Radio-Werbung nervt...

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Werbewischer

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Die Radiowerbung scheint immer noch das
Stiefkind der dt. Werbelandschaft zu sein. Trotz zahlreicher Bemühungen seitens der Vermarkter durch Kreativ-Workshops die richtigen "Vibrations" für das Medium Radio zu schaffen, hat sich an der Qualtät der Funkspots anscheinend nicht viel geändert. Oder doch? Ich meine, Radiowerbung könnte besser sein! Im Fernsehen gehts doch mittlerweile auch... Radiowerbung - Ein richtiger Knaller. Ein Hinhörer. Damit auch die Programmchefs sich nicht mehr ärgern müssen, dass Sie Werbung überhaupt im Programm haben. Vielleicht sollte man auch, das sollte man sich leisten können, die In-House-Produktion im Sender (für zumeist regionale Kunden) ein wenig anders gestalten. Nicht mehr nur Fliessband (Wir machen mal schnell einen Spot - Jingle - 30 Produktnennungen- Klatsch - Fertig). Dies ist wahrscheinlich der beste Weg den Hörer zu verjagen.
Stellt Euch vor: Im Radio ist Werbung und alle Hören zu. Überflüssig zu erwähnen, dass klasse, erfolgreiche Radiowerbung auch dem Radio im Gesamten etwas bringt: Nämlich viel mehr Kohle und Möglichkeiten...

In diesem Sinne

Euer Werbewischer
 
Zu allererst:
Die Radiomacher sind der Werbung auf Ihrem Sender doch in der Regel hilflos ausgeliefert, wenn sie wirtschaftlich arbeiten wollen. Die verantwortlichen Agenturen und Werbestudios haben mit den verschiedensten Kunden zu kämpfen. Die meisten wollen um jeden Preis alles (für sie Wichtige) in den 30 Sekunden hören. Da können sich die Werbestudios als auch die InHouse-Produktionen auf den Kopf stellen und höchstens mit überzeugenden kreativen Ansätzen und Ausdauer die Kunden bewegen, auch mal etwas zu "wagen". Es hängt also sehr vom Vertrauensverhältnis Kunde-Agentur ab, ob neue Wege in der Werbung beschritten werden können.
Zu den InHaus-Produktionen.
Ich habe selbst mal in solch einer Mühle geschuftet und ich kenne viele Sender, in denen es ähnlich läuft: Diese Sachen können nur wie am Fließband abgearbeitet werden, da die nötigen Kapazitätem gar nicht vorhanden sind, um solche Produktionen richtig ausführlich zu erledigen. Neben dem Standardberg an Radioelementen, die täglich zu basteln sind, ist die klassische Werbung ein Übel, das dem streßgeplagten Radioproduzenten auch noch Überstunden abverlangt. Und warum? Weil die Vermarkter sich zwar über diese zusätzliche Einnahme freuen (schließlich werden ja auch Produktionskosten kassiert), aber davon werden keine zusätzlichen Mitarbeiter in der Produktion (ob frei oder fest) bezahlt, da es ja irgendwie auch so geht.
Ich glaube, daß ein erfolgreicher Werbeblock dem Sender nicht mehr Geld bringt. Das gelingt wohl immmer noch mit den Hörern, die sich eher am Programm des Senders erfreuen als am Werbeblock.

...der nächste bitte...
 
Im Prinzip richtig...

...allerdings ist das größte Problem beim kreativen Ansatz, dass a) Die Agenturen Funkwerbung nicht sonderlich interessiert (Weil ein Dreh in der Karibik nun mal viel hipper ist) und außerdem viele Kreative gar nicht wissen, was im Funk alles machbar ist.

Hier könnten allerdings auch die Radiosender ansetzen, indem sie gute Ideen gezielt featuren. Wie wäre es z.B. mit einer Hörerwahl "Funkspot der Woche"? Wenn der Spot witzig ist, wird dies sicherlich keinen Hörer verägern. Die Werbung wird gesiebt, Den Siegerkunden freuts und vielleicht kriegt Hörfunkwerbung dann endlich den Status, den sie verdient. Vielleicht würde dann auch mehr Funkwerbung geschaltet...und alles wäre gut...!

Der Werbewischer
 
...Funkwerbung geschaltet, die man auch anhören kann
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es gibt doch schon einige Lichtblicke: zum Beispiel die Purzelpreis-Spots von Plus...

zum Thema Werbespot-Gewinnspiele: da die wenigsten Hörer überhaupt an Gewinnspielen teilnehmen, wird der Werbeblock für die passiven Hörer nicht attraktiver, wenn über die besten Spots abgestimmt wird - im Gegenteil: sie müssen sich die Spotauswahl noch einmal anhören. der Unterhaltungswert eines solchen Spieles erscheint mir doch eher gering.

sinnvoller ist vielleicht, den Bereich Sonderwerbeformen weiter auszubauen und den Kunden so zu zeigen, wie ihr Produkt in einem guten Trailer präsentiert werden kann.
 
Radiowerbung...
Das erinnert mich an die gute alte Zeit von Radio Luxemburg, als die Moderatoren die Werbung noch vor den Nachrichten selbst vorgelesen haben. (Axel Fitzke: "rrrröstfrisch, das kann nur Kaffe von Eduscho sein. Bester Geschmack aus ganzen Bohnen...und nun zu den Nachrichten.")
 
mal ganz abgesehen davon wird ein spot durch kreatives behandeln eigentlich nur länger.
das ist zeit, die irgendwie bezahlt werden muss.
und der kunde nimmt dann lieber ein gequetschtes 30sec-teil, weil billiger, als ein 45-55sec-prügel, der kino im kopf macht.

gruss in die runde....
 
@ allymcbeal

Die Auswahl muss natürlich redaktionell aufbereitet sein, man kann ja nicht erwarten, dass sich die Leute aus eigenem Interesse an irgendwelche Spots erinnern
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Der Werbewischer
 
Nicht nur der Radiosender, auch der Hörer kann sich über gute und kreative Ideen im Werbeblock freuen. Denn, wenn etwas gut ist, spricht man drüber. Witzigerweise spricht man aber auch über extrem schlechte Werbung, wo wir Profis uns immer mal fragen, ob das nicht sogar Mittel zum Zweck ist. (Beispiel: in Sachsen - EVO Elektroheizungen) Das ist so schlecht gemacht, daß es schon wieder gut ist. Man weiß, daß die Firma durch die Spots ein enormes Umsatzplus hingelegt hat.

Andererseits kann es dem Radiosender auch recht sein, wenn der Werbeblock recht grau daher kommt, dann fallen Eigenwerbespots für Sendungen oder Veranstaltungen, wie sie oft als Füller gesetzt werden, umso mehr auf und das kann ja durchaus im Interesse des Senders sein.

Ich weiß nicht, ob jemand die aktuelle Traejeborg-Kampagne (Jung v. Matt, Produktion i. HH ;) kennt. Das sind Spots die, wie der alte Ami sagen würde, arschklar sagen, worum es geht, aber dennoch Unterhaltungswert haben.
 
Hört Euch mal franzöische Radiospots an, da fällt man vor Lachen manchmal fast ausm Stuhl (wenn mans versteht)
Weiss nicht, warum's dort geht und hier nicht.
 
Gelungen ist z.Z. die Fiat-Werbung mit Schröder / Eichel Imitatoren. Ansonsten nervt Radiowerbung doch wesentlich weniger als die im TV. Grundsätzlich gilt, je länger die Werbung im Radio dauert, desto eher legt man eine CD / Cassette ein (gerade am Morgen).

Im TV kommt hinzu, daß die Werbung teilweise lauter ausgesteuert wird. Wenn man also beispielsweise nebenbei Zeitung liest und dann von der Geräuschkulisse "geweckt" wird, schaltet man sofort weg. Es wird wohl noch lange dauern, bis die (TV-)Werbung nicht mehr so nervig in Deutschland ist. Aber Ziel ist ja eh, effektive Werbung und wenn die wirklich nervt, umso besser für das Produkt.

Fazit: In einem gutgemachten Radioprogramm nervt Radiowerbung eigentlich weniger, wenn die Blöcke nicht grundsätzlich über zwei Minuten gehen...
 
Das TV-Werbung mehr nervt als Radiowerbung halte ich für ein Gerücht. Fakt ist doch, dass man bei der Kreation von TV-Spots wesentlich gründlicher vorgeht. Schon deshalb, weil es um viel Geld geht. Aber eigentlich geht es gar nicht nur um die Kohle. Wenn man nur halb so viel Mühe und Ehrgeiz bei der Funkspotprodktion aufwenden würde, wäre das schon ein riesiger Erfolg.

Der Werbewischer
 
Also da gibt es doch nur eines, wie Im TV, einfach wegzappen :)))

Aber ich muss auch sagen, die Werbung im Radio ist sehr schlecht und einfallslos gestaltet...die Werbung ist nicht ansprechend und wird somit als Lästig empfunden.

Naja vieleicht hat mal einer eine zündende Idee in Punkt ansprechende Werbung :))
Die Verpackung machts :)

Teddy
 
Im Radio wird selten gezappt. Man nimmt den Müll also mehr oder minder bewußt auf. Nicht auszudenken, welchen bleibenden Schäden enstehen können...!
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Hier muss dringend was passieren!


Der Werbewischer!

P.S.: Außerdem kann man beim Autofahren so schlecht umschalten...! *ggg
 
Meiner Meinung nach gibts nicht nur Werbung im Werbeblock, sondern bei den ganzen selbsternannten Hit-Radios doch 24 Stunden am Tag.

Oder als was würdet Ihr es bezeichnen, wenn Euch mit jeder Moderation eingetrichtert wird, daß Ihr grad Hit-Radio xyz hört mit den Megahits der ...

ihr wißt schon
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[Dieser Beitrag wurde von CHR am 03.09.2001 editiert.]
 
Bei Radiowerbung fällt mir immer wieder eine ein:
Lecker, lecker, lecker, lecker, lecker, lecker, lecker, lecker, lecker, lecker, lecker, lecker ...
Seitenbacher Müsli!

Nervig, aber auf Ihre Art lustig!
 
ja gerade weil der Sprecher mich immer an einen ALF erinnert :)))

Seitenbacher...Seitenbacher..Seitenbacher...


:)))

Teddy
 
@CHR
Werbung ist nunmal die einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen. Und die Werbepreise ergeben sich aus der Media-analyse. Und damit die Hörer die entsprechenden richtigen Claims sagen können, muß der Sender sie mit seiner Eigenwerbung in die Köpfe einbrennen.
Das Maß entscheidet jeder selbst.
Also worüber reden wir hier?
So funktioniert's halt.
 
Ich sehe es auch so, daß man sicherlich die Eigenwerbung in die Köpfe der Hörer brennen muss. Aber bitte nicht so penetrant wie bei Hitradio Antenne Niedersachsen, denn das kann nach hinten losgehen, sprich, die Hörer schalten genervt um oder ab. Bei HRA Nds wird meiner Meinung nach das Claimen absolut übertrieben und außerdem ist der Claim zu lang.
 
@ProducerHH und Steve:

Habt ihr schon mal drüber nachgedacht, dass der Claim in der Medienanalyse gar nicht abgefragt wird?

Wie wär's mit weniger Claims und mehr Station ID's?!
 
Viel schlimmer finde ich, dass man wie bei Radio SAW (glaube ich...) den Claim in jeden zweiten Song miteinarbeitet...
Gut, die Alternative wäre wahrscheinlich Claim pur...so gesehen...

Vielleicht sollte man einfach ein bischen mehr durch den redaktionellen Teil glänzen, als den Hörer mit Werbung im Gedächtnis zu bleiben...

Der Werbewischer
 
wissen, nicht drüber nachdenken.
Ich weiß nicht, ob's bei allen Sendern so ist. Bei meinem Sender wird der Hauptclaim mit abgefragt. Das ist natürlich die der Rattenschwanz-das Beste aus diesem und diesem und diesem......
aber der Teil davor! Und der wird also mit der Station ID mitpenetriert.

@werbewischer
der redaktionelle Ansatz ist sicher sehr löblich, nur betreiben die Programmverantwortlichen ja nicht erst seit gestern Marktforschung und viele stellen fest, daß für ihr "Hitradio" die Musik der Haupteinschaltgrund ist, dann kommen Service, wie Wetter und Verkehr und redaktionelles kommt ein ganzes Stück später.
Deswegen sind redaktionelle "Beiträge" aus den meisten Privatstationen weitestgehend verbannt worden.
 
Zusammengefasst: Natürlich geht es nicht ohne Werbung -keine Frage. Und das die meisten Hörer am liebsten nur Musik hören wollen -auch klar! Trotzdem bin ich der Meinung, das im Radio mehr geht, als das was gerade der status quo ist. Leider - wie so oft - traut sich bloß niemand. Aber wenn es irgendwo geht, dann im Radio. Offensichtlich denkt man aber nur darüber nach, wie man einen Claim noch knackiger kriegt.

Der Werbewischer
 
wieso trauen???
Es wird doch wohl niemand den alten Anfänger-Fehler machen und für sich selbst oder seine Verwandten zu senden, wo er sich sicher mal traut. Es gibt klar gesteckte Ziele für einen Programmchef. Wenn die Leute im Wesentlichen Musik wollen, spielt er sie. Da sollte er es sich lieber nicht trauen, sie mit Wortbeiträgen zu nerven. Von mir aus kann er sich öfter mal trauen, einen neuen Titel auch schon mal dann zu spielen, wenn er noch nicht bis ins Letzte getestet wurde, aber das ist ein ganz anderes Thema...
 
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