Radios im Englisch-Rausch?

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Sehr gut zusammengefasst @RadioHead :thumbsup:

Ich würde noch ergänzen, dass deutschsprachige Nicht-Deutscher-Schlager-Musik mit dem Aufkommen der Popwellen bis auf Ausnahmen, wie z. B. Ärzte und Hosen, immer ein eher schwieriges Image bei den Hörern dieser Programme und dieser Generation hatte. Wegen der Abgrenzung zum biederen deutschen Schlager der Eltern- und Großeltergeneration. Wer sich als Jugendlicher in den 1980er Jahren als Deutscher Schlagerfan geoutet hätte, wäre ja vom Pausenhof gejagt worden.
 
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Ich finde Peter Fox gut.
Ich würde es in der Tat begrüßen, wenn die Öffis regionale Gegebenheiten in der Musikszene endlich mal berücksichtigen würden. Rundfunkgebühren einsammeln um die Charts zu beeinflussen sind eine schlechte Investition. Das kann Hitradio Verlag-FM besser
 
Der Mann hat zwei Solo-Alben rausgebracht
Eins. 2008. Aber du hast Recht, obwohl das Problem doch ein allgemeines ist und sich nicht nur auf Peter Fox bezieht.

Das ist mir vorhin mal wieder bewusst geworden, als bei Radio Eins "The Sun" von "Portugal. The Man" lief. Die breite Masse frisst nur "Feel It Still", das aber auch erst seit einem halben bis einem Jahr nach Veröffentlichung des Songs.
 
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Also so würde ich dass nicht sagen. Gerade in den 90er gab es Meines erachtens auf UKW mehr Schlager als heute.

Der Großteil der bayrischen Lokalsender hatte Schlager als Format. Es gab RPR2 , Spreeradio in Berlin sendete Schlager, Alsterradio sendete Schlager. Mit Radio Melodie gab es einen Volkstümlichen Schlagersender. Und auf Wellen wie Bayern 1 oder WDR4 wurde auch viel Schlager gespielt.

Und auch auf den Musikkanal Viva lief damals mehr deutschsprachige Popmusik als z.B. auf MTV.
Ja, Anfang der 90er erlebte der Schlager, und in seinem Schlepptau auch das, was als "Volksmusik" lief, in Wahrheit aber nichts anderes, als Schager war, seinen zweiten Frühling. Das lief auch zwei, drei Jahre lang irrsinnig erfolgreich, bis die Controller kamen. Die Controller, die feststellten, dass ein Großteil der Hörer über 50 Jahre alt und damit angeblich nicht mehr beeinflußbar genug durch Werbung war.

Der Erfolg war, dass ab 1995 sehr schnell der Bereich "Volksmusik" auf dem virtuellen Index landete und ab 2000 der deutsche Schlager tot war, und zwar so nachhaltig, dass er, anders als in den 80ern, als er durch die NDW in schweres Fahrwasser geriet, nie wieder erholen konnte.

Das, was heute als "Schlager" verkauft wird, hat außer, dass es sich um dieselbe Sprache handelt, überhaupt nichts mit Schlager per se zu tun. Das ist entweder astreine deutsche Popmusik (nicht nur die ganzen Jammerlappen, sondern auch Acts wie Vanessa Mai oder Ina Müller), oder Mallorca-Discofox-Müll, aber es verkauft sich halt deutlich besser, wenn man es als "Schlager" anpreist.
 
Das Gute beim Thema Musik ist ja, dass es dort genauso viele Experten wie Bundestrainer gibt und jeder genau weiß, was andere zu machen oder zu hören haben.

Noch besser ist, dass keiner unserer foreneigenen Hobby-Musikredakteure in irgendeiner Form unter Erfolgszwang steht - im Gegensatz zum überfreundlichen Dauerdudler von nebenan, der damit Tag für Tag Geld verdienen muss.

Inzwischen sollte doch klar sein: mit Wolgakosacken, Liedermachern, Tubatutern und Falsche-Ey-Halbdeutsch-Rappern gewinnt man keinen Blumentopf. Die will nämlich außer euch und euren Bekannten niemand hören. Jedenfalls nicht im Radio.
Und falls es die doch irgendwo im Radio geben sollte, finden sie in einem wunderbaren kleinen Biotop statt.
Mutti will das nicht, die will Adel Devil & Co.
 
@ThoRr
Die These bestätigt sich quasi minütlich auf jedem Hitdudler deiner Wahl. :)
Und liebe Grüße an die Mutti, war nicht meine Absicht. Diese Programme werden ja für Mehrheiten gemacht... und die meisten Muttis möchten das gern so.
 
Wer, was bestätigt diese These? Dass die Durchschnitts-Mutti lieber Hitradio XY, auf dem dreimal wöchentlich "Haus am See" läuft, als das Kulturradio mit dem ersten bis vierten Satz aus Beethovens Neunter hört? Denn die Auswahl besteht zumeist aus diesen beiden Polen. Ich denke nicht, dass Mutti bestürzt das Radio ausschalten würde, wenn man nicht nur auf allernächste (Musiktest-)Sicht führe.
 
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