Radioempfang im Ernstfall – wie, was, wo?

Aber dass der BR, explizit BR24, als Informationsprogramm hier keine weitere Berichterstattung gemacht hat, empfinde ich offengestanden als eine Art Totalversagen. Ein Blick in den Liveticker auf br24.de der vergangenen Nacht:


Bei so einer aktuen! Gefahrenlage muss der BR doch im Hörfunk informieren.
Man hat sich wohl gegen den Hörfunk und für die Website entschieden. Die Online-Redaktion war besetzt.

Außerdem gab es zwei Sonder-Newsletter Extra-Ausgabe des BR24 Newsletters zur Unwetter-Lage in Bayern mit Links zu der Berichterstattung: Am 1. Juni um 19:19 Uhr und am 2. Juni um 21:21 Uhr. Die werden sonst nicht am Wochenende versandt.
 
Man hat sich wohl gegen den Hörfunk und für die Website entschieden. Die Online-Redaktion war besetzt.

Das widerspricht aber dem Gedanken, dass man beim BR (wie bei anderen Anstalten auch) die Nachrichtenredaktionen von TV, Radio und Online zusammengelegt hat um eine crossmediale Marke (BR24) als einheitlichen Absender zu machen. Wenn die Redaktion besetzt war, dann war doch also folglich die Redaktion besetzt und nicht nur die Online-Redaktion. Und ein Newsletter nutzt mir bei Stromausfall wenig, zumal dies ja auch nie so schnell sein kann wie Radio.
 
Lese ich gerade.....


Wenn BR24 in der kommenden Nacht kein eigenes Programm speziell für Bayern sendet, würde ich die Welt überhaupt nicht mehr verstehen.....
 
Solange die Massenwellen Business as usual machen nützt das auch nichts, jeder schaltet doch zuerst diese, zumal auch noch am besten zu empfangen gegenüber den Spartenprogrammen, ein wenn sowas ist.

Oder will man sich damit rausreden, dass es ja "nur" einen kleinen Teil Bayerns betrifft?
 
Wenn etwas an einem Wochenende passierte, wurde das Programm noch nie spontan geändert. Das geht personell gar nicht. Öffentlicher Dienst. Als es 2016 in München am Freitagabend einen Anschlag gab, berichteten auch nur die Tagesschau und Spiegel Online live, also so richtig, Bayern5 sendete weiter sein übliches Minimalprogramm, und überall wurden auch nur die Agenturmeldungen getickert. Wenn das World Trade Center an einem Freitagabend angegriffen worden wäre, hätte es keiner in Deutschland live mitbekommen. Wer schaut schon tagesschau24?
 
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Lese ich gerade.....


Wenn BR24 in der kommenden Nacht kein eigenes Programm speziell für Bayern sendet, würde ich die Welt überhaupt nicht mehr verstehen.....
BR24 hat letzte Nacht Business as Usual gemacht und wieder die Infonacht übernommen.

Während Städte wie Rosenheim, Augsburg und Regensburg teilweise evakuiert werden und mehr als 10 Landkreise in Bayern Katastrophenalarm ausgerufen haben.

Ich frage mich, wozu das Programm überhaupt existiert, wenn man es dann, wenn es drauf ankommt, nicht brauchen kann.
 
BR24 hat letzte Nacht Business as Usual gemacht und wieder die Infonacht übernommen.
Nochmals: Für ein anderes Programm gäbe es heutzutage gar keine Mitarbeiter mehr beim BR. Wie sollte das also gehen? Eine sogenannte Infowelle sendet das Material, das vorliegt. 24 Stunden lang. Was nicht vorliegt, kann sie nicht senden. Es gibt keine BR-Reporter nachts in Rosenheim, Augsburg und Regensburg. Anscheinend ist der Rundfunkrat damit zufrieden.
 
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Komisch. Antenne Bayern, das als Privatunternehmen sicher nicht so einen üppigen Überbau und Personaldecke wie der BR hat, schafft das gerade jede Nacht.

Sorry für den Zynismus, aber es fällt mir mehr als schwer zu glauben, dass der BR mit 5.300 Mitarbeitern (3.400 Freie) (Quelle) und damit fast dem zehnfachen(!) des kleinen SR keinerlei Leute haben soll, die in einer Katastrophenlage in der Nacht eine Sendung mit aktuellen Informationen fahren können, während der SR das vor ein paar Wochen ziemlich gut geschafft hat.

Wenn man die Argumente (zu wenig Personal, keine aktuellen Berichte) mal wirklich als gegeben annimmt, bekräftigt das nur meine Frage aus dem letzten Beitrag, wozu der BR sich überhaupt eine Hörfunkwelle (ironischerweise mit dem Namen 24) für Nachrichten und aktuelle Ereignisse leistet, wenn er sie, zumindest in so einer absoluten Ausnahme-Situation, nicht 24 Std. bedienen kann. Mit der Argumentation kann man BR24 als Hörfunkwelle sofort dicht machen und sich künftig auf TV und Internet konzentrieren. Das wäre dann die logische Konsequenz. Verbunden mit der Frage nach der generellen Effizienz des BR, wenn er das bei der Anzahl Mitarbeiter nicht hinbekommt.

Der oben bereits erwähnte Hochwasser-Liveticker vom BR wird schließlich auch 24/7 bedient und diese Infos kommen nicht aus dem Nichts. Komplett verwaist wird die BR24 Redaktion zur Zeit Nachts sicher nicht sein. Ebensowenig wie die Pressestellen von Polizei, Rettungskräften, THW, Politik, Städten und Kreisen in so einer Situation. Mit denen könnte man z. B. im Radio sprechen, um Infos schnell an die Bevölkerung zu kriegen, wenn Strom, Internet und Handynetz zusammengebrochen sind und die BR-Korrespondenten im Bett liegen. Kreativ und wild, ich weiß. 😏
Alle arbeiten gerade 24 Stunden, nur der BR-Hörfunk nicht? Nein, tut mir leid, dafür habe ich kein Verständnis.
 
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Hochwasser kommt halt schneller als BR-Mitarbeiter aufwachen.
Ohne die Interna des BR zu kennen (außer gewissen Aussagen zu Frustration wegen vernichteter kultureller Werte und der Inaussichtstellung der Vernichtung des Studiobaus und noch vieler weiterer kultureller Werte), wage ich zu behaupten: ersetze "Mitarbeiter" durch "Führungsetage" und es passt wahrscheinlich eher.
 
Da stimme ich mit der Vermutung zu, dass "Mitarbeiter" in angebrachter Kürze in der "Führungsetage" niemanden finden, der da sagt: Ja, hau rein, berichte!
 
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Komplett verwaist wird die BR24 Redaktion zur Zeit Nachts sicher nicht sein. Ebensowenig wie die Pressestellen von Polizei, Rettungskräften, THW, Politik, Städten und Kreisen in so einer Situation. Mit denen könnte man z. B. im Radio sprechen, um Infos schnell an die Bevölkerung zu kriegen, wenn Strom, Internet und Handynetz zusammengebrochen sind und die BR-Korrespondenten im Bett liegen. Kreativ und wild, ich weiß. 😏
Du bringst es wirklich auf den Punkt. Die Redaktion ist auch nachts besetzt. Dass BR-Reporter auch nachts aus Regensburg, Augsburg, Passau oder Rosenheim berichten, wäre wünschenswert, ist aber nicht zwingend erforderlich. Die BR-Redaktion könnte aber auch nachts mit den Leitstellen von Polizei, Rettung, THW, Feuerwehr, Gemeinden usw. im permanenten Austausch stehen und über neueste Entwicklungen sofort informieren.

Die wenigsten Leute werden Zeit haben bzw. in der Lage sein, im Internet den Hochwasser-Liveticker permanent im Blickfeld zu haben. Ich meine, das Radio hätte speziell in der Nacht in einer derartigen Extremsituation aber auch die Aufgabe, den Menschen das Gefühl zu geben, nicht alleine gelassen zu werden. Ich stelle mir vor, manch einer sitzt in seinem Haus auf gepackten Koffern, weiß nicht, wie es mit einem selbst weitergehen wird, ob man vielleicht mitten in der Nacht die restliche Familie - soferne diese überhaupt schläft - wecken muß, weil evakuiert werden muß usw.

Ich meine, gerade ein Radio, welches sich BR24(!) nennt, hätte in solchen Nächten die Aufgabe, den Menschen durch Live-Berichterstattung beizustehen und selbige zu unterstützen.
 
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Genau, einfach die Ansprache ist wichtig, bestenfalls über UKW. Hier ist eine Redaktion besetzt, in der Meldungen ausgewertet werden und je nach Dringlichkeitsgehalt direkt über den Sender gehen. In einer solchen Situation braucht es kein Handy, kein Liveticker und auch kein DAB+. Jemand der im Studio sitzt, online ist und das Gefühl vermittelt, wir sind da für euch, berichten und wenn es ganz schlimm oder akut wird melden wir auch direkt, dass ihr jetzt leider in genau Eurer Straße euer Haus verlassen müsst. Sowas hätte ich tatsächlich vom BR erwartet, bekommt ja auch ein paar Euro / Monat an Gebühren, Gut, Antenne Bayern hat es ja gerne für den BR übernommen.
 
Nochmals: Für ein anderes Programm gäbe es heutzutage gar keine Mitarbeiter mehr beim BR. Wie sollte das also gehen? Eine sogenannte Infowelle sendet das Material, das vorliegt. 24 Stunden lang. Was nicht vorliegt, kann sie nicht senden. Es gibt keine BR-Reporter nachts in Rosenheim, Augsburg und Regensburg. Anscheinend ist der Rundfunkrat damit zufrieden.
Der Anschlag auf Donald Trump vergangene Nacht hat gezeigt, welche Dienste (a) abends und (b) in der Nacht von Samstag auf Sonntag live verfügbar sind und welche nicht.

Live waren tagesschau24 und France24 (aber nur kurz um 0:45 Uhr mit einer Schalte zum Korrespondenten, die dann auf der Website landete), BBC World Service, NPR, ABC NewsRadio (aus Australien, auch im Fernsehen), AlJazeera auf Englisch. Außerdem spiegel.de, zeit.de, faz.net, lemonde.fr und der Guardian. Am frühen Morgen danach sendeten France Info und BBC weiter ein aktuelles Programm live.

Der Rest war Konserve. Also auch Phoenix und tagesschau24 (ab 2 Uhr morgens war mehr angekündigt) und die ARD-Infonacht. Ich schaltet schnell weiter. hr-info brachte heute morgen nach den 8-Uhr-Nachrichten eine kurze Zusammenfassung. Und dann ging es weiter. Der Deutschlandfunk brachte nur seine üblichen Nachrichtensendungen und die vorbereitete Morgensendung am Sonntag.

Bitte schalten Sie weiter, es gibt hier nichts zu hören.
 
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Wieder etwas neues? Kann man nicht vielleicht erstmal EWF/EWS vollständig ausreifen und in die Infrastruktur integrieren?
Geht es hier überhaupt noch um richtigen Bevölkerungsschutz im Ernstfall?
 
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Schweiz: Auf UKW-Notfallradio soll WLAN folgen

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz will das Ultrakurzwellen-Notfallradio (UKW) in Schutzräumen ab 2027 abschaffen.
Das Notfallradio sei zwar für den Fall eines Angriffs mit Massenvernichtungswaffen in seiner heutigen Ausprägung unverzichtbar. Es sei aber fraglich, ob die Sender in einer solchen Situation nicht selber zum Ziel von Angriffen mit Präzisionswaffen würden, hiess es weiter.
Das Bundesamt will ... mit den Kantonen Möglichkeiten prüfen, an den Notfalltreffpunkten WLAN und Lademöglichkeiten für Mobiltelefone zur Verfügung zu stellen.



P.S. zu #569:
 
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