• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

radio NRW/Lokalradios

Das ist ja shocking. Als nächstes gibt es kein Ladenschlussgesetz mehr und die Anarchie macht sich breit. Vielleicht noch einmal für alle zum Mitschreiben: Privatsender erzielen Einnahmen über den Verkauf von Werbezeit, denn Geld wächst nicht auf Bäumen und wer keine Zwangsgebühren zahlt, kann in den Knast kommen.
Vielen Dank für diese von-oben-herab-Einlassung. Mein Posting bezog sich auf den Link von Wanderdüne und war eine Kommentierung dessen anhand eines Beispiels. Dass der Dr. mir das Prinzip Lokalfunk und dessen Einnahmeerzielung nicht erklären braucht, sei hiermit angemerkt.
 
"Lokalfunk" klingt provinziell und amateurhaft. Ist es offenbar auch. Zumindest plump und selten dämlich.
Obwohl man sagen muss, dass in NRW der Begriff „Lokalfunk“ mittlererweile eine gewisse Tradition in sich birgt. Viele schalten aus Gewohnheit seit je her das „Lokale“ ein, wobei es ihnen egal (und vielen wohl auch garnicht bewusst) ist, dass der Sprecher nicht zwei Häuserblöcke weiter, sondern in Oberhausen oder sonstwo sitzt. Auch in Geschäften läuft verbreitet der jeweilige Lokalsender, seltenst der WDR, und wenn, dann 1LIVE. In NRW gibt es eine Trennschärfe zwischen dem allseits beliebten und in der Bevölkerung etablierten „Lokalfunk“ und dem rundfunkrechtlich verordneten Bürgerfunk, der sich an speziell interessierte Hörergruppen richtet und teilweise provinziell und amateuerhaft daherkommt. Nur wenn der anfängt, ist bei den meisten das Küchenradio schon wieder aus und der Fernseher im Wohnzimmer an.
 
https://www.radioszene.de/188936/resolutionen-nrw-lokalradios.html

Hallo?!?!?

Nach drei Absätzen bin ich ausgestiegen und habe nur noch die Buzz-Words überflogen. Strukturprozess 2.0, virtuelle Cluster, Sendestundenbeschränkung, finanzielle Ausgleichszahlungen, Koordinierungsboard, Content-Obergrenze, System- und Überlagerungsvertrag... Tünnes hat noch was zu sagen, Scheel hat was zu Kamellen. Erna gibt ihren Senf ab und vielleicht noch ein Verbandsheini. Und noch nen Arbeitskreis. Mittendrin Goldhammer. Immer zur Stelle, wenn eine LMA Geld für ein Gutachten ausgibt. Ob es dann gut wird, ist noch eine andere Frage. Und die LMA turnt da auch noch rum.

Merkt bei denen überhaupt noch jemand irgendwas? Die haben doch in ihrer Lokalfunkbubble nicht mehr alle Latten am Zaun. Da fällt mir glatt der Suppenlöffel aus der Hand.

Sorry, Leute, das hat weder mit Radio noch mit Geschäft zu tun. Das ist Beschäftigungstherapie.
Stimmt leider, ein Dokument des Grauens. Kein Mensch benötigt ein Lokalfunkmodell à la NRW. Dass sich das in erster Linie SPD-Medienpolitiker ausgedacht haben, ist nicht verwunderlich. Wenn die SPD die Informatik gesteuert hätte, wären wir in Deutschland immer noch mit Lochkarten, Ernschreibern und Faxgeräten unterwegs. Ein Wunder, dass es Farb-TV gibt.
 
Die SPD gibt es ja faktisch nicht mehr. Auch nicht in NRW. Dann hat sich aber die "Sozialdemokratisierung" zwischenzeitlich auf eine breite Schicht des Establishments in NRW übertragen... Der Artikel liest sich ja wie eine sozialistische Planwirtschaft, an der eine LMA, wahrscheinlich eine (schwarze) Staatskanzlei, eine ganze Menge von Gremlins, die nichts zu tun haben, lauter Programmfenstermachern in Ministationen und Geschäftsführern, die einen Titel spazieren führen und noch nie sowas wie "Geschäft" gesehen haben, herummachen. Zumindest ein Pseudo-Establishment, denn Oberschicht dürften sie alle nur in ihren lokalen Blasen sein. Zumindest weit weg von der Realität. Und sie haben vergessen, was sie machen: Ganz stinknormalen Privatfunk. Das ganze andere Brimborium interessiert doch keinen Menschen. Nicht einmal deren Hörer.
 
Also mal ein simples Rechenbeispiel: RADIO NRW hat in der MA rund 1,4 Mio. Hörer. Wenn ich Erlöse von 20,- Euro pro Hörer (bei der Zielgruppe) national ansetze, dass bekommen die 28 Mio. Euro (!!!) netto in 2025 von RMS überwiesen. Der Anteil regional/national beträgt i.d.R. 60/40, auf Grund ihrer sehr lokalen Struktur eher 70% lokal/regional zu 30% national. Also in Zahlen gut 65 Mio. Euro. In Summe dürften die mit ihrem "System" locker 90 Mio. (!!!) an Werbeerlösen generieren.

Rechnest Du mal die People da zusammen, so 100 Leute in der Zentrale in Oberhausen und pro Lokaldudler durchschnittlich 8 Leute, dann sind das rund 500 People bei 50 (?) Lokaldudlern. Dazu ein paar in der lokalen Vermarktung und Shared Services dürften die nicht haben, da alles (Technik, Finanzen, Marketing etc.) in der Zentrale liegt. Also schlag nochmals 100 drauf. Dann sind das 600 People. Allein die Audiotainment Südwest hat rund 300 Mitarbeiter, machen aber nicht einmal ein Drittel des Umsatzes. Finde den Fehler. Könnte noch andere Beispiele benennen. Aber auch 50 Standorte fressen keine 90 Mio. auf. Wo bleibt also die Kohle? Fragt aber offenbar auch keiner nach. Sollte man aber einmal. Dürfte sehr aufschlussreich sein.

Wenn die also ihre Leute nicht richtig bezahlen können oder wollen, immer wieder rumjammern, dass sie keine Kohle haben, dann ist es entweder absolutes Missmanagement (zu hohe Kosten, zuviele Doppelstrukturen), oder sie kriegen nicht wie andere Sender lokale und regionale Erlöse gebacken) oder die Verlage ziehen sich vorher die Kohle für ihre defizitären Geschäfte. Oder vielleicht alle drei Komponenten. Überraschen würde es mich auch nicht. Insolvenzen oder krepierende Geschäftsmodelle haben meist wie Flugzeugabstürze nicht nur eine Ursache.

Wenn ich mich recht entsinne, haben die auch richtig bei den Coronahilfen zugelangt und ordentlich Kurzarbeitergeld mitgenommen. DAB+-Subventionen wollen sie jetzt ja auch. Also, wenn es öffentliche Gelder gibt, sind sie immer vorneweg dabei. Passt irgendwie zu deren sozialistischen Ansatz. Da sollte man aber einmal draufhauen, denn offenbar werden hier Gewinne von den Gesellschaftern vereinnahmt und die Kosten und Verluste sollen sozialisiert werden. Und LMA und Politik schauen bräsig weg. Dieses gesamte System erscheint immer mehr wie ein Arbeitsbeschaffungsprogramm für gut 600 bis 700 Leute. Willkommen im Sozialismus!
 
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Die SPD gibt es ja faktisch nicht mehr. Auch nicht in NRW. Dann hat sich aber die "Sozialdemokratisierung" zwischenzeitlich auf eine breite Schicht des Establishments in NRW übertragen... Der Artikel liest sich ja wie eine sozialistische Planwirtschaft, an der eine LMA, wahrscheinlich eine (schwarze) Staatskanzlei, eine ganze Menge von Gremlins, die nichts zu tun haben, lauter Programmfenstermachern in Ministationen und Geschäftsführern, die einen Titel spazieren führen und noch nie sowas wie "Geschäft" gesehen haben, herummachen. Zumindest ein Pseudo-Establishment, denn Oberschicht dürften sie alle nur in ihren lokalen Blasen sein. Zumindest weit weg von der Realität. Und sie haben vergessen, was sie machen: Ganz stinknormalen Privatfunk. Das ganze andere Brimborium interessiert doch keinen Menschen. Nicht einmal deren Hörer.
Wie wahr, wie wahr - einfach nur Gesülze von Menschen, die die Realität nicht wahrnehmen wollen. Mit der SPD pflichte ich bei, die Partei ist ein Zombie aber funktioniert immer noch gut als Ämter- und Pfründenverteilmaschine. Die CDU ist nicht unbedingt besser, aber nicht ganz so blind.

Natürlich verschwindet bei den Öffis und im NRW-Lokalfunk eine Menge Geld. Effiziente Mittelverwendung, schlanke Strukturen, flache Hierarchien sind Fremdworte. Die Folge, wenn wirklich mal Geld knapp wird, wird am Programm - sprich dem kreativen Output - gespart. Wasserköpfe haben ein sehr langes Leben und wissen sich bestens abzusichern. Naja - am schlechten Radio ist nachweislich noch keiner gestorben.
 
Kommt auf das "wie" an, bei Radio Hochstift sendet seit einiger Zeit (meistens) der CR sonntags von 9 bis 12 via VT mit Minischnipseln, nicht hörenswert.

Zurück nach Wuppertal:
 
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Wer um alles in der Welt braucht Chefredakteure on air? Also in der Wuppertaler Situation war das ja ganz interessant, aber so generell: Wie kommt man drauf, dass das prinzipiell irgend einen Mehrwert für irgendjemand hätte, wenn CRs selbst senden?
 
Radio Köln zieht um.

Radio Köln wird am 16.09.2024 von Köln Mülheim nach Köln Niehl ins Neven Dumont Haus ziehen und dann auch von dort senden.
In dem Gebäude sitzen auch die Redaktionen von Express und Kölner Stadtanzeiger. Alle drei gehören zum DuMont Konzern.
 
Irgendwann in ferner Zukunft sind wir an der Stelle angekommen, wo es dann nur noch heißt: Antenne/Radio Rheinland
 
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