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Radioempfang Österreich

Nachtrag: bei den Bemondis-Geräten entscheidet möglicherweise die CPU. Das Gerät mit Fujitsu MB86H60 (ein HDTV-Receiver) spielt mit Kerbe bei 12 kHz und mono, das Gerät mit Fujitsu MB86H615 (das Kabelradio VT855N) spielt mit Kerbe, aber in Stereo. Da ist also nur einer der beiden Fehler zu spüren. HE-AAC-Decoding kann der VT855N aber auch nicht korrekt.
 
Ich war im Juli im Urlaub in Österreich und doch über den möglichen DAB-Empfang im Innergebirg überrascht. Urlaubsort war Dienten am Hochkönig, Pinzgau, Salzburger Land. Habe dann festgestellt, dass u. a. Schladming (Hauser Kaibling) den Mux aufgeschaltet hat. Von dort muss der Empfang kommen, da einigermaßen freie Sicht Richtung Osten besteht. FM4 und Ö3 werden auch oft genug aus Schladming über UKW angewählt, wenn einer der Ortssender wegbricht.

Den Gaisberg schließe ich mal aus, da das ganze Hochkönigmassiv davorsteht. UKW-Empfang war über die 99.0 und 104.6 auch nicht möglich. Diese Sender gehen erst in Bischofshofen (östliche Richtung) bzw. Hinterthal (westliche Richtung) wieder, wo die sogenannte Mandlwand aufhört und es eine Lücke zwischen dieser und dem Steinernen Meer gibt.

Der Empfang war in Mühlbach überraschend oft möglich, in Bischofshofen sowieso. In Dienten geht der Mux nur oberhalb des Ortskerns, da hier der Dientner Sattel die Sicht Richtung Osten versperrt. An der Hochkönig Straße bricht der Empfang ab Höfl-Zachhof, ca. 1.150 m hoch, allmählich weg. Dienten selbst liegt auf 1.071 m, dort geht der Mux nicht mehr. Weiter oben Richtung Pass und Übergossener Alm ist der Empfang, bis auf wenige Stellen, problemlos möglich. Getestet wurde mit einem Skoda-Scala-Werksradio.
 
Das Ergebnis erstaunt, da gerade vom Cablestar 100 gesagt wurde, das LC-AAC-Decoding wäre mit allergrößter Mühe programmierbar gewesen wegen der CPU-Power. Nun spielt der auch das HE-AACv1 irgendwie so, dass es unauffällig wirkt...
Noch krasser: laut soeben erhaltener Auskunft von kompetenter Stelle wäre in die Cablestar sogar HE-AACv2 implementiert worden. Also das volle Aufgebot an Eskalationsstufen. Damit spielen diese Geräte den ORF im Gegensatz zu den Vistron-Geräten jetzt deutlich besser, idealerweise sogar völlig korrekt.
 
habe heute mitbekommen, dass die ORF Radios in der neuen AAC Ton Norm sind.

Hier gibt es aber bei der Astro QAM Box Probleme.
Nur OE1 und OE3 gehen. Die Regionalradios und FM4 stottern und spielen mal schneller.

Auch wird MPEG Radio signalisiert siehe Screenshots
ORFRadio.jpg


ORFRadio1.jpg


Hier mal die Testaufnahme von ORF Radio Wien: https://www.swisstransfer.com/d/d3d1d66c-5de5-4b0c-916b-fb8d3f1ac7c8
 
Danke, sehr interessant und wichtig. Ich kann schon mal sagen: der ORF liest indirekt über mich mit. Ich stehe im Kontakt mit der verantwortlichen Stelle.

Da OE1 mit der QAM-Box spielt und die anderen nicht, vermute ich nicht die von mir gefundene "Seltsamkeit" mit PCR und PTS (was für das Timing beim Decodieren wichtig ist), denn das ist bei OE1 da genauso. Es könnte eher das HE-AACv1 sein, was die QAM-Box offenbar nicht kann. Wenn ich mich erinnere, wie Astro Strobel damals gekämpft hat, möglichst viele der 16 UKW-Umsetzungen trotz AAC zu erhalten (erst hieß es, es werden nur 8 AAC, dann hieß es, sie schaffen 8 bis 12, am Ende wurden es 16), könnte tatsächlich nur LC-AAC implementiert worden sein. HE-AACv1 frisst bei weitem mehr Ressourcen, u.a. eine Abtastratenwandlung zusätzlich, die es bei reinem LC-AAC nicht gibt. Ich mag meinen Kontakt bei Astro damit jetzt nicht belästigen, die haben ja leider ganz andere Sorgen.


RDS ist nicht erkennbar mit der QAM-Box, oder? Ich fand gestern auch keins mit dem Vistron VT855N, der würde RDS in den ancillary data anzeigen. Auch sind keine Spuren davon in der DVB-Signalisierung zu erkennen.
 
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RDS ist keines Vorhanden soweit ich sehe.

Meine Vermutung ist auch das es am HE AAC liegt.
OE1 ist in LC-AAC und wird auch korrekt abgespielt.

Es ist schonmal gut, dass der ORF indirekt mitliest, den am besten ist es die anderen Programme auch in LC-AAC umzustellen.

Habe nämlich am Digital Receiver gemerkt, dass LC-AAC einfach sauber klingt wohingegen die HE-AAC Programme etwas verwaschen daherkommen.
 
Was hat der ORF jetzt von der Umstellung auf AAC? Bei der ARD waren es immerhin über 60 Programme, die fast alle mit 320 kBit/s MP2 sendeten (und damit fast einen ganzen Transponder beanspruchten). Nun sind es größtenteils 128 kBit/s LC-AAC -> das spart natürlich viel Bandbreite.

Beim ORF sind es gerade mal 12 Programme, die via Satellit verbreitet werden. Und die Bitraten waren bisher bei MP2 schon nicht sonderlich hoch:

OE1: 256 kBit/s MP2 -> 192 kBit/s LC-AAC
9x OE2: 160 kBit/s MP2 -> 128 kBit/s HE-AAC
OE3: 160 kBit/s MP2 -> 160 kBit/s MP2 (unverändert)
FM4: 192 kBit/s MP2 -> 128 kBit/s HE-AAC

Macht weniger als ein halbes MBit Ersparnis. Das ist es die Inkompatibilität einiger bis vieler Empfangsgeräte eigentlich nicht wert.
 
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Macht weniger als ein halbes MBit Ersparnis. Das ist es die Inkompatibilität einiger bis vieler Empfangsgeräte eigentlich nicht wert.

Wenn sie es hinbekommen, durch Umstellung auf LC-AAC bei den 128ern (ordentliche Encoder vorausgesetzt, ich weiß nicht, was sie bislang benutzten und auch nicht, was sie neu benutzen) entsprechende "ARD-vergleichbare" Qualität zu bieten, profitieren die Landesprogramme massiv und FM4 gering auch. OE1 macht damit grob qualitativen "Gleichstand" zu bisher.

Damit wäre die gesteigerte Qualität durchaus noch ein Pluspunkt der Umstellung. Eigentlich müsste man dann nicht mit den bisherigen Bitraten vergleichen, sondern eher mit 192 MP2 (ca. 200 brutto) bei FM4 und den Landeswellen. 128 LC-AAC (ca. 15 brutto) liegt qualitativ sogar noch etwas über 192 MP2.


OE3 können sie dann eigentlich kaum so lassen, wie es jetzt ist. Das ist dann qualitativ ärmlich und bricht das Gesamtkonzept. Möglicherweise läuft das weiterhin in MP2, weil es hochkompatibel sein soll für die OE3 zugedachte Funktion als Notfall-Informationsmedium.

Bei OE3 hat es auch eine Änderung ergeben: OE3 visual, der TV-Service, hat bei Beibehaltung der Bitrate (160 kBit/s) einen Wechsel von MP2 zu AC-3 zweikanal bekommen.


Was mir so vorschwebt, wo ich aber bislang nicht weiß, ob das technisch sauber zu machen ist: dieses OE3 visual wieder auf 160 MP2 stellen und den APID nicht nur für diesen Service, sondern auch für einen Radioservice zu referenzieren, also Doppelverwendung. Die PCR-Daten wären dann aber im Video-Datenstrom von OE3 visual (PID 2970). Ob man das auch im Radioservice so referenzieren könnte (Video-PID als zugehörige PCR-Quelle eines Radioservices), weiß ich nicht. Falls ja: dann hätte man einen 160er Service gespart und könnte stattdessen noch OE3 als 128 LC-AAC mit aufschalten. Aber die Redundanz wäre nicht mehr gegeben, falls einer der Encoder ausfallen sollte. Falls der Muxer oder der Uplink ausfällt, ist eh beides weg.

Ich kenne die Struktur österreichischer Kabelnetze nicht. Falls es da auch kleinere und kleinste Netzinseln geben sollte, wie wir sie aus Mitteldeutschland kennen, werden sie vielleicht Rückmeldungen erhalten, dass ihr AAC nicht mehr auf UKW umsetzbar ist. Umsetzer wie Blankom STR821 / ATR221, Astro Strobel X-DVB-S/FM Twin / Quad / Octopus oder Kathrein UFO313 sind dann nämlich doppelt "raus": wegen AAC und wegen DVB-S2. DVB-S2 könnte man dann aber auch als Gegenargument anführen: wenn die Umsetzer das eh nicht eingangsseitig können, wozu sollte man dann noch auf den Codec Rücksicht nehmen? Der Zug ist da dann wirklich abgefahren. Volle Kompatibilität brächte nur ein Beibehalten von DVB-S. Und das ist illusorisch und Verschwendung.
 
JA HE-AAC macht bei einer 128er Bitrate ja auch gar keinen Sinn.
Normalerweise Verwendet man HE-AAC bis 96 und alles was darüber ist LC-AAC.
Ich bitte daher die Landesprogramme und FM4 daher auf LC-AAC umzustellen. Nebenbei wird die Klangqulität auch besser.
 
Klemmt bei meinem Laptop jetzt auch noch die 4? 145 brutto sollten das natürlich sein.

Nebenbei wird die Klangqulität auch besser.
Ich (!) würde mir vermutlich nicht zutrauen, zwischen 128 HE-AACv1 und 128 LC-AAC einen Unterschied zu hören. Müsste ich wirklich mal selbst versuchen. Gerade bei dem Radio-Mulm, den auch die ORF-Landeswellen und FM4 qualitativ liefern, könnte ich mir vorstellen, dass das kaum noch eine Rolle spielt. Aber das HE-AAC machts halt nochmal deutlich schwieriger mit der Kompatibilität.
 
Werden die ORF Landesprogramme und FM4 noch auf AAC-LC umgestellt? Das wäre nämlich sehr wünschenswert denn HE-AAC macht bei dieser Bitrate sowieso keinen Sinn, denn es verschlechtert außerdem noch die Klangqualität, denn HE AAC klingt blechern wohingegen AAC-LC relativ sauber klingt.
Und was ist mit OE3 bleibt der in MP2?
 
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Bislang weiß ich nichts neues. Alle Dinge, die mir selbst aufgefallen sind (Inkompatibilitäten mit bestimmten weit verbreiteten Endgeräten, PCR-Thematik, Namensgebung der Services vs. Gerätedisplay) und die in den Foren (hier und nebenan) benannten Probleme (zu schnelles Abspielen, Aussetzer, Pufferfehler) habe ich weitergeleitet. Bitte um Umstellung auf 128 LC-AAC (so der verwendete Encoder gut ist) ist raus, ebenso Bitte um Servicelabel, die in kürzeren Displays (12 oder 11 Stellen) inkl. Nummer und Leerzeichen davor noch aussagekräftig sind, ist ebenfalls raus.

neue ORF-Radionamen auf 12-stelligem Geraetedisplay.jpg

Müssen wir abwarten. Ist ja noch Probebetrieb.

Edit: Radio Burgenland ist offenbar heute testweise auf 128 LC-AAC umgestellt worden, wie ich gerade hier sehe


Es ist aber akustisch "zershreddert", nicht nur in einem TS-Mitshcnitt bei mir (via VLC und auch via FFmpeg nach PCM decodiert), sondern auch im Vorhörschnipsel hier


Dennoch wage ich die Aussage:; Encoderqualität bei 128 LC-AAC wie bei der ARD. Frequenzgang auch genauso bis 15,5 kHz.

Ich grabe jetzt nochmal tiefer. Dazu muss ich erstmal eine andere Software auf meinen Receiver flashen. Melde mich dann wieder.
 
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Jetzt habe ich noch einen Transportstrommitschnitt gemacht.

Radio Burgenland ist nun in der PMT signalisiert als

Descriptor: AAC descriptor: 0x7C (124)
+-descriptor_tag: 0x7C (124) => AAC descriptor
+-descriptor_length: 0x3 (3)
+-descriptor_data: 0x518003 "Q.."
+-profile_and_level: 0x51 (81) => AAC profile, level 2
+-aac_type_flag: 0x1 (1)
+-aac_type: 0x3 (3) => HE-AAC audio, stereo

Das ist für LC-AAC korrekt. Dass weiter unten aac_type: 0x3 (3) steht, ist auch korrekt, LC-AAC wird nicht separat signalisiert an dieser Stelle, das läuft alles unter dem Kapitel HE-AAC. Profile and Level legen dann fest, was es genau ist.

In der SDT steht weiterhin

Descriptor: service_descriptor: 0x48 (72)
+-descriptor_tag: 0x48 (72) => service_descriptor
+-descriptor_length: 0x11 (17)
+-descriptor_data: 0x02034F52460B4F524620524144494F2042 "..ORF.ORF RADIO B"
+-service_type: 0x2 (2) => digital radio sound service
+-service_provider_name_encoding: default (ISO 6937, latin)
+-service_provider_name_length: 0x3 (3)
+-service_provider_name: ORF
+-service_name_encoding: default (ISO 6937, latin)
+-service_name_length: 0xB (11)
+-service_name: ORF RADIO B

und da gehört der service_type 0xA (10) hin. Das ist advanced codec radio service. An der Stelle nimmt Deine QAM-Box das "MPEG-Radio" für die Anzeige her, hatten wir bei Antenne Bayern anfangs auch. Ist offenbar nur ein "kosmetischer" Fehler für viele Empfangsgeräte.

In der EIT steht auch Murks:

Descriptor: component_descriptor: 0x50 (80)
+-descriptor_tag: 0x50 (80) => component_descriptor
+-descriptor_length: 0x6 (6)
+-descriptor_data: 0xF20301646575 "...deu"
+-stream_content_ext: 0xF (15)
+-stream_content: 0x2 (2)
+-component_type: 0x3 (3) => MPEG-1 Layer 2 audio, stereo (2 channel)
+-component_tag: 0x1 (1)
+-ISO_639_language_code: deu
+-text:

Möglicherweise ist das mit anderen Signalisierungen verknüpft, denn an gleicher Stelle steht bei der ARD auch 0x3, wird aber als "HE-AAC audio, stereo" aufgelöst.


Das Decoding mittels FFmpeg meckert über kaputte DTS (decode time stamp) im Datenstrom

Radio Burgenland 128 LC-AAC Decoding via FFmpeg - Log.png

die ich wiederum mit meinem Tool nicht sehen kann. Da sehe ich nur PTS

Radio Burgenland 128 LC-AAC PTS-Daten.png

und hätte eigentlich PCR und PTS erwartet mit idealerweise ca. 120 ms Abstand PCR-PTS. Das ist für mich obskur, ich weiß nicht, ob da ein Fehler ist oder ob der DVB Inspector irgendwas nicht unterstützt oder ob ich eine Lücke im Kenntnisstand zu diesem Thema habe.

Das war aber schon letzte Woche so, als alles in HE-AAC lief. Und es ist auch bei OE1 so gewesen (jetzt nicht nochmal geprüft).

Da klemmt noch einiges, aber der Encoder scheint schonmal bei 128 LC-AAC gut zu sein. Damit kann man was anfangen.
 
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Radio Burgenland wird jetzt in der Qam Box ohne Buffer Fehler und Aussetzer wiedergegeben. Allerdings scheint das Quellsignal stark übersteuert zu sein.
 
Interessant! Bei mir (Bemondis HDTV-Receiver, als WISI OR 294 gelabelt)

wisi-or-294-mit-mini-tft-jpg.28216

(nein, ich mache jetzt nicht extra ein neues Foto)

wisi-or294-innen-jpg.28215


massive Aussetzer. Auf mich wirkt das sogar wie "einencodiert", also bereits vor dem Encoder vorhanden, denn das Prasseln ist bandbegrenzt auf die 15,5 kHz, die der Encoder durchlässt:

Anhang anzeigen Radio Burgenland 128 LC-AAC Analogausgabe Bemondis HDTV-Receiver.mp3
(Mitschnitt am unkalibrierten Analogausgang, hier fürs Forum auf MP3 gewandelt)

Direkt als Transportstrom-Mitschnitt mit VLC gespielt prasselt ebenso. Liegt also nicht am Receiver.

Der Mitschnitt auf Digitalbitrate.com prasselt auch. Die anderen neuen ORF-Radios haben dort auf dem Scanner aber auch Aussetzer (egal ob HE oder LC), aber anders als Burgenland.

Dafür spielen die Bemondis-Geräte das nun mit korrektem Frequenzgang, ohne Spiegelung an 12 kHz und in Stereo. Es geht also voran.

Allerdings scheint das Quellsignal stark übersteuert zu sein.
Im Gegenteil: Radio Burgenland hat irgendwas um -23 LUFS Lautheit, also "Produktionslautheit" und nicht wie sonst üblich -18 ... -16 LUFS "Distributionslautheit". Der Spitzenpegel ist irgendwo bei -10 dBTP. Das ist wirklich außergewöhnlich leise (!), aber ORF-typisch. Andere hätten das durchaus 6 dB höher gepegelt.
 
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Ok, also prasselt die QAM-Box auch in der UKW-Umsetzung von Burgenland? Damit stimmt die Welt wieder: es prasselt offenbar überall. Auch in der heutigen Stichprobe von 17:46 Uhr prasselt es.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja genau die Welt stimmt wieder.

So wie es aussieht ist jetzt alles in LC-AAC. Gut gemacht.
Praaseln konnte ich beim kurzen test auch nicht hören nur sporatisches kurzes Knacken.
 
So habe jetzt nochmal genau hingehört also jetzt konnte ich keine Knacker mehr vernehmen und auch kein Prasseln mehr.
Die Klanqulität bei den Landeswellen ist sogar noch besser wie auf den alten Transponter nur OE3 klingt noch grauslich.

In der QAM Box siehts aktuell so aus.
Der Audio Service AAC Radio passt noch nicht
orf4.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
So habe jetzt nochmal genau hingehört also jetzt konnte ich keine Knacker mehr vernehmen und auch kein Prasseln mehr.

Kaum ist man mal außer Haus, passiert was. Heute früh hatte ich noch dokumentiert, dass in den neuen ORF-Radioprogrammen die PCR-Daten fehlen in den Adaptation Fields des Audiodatenstromes. Das PCR-Flag war auch auf 0 gesetzt, obwohl in der PMT auf PCR-Daten im Audiodatenstrom verwiesen wurde. Einzig PTS-Daten waren im PES-Header vorhanden. Da fehlten eindeutig die PCR-Werte.

Jetzt ist bei allen (hoffe ich doch, habe nicht alle geprüft) Programmen in den Adaptation Fields korrekt die PCR eingetragen:

20240919 abends - Radio Burgenland neu (LC-AAC) - PCR und PTS vorhanden.png

Formal ist fürs Timing hinsichtlich Signalisierung jetzt wohl alles ok. Prompt macht mein Bemondis-Receiver beim Zappen zwischen diesen Programmen keine unschönen "Rülpslaute" mehr und hängt sich offenbar auch nicht mehr sporadisch beim Zappen auf. Dank LC-AAC kommt jetzt auch formal korrektes Audio raus aus diesem Gerät (und aus den Vistron-Kabelradios auch).

Das ist doch sehr erfreulich.

Die PCR/PTS-Werte sehen bei mir etwas obskur aus, aber das kann an meinem Receiver liegen, der nicht den gesamten Transportstrom, sondern nur das jeweils gewählte Programm zzgl. etlicher Tabellen mitschneidet und dabei die Zeitstempel nicht neu berechnet. Da sind auch bei der ARD komische "Beulen" in den Daten. Jetzt müsste jemand ran, der den kompletten TS mitschneiden kann, dann müsste man das mit einem professionellen PCR-Test-Tool (DekTec oder ähnliches) anschauen auf Einhaltung der durchaus sehr engen Spezifikation (PCR-Jitter etc.). Das kann ich nicht leisten.

20240919 abends - Radio Burgenland neu (LC-AAC) - Auftragung PCR und PTS.png

Zum Trost: die ARD hat sich anfangs mit viel heftigeren Fehlern herumgeschlagen und auch lange nach Aufnahme des Regelbetriebes noch ganz grobe Dinger gehabt wie PCR-Sprung um mehrere Stunden oder sowas. Bin 2 mal zufällig damals genau in sowas gekommen mit Testmitschnitten, konnte das also gut dokumentieren.

Die QAM-Box hat nun offenbar alles zusammen für korrektes Decoding. Meine Receiver möglicherweise auch. Ich müsste den Aufwand einer langen Aufnahme machen, einmal als Transportstrom und später extern in FFmpeg decodieren, einmal am S/PDIF des Receivers, also im Gerät mit dessen aus dem Datenstrom abgeleiteten Timing decodieren und dann beides auf PCM-Ebene samplegenau synchronisieren und voneinander subtrahieren. Wenn da Pufferprobleme bestünden, würde man bei meinen Geräten Sprünge im geräteeigenen Decoding finden, so dass sich keine Differenz nahe absoluter Stille über längere Zeit ergeben würde.

Bei der ARD gab es diese Sprünge / Knackser einmal pro Minute mit meinen Geräten bei BR, NDR und Radio Bremen bis Mitte Januar 2022. Dann behob man das "kosmetisch" durch Erhöhen des Pufferfüllstandes in den Geräten (dazu wird der Abstand PCR-PTS vergrößert). Das sind dort jetzt soweit ich mich erinnere ca. 120 ms, vorher waren es wohl um die 40 ms, die aber bei MDR und RBB, die die gleiche Encodersoftware verwenden, unfallfrei lief, nur bei BR, NDR und Radio Bremen nicht (ich ahne eine Ursache, kann der aber nicht nachgehen).

Bei den neuen ORF-Programmen sinds offenbar um die 62 Millisekunden Abstand PCR-PTS. Wenn alles andere gut läuft, reicht das. Mal schauen, ob ich am Wochenende zu einer Messung komme. Ist da, wo ich gerade bin, eher aufwendig, muss dafür optische Strippen hinter dem Schrank umverkabeln.


Die Klanqulität bei den Landeswellen ist sogar noch besser wie auf den alten Transponter
Gut encodierte 128 kBit/s LC-AAC sind nunmal deutlichst besser als 160 kBit/s MPEG 1 Layer II. Da muss man schon 224 kBit/s MPEG 1 Layer II auffahren, um etwas besser dazustehen, bei rein mittigen (Mono-)Inhalten vermutlich noch mehr, weil AAC da konsequent mid-side-Encoding macht, also richtig effizient ist. Die Landeswellen haben durch diese Umstellung massiv gewonnen, möglicherweise gewinnt auch FM4 dadurch (derzeit ists kaputt, irgendwas ist völlig verklirrt).

Bei OE1 müsste ich mal genauer reinhören, da wage ich keine Vorab-Aussage.

OE3 sieht erstmal richtig alt aus dagegen mit seinen weiterhin 160 kBit/s Layer II.

Meine weiter oben gesponnene Idee von Zweitverwendung des APID von OE3 visual (TV-Service) als Radio-APID geht so übrigens nicht. Die PCR steckt da im Videostream und wenn man den Radioservice abspeichern würde, müsste man den fetten Videostream mit abspeichern nur für die PCR-Werte. Wäre bissl unpraktisch, falls es überhaupt technisch zulässig sein sollte.

Der Audio Service AAC Radio passt noch nicht

Steht immer noch service_type 0x2 statt 0xA drin in der SDT:

service_descriptors: 1 entries
+-Descriptor: service_descriptor: 0x48 (72)
+-descriptor_tag: 0x48 (72) => service_descriptor
+-descriptor_length: 0x11 (17)
+-descriptor_data: 0x02034F52460B4F524620524144494F2042 "..ORF.ORF RADIO B"
+-service_type: 0x2 (2) => digital radio sound service
+-service_provider_name_encoding: default (ISO 6937, latin)
+-service_provider_name_length: 0x3 (3)
+-service_provider_name: ORF
+-service_name_encoding: default (ISO 6937, latin)
+-service_name_length: 0xB (11)
+-service_name: ORF RADIO B


In der EIT steht in der event_information_section auch weiterhin

Descriptor: component_descriptor: 0x50 (80)
+-descriptor_tag: 0x50 (80) => component_descriptor
+-descriptor_length: 0x6 (6)
+-descriptor_data: 0xF20301646575 "...deu"
+-stream_content_ext: 0xF (15)
+-stream_content: 0x2 (2)
+-component_type: 0x3 (3) => MPEG-1 Layer 2 audio, stereo (2 channel)
+-component_tag: 0x1 (1)
+-ISO_639_language_code: deu
+-text:


Mal sehen, ob sie noch die unpraktischen Servicelabel sinnvoll einkürzen, damit die Programme unterscheidbar werden in kürzeren Receiverdisplays (vor allem auf den Vistron-Kabelradios). Und RDS wäre ja auch noch so ein Thema... gabs aber beim ORF-Radio nie auf Satellit. Und ist eigentlich in den ancillary data übertragen bei AAC auch eine "Sauerei" mit Potential zu Gerätefehlsteuerungen.


Der Kontakt mit dem ORF war/ist in dieser Angelegenheit absolut angenehm. Kommunikation auf Augenhöhe. Danke dafür!
 
Zuletzt bearbeitet:
Möglicherweise ist das mit anderen Signalisierungen verknüpft, denn an gleicher Stelle steht bei der ARD auch 0x3, wird aber als "HE-AAC audio, stereo" aufgelöst.
Ja, isses. War halt spät gestern und ich war müde.

component_type: 0x3 (3) ist sowohl für MPEG 1 Layer II als auch für AAC korrekt. Der Unterschied ist eine Zeile höher der stream_content. : 0x2 ist für MPEG 1 Layer II, 0x6 ist für AAC.

Korrekte Signalisierung wäre demnach in der EIT soweit ich das blicke

+-stream_content_ext: 0xF (15)
+-stream_content: 0x6 (6)
+-component_type: 0x3 (3) => HE-AAC audio, stereo


(ETSI EN 300 468 v 1.18.1, S. 59ff)

Möglicherweise zicken deswegen auch noch manche Geräte. Keine Ahnung, wie sensibel da einzelne Fabrikate sind.
 
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