Es ist so weit. In der Nacht zum Neujahrstag wird in Baden-Württemberg die private Radiolandschaft umgekrempelt. Am 1. Januar 2003 treten die neuen Lizenzen für die nächsten acht Jahre in Kraft. Mancher Sender verschwindet, neue Veranstalter kommen hinzu.
Seit Monaten ist der Schritt von der Landesanstalt für Kommunikation (LfK) vorbereitet worden. Die Aufsichtsbehörde hatte im Herbst 2001 die Lizenzen ausgeschrieben. Die Folge: 74 Sender aus dem In- und Ausland reichten hernach ihre Bewerbungen bei der LfK in Stuttgart ein.
Eine Entscheidung war indes schnell gefallen. Wegen ihres Erfolges war klar, dass die drei bestehenden Regionalsender im Südwesten erneut den Zuschlag erhalten würden. So kam's dann auch. Während Hit-Radio Antenne 1 (Stuttgart) weiter für die Mitte des Landes zuständig ist, behält auch Radio Regenbogen (Mannheim) entlang der Rheinschiene sein Sendegebiet. Und Radio 7 (Ulm) deckt in den nächsten acht Jahren weiter den Ostteil des Landes ab. Hinzu kommt noch der private Jugendsender Big FM (Mannheim), der landesweit sendet, diesmal aber nicht zur Lizenzierung anstand.
Schwieriger war die Lage hingegen im Bereich der Lokalsender. Vor Ausschreibung der Lizenzen hatte die LfK die Sendegebiete im Südwesten teilweise komplett neu zugeschnitten. Ziel der Maßnahme: Die Sender sollen besser als bisher die Gebiete mit ihrem Programm abdecken und damit wirtschaftlicher arbeiten können. Wie schwierig eine solche Optimierung angesichts der komplizierten Topografie in Baden-Württemberg ist, belegt das Beispiel Bodensee. Um das dortige Sendegebiet abdecken zu können, mussten dem Betreiber Radio Seefunk 14 Frequenzen zugeteilt werden.
An Bewerbern für die insgesamt 13 Lokalsender im Land mangelte es am Ende also nicht. Vor allem die Ballungsräume waren dabei heiß begehrt. Drei Beispiele: Für die Lizenz im Raum Karlsruhe mit einer Million Menschen gab es sieben Kandidaten, wobei sich Vorstand und Medienrat der LfK schließlich für den Bewerber Hit-Radio RTL entschieden. Für die Region Donau/Iller mit dem Ballungsraum Ulm gab es ebenfalls mehrere Interessenten. Hier fiel die Wahl auf den Sender Donau 3 FM, hinter dem sich Studio Gong (Nürnberg) und der Burda-Konzern (München/Offenburg) verbergen. Auch für den Großraum Stuttgart tummelten sich prominente Namen auf der Bewerberliste. So gaben 13 Kandidaten für das Kerngebiet der Landeshauptstadt mit rund 1,3 Millionen erreichbaren Hörern ihre Unterlagen ab, darunter Sky Radio des australischen Medienzaren Rupert Murdoch, die alte SWF-3-Legende Elmar Hörig mit einem Rock-Radio-Konzept sowie Antenne Bayern. Hier entschieden sich die Gremien der Aufsichtsbehörde für Die Neue 107.7, hinter der sich ein Konsortium aus Radio Schwabenland, Antenne Radio und Studio Gong befindet.
Apropos neu. Nicht alle bisherigen Sender erhielten wieder eine Lizenz. So musste in der Region Karlsruhe Die Welle ihren Platz für Hit-Radio RTL räumen, was teilweise zu heftigen Protesten führte. Auch im Raum Böblingen/Calw/Freudenstadt gibt's den Wechsel: Dort sendet künftig R.TV Radio an Stelle von Radio BB. In mehreren Fällen versuchten die unterlegenen Bewerber gerichtlich gegen die LfK-Entscheidungen vorzugehen - stets vergeblich. "Wir haben immer nach demselben Motto entschieden: Welcher Bewerber hat das beste Konzept", hatte zuvor bereits LfK-Vizepräsident Frank Scherer den Auswahlprozess der Aufsichtsbehörde gerechtfertigt.
Weitere Informationen unter:
<a href="http://www.lfk.de" target="_blank">www.lfk.de</a>
<small>[ 28-12-2002, 10:58: Beitrag editiert von Floh ]</small>
Seit Monaten ist der Schritt von der Landesanstalt für Kommunikation (LfK) vorbereitet worden. Die Aufsichtsbehörde hatte im Herbst 2001 die Lizenzen ausgeschrieben. Die Folge: 74 Sender aus dem In- und Ausland reichten hernach ihre Bewerbungen bei der LfK in Stuttgart ein.
Eine Entscheidung war indes schnell gefallen. Wegen ihres Erfolges war klar, dass die drei bestehenden Regionalsender im Südwesten erneut den Zuschlag erhalten würden. So kam's dann auch. Während Hit-Radio Antenne 1 (Stuttgart) weiter für die Mitte des Landes zuständig ist, behält auch Radio Regenbogen (Mannheim) entlang der Rheinschiene sein Sendegebiet. Und Radio 7 (Ulm) deckt in den nächsten acht Jahren weiter den Ostteil des Landes ab. Hinzu kommt noch der private Jugendsender Big FM (Mannheim), der landesweit sendet, diesmal aber nicht zur Lizenzierung anstand.
Schwieriger war die Lage hingegen im Bereich der Lokalsender. Vor Ausschreibung der Lizenzen hatte die LfK die Sendegebiete im Südwesten teilweise komplett neu zugeschnitten. Ziel der Maßnahme: Die Sender sollen besser als bisher die Gebiete mit ihrem Programm abdecken und damit wirtschaftlicher arbeiten können. Wie schwierig eine solche Optimierung angesichts der komplizierten Topografie in Baden-Württemberg ist, belegt das Beispiel Bodensee. Um das dortige Sendegebiet abdecken zu können, mussten dem Betreiber Radio Seefunk 14 Frequenzen zugeteilt werden.
An Bewerbern für die insgesamt 13 Lokalsender im Land mangelte es am Ende also nicht. Vor allem die Ballungsräume waren dabei heiß begehrt. Drei Beispiele: Für die Lizenz im Raum Karlsruhe mit einer Million Menschen gab es sieben Kandidaten, wobei sich Vorstand und Medienrat der LfK schließlich für den Bewerber Hit-Radio RTL entschieden. Für die Region Donau/Iller mit dem Ballungsraum Ulm gab es ebenfalls mehrere Interessenten. Hier fiel die Wahl auf den Sender Donau 3 FM, hinter dem sich Studio Gong (Nürnberg) und der Burda-Konzern (München/Offenburg) verbergen. Auch für den Großraum Stuttgart tummelten sich prominente Namen auf der Bewerberliste. So gaben 13 Kandidaten für das Kerngebiet der Landeshauptstadt mit rund 1,3 Millionen erreichbaren Hörern ihre Unterlagen ab, darunter Sky Radio des australischen Medienzaren Rupert Murdoch, die alte SWF-3-Legende Elmar Hörig mit einem Rock-Radio-Konzept sowie Antenne Bayern. Hier entschieden sich die Gremien der Aufsichtsbehörde für Die Neue 107.7, hinter der sich ein Konsortium aus Radio Schwabenland, Antenne Radio und Studio Gong befindet.
Apropos neu. Nicht alle bisherigen Sender erhielten wieder eine Lizenz. So musste in der Region Karlsruhe Die Welle ihren Platz für Hit-Radio RTL räumen, was teilweise zu heftigen Protesten führte. Auch im Raum Böblingen/Calw/Freudenstadt gibt's den Wechsel: Dort sendet künftig R.TV Radio an Stelle von Radio BB. In mehreren Fällen versuchten die unterlegenen Bewerber gerichtlich gegen die LfK-Entscheidungen vorzugehen - stets vergeblich. "Wir haben immer nach demselben Motto entschieden: Welcher Bewerber hat das beste Konzept", hatte zuvor bereits LfK-Vizepräsident Frank Scherer den Auswahlprozess der Aufsichtsbehörde gerechtfertigt.
Weitere Informationen unter:
<a href="http://www.lfk.de" target="_blank">www.lfk.de</a>
<small>[ 28-12-2002, 10:58: Beitrag editiert von Floh ]</small>