Radioempfang Schweiz

m.schn

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Im Nachbarforum wird gemeldet, dass sich Klassikradio in der Schweiz aus den Lokalmuxen in den Kantonen Bern und Wallis zurückzieht. Die Verbreitung im Nordschweiz-Regionalmux sei davon nicht betroffen und laufe weiter.

Ich würde das jetzt nicht überbewerten. Die Schweizer Lokalmuxe sind für eine überregionale Verbreitung nicht unbedingt die erste Wahl, und der Berner Regionalmux hätte vermutlich zu große Streuverluste. Dazu kommt die Konkurrenz durch Radio Swiss Classic, Radio SRF 2, Espace 2, France Musique, Radio Classique...
 
Ist das in großen Teilen der frz Schweiz überhaupt noch gut empfangbar? Die Gegend ist da doch höchst anspruchsvoll, nicht so, wie weiter nördlich die Rheinebene, wo die Franzosen sogar auf den Funzeln fast überall mit dem nassen Finger gehen.
Nicht umsonst haben die Schweizer Programme zig Füllsender auf UKW und DAB+.

Gerade bei nem Klassikprogramm ist son Gezische und Gekrächze doch alles andere als wünschenswert.

Und wenn ich mir die Karten und Listen so anschaue, hat Radio France auch kaum Großsender in direkter Grenznähe zur Schweiz. Da dürfte also im weiteren Landesinneren nicht mehr viel gehen.
 
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France-Musique ist aus Mulhouse-Belvedère beispielsweise im Raum Uster, aber auch im mittleren Glarnerland gut hörbar auf UKW 91.60. Sobald Argovia seine Sender auf dieser Frequenz ausgeschaltet hat, wird der Empfang noch deutlich besser werden.
 
Ich kann mir gut vorstellen, wenn der Säntis 101.5 nicht mehr läuft, dass der Sender Straßburg/Nordheim 101.4, dann ein gutes Stück weiter Richtung Ost-Südost empfangbar wird.
 
Wird eher schwierig, da der Schwarzwald größteneils im Weg ist.
Nordheim kommt eher in den höheren Lagen durch.
Als ich noch im Schwarzwald gewohnt habe habe ich nie irgend einen französischen Sender bekommen, weil ich auf der anderen Seite gewohnt habe.

Ich konnte nicht mal Hitradio Ohr auf UKW empfangen, obwohl der bei mir quasi um die Ecke war (Brandenkopf ca 23km entfernt).
 
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Wird eher schwierig, da der Schwarzwald größteneils im Weg ist.
Stimmt natürlich schon. Wenn dann der Säntis abgeklemmt wird, kann man mehr sagen. Immerhin ballert Nordheim mit 50 KW raus. Im kommenden Frühling komme ich wieder nach Freiburg, da führt ja meine Route quer durch den Südschwarzwald. Da werde ich die Sache (als Beifahrer) auf jeden Fall austesten.
 
Advanced Frickeltech in der Schweiz: DAB-Adapter in Bestandsautos reinbasteln und die Antennenleitung verlegen.

Ich besaß nie ein Auto und in meiner Herkunftsfamilie gab es auch nie ein Auto, aber wenn ich höre (und sehe), wie da die Verkleidung der A-Säule entfernt wird, wird mir irgendwie leicht anders. Sind da nicht je nach Fahrzeugmodell u.U. Airbags oder deren Treibladungen drin?


Peter Matter tritt auch auf im Beitrag. Das ist der Geschäftsführer von Sumatronic - das sind die, die den Frequenzblockumsetzer DAB+Cable -> regulare DAB+-Kanäle und auch den UKW-Bereichsumsetzer für Kabel-UKW trotz DOCSIS 3.1 entwickelt haben, DAB-Repeater im Angebot haben und ein Systemhaus für Rundfunkstationen in der Schweiz sind.

Im Jahre 2024 also immer noch Geräte, die mit vielen empfangbaren Muxen / Services nicht klarkommen. Und wenn DAB+ in der Tiefgarage ausfällt, dürfte das für schweizer Bunker-Gewohnheiten ein böses Erwachen sein.

Die Audioqualität war interessanterweise offenbar kein Testkriterium. Sie wird zumindest nicht ansatzweise erwähnt. Das bei den Heimgeräten durchgefallene Audizio Livorno ist laut Displayansicht ein Skytune-basiertes DAB/UKW/Internetradio. Da wäre die Klangqualität mal sehr interessant. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie grottigst wäre mit Kerben im Frequenzgang. Das Familienmitglied Audizio Trento ist davon nämlich sehr wahrscheinlich betroffen, es handelt sich wieder um ein King Champion MA-20. Das Audizio Livorno kommt nicht überraschend aus dem gleichen Stall und heißt eigentlich King Champion MA-03:


Ich muss dem mal nachgehen.

Der bei den Heim-Adaptern als gut getestete Vistron Youtune 1 basiert inzwischen trotz unverändertem Namen nicht mehr auf dem SiLabs / Skyworks Si4684A10, sondern auf einem Frontier Silicon FS2415 (Siena).

In der Stellungsnahme der SRG zur UKW-Abschaltung heißt es, die Doppelverbreitung UKW / DAB+ koste im Falle der SRG z.B. über CHF 15 Mio / Jahr zusätzlich.

Für mich ist diese Umstellerei immer noch eine Groteske. Klar, in der Schweiz gibt es viele Regionalradios, die man nicht auf UKW abbilden kann, aber ob die Umstellung des Rundfunks auf Diktiergerätequalität wirklich so eine gute Idee ist? Letztlich sind bei der SRG nur noch Satellit und 1:1 übernehmende Kabelnetze mit derzeit noch 256 kBit/s Layer II audioqualitativ hochwertig. Auf DAB+ und im Stream gibt es Magerkost.
 
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Ganz ehrlich, wenn ich mir die Muxe so von denen anschaue könnten die eigentlich richtig viele Kapazitäten zugunsten guter Datenraten freischaufeln.
Warum müssen z. B. Sender wie Rete Uno oder Radio RTR (Räteromanisch) in der franz. Schweiz empfangbar sein, wo kein Mensch Italienisch oder Räteromanisch versteht.
Ebenso RTS Prémiere und Rete Uno im Deutschschweizermux, wo ebenso keiner Französisch und Italienisch in dieser Region versteht.
Das hab ich schon bei UKW nicht verstanden, wieso Rete Uno und RTS Premiére fernab ihres Hauptsendegebietes auf diversen UKW Großfrequenzen laufen (vielleicht kann hier ja jemand etwas dazu sagen warum das gemacht wird).
Umgekehrt braucht es auch die Deutschschweizer Programme nicht unbedingt im Tessin.

Da könnte viel Platz freigeschaufelt werden, wenn man die jeweiligen Sender nur noch in ihrer jeweiligen Sprachregion ausstrahlen würde.
Bitraten ab 96kbps aufwärts sollten dann doch kein Problem mehr sein.

Wieso quetschen die ihre vielen Muxe so voll?
Da wäre die Klangqualität mal sehr interessant.
Ich kenne Schweizer DAB+ zumindest etwas, aus früheren DX-Touren in meiner alten Heimat. Ich kann sagen, dass es für mich so ziemlich zum Schechtesten gehört was ich je auf DAB+ empfangen habe. Ich bin ja an sich relativ schmerzfrei was Klang angeht, solange dieser nicht im völligen Geschmiergel und Gezischel untergeht.
Was man in der Schweiz dagegen oft angeboten bekommt ist jenseits von Gut und Böse und ich bin sehr froh, dass wir uns in Deutschland nicht auf dieses Niveau herabgelassen haben.

Die senden dort ein Geschliere und Gezischel, das ist schlimmer als das was man beim MDR oder unseren Privaten bekommt und das obwohl die verwendeten Bitraten dieselben sind wie bei uns (64-80kbps) und klanglich eigentlich mehr könnten.
Würde ich dort leben, ich würde Sturm bei der SRG laufen und es würde so lange Beschwerden meinerseits hageln, bis sich was verbessert.
Absolut unanhörbar, was da rausgeblasen wird.
Einzig die Kultursender gehen, diese laufen mit 96kbps (ohne Slideshow) und sind auch entsprechend anhörbar.
Der Rest ist dagegen bis auf die Wortprogramme nur sehr schwer zu ertragen.
Ich weiß ja nicht, vielleicht legen sie Ende Dezember soundtechnisch nochmal nach, aber größere Hoffnungen will ich mir da mal nicht machen.
Schade, dass sich da von Seiten der Anbieter so wenig ins Zeug gelegt wird und es liegt leider nicht immer nur an den Bitraten, dass es so mies klingt wie es klingt.

Der Masse mag der Klang vielleicht egal sein, aber das heißt doch nicht, dass man die als Maßstab nehmen muss.
Man kann kostengünstig senden und gut klingen, das muss sich doch überhaupt nicht ausschließen. Viele Sender beweisen, dass das geht.
 
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der franz. Schweiz empfangbar sein, wo kein Mensch Italienisch oder Räteromanisch versteht.
[…] im Deutschschweizermux, wo ebenso keiner Französisch und Italienisch in dieser Region versteht.
Womit du dich gewaltig täuscht. Die Schweiz ist ein kleines Land mit vier Amtssprachen und der öffentlich-rechtliche Rundfunk will (oder muss? - bei Interesse bitte selbst recherchieren) zumindest ein Grundangebot in jeder dieser Amtssprachen flächendeckend anbieten.
 
Warum müssen z. B. Sender wie Rete Uno oder Radio RTR (Räteromanisch) in der franz. Schweiz empfangbar sein, wo kein Mensch Italienisch oder Räteromanisch versteht.
Nun, auch Herr und Frau Schweizer sind mobil und möchten legitimerweise, wenn sie im eigenen Land unterwegs sind, gern in der eigenen Sprache versorgt werden. Wie es bei Rete Uno oder RTS Premiêre ist, weiß ich nicht, aber zumindest SRF1 bringt bisweilen auch Verkehrsmeldungen etwa von der A2 südlich des Gotthard. Darüber hinaus wäre ich vorsichtig mit der Aussage, dass in einer Sprachregion niemand die jeweils anderen Sprachen versteht. Mindestens eine zweite Landessprache bekommen die Kinder in der Schweiz heute immer in der Schule beigebracht.
Das hab ich schon bei UKW nicht verstanden, wieso Rete Uno und RTS Premiére fernab ihres Hauptsendegebietes auf diversen UKW Großfrequenzen laufen (vielleicht kann hier ja jemand etwas dazu sagen warum das gemacht wird).
Nun, zum Einen greift hier natürlich auch wieder der Sprachenaustausch, zum Anderen sind, so weit ich weiß, die jeweiligen ersten Programme aber auch für die Information im Katastrophenfall zuständig. Am Säntis führt dies beispielsweise dazu, dass diese Sender in der Hierarchie noch vor dem heimischen Kulturprogramm SRF2 stehen. Wenn ein Sender ausfällt, wird dieses Programm nämlich als erstes "geopfert", um die Versorgung des ausgefallenen Programms wieder herzustellen, nicht RSI oder RTS.
 
Warum müssen z. B. Sender wie Rete Uno oder Radio RTR (Räteromanisch) in der franz. Schweiz empfangbar sein, wo kein Mensch Italienisch oder Räteromanisch versteht.
Ebenso RTS Prémiere und Rete Uno im Deutschschweizermux, wo ebenso keiner Französisch und Italienisch in dieser Region versteht.
Schlichtweg Amtssprachen. Damit Antwort fertig.

Und jetzt wird es wohl weiter gehen mit der üblichen Klangdiskussion via Life Good 74.
 
@HerH63:
An unserem früheren Urlaubsquartier kam aus Nordheim nichts an.
47°54'45.3"N 8°09'36.8"E

Am Ort meines Zivildienstes sah das allerdings anders aus.
47°53'18.9"N 8°07'49.7"E
Da gingen alle 50 kW-Frequenzen aus Nordheim. Am besten kam die 97.3 durch.
Aus Mulhouse kam dagegen gar nichts an.
 
Und jetzt wird es wohl weiter gehen mit der üblichen Klangdiskussion via Life Good 74.
Die absolut berechtigt sind, nicht nur von ihm geführt werden.

Von einem sauberen UKW-Empfang zu Schweizer DAB+ verhält es sich etwa so, als würde man von einem >500 Mbps Glasfaser-Internet-Anschluss zurück auf DSL 768 wechseln, statt UHD wieder PAL 576 im Fernsehen sehen, statt eines heutigen Mittelklassewagens wieder Trabant fahren müssen.

Sehr berechtigt, die Diskussion, gerade in diesem Forumsbereich.
 
Haben die da eigentlich was verbessert?
Soweit ich mich erinnere lag das klangliche Niveau bei gleicher Bitrate sehr lange unter dem vieler deutscher Privatsender und ist eines ÖR absolut unwürdig.
Wäre ja toll, wenn sie da etwas verändert haben.
Nicht immer muss ja direkt gleich die Bitrate angehoben werden.
 
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Quatsch. Genau da fängt mein Anspruch an. Ich mag alles was kräftig klingt und nicht zischelig ist.
Zudem variieren meine Ansprüche je nach Genre teilweise deutlich.
Wenn mir Klang nicht gefällt merke ich das.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn mir Klang nicht gefällt merke ich das.
Das heißt, Du bist tatsächlich dazu in der Lage, dein eigenes, subjektives Empfinden selbst wahrzunehmen? Wow, das ist ja mal wirklich beeindruckend.
Dann scheinst du nicht sehr anspruchsvoll zu sein, wenn du das als gut bewertest.
Nun, ich wäre mit solchen Aussagen vorsichtig. Ich weiß, weil ich selbst dazu gehöre, dass es auch viele Leute gibt, die manches vielleicht gar nicht (mehr) wahrnehmen können, weil sie zum Beispiel Hörgeräte tragen, die das Klangbild so oder so verfälschen. Mir fällt zum Beispiel tatsächlich bei vielen DAB+-Sendern nicht auf, dass diese irgendwie schlechter oder überhaupt nur irgendwie anders klängen als auf UKW. Trotzdem würde ich mich nicht als anspruchslos bezeichnen, denn auf andere Faktoren bezogen reagiere ich durchaus sehr empfindlich, etwa agressiv pumpendes Soundprocessing.
 
Haben die da eigentlich was verbessert?
Laut fmscan.org nicht.

NameBitrate (kbps)
SRF 456
SRF 164
Swiss Pop64
SRF 372
SRF Musikwelle72
SRF Virus72
RTS Premiere72
Rete Uno72
Radio RTR72
SRF 2 Kultur96

Nun, ich wäre mit solchen Aussagen vorsichtig.
Ich auch.
Ein Grund für solche Aussagen ist, dass @192kbps / DAB+ (sein Username sagt das schon) hohe Bitraten erlebt hat als andere User, ich und auch du vermutlich:
Mir fällt zum Beispiel tatsächlich bei vielen DAB+-Sendern nicht auf, dass diese irgendwie schlechter oder überhaupt nur irgendwie anders klängen als auf UKW.
 
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Ich hatte am 23.8. 2016 die Chance, bei Radio BeO in Interlaken im Geräteraum den Direktvergleich zwischen vor-Encoder und DAB+-Rückempfang machen zu können. Es war nicht mein Kopfhörer, es war nicht viel Zeit, aber ich war überrascht, wie gut das in der kurzen Zeit, die ich hatte, klang. Der damalige technische Leiter von BeO erklärte mir, dass der Encoder daran maßgeblich beteiligt wäre und sie lange gesucht hätten. Es war ein 19"-standalone-Gerät D-Audience+ von VDL, zu dem man im Netz fast nichts mehr findet.

Um weitergehende Aussagen treffen zu können, hätte ich in Ruhe hören müssen. Das konnte ich leider nicht und aus mehreren Gründen kann ich es nun gar nicht mehr nachholen. SRF-DAB hatte ich um 2013 (?) gehört, als die Muxe noch DAB und DAB+ enthielten, beides in zu geringer Bitrate und mit dem heutigen Betrieb wohl nicht mehr zu vergleichen. Sind heute sicher auch andere Encoder.

Die aktuellen Muxe sind z.B. hier gelistet, leider sind die Hörschnipsel ja kein original-Audio, sondern nochmals recodiert. Aber Ogg Vorbis sollte bei 270 kBit/s (sehe ich gerad ebei einigen Files) eigentlich ganz manierlich klingen, so dass man doch was vom Originaleindruck erhaschen könnte.


Die SRF-Programme und offenbar viele andere laufen ohne Slideshow, was dem Audio noch 4-8 kBit/s mehr gibt, als ansonsten möglich wäre. Aus 64 kBit/s Subchannel Size (Swiss Classic!) kommen damit dann vermutlich um die 56 kBit/s Audio, nicht viel weniger als bei einem deutschen BuMu2-Programm.

RTS Option Musique - 64 kBit/s, netto-Audio vermutlich um 56 kBit/s:


Klingt wie Abflussrohr.

Zum Vergleich (leider zu anderem Zeitpunkt) das Programm in 256 kBit/s Layer II von Hotbird:



SRF 1 in ebenfalls 64 kBit/s Subchannel Size:


Da sind richtig fiese Artefakte drin in der Sprache, vermutlich noch durch das dort verwendete Kampfprocessing verschärft.


Privatradio mit Kirmes-Processing kommt in solchen Bitraten auch sehr gut:



Hier kratzen die SBR-Höhen, dass es eine Freude ist:



Roger Schwaninskis Radio 1 - klingt das auch auf anderen Wegen so kaputt?



Das alles gibt natürlich nur Hinweise auf die Qualität, die da langfristig zu erwarten ist. Guter UKW-Empfang ist da in jedem Fall besser. Ob dieser "gute UKW-Empfang" vor Ort jeweils überhaupt gegeben war (und es sind ja offenbar etliche dieser Programme nie auf UKW gewesen bzw. nur regional sehr beschränkt auf UKW), ist natürlich auch zu bewerten. Aber so kann man doch kein Radio hören, außer vielleicht auf einem mono-Gerät bei der Gartenarbeit.
 
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