Dann dürfte für den heutigen Rassismus das Wort ja gar nicht verwendet werden, da es eben etwas historisches bezeichnet.
Zumal es, hier vertraue ich dem Urteil der Biologen, beim Menschen überhaupt keine Rassen gibt, sondern nur
Eeeethnien, ätschebätsch!
Hochmorals Kinder können den Sarotti-Mohr im Mannheimer Capitol also getrost wieder auswickeln - dessen menschliches Vorbild ist wie wir. ... Wird nicht gehen, da dieser schier unerträgliche Anblick nach Jahrzehnten, in denen sich keiner daran gestoßen hatte, wohl mittlerweile aus dem Capitol, und somit aus den Augen der Öffentlichkeit, entfernt worden sein dürfte. Die Religionen des Friedens und der Toleranz dulden keine bildlichen Darstellungen ihrer Götter und Propheten! (Es sei denn in Form eines Flüchtlingsboots im Kölner Dom, dem Hort des Guten per se.)
Hege ohnehin seit langem den Verdacht, dass es sich bei den der exzessiven Verwendung des politischen Kampfbegriffs "Rassismus" besonders Zugeneigten ausgerechnet um die handelt, die sich, tief im Unbewussten verankert, in ihrem eigenen Weiß-Sein höher stellen und durch die Verächtlichmachung anderer (Weißhäutiger), in denen ihnen ihr eigener Fehler nur umso bewusster als Balken ins Auge springt, ihre unbewusste oder unterdrückte Scham, ihren zu kasteienden Sauerkraut-Selbsthass, jenen Dritten stellvertretend auszuprügeln gedenken.
Wenn ich hingegen meine vergilbten, aber hellblond-blauäugigen, Kindergeburtstagsfotos aus den 70ern angucke, werde ich der illustren Qualität meiner damaligen Gästeschar erst bewusst: Der jüngere von zwei Chinesenbuam (der ältere war dafür mit meiner Schwester befreundet, sah aber genauso aus - kannte man ja nicht anders von den Chinesen), ein Nescher, ein weiterer sah aus wie ein Türke, war aber keiner - sogar ein Mädchen
(iiiiieeehh-gitt!) war darunter - vermutlich aufgrund Intervention meiner älteren Schwester.
Dass ich Rassist (ehrlich gesagt sagte sie:
"ausländerfeindlich") bin, erfuhr ich dann erst als Achtjähriger freundlicherweise von unserer knallroten Aushilfslehrerin in der Grundschule, im Anschluss an eine neckische Auseinandersetzung (Mobbing war in den 70ern noch nicht erfunden) mit einer neuen Mitschülerin aus Spanien in der kleinen Pause.
Ich war schon als Kind nicht die hellste Kerze auf der Torte gewesen. Aber an jenem Tag hatte dann sogar ich verstanden, dass sie
anders sind als wir, dass wir sie wie rohe Eier behandeln müssen, und dass wir uns unserer eigenen inneren Erkenntnis ihrer Andersartigkeit schämen und diese vehement in uns bekämpfen müssen.
Dieselbe Aushilfslehrerin (nebenbei die Mutter einer Mitschülerin) gerierte sich, lt. meiner Mutter, auf Elternabenden stets als glühende Verfechterin des damals wohl gerade aufgekommenen Gesamtschule-Konzepts - schickte ihre eigenen beiden Kinder ab der fünften dann aber doch lieber auf eine Privatschule. - Ein Muster, das auch gut eine Generation später nicht verblasst zu sein scheint und das wir insbesondere im Verhalten von, vehement für das Gute streitende, ranghohen Politiker*innen wiederzuerkennen vermögen.
Das Schlechte in uns in
anderen bekämpfen - und uns selbstredend moralisch auf die Seite der Unterdrückten und der Ärmsten der Armen stellen. Leute, die so denken, wohnen in den schönsten freistehenden Häusern, z. B. im Speckgürtel von Baden-Baden, und haben sich längst ihr eigenes kleines Gated-Community-Paradies erschaffen, während in den vielzitierten Filterblasen und Echokammern selbstredend nur die anderen gefangen sind.
Der hin und wieder auch im eigenen Auge mit viel Bohei erkannte winz´ge Splitter dient nur kosmetischen Zwecken und soll die Wahrhaftigkeit im eigenen Tun und Denken für andere sichtbar untermauern.
Ich finde immer interessant, dass es einen großen Aufschrei gibt wenn sich Weiß abwertend/diskriminierend genüber anderem verhält. Andersherum scheint es aber vollkommen in Ordnung zu sein.
Die von Lord Helmchen angeprangerten (in der Tat eher die Regel als die Ausnahme darstellenden) Doppelstandards sind ein Indiz dafür, dass es sich bei den Schlagwörtern "Rassismus" und "Faschismus" um nichts weiter als um aufgepfropfte, vorgeschobene, politische Kampfbegriffe handelt, während es im Hintergrund wie immer um Kontrolle, Geld und Macht geht.
"Rassismus" und "Faschismus" als Negativismen auf diese Weise erst einmal in den Köpfen der Menschen installiert sind geradezu prädestiniert für den künftigen Einsatz als willkürliche Steuerventile: Wir können uns sicherlich alle auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, dass Nazis für das abgrundtief Böse und Schlechte im Menschen stehen! Schön. Ich sehe, wir alle haben zum Glück aus der Geschichte gelernt!
Nun, da wir uns alle einig sind, ändere ich während des Spiels die Spielregeln und rufe laut in die Menge:
"Wer nischt hüpft, der ist ein Nazi, hey, hey!"
Los, ihr Würmer, hüpft! - Ihr wollt doch keine Nazis sein, oder?! - Fortan fressen sie mir aus der Hand. (Dies gelingt besonders gut bei sehr jungen Menschen, da diese noch leicht formbar sind.) Sie haben, wie ich natürlich weiß, eben doch nur aus der ersten, vordergründigen, Bedeutung der Geschichte gelernt und sind bis zur Metaebene niemals vorgedrungen. Sie sind von ihren vorwiegend linken Lehrern auch nie dazu angehalten worden, diese neuen Guten. - Da, fang den Welfrieden! So ist fein! Zum Nachtisch gibts dafür auch die brandaktuelle Klima-App aufs nagelneue Handy. Krieg ich einen Kuss?
Womit ich keinesfalls sagen will, dass die Gefahr von erstarkenden Neonazi-Gruppierungen und das Herabwürdigen von Menschen anderer Hautfarbe nicht der gefährlichen Realität entsprächen. Allerdings nehme ich Menschen, die anderen Menschen für eine gute Sache mit Freude den Schädel einschlagen, ihre hehren Absichten nicht ab.
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Edit: Und jetzt wisst Ihr auch, warum Nicht-Linke nicht kiffen sollten.