Radio Ton - Lang leben die 80er

Vielleicht sollte Radio Ton in jeden Thread dieses Forums jeden Tag fünf Beiträge posten. Dann müsste s.matze nicht fragen, ob es ihn noch gibt. Schließlich fragt ja auch niemand, ob es s.matze noch gibt. Obwohl, DingDong, der Bot doch tot ist.
 
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Diese Sender kann man doch gar nicht vergleichen, die richten sich an völlig andere Personengruppen anderen Alters, die in ganz anderen Regionen und Lebensräumen wohnen und eine ganz andere Sozialstruktur und ganz unterschiedliche Einkünfte verfügen. BigFM an urbane Kiddies und Radio Ton an irgendwelche Landwirte und Obstbauern auf der Alb und in der Hohenlohe.
 
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Radio Ton richtet sich mit seinem AC-Format an die Kernzielgruppe 25-55, bigFM an die Zg. 14-29.

Aufrund des Zuschnitts des Sendegebietes wohnt ein Großteil der Hörer in der schwäbischen Pampa - bei Besuchen in Heilbronn fällt allerdings auf, dass Radio Ton dort häufig in Tankstellen, Bäckereien/Cafés oder in Geschäften dudelt. Sei es aus purer Gewohnheit oder weil Ton eben der einzige Privatsender aus Heilbronn ist.
Davon abgesehen findet Radio Ton regelmäßig Erwähnung in der örtlichen Tageszeitung "Heilbronner Stimme", die wiederum Gesellschafter von Ton ist. Trägt natürlich dazu bei, dass Radio Ton in HN eine so große Bekanntheit hat.
 
Privatradio ist ja auch schlimm! Radio Bob überraschte mich allerdings beim ersten Mal hören entgegen meiner bis dato Überzeugung mit einer erfrischenden Unschlimmigkeit.

Bei Radio Ton galt zumindest früher mal das Motto: "We are the hip for the unhip!" Zu deutsch etwa: "Wir sind die Hüfte für die Menschen ohne Unterleib!" - Was ja für eine zahlenmäßig überschaubare Zielgruppe sprach. - Bescheidenheit ist eine Zier.

Dass gerade diese vielverspottete genuine Provinzialität einmal die eigentliche Stärke dieses Senders gewesen war, erkannte man dort anscheinend in seiner ganzen Tragweite erst - und zu spät - nach spektakulären Ausritten in die Banalität, Beliebigkeit und Austauschbarkeit - die wohl, entsprechend dem damaligen Zeitgeist, als "Professionalität" missverstanden wurden. Aber das hatte Antenne 1 halt besser drauf. - Warum also nicht gleich rüber zum Original, mag sich der eine oder andere Hörer da gedacht haben.

Radio Ton misstraute in einer gewissen Epoche seiner Daseinsgeschichte seinem eigenen unverwechselbaren provinziellen Charme und nahm dadurch m. E. irreversiblen Schaden. Vielleicht resultierte das Misstrauen in die eigenen Stärken aus dem Umstand, dass dieser Charme eher ein natürlich gewachsenes Zufallsprodukt war, das sich der willkürlichen Steuerung durch die Marketingstrategen entzog.

Glattbügeln hingegen geht ja immer so schnell, so einfach und so unwiderruflich wie eine Kastration.

Schlimm. Nicht mal auf eine eigene Art schlimm. Sondern konfektioniert schlimm. Einer so schlimm wie der andere. Schli-schla-Schlimmi von der Schlimmerland Ranch. Ganz schlimm. Nix für Nichtschlimmer.

Aber ich rede ganz subjektiv und aus einer fernen Vergangenheit. Als die letzten Originale und die Kreativen ins Exil geschickt wurden oder die Zeichen der Zeit erkannten und gleich selbst flohen. Als der unverwechselbare Sender aus dem Auen-Unterland auf Grund fuhr und versaarlandete.
 
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Bei Radio Ton galt zumindest früher mal das Motto: "We are the hip for the unhip!" Zu deutsch etwa: "Wir sind die Hüfte für die Menschen ohne Unterleib!" - Was ja für eine zahlenmäßig überschaubare Zielgruppe sprach. - Bescheidenheit ist eine Zier.
🤣🤣🤣
Ich brech zamme.

Wenn ich Anfang der 90er Jahre meine Großeltern in Badisch Sibirien besuchte, konnte ich Radio Ton (Mergentheim, sehr schönes Städtle, durch das mich später sehr oft mein aus Hohenlohe kommender Bundeswehr-Fahrlehrer gelotst hat mit den Worten "Du willsch doch net des hübsche Mädle da hanne totfahre?") empfangen.
Wenn ich mich richtig erinnere, hatte zu dieser Zeit nachts der Münchner Sender StarSat Radio übernommen. Das fand ich als Provinzler sehr interessant.
Falls meine Erinnerung mir einen Streich spielen sollte, dann bitte ich um Korrektur.
 
Klar, Radio Ton hat zwei Vorläufer: Radio Regional (angesiedelt wie heute bei der Stimme in Heilbronn) und Radio T.O.N. (Tauber, Odenwald, Neckar) in Bad Mergentheim. Radio Regional machte anfangs das für damalige Zeiten typische Regionalradio: Tagsüber weitgehend flotte Popmusik, Service und Info, V-Tipps, ab und an ein Spielchen, Musik schwankte tageszeitbedingt, vormittags gabs schon mal ein Schlagerchen, mittags mehr aktuelle Hits, abends ging es auch mal in die Sparte inklusive Hörerhitparaden am Wochenende und sonntags die unvermeidliche Volksmusiksendung. Radio T.O.N. war etwas poppiger aufgestellt, stellte aber irgendwann 1991 in ein Schlager/Oldie-Format um. Als das Sendegebiet von Regional und der östliche Teil von T.O.N. zum 1.10.1994 fusioniert wurde, herrschte Uneinigkeit über die Ausrichtung. Zunächst liefen beide Programme noch getrennt weiter, dann kam 1995 (ich glaube, es war im Februar oder März) der Zusammenschluss. Einige Wochen lief ein rechtes Kraut-und Rüben-Musikprogramm. Es klang, als hätte man beide Musikpoole zusammengekippt. Die Stimmung bei den Moderatoren war nicht die Beste. Dann ging es mit dem Format "Die größten Hits der 70er, 80er und 90er" im Soft-AC-Format weiter. Nach und nach wurden dann aber immer Inhalte gekappt, beliebte Moderatoren hinausgemobbt und die Live-Sendezeiten reduziert, bis dann um die Jahrtausendwende endlich ein beliebiger Dudler daraus wurde. In und um Heilbronn lebt das Programm noch von seinem Ruf und dem Vor-Ort-Bonus. Je weiter man sich vom Kiliansplatz entfernt, desto weniger wird der Sender noch gehört.
 
Klar, für Unterleibslose hat ein Vor-Ort-Faktor generell einen hohen Stellenwert. Wie froh soll Anfang des 20. Jahrhunderts doch die berühmte Dame ohne Unterleib gewesen sein, als ihr Lieblings-Pediküre-Studio auf dem Alten Marktplatz wiedereröffnet hatte, also fast direkt gegenüber ihrer Wohnung.

Bis um die Jahrtausendwende des 21. Jahrhunderts herum, als selbst Unterleibslose erkannten, dass man die Beine auch in die Hand nehmen kann. In Zeiten von Paralympics, Frauenfußball & Co. zählt ein barrierefreier Zugang nicht mehr viel.

Waren die beliebten Moderatoren nicht viel eher rausgebosst als -gemobbt worden? - Man muss rückblickend alles in Erwägung ziehen, auch das Unwahrscheinliche, das völlig unlogisch Erscheinende.

Überhaupt wehte um 2000 herum der Wind des Wahnsinns durchs Unterland: Ein dort ansässiger Obstbauer soll sämtliche Obstbäume aus seiner Obstplantage gerissen haben, um maximale Fläche für den neuen Kundenparkplatz zu generieren. Je größer der Kundenparkplatz, desto mehr Kunden, desto größer der Reingewinn, so sein Berater. ... Er arbeitet heute als Rindenmulch beim Garten-Landschaftsbau.

Apropos "gerissen": Auch Kampfhunde in Fußgängerzonen sollen sich zu jener Zeit blindwütig beutefixiert verhalten haben. Vielleicht darum überhaupt Menschen ohne Unterleib, die o. g. Hörerzielgruppe.

Wenn man die Buchstaben von RADIO TON umstellt, kommt IDIOTEN bei heraus. ... Okay, nicht ganz. Nein, eigentlich garnicht. War nur Spaß. ;)
 
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Star*Sat lief nie bei Radio Regional 100,1+103,2) sondern nur bei Radio T. O. N. mit dem Studio ganz im Nordosten (MGH). Aber dank der 102,1 sehr weit zu empfangen.
Bei der Fusion hat man sich m. W. zuerst Radio Ton Regional genannt (ohne die Pünktchen, die auch mal die FDP in ihrem Namen gestrichen hat) und erst später nur Radio Ton. Bin mir da aber nicht 100 % sicher.
 
Heute steht Radio Ton allerdings nicht mehr für Tauber Odenwald Neckar, sondern einfach für den Ton, der die Musik macht. Erklärt auch warum man Ton als Wort und nicht als Abkürzung schreibt.
 
"Ein Klavier! ... Ein Klavier!"

Wenn ich meine Fahrradreifen aufpumpe, macht es auch immer "Fdp...fdp...fdp". Das muss die F. D. P. damals auch schon erkannt haben, woraufhin sie dann die Punkte wegließ. - Nichts als heiße Luft, die ein Ventil gefunden hat: "FDP". Interessant. Radioforen bildet.

Wenn ein Schwein (oder ein Unteroffizier) frisst, macht es: "Afd...afd...afd...afd". - Aber egal. Will hier ja keine billigen Likes provozieren.
 
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Die damalige F.D.P. wurde in den Medien oft als "Pünktchenpartei" bezeichnet. Das wollten sie wohl auch loswerden.
Und nun zurück in Richtung Kiliansplatz in HN.
 
Heißt ja auch: Pünktchen und AnTON. Wir waren also nie mehr als nur ein paar Schritte (bzw. Bauchschwabbelhüpfer) weg vom Kiliansplatz in HN.

Glaube schon, dass dort derzeit ein halbwegs ansprechendes Programm produziert wird. Wenn ich im 40 km-Umkreis als Fahrer in ein fremdes KFZ stieg und mich durch die gespeicherten Radiostationen klickte, war Radio Ton erstaunlicherweise immer dabei. Auch wenn es im rudimentären Autoradio nur vier Speicherplätze gab. Warum auch nicht. Dürfte ein Dudelsender sein wie alle anderen auch, mit unverbindlichen, immerfröhlichen Moderatoren und einem besten Mix, der niemandem wehtut. Und wer ihn gut empfangen kann, hört ihn sich eben an - der Musik wegen.

Nur geraten. - Habe ich etwa richtig geraten?

Da weiß ich schon nach einem Klick auf die Homepage, das ist nix für mich:


Pseudoausgeflippt aber eben überhaupt nicht schräg. So wie alle halt. Auf dieser Schiene ist man stehengeblieben. Nur nirgendwo anecken. Der Kunde und das Kapital sind ein scheues Reh und dürfen nicht verschreckt werden. Mittelmaß triumphiert. Überall. Ende der Binse.
 
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Frühestens Oktober 1992, als auch andere BW-Privatradios reformiert an den Start gingen, meiner Erinnerung nach eher erste Januarwoche 1993. 1991 auf garkeinen Fall. Da lief im November, als Freddie Mercury starb, MTV zehnjähriges Bestehen feierte (u.a. mit Werbeanzeigen in der Fernsehzeitschrift) und ich in der Schule Bücher von Anna Seghers lesen musste (die ich damals nicht verstand), noch das Pop-Programm mit Star*Sat Radio (werktags ab 0, samstags ab 17, sonntags ab 18 Uhr). Sonst alles richtig, wobei ich zur Zeit 1. Oktober 1994 bis 1998/99 nicht viel sagen kann, weil mein einziger Empfangsweg die 102,1 war. Und wir alle wissen, was daraus wurde... ;)
 
Glaube schon, dass dort derzeit ein halbwegs ansprechendes Programm produziert wird. Wenn ich im 40 km-Umkreis als Fahrer in ein fremdes KFZ stieg und mich durch die gespeicherten Radiostationen klickte, war Radio Ton erstaunlicherweise immer dabei. Auch wenn es im rudimentären Autoradio nur vier Speicherplätze gab.
Zumindest gibts bei Ton auch am Wochenende bis in den Abend Live-Moderation und einen brauchbaren Verkehrs- und Blitzerservice. Man ist ja beim Radio von heute mit wenig zufrieden.
Die benachbarten Lokalsender aus Mannheim und Ludwigsburg schaffen nicht mal das, dort gibts den ganzen Sonntag über nur vorproduzierten Content und Musik nonstop.
 
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