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Radio ist unglaubwürdig!

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Beobachter,

sieh es doch mal nicht so theoretisch. Der BR wird niemals der CSU bedrohlich werden, Koch wird versuchen, den roten HR schwarz zu färben usw. Ein CDU-freundlicher Intendant ist schon installiert.

Das ist real.

Gestern lief übrigens mal wieder ein Glanzstück von Parteilichkeit im Mittagsmagazin auf WDR 2. Der Moderator hatte den CDU-Oppositionsführer Jürgen Rüttgers zum Kopftuch-Streit zu Gast. Wie energisch er die Multi-Kulti-Doktrin des WDR fuhr und dabei selber zur Partei wurde in dieser Auseiandersetzung, das eigentlich ein Interview sein sollte, war erschreckend.
 
''Wenn JUMP und HR3 zum Schulanfang eine Aktion zur Sicherheit auf dem Schulweg machen, dann kann man darüber gerne diskutieren, aber es geht doch hier an der Frage vorbei, denn es bietet weder Argumente für oder gegen die Glaubwürdigkeit der ör-Sender...''

Doch!!! Sie schlachten das Thema an EINEM Tag im Jahr mit einer billigen Kampagne aus.

Ob in den restlichen 364 Tagen durch schlechte Verkehrspolitik, Geschwindigkeitsmessungen nur an stark befahrenen Ausfallstraßen, nicht aber vor Schulen, ideologische Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, die Autofahrern die Sicht auf Schulkinder nehmen usw. usw. Mißstände auftreten, darüber gibt es KEINE Informationen und schon gar keine Kampagnen dagegen.

Für mich ist ein Medium unglaubwürdig, das an einem Tag im Jahr herausblökt, etwas für die Sicherheit der Schulkinder zu tun, an den restlichen 364 Tagen sich aber Horoskopen, Schnäppchen- und Wellness-Tipps sowie der Präsentation des Robbie-Williams-Konzerts begnügt.

Die Kampagne am 1. September sollte nur dazu dienen, das eigene Image zu verbessern. Für dauerhafte Verkehrssicherheit sollte nichts getan werden. Das ist für mich Unglaubwürdigkeit in Reinkultur!
 
Lieber Tom,
deine erneuten Ausführungen bestätigen es erneut: vom Parteibuch einiger Ratsmitglieder auf die Arbeit von Kollegen und rechtschaffenen Journalisten zu schließen und sich äußerst negativ zu äußern, ohne weitere Belege dafür zu haben ist und bleibt unverschämt und ich denke, so etwas wie eine Entschuldigung, bzw. Verbesserung wäre sehr angebracht.
 
vom Parteibuch einiger Ratsmitglieder auf die Arbeit von Kollegen und rechtschaffenen Journalisten zu schließen und sich äußerst negativ zu äußern, ohne weitere Belege dafür zu haben ist und bleibt unverschämt und ich denke, so etwas wie eine Entschuldigung, bzw. Verbesserung wäre sehr angebracht
In welcher Welt lebst Du eigentlich? Wenn das eine Welt ist, in der die Öffi-Sender voller "rechtschaffener Journalisten" sind, die sich nur ihrer Berufsethik verpflichtet fühlen und ihre politische Einstellung an der Garderobe abgeben, dann ist sie jedenfalls nicht in diesem Land zu finden.

Politische Mehrheiten in Führungsetagen haben nun einmal die Tendenz, sich nach unten fortzupflanzen und daß die Rundfunkräte einigen Einfluß auf die Besetzung von Posten, wie Intendant oder Chefredakteur haben, will doch hoffentlich niemand wegdiskutieren (oder mit der Forderung nach gerichtsverwertbaren Beweisen kleinreden). Daß Günther von Lojewski unter einer SPD-geführten Landesregierung Intendant des SFB geworden wäre - glaubt das jemand? Luc Jochimsen (heute PDS) als TV-Chefredakteurin beim HR unter einer CDU-Regierung - hält das jemand für wahrscheinlich?

Und glaubt in der Tat jemand, solche Personalentscheidungen hätten keinen Einfluß auf die politische Ausrichtung des Programms? Vielleicht in dem Wolkenkuckucksheim voller "rechtschaffener Journalisten", kaum aber in der Realität.
 
Man muss schon sehr naiv sein um abzustreiten, dass die Parteien in den ARD-Gremien nicht versuchen, ihren Einfluss in die Programme durchzudrücken.

Beim hr schlägt so etwas auch schonmal bis auf den Moderator einer Frühsendung durch, der für den angekündigten Beitrag im Hessenfernsehen nichtmal redaktionell verantwortlich war. So eine kleine Suspendierung als Warnschuss ist ein wirksames Signal...
 
Man muss schon sehr naiv sein um abzustreiten, dass die Parteien in den ARD-Gremien nicht versuchen, ihren Einfluss in die Programme durchzudrücken

Darum geht es auch überhaupt gar nicht. Versuchen können sie es ja pausenlos. Die Frage ist nur, ob Kollegen sich de facto in ihrer Unabhängigkeit einschränken lassen. Dies wird hier in einem nicht akzeptablen Logik-Sprung einfach mal behauptet und da kann ich ebenso sagen: man muß schon sehr dumm sein, wenn man einfach die Behauptung in den Raum stellt, daß Parteibücher in ARD-Gremien tagtäglich die Arbeit von Journalisten beinflussen, deren oberstes Gebot eben die bereits angesprochene UNabhängigkeit ist.
(dies ist im Übrigen nicht allein ARD-bezogen. Ich würde mich ebenso dagegen wehren, wenn hier Kollegen grundlos unterstellt würde, daß ihre Arbeit ja ganz offensichtlich "Autohaus-Meierbrink"- beeinflußt sei, nur weil Herr Meierbrink Teilhaber ist).
 
Steinberg,

man merkt es doch gut an deinen Beiträgen.

'Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing...'

Das ist nichtmal ein Vorwurf. Mir geht es in meinem Berufsleben ähnlich, auch wenn es nicht immer Spaß macht. Wobei ich versuche, mir eine kritische Distanz und Objektivität zu bewahren.

...

Gestern habe ich in der 19:00 heute-Sendung einen Beitrag über die Wahl des alten, neuen Präsidenten in Tschetschenien gesehen. Was dort an Fakten, wüsten Spekulationen und eigener Meinung des Autors bunt vermischt wurde, war schon gruselig. Das hatte mit seriösem Journalismus nichts mehr zu tun -und das nicht etwa in einer Magazinsendung sondern in den Nachrichten!

Angeregt durch diese Diskussion werde ich die Berichterstattung in den öffentlich-rechtlichen Programmen künftig mal etwas genauer beobachten.
 
Was dort an Fakten, wüsten Spekulationen und eigener Meinung des Autors bunt vermischt wurde, war schon gruselig.
mein lieber. dafür brauchst du aber keine Nachrichten zu schauen, sondern einfach deine eigenen Meldungen hier durchzulesen. Noch einmal und zum letzten mal: es geht einfach nicht, aufgrund von irgendwelchen diffusen Annahmen oder in Anrufung des vielzitierten Menschenverstandes kurzerhand einem Großteil unserer Kollegen Parteilichkeit oder Desinformation vorzuwerfen, ohne dies in irgendeiner Form belegen zu könne. Der Vorwurf ist hart und ungerecht und um diesen nur annähernd vertreten zu können, bedarf es mehr als nur einem lakonischen "Ja, das ist doch wohl klar".
- Kennedy wurde vom FBI erschossen -
- Politiker stecken sich die Taschen mit unseren Geldern voll -
- bestimmte ethnische Gruppen sind ja selber dran Schuld, wenn sie beschimpft werden -
- den Flug zum Mond gab es nie -
- KZ's auch nicht -
wie ich drauf komme: das ist doch klar und will wohl niemand bestreiten, oder?
Nee, so geht das einfach nicht, Freunde der Langspielplatte.
Und was das Lied angeht: lies mal genau nach, dann verstehst du vielleicht, daß es mir überhaupt nicht um öffentlich-rechtlich, privat oder sonstwas geht, sondern daß ich abseits aller Sendergrundlagen hier Kollegen verteidige, die in absoluter ungerechter und dummdreister Form grundlos angegriffen werden.
Also, begründe deine Vorwürfe sinnvoll (!) oder lass es gefälligst sein.
 
Nette Beispiele, Steinberg, leider genau für das Gegenteil: Daß es den Flug zum Mond und leider auch KZs gegeben hat, ist ungefähr so gesichert, wie die parteipolitische Ausrichtung von Presseerzeugnissen, sei es gedruckt oder gesendet.

Mit Deiner permanenten Leugnung eben dieser Tatsache und der damit verbundenen Forderung nach "Beweisen" stellst Du Dich argumentativ auf eine Stufe mit denen, die den Mondflug abstreiten und von der NASA fordern, sie solle doch bitte, über die "Behauptungen" in Form von Fernsehbildern hinaus, Beweise vorlegen, daß sie tatsächlich dort oben gelandet ist.

Wenn Du dich in diesem intellektuellen Umfeld wohlfühlst, ist das Deine Sache, aber unterlasse es bitte, alle, die gegenteiliger Ansicht sind, als "dummdreist" und "ungerecht" zu diffamieren und ihre Vorbringungen als "grundlos" abzuwerten.
 
''mein lieber. dafür brauchst du aber keine Nachrichten zu schauen, sondern einfach deine eigenen Meldungen hier durchzulesen. ''

Steinberg,

ein Diskussionsboard ist - ganz im Gegenteil zu einer Nachrichtensendung - der ideale Ort für eigene Meinungen und auch mal für Spekulationen. Deine Replik zeugt also schon von Schlagfertigkeit, ist aber dennoch sachlich falsch.

Versuch eines Konsenses:

1. Die Parteien sitzen in den Gremien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und versuchen insbesondere auf die politischen Inhalte Einfluss zu nehmen. Versuchten sie das nicht, wären sie nicht da.

2. Ein guter Journalist wird versuchen, unabhängig von politischen Einflüssen seine Arbeit zu machen und objektive Informationen liefern. Davon gibt es sicher viele auch bei der ARD.

3. Ob es bei der ARD nur solche guten und unbeeinflussbaren Journalisten gibt, bezweifle ich. Der Beweis hierfür ist schwer zu erbringen, das Indiz sind bestimmte Inhalte in Sendungen, die ich jeden Tag hören und sehen kann.
 
Grenzwelle,
dein Vermittlungsvorschlag hat mehr als nur einen angenehmen Charme, denn es sollte jedem denken Journalisten klar sein, ...
...dass er eine politische Haltung hat und dass diese seine Wahrnehmung beeinflusst, auch wenn er sich um sog. "Objektivität" und "Neutralität "bemüht, auch wenn diese Begriffe schon einer wenn auch nicht politischen, so doch weltanschaulichen Haltung folgen.
...dass es seinem Chef genauso geht und die Verantwortung sich entsprechend nach oben fortsetzt.
...dass das Bemühen um diese "Objektivität" und "Neutralität" diese dadurch noch lange nicht gewährleistet.
...dass der Vorwurf der erfolgreichen politischen Einflussnahme deshalb kein Vorwurf in Richtung Kompetenz und Redlichkeit von Journalisten ist.
...dass die Konsequenz aus versuchter politischer Einflussnahme nicht notwendig die erfolgreiche politische Einflussnahme ist.
...dass er neben Kollegen, die das Ideal "Objektivität" und "Neutralität" zu erreichen suchen, eben auch solche hat, die dem Ideal nicht entsprechen und auch solche, die dies nicht einmal anstreben.
...dass wir zwischen Ideal und Realität unterscheiden müssen, was hoffentlich jeder vernünftige Journalist selbstreflektiert auch tut.
db
 
Danke für das Kompliment beobachter. Muss den Konsens mal als geglückt annehmen, da von Steinberg an solchen Stellen einer Diskussion immer eisiges Schweigen folgt.
 
wowowow,
meine Sprachlosigkeit kann ja auch andere Gründe haben, als Einverständnis.
Erstmal zum Herrn Makeitso - auf Spitzfindigkeiten und "Selberselber"-Krakeele hab ich keine Lust. Auch solltest du mal besser nachlesen. Ich habe weder irgendetwas geleugnet, noch vehement die Position verteidigt, daß alle total unabhängig sind, neneeeee. Ich bin einzig dagegen, allen diesen Vorwurf zu machen.
Und zu dir, liebe Grenzwelle: "Et gibt sonne und sonne" klingt doch schon ganz anders. Und das ist auch das, worum es mir hier geht (und was offensichtlich in eurerÖR-Rage einfach mal vergessen wird): ich will nicht, daß Kollegen kollektiv Parteilichkeit untergeschoben wird, wenn Unparteilichkeit ein wichtiger Wert des Berufes ist. Und einen wichtigen Satz finde ich da ich deinen zugegeben ehrenwerten Versuch des Konsenses: "
Der Beweis hierfür ist schwer zu erbringen
und genau deshalb sollte man sich acuh sehr vorsichtig dazu äußern.
 
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