nach dem Vollplaybacktheater des geschätzten Sascha Gutzeit und der "Ferienbande" von Kai+Sven und der ebenfalls geschätzten Katrin Wiegand ...

Gruß
Skywise
 
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