Wenn JUMP und HR3 zum Schulanfang eine Aktion zur Sicherheit auf dem Schulweg machen, dann kann man darüber gerne diskutieren, aber es geht doch hier an der Frage vorbei, denn es bietet weder Argumente für oder gegen die Glaubwürdigkeit der ör-Sender noch für oder gegen deren politische Festgelegtheit. Es ist sowohl glaubwürdigkeits- als auch politisch neutral, will sagen nichtig.
Die Art und Weise der Berichterstattung über die aktuelle Lehrstellensituation in Deutschland passt da schon eher. Aber dass dieses Thema insgesamt sehr vorsichtig angepackt wird, hat das mit politischer Einseitigkeit zu tun? Würde mich doch wundern.
Tom, wenn du meinst, der Sinn des Rundfunkrates bestünde darin, politisch Einfluss zu nehmen, dann erkläre mal, wie du dazu kommst. Als Begründungshilfe ein Auszug aus dem Staatsvertrag, wie er für den NDR gilt, stellvertretend für andere ÖR, die in ihrem Wesen keine anderen Aufgaben haben:
§ 18 Aufgaben des Rundfunkrats
(1) Der Rundfunkrat soll die Interessen der Allgemeinheit auf dem Gebiet des Rundfunks vertreten; dabei berücksichtigt er die Vielfalt der Meinungen der Bürger. Er wirkt darauf hin, daß der NDR seine Aufgabe nach diesem Staatsvertrag erfüllt, soweit nicht der Verwaltungsrat zuständig ist.
(2) Der Rundfunkrat überwacht die Einhaltung der Grundsätze der Programmgestaltung (§§ 5 bis 8) und berät den Intendanten in allgemeinen Programmangelegenheiten. Er kann feststellen, daß einzelne Sendungen gegen diese Grundsätze verstoßen, und den Intendanten anweisen, einen festgestellten Verstoß nicht fortzusetzen oder künftig zu unterlassen.
(3) Der Rundfunkrat hat ferner folgende Aufgaben:
1. Erlaß der Satzung,
2. Wahl und Abberufung des Intendanten und seines Stellvertreters,
3. Wahl und Abberufung der Mitglieder des Verwaltungsrats,
4. Genehmigung des Wirtschaftsplans; dabei kann der Rundfunkrat über den vom Verwaltungsrat festgestellten Gesamtansatz der Aufwendungen nicht hinausgehen,
5. Genehmigung des Jahresabschlusses,
6. Entscheidung über die Übernahme von Verpflichtungen im Wert von mehr als 5 Millionen DM bei Verträgen über die Herstellung oder den Erwerb von Programmteilen.
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Die Erklärung zum "Geschachere" um die Posten ist einfach: Natürlich wollen Politiker meist möglichst viel macht in ihren Händen sehen. Die Angst vor zuviel macht in den Händen der Gegenseite ist groß. Wieviel von der scheinbaren Macht aber wirkliche Macht ist, das steht auf einem völlig anderen Blatt. Ich will ja nicht sagen, dass Rundfunkräte real abgekoppelt sind vom täglichen Programm, aber den Einfluss, den Tom (und andere) ihm unterstellen, hat er dann doch bei weitem nicht.
db