Radioberaterin über Musikwiederholungen

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Und selbst die liefert schiefe Ergebnisse. Meine leichte Ironie hast Du aber gemerkt, gell?

Besser als Radiocat in #68 hätte man Kritik an Tests übrigens nicht zusammenfassen können.
 
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Egal für welche Zielgruppe ich einen Sender programiere, es gibt max. 1000 Titel für ein Sendeformat und muss man schon sehr Kompromissbereit sein, da dabei schon Titel sind die keinen hohen Bekanntheitsgrad haben, oder einen Burnfactor, der schon nicht mehr tragbar ist.

Nicht, dass ich Erfahrung auf diesem Gebiet habe, aber das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Den Weghörern ist es sowieso egal, was gespielt wird - es sei denn, du fährst mit Metal oder ähnlichem auf. Und der Rest würde sich einfach nur freuen, mal wieder ewig verschollene Songs - oder gar etwas Neues (!) - zu hören.

Sieht man die Sache von einer betriebswirtschaftlich-risikoarmen Seite, muss ich dir Recht geben, bloss frage ich mich, wie dann erfolgreich Radio gemacht wurde, bevor dieser Rotationswahnsinn eingeführt wurde? ;)
 
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Also ich arbeite seit 1993 mit Musikresearch. Egal für welche Zielgruppe ich einen Sender programiere, es gibt max. 1000 Titel für ein Sendeformat und muss man schon sehr Kompromissbereit sein, da dabei schon Titel sind die keinen hohen Bekanntheitsgrad haben, oder einen Burnfactor, der schon nicht mehr tragbar ist. Ich glaube, ich habe in meiner Radiolaufbahn unter verschiedenen Kriterien mindestens 10000 unterschiedliche Titel getestet. Es hat sich immer wieder bewahrheitet, ein guter Song wird nie schlecht und ein schlechter Song wird niemals gut. Natürlich muss ich heute nicht mehr San Franzisco oder Penny Lane testen, da sich die Testergenisse trotz verschiedener Re-Tests über die Jahre nicht verändert hat. Es geht heute einzig und allein darum zu sehen was kann ich aus dem Backkatalog noch testen um einen Treffer fürs Prgramm zu bekommen. Da muss mann schon 100-200 Titel testen um vielleicht 3-5% davon zu generieren. In allererster Linie geht es darum bei den Titeln die gespielt werden festzustellen, ob sie einen burn haben und ob sie mal eine gewisse zeitlang ruhen müssen bevor man sie wieder spielt. Das die Titel aus der Rotation bei einem AC oder Oldiesender gut testen ist eh klar es geht in dem Fall nur um den Burn und um den einen oder anderen Titel zu finden der noch ins Programm passt.

Natürlich gibt es vielleicht 5000 gutgetestete Titel in Deutschland. Aber für welche Zielgruppe. Leider kann man die nicht alle in einen Topf schmeissen. Sonst bekäme man einen MIx zwischen Semino Rossi und Nickelback was vielleicht eine interessante Mischung wäre, die aber wirklich keinen anspricht.

Danke, Benno! Dem ist nichts hinzuzufügen! Endlich mal jemand aus der Praxis, der's erklärt und seit fast 20 Jahren macht! Danke!

@ricochet: welche Hörerresonanz? Studien belegen, dass nicht ein mal 2% der Hörer JEMALS bei einem Radiosender anrufen. Daher macht ja auch kaum noch jemand große Gewinnspiele. Solche Typen wie du haben nichts außer ihrer privaten Meinung hier beizusteuern, jetzt glaubt doch mal einem der das seit 20 Jahren beruflich macht! Oder bist du jemals schon für das Musikprogramm eines Radioprogramms verantwortlich gewesen?

@exhörer: leider ist es in der Praxis aber so. Spiel doch mal jemandem Songs vor, die nicht in den Top50 der Jahrescharts waren. Da wirds schon eng beim Massengeschmack! Ich finde das auch nicht toll, aber so ist es nun mal!
 
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Wenn man Radio ausschließlich über sein Musikangebot definiert, mögen die hier so feurig verteidigten Spielregeln und Erkenntnisse aus 20jähriger Berufspraxis vielleicht ihre Gültigkeit haben. Es soll aber auch Leute geben, die vom Radio mehr erwarten, als ein nur mit Trailern, Teasern, Gewinnspielen und Wetterfaxen garniertes - und bloß nicht störendes - Musikbett!
 
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Ich kann in diesem Fall nur für die Musik sprechen und nicht für die redaktionellen Inhalte insofern es denn welche gibt.
Man muss natürlich bedenken, daß man bei einem wöchentlichen call out nur eine bestimme Anzahl an Titeln testen kann, da ansonsten Ermühdungserscheinungen bei den Probanden am Telefon eintreten und keine ojektiven Ergebnisse mehr zu stande kommen.Ausserdem ist es eine Frage der Kosten, da ein Titeltest im wöchentlichen call out mit ca. 60-80 Euro zu Buche schlägt.
Natürlich werden neue Titel getestet, allerdings erst nachdem die 2-3 Wochen warm gespielt worden sind bei den P1 Hörern.
Es macht keinen Sinn jemanden einen Hook von einem Titel vorzuspielen den er nicht kennt, weil er ihn nicht beurteilen kann. Ergo braucht ein neuer Titel eine gewisse Anzahl von Plays um ihn testen zu können. Dabei lässt man es auch nicht auf einem Test beruhen sondern macht in den kommenden Wochen re-tests um die Steigerung
der Bekanntheit bzw. Beliebtheit auszuloten. Sollte ein neuer Titel nach 3 Wochen kein Potenzial entwickeln verschwindet er wieder. Da bewahrheitet sich wieder ein schlechter Titel wie nie gut und ein guter Titel wird nie schlecht.
Fragt euch doch mal selber wieviele Titel euch aus dem Hut aus dem Jahr 1981 einfallen ohne nachzuschauen. Wenn es mehr als 35 sind seit ihr gut.
Für den normalen Hörer sind es vielleicht 5-6 für einen anderen ebenfalls 6-7 somit bleiben am Ende 35 aus einem Jahrgang über mal mehr mal weniger.
Ein normaler Hörer befasst sich auch nicht so intensiv wie wir es tun. fragt mal in eurem Bekanntenkreis die Leute die mit Radio nichts zu tun haben nach ihren Lieblingssong. Sie sollen mal 20 aufzählen. viele werden kaum 20 zusammen bekommen.

Übrigens um einen neuen Titel in seinem WHK bekannt zu machen braucht es statistisch 248 Plays bis dahin hat ihn nicht jeder Hörer gehört.
Vielleicht ist das etwas Licht im dunkelen Researchjungle.

Gruss
vom Benno
 
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@ ricochet
dieses Resaeches sind sogar genauer als die MA und es kostet ein Schweinegeld genau die Leute zu finden die Zielgruppe sind und die überhaupt bereit sind bei Reseaches mitzumachen.
Deshalb kostet ein Probant leider richtig viel Geld, und wenn Du davon 5000 in Deiner Kartei hast kannst du dich glücklich schätzten, da von Woche zu Woche immer wieder welche rausfallen, da weggezogen, kein Telefon mehr gestorben, oder will nicht mehr.
Aus diesem Grund sind mehere Leute damit beauftragt jede Woche auch wieder neue Probanden zu finden. Deshalb ist Research auch ein sehr teures Instrument.
 
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Fragt euch doch mal selber wieviele Titel euch aus dem Hut aus dem Jahr 1981 einfallen ohne nachzuschauen. Wenn es mehr als 35 sind seit ihr gut.
Für den normalen Hörer sind es vielleicht 5-6 für einen anderen ebenfalls 6-7 somit bleiben am Ende 35 aus einem Jahrgang über mal mehr mal weniger.
Ein normaler Hörer befasst sich auch nicht so intensiv wie wir es tun. fragt mal in eurem Bekanntenkreis die Leute die mit Radio nichts zu tun haben nach ihren Lieblingssong. Sie sollen mal 20 aufzählen. viele werden kaum 20 zusammen bekommen.

Wozu sollte es wichtig sein, wieviel Songs jemandem einfallen? Um ihn gern zu hören, muss ich ihn:

a) nicht namentlich kennen
b) vielleicht gar nicht kennen
 
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Wenn ich Radio höre, kenne ich nicht jeden Titel. Aber ich kann sagen, was mir gefällt, und was nicht. Die Logik dahinter (sofern es eine gibt), verstehe ich jetzt nicht
 
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Benno - ich verstehe ja den Sinn deiner Rede! Mal abgesehen von den "Superhits" des Jahres 1981 (Imagine, Dance little Bird (Ententanz), Betty Davis Eyes, Fade to gray, Tainted Love, Shut up your face... Sind die alle aus 81?) müßte ich auch erstmal länger nachdenken, um 35 Titel zusammen zu bekommen.

Das ist eigentlich nicht die Frage.


Radio soll den Hörer überraschen!


Und darum soll Radio auch Titel aus dem Jahr 81 spielen, die nicht unbedingt zu "Welthits" wurden. Ich erfreue mich beispielsweise immer wieder am Medium Radio, wenn ein Titel läuft und ich ganz tief in meinem "Spatzenhirn" den Refrain abgespeichert habe: "He geil - ewig nicht gehört!" Das passiert sehr oft in der Schweiz und in Italien. Im ersten Moment kenne ich diesen Titel nicht mit Namen, ich suche dann aber auch gern mal nach Titel und Interpret im Internet - und vergebe hier im Forum die begehrten "Perlenpunkte".

Die Musikauswahl im deutschen Radio ist einfach zu engstirnig, zu steif und offenbar viel zu reglementiert. Wenn bei mir als Musikredakteur eine Platte auf dem Schreibtisch landet, von der ich sage: "Holla - das könnte ein Hit werden!", dann muß das Ding sofort gespielt werden. Ich kann dann doch nicht erst auf irgendwelche "Tests" warten! Völliger Unfug! Klar, wenn man so handelt, kommen hinten immer nur Lady Gaga & Co raus.

Mut, meine lieben Musikredakteure! Nur Mut! Notfalls muß halt "Plan B" wieder greifen. Dann steht in den steifen, siebenfach kopierten "Sendungsunterlagen" einer ARD-Anstalt halt wieder - sinngemäß - der Satz:

"Herr Gottschalk bringt seine eigenen Schallplatten zur Sendung mit."


Wacht endlich auf.



vg Zwerg#8
 
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Radio soll den Hörer überraschen!

So war das zumindest einmal :)

Und darum soll Radio auch Titel aus dem Jahr 81 spielen, die nicht unbedingt zu "Welthits" wurden. Ich erfreue mich beispielsweise immer wieder am Medium Radio, wenn ein Titel läuft und ich ganz tief in meinem "Spatzenhirn" den Refrain abgespeichert habe: "He geil - ewig nicht gehört!"

Oder man wiederentdeckt verlorengegangene Songs, die man aus irgendeinem Grund einmal hatte, aber durch den Rost gefallen sind. Das kann mir persönlich bei Formatradio nicht passieren.
 
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Bennos weitere Erläuterungen bestätigen, dass sich ein guter Musikredakteur niemals alleine auf Researches verlassen darf! Denn die Hörer wollen eben nicht ausschliesslich Songs hören, sie sie nach 2 Sekunden erkennen und dann mitsummen können. Sie wollen neue Titel kennenlernen, sie wollen alte Titel, die sie irgendwo im hinteren Teil des Kleinhirns abgespeichert haben und mit denen sie Erinnerungen verbinden, wiederhören. Und sie wollen auch mal einen Albumtitel, eine B-Seite, einen Remix, einen unbekannten Interpreten. Alles Titel, die im Research durchfallen würden. Aber schau Dir mal die Musiksammlungen der Leute an. Da findest Du diese Sachen. Und weil sie das Radio nicht spielt, hört man immer weniger Radio. Zumindest in Bezug auf Musik.
 
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In SWR 1 ca. um 16.25 Uhr heute wünschte sich ein Hörer "On the cover oft the Rolling Stone" von Dr. Hook (and the Medicine Show Band). Ich bezweifle, dass dieser Titel irgendwo bei einem Mainstream-Sender in der Rotation steckt, dass er getestet ist, dass er überhaupt bei Musikredaktionen auf dem Schirm ist. Ich habe jedenfalls mitgegrölt und mich wieder einmal bestätigt gefühlt: SWR1 ist der Einäugige unter den Blinden!
 
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[klugscheiß]

Wobei der Titel "The Cover Of 'Rolling Stone'" heißt. Schönen Gruß auch an den SWR, er möge mal das "The" an die richtige Stelle schieben, wenn sie schon die Plattenhülle direkt daneben abbilden. :D

[/klugscheiß]
 
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Zumindest bei SWR1 BW, mal abgesehen vom Jingelpaket mit "den größten Hits aller Zeiten" habe auch ich den Eindruck, daß da Leute sitzen, die authentisch sind und vor allen Dingen, was noch viel wichtiger ist, mir als Hörer vermitteln, daß sie gerne Radio machen.
 
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Ob "On the Cover of 'Rolling Stone" jemals in Deutschland getestet wurde? Ich vermute nein, mangels irgendeiner Chartsrelevanz. Wenn doch, ist er wohl durchgefallen, sonst würde man ihn uns ja bis zum Erbrechen um die Ohren schlagen. Jetzt stellen sich mir zwei Fragen - und dieses Stück von Dr. Hook steht da nur exemplarisch - wenn der Titel nicht getestet wurde: warum nicht? Wenn er durchgefallen ist: Was würde denn passieren, wenn man ihn trotzdem hin und wieder einsetzen würde? Würde eine signifikante Anzahl von Hörern (Zielgruppe ja wohl eher >30) entsetzt abschalten? Wäre die wirtschaftliche Existenz des jeweiligen Radiosenders (falls privat) ernsthaft gefährdet? Oder wäre es nicht vielmehr so, dass ein Großteil - sagen wir von mir aus 70 % - der Hörerschaft es überhaupt nicht merkt, dass gelegentlich ein "Schlechttester" läuft und alle anderen sich freuen wie ein kleines Kind, dass mal ein Titel im Radio zu hören ist, der nur sehr selten eingesetzt wird?
 
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Mädelz, bitte macht euch wegen dem Titel von Dr. Hook nicht gleich ins Höschen.

Um mal mit den Worten vom Chef von Arnold S. im Film "True Lies" zu sprechen:

"Ich krieg da nicht einmal ein Jucken in der Hose!"


"Standardwerk" im SWR1-BW. Kommt immer mal wieder.

vg Zwerg#8
 
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Bei SWR1 BW gibt es sowohl Musikredakteure als auch Moderatoren, die sich auskennen und ihre Sache gut machen! Das will ich doch mal lobend erwähnen neben dem ganzen Gemecker hier (manchmal kommt man sich ja vor wie im Ziegenstall). :D
 
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Oder wäre es nicht vielmehr so, dass ein Großteil - sagen wir von mir aus 70 % - der Hörerschaft es überhaupt nicht merkt, dass gelegentlich ein "Schlechttester" läuft und alle anderen sich freuen wie ein kleines Kind, dass mal ein Titel im Radio zu hören ist, der nur sehr selten eingesetzt wird?

Sag ich doch - dem Weghörer ist es eh wurscht, was gespielt wird:)
 
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welche Hörerresonanz? Studien belegen, dass nicht ein mal 2% der Hörer JEMALS bei einem Radiosender anrufen. Daher macht ja auch kaum noch jemand große Gewinnspiele. Solche Typen wie du haben nichts außer ihrer privaten Meinung hier beizusteuern, jetzt glaubt doch mal einem der das seit 20 Jahren beruflich macht! Oder bist du jemals schon für das Musikprogramm eines Radioprogramms verantwortlich gewesen?

Was das unselige Wirken dieser Programmoptimierer hervorgebracht hat kannst du ja allerorten bestaunen. Oder willst du allen Ernstes behaupten, dass das deutsche Radio nicht in der Dauerrezession feststeckt - ohne große Hoffnung auf bessere Zeiten?

Wenn ich mir anschaue wieviele Platten in Nordamerika verkauft werden, welche Musikbegeisterung man in allen Altersschichten antrifft und welchen Stellenwert Musik dort im Fernsehen einnimmt und daraufhin einen Vergleich zum beschämenden musikalischen Desinteresse in Deutschland oder Österreich ziehe betrübt mich das sehr. Das völlige Fehlen einer populären Musikkultur jenseits fanatisierter Kleingruppen ist in erster Linie dieser langweiligen, gleichmacherischen Radioberaterkultur zu verdanken, die du immer wieder verteidigst.

Wenn bei mir als Musikredakteur eine Platte auf dem Schreibtisch landet, von der ich sage: "Holla - das könnte ein Hit werden!", dann muß das Ding sofort gespielt werden. Ich kann dann doch nicht erst auf irgendwelche "Tests" warten! Völliger Unfug!

100%ige Zustimmung !
 
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Wenn ich mir anschaue wieviele Platten in Nordamerika verkauft werden, welche Musikbegeisterung man in allen Altersschichten antrifft und welchen Stellenwert Musik dort im Fernsehen einnimmt und daraufhin einen Vergleich zum beschämenden musikalischen Desinteresse in Deutschland oder Österreich ziehe betrübt mich das sehr

Das sollte sich jeder Radioverantwortliche eingerahmt ins Büro hängen!!
 
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Das sieht man übrigens (zumindest in Österreich) auch daran, dass die UE-Verkäufe bald nur mehr aus TV-Geräten bestehen, und HiFi-Anlagen einen immer schwereren Stand haben. In Deutschland wird es nicht viel anders sein. Hauptsache, es gibt was zu glotzen - egal, wie verblödend es ist.

Letztlich ist es nur die Uniformierung der Konsumenten, die mit diesen Methoden vorangetrieben wird:(
 
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Es macht keinen Sinn jemanden einen Hook von einem Titel vorzuspielen den er nicht kennt, weil er ihn nicht beurteilen kann.

D.h. man testet nur Titel, die eh schon bekannt sind? Verständlich, daß dadurch jeglicher Überraschungseffekt eliminiert wird und von Flensburg bis Garmisch dieselbe Soße aus dem Lautsprecher quillt.

Fragt euch doch mal selber wieviele Titel euch aus dem Hut aus dem Jahr 1981 einfallen ohne nachzuschauen. Wenn es mehr als 35 sind seit ihr gut.

Also die 35, die mir aus dem Stand einfallen, sind genau diejenigen Titel die ich garantiert NICHT wieder hören will, weil ich sie mittlerweile in und auswendig kann und sie mir absolut zu den Ohren heraushören.

Aber unter den restlichen x-tausend Veröffentlichungen des Jahres 1981 sind garantiert hunderte, vielleicht sogar eine vierstellige Anzahl an Perlen, bei denen ich nicht nur große Ohren, sondern auch große Augen (im Sinne von "Bitte mehr davon!") bekommen würde.

Fragt mal in eurem Bekanntenkreis die Leute die mit Radio nichts zu tun haben nach ihren Lieblingssong. Sie sollen mal 20 aufzählen. viele werden kaum 20 zusammen bekommen.

Angebot vs. Nachfrage... Wo das Angebot an interessanten Titeln bescheiden ist, kann sich auch keine Nachfrage entwickeln, und von Flensburg bis Garmisch wird jeder "Lady Gaga" als Lieblingskünstlerin angeben.

Übrigens um einen neuen Titel in seinem WHK bekannt zu machen braucht es statistisch 248 Plays bis dahin hat ihn nicht jeder Hörer gehört.
Vielleicht ist das etwas Licht im dunkelen Researchjungle.

Und wie wäre es, wenn man die neuen Titel nicht wie Sauerbier anbieten würde, sondern die Hörer dazu bringt, mal freiwillig länger am Lautsprecher zu bleiben, um den neuen Geheimtip mitzuhören?
 
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