Meine Güte hast Du Technik... wie viele Haushalte hängen an diesem Netz? Das muss sich ja auch refinanzieren. Ok, QAM-Boxen mit FM gehören bei gleichzeitig exzellenter Signalgüte preisleistungsmäßig zum besten, was man kaufen kann, die sind formal für das Gebotene (außer, dass sie keinen Remux können, dafür gibt es hoffentlich bald die
CI BOX mit Rmeux-Lizenz) sehr preiswert. Aber QBit... nimmst Du da einen Q656? Damit hast Du aber IPTS oder ASI, nicht jedoch FM. Wie machst Du das?
außer vor 2 Jahren als die ARD Radios plötzlich die Hinweisschleife hatten
Das ist schon wieder 3 Jahre her... die Zeit rennt.
Wenn sich bei Dir niemand beschwert, lass um Gottes Willen alles so wie es ist.
Ich hatte in meinem Heimatnetz, als es noch die alte Belegung hatte, wildeste Störungen bis zur völligen Unbrauchbarkeit einzelner Programme. Damals hatte ich mich noch nicht um dieses Netz (mit) gekümmert, sondern war nur "Sohn von Kunden". Mich verstörte, dass z.B. ein BR Klassik, definitiv von Satellit geholt, zischte und spratzelte wie ein schlechter UKW-Fernempfang, der von einem Lokalsender bedrängt wird.
Als ich mich ab 2015 drum kümmern durfte, sah ich dann die Grundlagen für sowas durch, fand das Problem mit den Intermodulationen und konnte auf den ersten Blick sehen, warum da so viele Störungen waren. Da waren einfach mehrere gleiche Abstände von nur je 300 oder 400 kHz hintereinander belegt.
Ich habe das dann mit der Neubelegung 2015 komplett umgekrempelt, habe aber auch nach Diskussionen mit Fachleuten die Bereiche 96,0 - 96,6 MHz und 106,7 - 107,3 MHz nicht konsequent ausgespart, um mehr reinzubekommen. Dafür hatte ich regional starke terrestrische Frequenzen großzügig ausgespart, teils wirklich wie Kabelfrequenzen behandelt (ohne sie in die Intermodulationsbetrachtung mit aufzunehmen, was auch wiederum nicht konsequent war). Wir hatten damals aber noch Netzbereiche mit massivem Ingress (uraltes Netz, 1982/83 errichtet) und ich wollte sichergehen, dass es weder störende Einstreuungen noch terrestrischen Empfangs störende Aussendungen aus dem Kabel gibt. Die Löcher wurden aber dann gestopft (schon weil DOCSIS-Internet dazu kam), heute könnte ich da mit wesentlich weniger Rücksicht auf Ortsfrequenzen arbeiten.
Und das waren HF-seitig auch hervorragende Umsetzer von Blankom, zumindest die 30 Satumsetzungen. Die Terrestrik-Umsetzungen kamen aus 1994er, voll analog arbeitenden ZF-basierten Umsetzern, an denen ich bei Messungen tatsächlich jeweils um ZF/2, ZF und 3/2 ZF über der Auskabelfrequenz liegende Störungen nachweisen konnte. Auch die musste ich berücksichtigen. Ich habe da mangels Software tagelang drangesessen.
Und ich hatte, obwohl es RDS-technisch unsauber ist, die Bandgrenzen 87,5 und 108,0 mit belegt und eben 50er Raster verwendet.
So sah das aus:
Da würde ich heute auch einiges anders machen (z.B. ohne 50er Frequenzen und ohne die Belegung der Bandgrenzen), aber da wir mit der AAC-Umstellung bei der ARD 21 Programme verloren haben, ist mein Interesse am Netz erloschen, ich kümmere mich deshalb und auch aus einem weiteren Grund nicht mehr darum.
Nach den 21 ARD-Programmen von Satellit sind inzwischen auch Schlager Radio und Rock Antenne weg, in 2 Wochen werden wohl OE1 und FM4 dann auch Geschichte sein. Das verbleibende Rumpfangebot ist eine Zumutung, wenn man kulturell interessiert ist. UKW ist damit in diesem Netz nicht mehr sinnvoll nutzbar. So geht die Zeit.
Genaugenommen nicht. Du kommst bei Belegung ab 88,6 MHz direkt bei 96,0 MHz an (die man nicht belegen soll), dann käme 96,3 (soll man auch nicht belegen), dann käme 96,7 MHz. Die "darf" (es ist ja kein Verbot, bei 96 MHz zu belegen) man dann wieder verwenden - allerdings käme danach bei Wahrung der Abstände eben nicht 97,0 MHz, sondern 97,2 MHz. Also die 300 - 400 - 500 - Regel einfach stur durchziehen und danach unpassende Frequenzen streichen, nicht bei 96,7 wieder mit 300 kHz anfangen. Es schiebt sich also noch etwas weiter auseinander.
Diese Aussparung hat mit ZF-Störungen aus den Empfangsgeräten zu tun, Vielfache von 10,7 MHz. Recht aktuelle Aussage eines absoluten Kabelexperten (hat früher für Kabel Deutschland und andere Großnetzbetreiber Kopfstellen aufgebaut, damals noch mit viel Wert auf UKW-Umsetzung, teils wurde mit 1 Meter hohen Sperrfiltern zur Freistellung gewünschter Fernempfänge gearbeitet, heute unvorstellbarer Aufwand):
Sender Abstände von immer 300 kHz sind tödlich, da die Mischprodukte im Empfänger extrem ausfallen können. Besser ist es das erst zu berechnen und dann aufzufüllen. Abstand mal 350 KHz mal 300 KHz mal 450 KHz mal 500 KHz, mal mehr. Die Frequenzen um 96 MHz möglichst aussparen, da passieren seltsame Effekte. Um die 40 Programme kriegt man super koordiniert. Alles andere ist immer Risiko.
Aber lass das um Gottes Willen so wie es ist, wenns spielt.