Ich hatte auch bei ABy bei meinem einzigen Test in den vergangenen Monaten einen Stolperer drin. Kann Zufall gewesen sein. Habe das nicht weiter verfolgt. ABy arbeitet mit einem Qbit-Hardware-Encoder (also mit 3 Encodermodulen in einem Gerät).
Wenn mans genau nimmt könnte doch der ORF bei MP2 bleiben denn die 12 Radios haben doch sicher Platz auf den neuen TP.
Bitrate measurements of TV channels and Radio DAB+ DTT FIBER Satellite Cable OTT.
www.digitalbitrate.com
Das AAC-Radio belegt derzeit für die APID 11 x 145 kBit/s und 1 x 210 kBit/s - die Bruttodatenraten sind immer höher, der Muxer braucht "Luft" zum Arbeiten. Also derzeit für die APID in Summe ca. 1805 kBit/s als Langzeitmittel.
Würde man mit Layer II arbeiten, wären selbst 192 kBit/s nicht wirklich ausreichend, um qualitativ mit 128 kBit/s LC-AAC gleichzuziehen. Aber nehmen wir mal 192 kBit/s und für OE1 256 kBit/s. Das gäbe ca. 11 x 200 kBit/s und 1 x 270 kBit/s - bei Layer II ist das Brutto üblicherweise nicht so viel größer als das Netto verglichen zu AAC. In Summe also für die APID dann ca. 2470 kBit/s. Bräuchte also ca. 665 kBit/s mehr auf dem Transponder.
Aktuell sind auf dem TP 7 noch ca. 2 MBit/s gutwillig und sicher frei. Würde also passen.
Richtig fein wären 224 kBit/s Layer II bzw. für OE1 320 kBit/s Layer II. Das bräuchte ca. 11 x 236 Bit/s und 1 x 335 kBit/s (hängt immer etwas vom Muxer ab). In Summe also ca. 2931 kBit/s, also 1126 kBit/s mehr als derzeit. Auch das würde entspannt reinpassen.
Sogar eine 448er AC-3-Spur für echtes "OE1 Dolby" wäre mit den dann noch hinzukommenden ca. 470 kBit/s problemlos möglich. Damit könnte man Multichannel-Angebote wieder kompatibel und unkompliziert nutzen, ohne Stress mit E-AC-3, nicht unterstützenden Decodern, Transcoding auf AC-3 und ähnliches.
Layer II würde dazu führen, dass bei Kabelumsetzungen alle bislang genutzen Empfangsgeräte weiter spielen würden. Bei den Satreceivern wären dennoch alle SD-Receiver "raus", weil sie kein DVB-S2 demodulieren können. Da in Österreich aber teils Zentralentschlüsselung gemacht wird, könnte man in entsprechenden Hausverteilungen auch die Radioprogramme ggf. mit da durchschleusen (ohne irgendwas entschlüsseln zu müssen) - aber die mir bekannten Zentralentschlüsserlungsgeräte geben als DVB-S aus. Damit wäre auch hier eine Kompatibilität mit SD-Receivern möglich.
Bei UKW-Umsetzungen in Kabelnetzen wären manche Umsetzer dennoch "raus", wegen DVB-S2. Mir fallen da spontan Blankom STR821, Astro X-FM Duo, Quad, Octopus und Kathrein UFO 313 ein. Die bräuchten auch eine S2->S-Umsetzung davor - auch das kostet ordentlich Geld.
Aber: ich gehe davon aus, dass auch beim ORF das Budget vom Hörfunk separat geht und der Hörfunk aufgrund der nur geringen (aber vermutlich stets unterschätzten) Nutzung des DVB-Weges ganz klar die Absicht hat, so viel wie möglich zu sparen bei dieser Verbreitung. Es hätte durchaus auch zur Komplettabschaltung des Hörfunks kommen können, wenn TP 115 verlassen wird. Man muss im Jahre 2024 schon hoch anrechnen, dass man sich überhaupt noch die Mühe macht, Hörfunk wieder auf Satellit aufzuschalten. Und da sind 128 LC-AAC schon ok für den Unterhaltungsrundfunk. Weit besser als die 160 kBit/s Layer II der Landesprogramme und von OE3 vorher.