• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Radio Mixtape (NRW) - aktuelle Entwicklungen

Noxx war ein Rohrkrepierer. Keine Hörer und null Bekanntheitsgrad. Man merkte dem Programm von Anfang an, dass man da nicht mit Überzeugung dahinter stand. Außerdem gab es da keine klare Linie im Programm. Mal liefen völlig unbekannte Titel und dann auch wieder Chartitel und auch moderationstechnisch war das eher ein Programm auf Sparflamme. Von daher war es schon richtig, jetzt was neues zu starten, aber ob es unbedingt ein Oldiedudler sein muss.... 🤨
 
Ich habe mal in das Testprogramm reingehört. Haut mich jetzt nicht wirklich um. Glaube nicht das man damit WDR 4 angreifen kann. Aber besser als wenn man Noxx so weiterlaufen lassen würde.
 
Gerade ein Mixtape war, als dies das Mittel der Wahl war, um auf dem Schulhof und unter Freunden für Eindruck zu schinden - oder der Herzensdame unverfänglich ein subkutanes Erlebnis zu bereiten („ich hab Sir da mal was aufgenommen“), immer eine aufwendige Angelegenheit, wenn man es richtig gemacht hat.

Hier, geschrieben von einem der „Generation Mixtape“ eine Zusammenfassung. Wir verorten uns in die Zeit, als CD-Player und CDs verfügbar waren, man aber den Großteil „seiner eigenen Musik“ auf Vinyl erworben, ausgeliehen-kopiert oder aus dem Radio mitgeschnitten hat.
Kassettenlaufwerke waren allgegenwärtig.

Für ein gutes Mixtape brauchte man:
a) Eine gute Musiksammlung, die sich „abhob“.
a.1) Entweder hatte man die Kohle für LPs und Singles oder es griff…
a.2) … eine gut sortierte Stadtbibliothek mit Tonträgern, die alle Bekannten eben nicht hatten, das bedingte aber…
a.3) … einem hochwertigen Tonbandgerät oder zumindest einem sehr guten Kassettenrekorder, um sich eine Privatkopie anzufertigen.

Alternativ wurde Mitgeschnitten, was das Zeug hielt, und wo möglichst wenig „reingequatscht“ wurde. AFN vom großen Feldberg war damals mein Mittel der Wahl, wenn die Sendungen aus Deutschland kamen, die Zuführung des Mantelprogramms aus den USA hatte damals eine bescheidene Qualität.

Die Musik war also grundsätzlich zusammen, dann kam Schritt b…
b) Leerkassetten beschaffen. 10er-Pack Maxell XL II C-90 für 20 Mark beim örtlichen Händler.
b.1) die frische Kassette einmal leer abspielen und die Zeit von Start zu Autostop des Rekorders mir der Stopuhr stoppen (üblicherweise kamen da 46‘xx“ raus). Notieren und insgesamt 10“ für die Vorspannbänder abziehen.

Nun also Schritt c. Zusammenstellen der Musik unter der Beachtung der in b ermittelten Laufzeit der Kassette, der schwierigste Part.
Das Tape muss fulminant starten (wie der erste Song einer Sendestunde) am Ende der A-Seite einen „Cliffhanger“ bieten, damit der Rezipient (oder „die Holde“) sich die B-Seite auch noch gibt; jene sollte anknüpfend an das auf „A“ gehörte anschließen - „zumindest nix völlig anders da aufnehmen“. Dann noch „B“ so zu Ende bringen, dass die hörende Person die Kassette ganz durchlaufen lässt und auch noch Lust bekommt, sich eine weitere Kassette anzuhören, die man zusammengestellt hat.

Es werden alle in Betracht kommenden Musikstücke nach Gusto und den obrigen Kriterien sortiert, die Längen werden aufgerechnet, damit man möglichst, ohne Schnitt (falls ein entsprechendes Tonbandgerät verfügbar war) und ohne einen Titel verfrüht auszublenden, zweimal auf die Länge einer (b.1 ermittelten) Kassettenspieldauer kommt.

Last but not least: die Aufnahme. Für das ideale Mixtape benötigt man:
d) idealerweise zwei Audioquellen (Plattenspieler-Plattenspieler, Plattenspieler-Tonband, Plattenspieler-zweites Kassettendeck…) oder alle Kombinationen daraus, wenn man wirklich „mixen“, im Namen von „Mixtape“, will. Sonst ist „Pausentasten-eng-gefahrenes-Tape“. Geht aber auch, wenn man geschickt ist und das Deck „sauber“ von „Rec-Pause“ auf „Rec-Play“ geht.
d.1) ein Mischpult, dass mindestens zwei Stereoquellen kann und dessen Kanäle über eine Vorhörfunktion verfügen.
d.2) natürlich ein gutes Kassettendeck, sonst ist‘s ja vergebene Liebesmüh.
d.3) Kopfhörer (primär Vorhören)
d.4) Konzentration und ggf. zwei Flaschen Bier (eine pro Kassettenseite, während man in Echtzeit aufnimmt).
d.5) „bist Du ein Dolby-B- oder ein Dolby-C-Mädchen, oder magst Du es lieber ‚straight‘“ 😉. Die Wahl eines Kompandersystems - gerade, wenn das Tape an „die Holde“ rausgeht, muss die Qualität besser sein, als man selber aussieht.

… und immer wieder d.6) - vor jeder Aufnahme akribisches Einstellen des Bias des Kassettenrekorders, es sei denn, man hat(te) ein Gerät mit automatischer Einmessfunktion. Sichtprüfung der Bandführung, regelmäßiges Reinigen der Tonköpfe, des Bandtransports; regelmäßiges Entmagnetisieren der Tonköpfe und der metallischen Teile im Bandtransportweg…

Dann noch e) aus den in in c) (zusammenstellen der Musik) angefertigten Notizen den Kassetteneinleger mit hochwertigem Filzstift in möglichst schöner Schrift ausfüllen, die beigelegten Aufkleber beschriften und, nach individueller, mechanischer Fähigkeit gerade auf die Kassette kleben.
Einen kleinen Schraubendreher hernehmen und die Löschschutzlaschen aus dem Kassettengehäuse brechen. Ab in die Hülle, fertig, und stolz übergeben.

Warum ich Euch damit langweile?! Wer das jetzt alles freiwillig gelesen hat, bekommt eine Ahnung davon, was man unter „Mixtape“ versteht, wenn man aus der „Generation Kassette“ stammt es ernst meint. Hoffentlich meint „Radio Mixtape“ es vom Aufwand her genau so ernst, sonst können sie sich auch gerne „Radio Sendeablaufsteuerung Playlist“ nennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noxx war ein Rohrkrepierer. Keine Hörer und null Bekanntheitsgrad. Man merkte dem Programm von Anfang an, dass man da nicht mit Überzeugung dahinter stand. Außerdem gab es da keine klare Linie im Programm. Mal liefen völlig unbekannte Titel und dann auch wieder Chartitel und auch moderationstechnisch war das eher ein Programm auf Sparflamme.
Da hätte auch dein.fm mit DAB+ Ausstrahlung bessere Quoten gehabt, was ja ohnehin (noch) im Abendprogramm der Lokalfunker in OWL läuft.
 
Da hätte auch dein.fm mit DAB+ Ausstrahlung bessere Quoten gehabt, was ja ohnehin (noch) im Abendprogramm der Lokalfunker in OWL läuft.
Wage ich zu bezweifeln… warum sollten junge Leute, die mit Streamingdiensten und Bluetooth-Lautsprechern aufgewachsen sind, irgendwo ein Radioprogramm suchen, dass die Hits, die sie eh schon in der Playlist haben, nicht in der gewünschten Reihenfolge - und auch noch durch Werbung unterbrochen - ausspielt.
Die Generation, die mit Radio aufgewachsen ist, ist da offener, daher erklärt sich ein Oldie-Format ganz gut.

Was müsste man denn, speziell, um die „Generation Streaming“, sowie die „Generation UKW“, bieten, um sie zum linearen Radiohören eines musiklastigen Programms zu bewegen?
- kuratierte Musikmischung, die die Vorschlagagorithmen der Streamingdienste schlägt.
- kreative Moderation mit viel Interaktion, daher sehr hoher live-Anteil
- (sub-) egionale Information, die man sonst nur mühsam findet, durch kleinteiliges splitting, sowie wirklich gute Weltmachrichten inklusive Korrespondentennetz.
- Sendungen, in denen etwas passiert, statt Fläche mit Moderationshäppchen zu machen.

All dies ist möglich, aber all dies ist aufwendig, teuer; sprengt ja bereits die Mittel des ARD-Hörfunks, die finanziell besser gestellt sind als die kommerziellen, das aber auch schon nicht mehr leisten können, weil nicht finanzierbar.

Also ist der Weg, mit einer hoffentlich guten Musikplanung als Alleinstellungsmerkmal diejenigen zu erreichen, die eh Radio hören, der tragbare. Um Zielgruppen zu erschließen reicht schlicht die Kohle nicht, da müsste man schon, anteilig gerechnet, das Geld reinstecken, das beispielsweise Google seit dem Aufkauf von Youtube aufgebracht hat.

Bei der älteren Generation ist noch was zu holen, nehmen wir hier die fiktive, aber nicht weit hergeholte Gisela Müller und ihren, hier anonym bleibenden, Mann aus Solingen: sie gehört der „Boomergeneration“ an, ist früher gerne in die Disko gegangen, hört gerne Pop, hat ein gutes Musikgedächtnis und ist liiert mit einem Mann der gleichen Generation, der aber eher auf Gitarrenmusik statt Pop steht, weil er auch früher immer AFN und die entsprechenden Sendungen auf BFBS gehört hat, weil das cooler war. Ein paar Schallplatten sind noch vorhanden, viel mehr hat man seit Mitte der 80er CDs gekauft, bis man sich vermehr um die Enkelkinder kümmern musste.
Im aktuellen Leasingwagen wird der CD-Wechsler von damals schmerzlich vermisst (DAB+-Empfang), daheim steht seit 20 Jahren unverändert eine höherwertige Stereoanlage (UKW, früher Kabelradio); irgendwann hat Gisela durchgesetzt, das irgendwelcher saisonaler Dekotand auf die Lautsprecher gestellt werden darf, dort prangt nun, zur Jahreszeit, also der Halloweenkürbis aus chinesischer Kinderarbeit - dies als veranschaulichende Randnotiz.
Beide können sich grundsätzlich mit Radio, Werbeunterbrechungen und Oldies aus ihrer Jugend arrangieren. Beide fänden Radiosender, die ihnen mehr Abwechslung böten, oder mehr „rockiges“ spielen, gut.
Sie haben also mal Radio BOB, die Rockantenne und Star FM ausprobiert. Auf Empfehlung der Enkel auch radioeins, FM4 und FluxFM. Auf Empfehlung der Tante Bremen 2 und duch selbst Suchen sind sie mal bei Bayern 2 gelandet, als der Zündfunk lief und dort mal was von „the Who“ gespielt wurde.
Fanden sie dann alles irgendwo gut, aber, drangeblieben sind sie nicht: sie vermissen das Regionale, dass beim Konsenssender (da wir uns in Wuppertal befinden: WDR 4) durchaus noch stattfindet. Und dafür, dass es, bei den kurzen Infohappen, noch ein „hier-Gefühl“ auslöst, wird dann auch Musik, die einem nicht so schmekt; wird dann auch das 5000 mal „dancing queen“, in Kauf genommen.

Ergo: nur noch Sparte mit Aufwand geht, nur wer alles liefert, luchst den bereits bestehenden Sendern Hörer ab, die sich in Tausenderkontsktpreisen mir markigem Ansagen („kaum Streuverluste“) monetisieren lassen. Muss man erstmal kostendeckend hinbekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da es für die vorgeschriebenen drei Formate, die Radiosender in diesem Land per Norm 08/15 eine jeweils festlegte Liste von Titeln gibt, die in jedem Sendee selbstverständlich ausgedruckt im Leitz-Ordner vorzuhalten ist, kann die durchschnittliche Sendestunde bereits jetzt exakt vorhergesagt werden.

Und diese Vorhersage ist halt schlecht.

„Erst mal abwarten, die sind ja noch gar nicht wirklich gestartet“ ist eine Hoffnung, die bisher noch jedesmal enttäuscht worden ist.

Sie können es nicht, sie wollen es nicht, also machen sie es auch nicht.
 
Wahrscheinlich liegt’s einfach daran, dass Noxx nur ein Programm von Radio NRW ist – während Radio Mixtape ein Gemeinschaftsprojekt von Radio NRW und den NRW-Lokalsendern sein soll. Deshalb hört man die Hinweise jetzt wohl öfter direkt bei den Lokalsendern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Radio Mixtape zeigt auch schon mein Internetradio an. Habe den Sender auf der 3 gespeichert. Mal sehen wie lange ich Radio Mixtape im Speicher lasse.
 
Es gab ja wohl eine Auswahl die man ausgewählten Nutzern präsentiert hat, leider weiß ich nicht mehr die Alternativen, aber selbst wenn was besseres dabei war muss es ja nicht gewinnen, bei hr1 wollten auch die meisten Teilnehmer als Name für die Nachfolgesendung vom Koschwitz simpel "am Morgen" statt irgendwas kreativerem...
 
Ein Mixtape war eine Zusammenstellung von persönlichen Songs , oft zu einem bestimmten Thema oder Anlass, oder als Geheimbotschaft an eine liebe Person. Jetzt könnte man natürlich das Programm genau so zusammenstellen, je nach Jahreszeit oder Wetter immer wieder neu und überraschend. Oder man packt einfach 400 der bekanntesten Songs in eine Playlist, und ab dafür.
 
Warum weißt man eigentlich nicht auf Noxx hin,das ab den 29.10 auf den Programmplatz das Programm Radio Mixtape läuft?
Zu schwierig wahrscheinlich?
Ärgern neeee,ich habe mein Lieblingspramm was aus Offenburg kommt ;)
 
Vielleicht will man nicht raus posaunen, dass das Konzept NOXX nicht aufgegangen ist. Da spart man sich die "schlechten Nachrichten" und rückt damit auch das noch laufende Programm und die Moderatoren nicht in schlechtes Licht. Andererseits könnte man aber einen regelmäßigen Einspieler mit wohl gewählten Worten einschieben, schließlich bleibt es doch beim gleichen Gesellschafter "Radio NRW GmbH" oder?
 
NOXX ist rein ein Programm von Radio NRW. Radio Mixtape dagegen, ist ein Gemeinschaftsprojekt von Radio NRW und den NRW-Lokalradios.

Der Start von Radio Mixtape wird im Gegensatz zu NOXX so auch von den Lokalradios erwähnt:

Die (wwenigen) Hörer von NOXX sind auch nicht alles potentielle Radio Mixtape-Hörer. NOXX wird einfach verschwinden und kaum jemand wird es merken. Man will auch gar keine Reaktionen zur Einstellung haben.
 
Zurück
Oben