Hier die Transponder auf 19.2° Ost mit - so vorhanden - Radioprogrammen:
Bitrate measurements of TV channels and Radio DAB+ DTT FIBER Satellite Cable OTT.
www.digitalbitrate.com
Die ARD ist wie bereits geschrieben auf LC-AAC und hat die Programme auf zwei ihrer für HDTV genutzten Transponder aufgeteilt. Damit ging die Kompatibilität mit allen SD-Receivern (Sat und Kabel) sowie auch vielen HDTV-Receivern verloren (kein AAC-Support). Weitere Geräte, aus denen formal Ton rauskommt, spielen seitdem Murks, komprimieren z.B. die Dynamik eigenmächtig, wobei mir bis heute nicht klar ist, ob das auf eine Falschsignalisierung der ARD zurückgeht oder auf Softwaremurks in den Geräten.
Und die Kulturwellen, die einst auf AC-3-Spuren zeitweise Multichannel-Inhalte anboten, machen das mit Ausnahme von NDR Kultur nun auf AAC 5.1, wofür es offenbar gar keinen (!) kommerziell erhältichen Consumer-Receiver gibt. Alle Versuche meinerseits, ein Gerät oder jemanden mit einem Gerät zu finden, das spezifikationsgerecht in AC-3 transcodiert, schlugen bislang fehl. Also geht das offenbar nur noch mit Fernsehern zu realisieren. Ebenfalls unbrauchbar wurden dadurch zahlreiche UKW-Umsetzer für Kabelnetze, was dann teils das Aus für ARD-Radio auf UKW in den Netzen war.
Insgesamt hat die ARD da einen netten Millionenschaden angerichtet und ihre Programme in Kabelnetzen "fernabgeschaltet". Ist ja nicht ihr Geld, ist ja das Geld der Beitragszahlenden und der Kabelnetzbetreiber. Denen, die das zu verantworten haben, zahlen die Geschädigten bis heute das Gehalt. Unerträglich für mich, sowas gehört sich nicht, wenn man es auch hätte anders machen können.
Vor paar Monaten diskutierte man soweit mir bekannt in der ARD über eine finale Abschaltung, ist davon aber wohl erstmal wieder abgekommen.
Überzeugt hat mich dabei immer der saubere Ton
Wenn man ein Gerät mit unbeirrt ohne Dynamikbearbeitung decodierendem LC-AAC-Decoder hat, ist selbst bei den 128 kBit/s LC-AAC der meisten ARD-Programme der Ton noch als sehr gut zu bezeichnen. Der MDR speist daraus meines Wissens nach immer noch UKW-Kleinstandorte von MDR Aktuell.
Das Deutschlandradio ist noch in MP2 und bei DLF Kultur sinnfrei mit einer dauerhaft auf pseudo-Surround aufgeblasenen AC-3-Spur dabei und plant meines Wissens nach den Umzug auf einen anderen Transponder, da das ZDF perspektivisch den Transponder, auf dem das DRadio drauf ist, auch abschalten wird. Ob man dabei auf AAC wechseln wird, weiß ich nicht.
Antenne Bayern war bis Sommer 2024 mit 2 Programmen (Antenne Bayern + Rockantenne) dabei, jeweils 192 kBit/s MP2. Diese Gesamtdatenrate hat man in 3 mal 128 kBit/s LC-AAC geteilt und ist zusätzlich mit der Oldie Antenne auf Sendung gegangen - eine Neuaufschaltung im Jahre 2024! Paar kBit/s (ich schätze ca. 30 kBit/s) mehr brauchte das dann aber schon, da AAC auf den Transpondern höhere Bruttodatenrate hat als MP2 bei gleicher Nettobitrate.
Die FFH-Gruppe hat ihre 3 Programme hingegen abgeschaltet.
Radio Top40 hat Pfingsfreitag 2016 abgeschaltet, nachdem ihre UKW-Sender durchgehend via Leitung versorgt werden konnten, so dass die Sat-Speisung nicht mehr nötig war.
Schlager Radio hat auch abgeschaltet und ist nur noch via IP zu empfangen.
Der ORF will seine 12 Programme Ab 2025 auf einem seiner HDTV-Transponder verbreiten (da, wo auch DF1 HD / ex Servus TV Deutschland HD drauf ist. Auch er bekennt sich also zu einem Fortbestand der Satverbreitung und nimmt ebenfalls AAC. Erst hatte er seine Testaufschaltung im September mit 128 kBit/s HE-AAC vorgenommen (Nur OE1 in 192 kBit/s LC-AAC), dann wurde aus Kompatibilitätsgründen alles auf LC-AAC umgestellt (sonst sind auch noch die Vistron-Kabelradios, die WISI / Pollin /S chwaiger / SMART / ... -Receiver und manche auf LC-AAC aufgerüstete UKW-Kopfstellenumsetzer nicht mehr verwendbar). Leider sind bislang in den 128er LC-AAC-Streams Encoderfehler drin, alle paar Minuten kommen korrupte Daten.
Die französischen Programme sind vor paar Jahren alle nochmal auf einen anderen Transponder umgezogen, aber noch vorhanden. Ob da einzelne inzwischen fehlen, weiß ich nicht.
Paar deutsche Private sind auch noch dabei. Toggo-Radio kam sogar noch recht spät hinzu. Bei egoFM wundere ich mich, dass sie noch dabei sind. Haben die wirklich noch UKW-Sender darüber gespeist, wie es einst war? Andererseits sind sie so bundesweit in vielen Netzen drin, z.B. bei der PYUR.
Auf Hotbird 13° Ost ist auch noch viel los:
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Für uns vorrangig interessant ist hier wohl das Schweizer Angebot - in hoch kompatilem MP2 mit 256 kBit/s. Das ist tatsächlich die qualitativ beste Verbreitung der SRF-Radioprogramme, denn auf DAB+ sind sie abgründig mager in HE-AAC dabei und via Stream ist 96 kBit/s HE-AACv1 das beste, was man anbietet.
Die Rai hat erst um 2020 herum ihre Radioprogramme erstmals sauber und in ordentlicher Qualität / durchgehend in Stereo aufgeschaltet. Vorher war da manches mono. Es ist kompatiles MP2 mit 192 kBit/s (Isoradio und Radio Parlamento haben nur 128 kBit/s).
Die spanischen Programme waren vor Jahren auf Astra 19,2° Ost und sind dann auf Hotbird umgezogen.
Auf Astra 23,5° Ost ist auch viel los:
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Die Slovaken in MP2, die Tschechen betrachten ihre Verbreitung offenbar als Notversorgung und geben ihr nur AAC, teils HE-AAC mit zweistelligen Bitraten. Selbst DVB-T2 hat in Tschechien teils höhere Audioqualität beim Radio als Satellit.
Zu nennen ist natürlich auch das Luxemburger Kulturprogramm 100,7.
Auf 28,2° Ost geht, so man es noch empfangen kann, auch manches noch:
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Die BBC-Programme sind auf neue Transponder umgezogen im Zuge der SD-Abschaltung. Leider immer noch mit grottiger Bitrate, bis auf die Hauptprogramme sind es 160 oder 128 oder 96 kBit/s MP2. Da ist der jeweilige Stream zu empfehlen, den man mit 320 kBit/s LC-AAC haben kann.
Paar Private sind auch noch dabei und schrabbeln wie schon vor 20 Jahren in Magerbitrate vor sich hin. Vieles gibt es aber nicht mehr, was es einst gab.
In diesem Fall dürfte die Zahl der Nutzer recht überschaubar sein, die auf diese Weise noch Radio konsumieren.
Denke dran, die kabelnetze nehmen meist (im Falle des Radios wohl alle) die DVB-Radios der ARD und des DRadios von Satellit. Allein von den DVB-Kabelradios wurden seit 2017/2018 mehrere 100.000 Stück verkauft. Hätte die ARD diese Geräte nicht handstreichartig durch Umstellung auf AAC verstummen lassen mit Notwendigkeit eines oft kostenpflichtigen Softwareupgrades der Geräte (was die Geschädigten auch erstmal wissen mussten), könnte man heute sagen, im Unterschied zu dedizierten Internetradios spielt das DVB-Zeugs robust und stabil und bedarf keines Aufwandes.
Die Norweger (NRK) sind vor Jahren von 4,8° Ost (Sirius / Astra) auf 0,8° West gewechselt (Thor):
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Vorher schon hatten sie durchgehend von MP2 auf HE-AAC mit 64 kBit/s umgestellt. Klingt scheußlich und verbietet sich zur Nutzung. Es sind aber weitere Programme anderer Anbieter auf 0.8° West, teils mit 256 kBit/s MP2. Reingehört habe ich da aber bislang nie. Da ist meine Balkonbrüstung im Wege...