RBB: Neuer Hörfunkdirektor von der PDS

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dudelhuber

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Die Fusion von ORB und SFB steht unter schlechtem Stern. Das neue Gesetz sieht für die Leitung des Hauses jeweils 2/3-Mehrheiten vor. Deshalb wird es eine "Paketlösung" geben: Intendant Rot, TV-Direktor schwarz - und Hörfunkdirektor dunkelrot, sprich PDS.

Im Gespräch: Der PDS-Sprecher Hanisch. Dem Mann wird eine Stasivergangenheit nachgesagt, er würde wahrscheinlich eine Überprüfung, wie sie jeder Feste Freie und Redakteur beim ORB machen mußte, nicht überstehen. Was haltet Ihr von dieser Sache?
 
Ja und?
Wenn er der nicht standhält, dann ist das peinlich. Wenn er der standhält, kann er auch Hörfunkdirektor werden. Und bei den polit. Konstellationen in Ostdeutschland ist die PDS in oberen Strukturen eher unterpräsentiert.
Ich bin KEIN PDS-Anhänger!
 
Können diese und andere Posten nicht mal rein unter Qualifikations-Gesichtspunkten vergeben werden und nicht nach Parteibuch? Was soll dieser Parteibuch-Journalismus???

An PDS, Republikaner und andere Subjekte im extremen Bereich sollte sowieso GAR NIX vergeben werden, solange Teile oder Teilglierderungen dieser Organisationen verfassungswidrig agieren (Bsp. "Kommunistische Platform" in der PDS)!
 
Hallo,
zunächst mal ist noch nicht klar, wer tatsächlich Hörfunkdirektor des RBB wird. Das mal ganz zum Anfang.
Für Hanisch würde seine Qualifikation sprechen. Der Mann ist nicht nur ausgebildeter Redakteur, er war jahrelang sehr erfolgreicher DJ bei DT64 und hat damit eine weitaus größere Qualifikation für den Job als mancher andere. Warum Hanisch den Sender verlassen hat, weiß ich nicht. Ich schließe aber nicht aus, dass seine IM-Tätigkeit ein Grund dafür gewesen ist.
Für Hanisch spricht zudem, dass er einer der wenigen Promis ist, die aus ihrer IM-Tätigkeit nie einen Hehl gemacht haben. In der PDS ist das weithin bekannt, der damalige PDS-Vorsitzende Bisky hat seinerzeit gesagt, er sehe darin kein Problem. Andere Politiker scheinen seiner Meinung zu sein - auch solche von anderen Parteien, denn so richtig hat ihm seine IM-Tätigkeit niemand vorgeworfen.
Ungeachtet dieser Tatsachen sehe ich die Sache so: Auch wenn ich nicht weiß, was ich gemacht hätte, wenn ich in der DDR gelebt hätte, bin ich froh, dass ich mir als Westdeutscher die Arroganz erlauben kann zu sagen: Ich kann mir nicht vorstellen, unter einem ehemaligen Stasi-IM zu arbeiten. Ich hätte ein schlechtes Gefühl dabei, auch wenn ich vom Kopf her weiß, dass das falsch ist.
CO
 
So eine Paketlösung ist wohl unbestritten nur suboptimal. Der Klüngel gewinnt wieder.

Herrn Hanisch sollte man aber nicht verunglimpfen, nur weil er bei der PDS (eine demokratische Partei) ist. Und auch seine Stasi-Vergangenheit ist nur dann relevant, wenn durch ihn Menschen zu Schaden gekommen sind oder leiden mussten. Das wäre dann hoffentlich zu klären. Lieber ein offener Ex-IM als ein heimlicher, der was zu verbergen hat.
Und dass viele Menschen für die Stasi gearbeitet haben, gehört nun einmal zu deutschen Vergangenheit. Darüber muss man streiten, darf die Menschen aber nicht verurteilen.

Und wenn Herr Hanisch mal bei DT 64 war, dann scheint er ja auch nicht ganz unqualifiziert.
Es spricht eher für ihn.

Auch ich bin nicht aus dem Osten, kein Stasimitarbieter gewesen und auch nicht beim ORB. Ich habe nur etwas gegen Pauschalverurteilung.
 
Gilt das auch für NPDler, die sich persönlich nichts zu schulden haben kommen lassen?

Ich denke, wer in der NPD, den Republikanern oder der PDS ist, muss sich auch anti-demokratische Umtriebe innerhalb dieser Parteien anlasten lassen und ist damit untragbar.

Die PDS ist im übrigen keine demokratische Partei, solange sie die Kommunistische Platform nicht abschafft. Ausserdem sind 80% frühere SEDler, also zu einem erheblichen Teil bestenfalls Wendehälse.
 
@ Tom: Du scheinst dich ja mit dem Osten hervorragend auszukennen!
Kennst die PDS, deren Mitglieder und auch noch Radio DDR! RESPEKT!
Mehr will ich zu diesem unqualifizierten Gesabber nicht sagen!
 
In diesem Forum wurde doch schon mal erwähnt,das der Tom-2000 irgentwo im Osten beim Radio als Pförtner gearbeitet hat.Der wusste Alles!
 
Noch ein, der sich am liebsten unterhalb der Gürtellinie aufhält. <img border="0" title="" alt="[Ha!]" src="tongue.gif" />
 
Auch wenn es gegen meine prinzipien ist: Tom, JETZT werde ich persönlich:

Politischer Nachhhilfeunterricht für Tom2000 (auch noch gratis!)

Der einzige, der unter die Gürtellinie geht, bist du!

</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial"> Ich denke, wer in der NPD, den Republikanern oder der PDS ist, muss sich auch anti-demokratische Umtriebe innerhalb dieser Parteien anlasten lassen und ist damit untragbar. </font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">erstens: die PDS arbeitet in Meck-Pomm und in Berlin in einer demokratisch gewählten Koalition demokratisch.
zweitens: die PDS saß 12 Jahre lang in einem demokratisch gewählten Bundestag und hat demokratisch mitgearbeitet
drittens: konnte der PDS keine Nicht-Demokratie nachgewiesen werden (KPF ist der linke Rand, genauso gibt es in der CSU einen rechten)
viertens: Die PDS spiegelt durchschnittlich 25 % der Wähler im Osten wieder. Folglich sollte sich das auch in einem (parteiplitisch gefärbten) RBB widerspiegeln. Wobei ich aber diese parteipolit. Durchsetzung generell auch nicht gut finde.
fünftens: Wendehälse sind solche, die nach der Wende aus der SED (PDS) ausgetreten sind, weil es polit. nicht mehr oportun war. Die, die jetzt in der PDS sind, sind sicher KEINE Wendehälse. Entweder sie waren zu faul, aus der PDS auszutreten oder sie haben polit. Vorstellungen, die sie meinen, mit dieser Partei verwirklichen zu können.
sechstens: Ich bin über deine Toleranz überrascht, Tom.
siebtens: Mußt du nicht überall deinen Senf zugeben, wenn du davon maximal die Hälfte Ahnung hast
achtens: Du hast das Prinzip der Privatsender gut verstanden: Wiederholung bis zum Gehtnichtmehr!
neuntens: hat die NPD mit der PDS rein gar nix zu tun.
zehntens: warst du schon mal im Osten?
elftens: Mal zur Erinnerung: in welche Partei(en) gingen CDU (Ost), LDPD, DBD und NDPD auf? Richtig: In CDU und FDP. Und nun rate mal, was mit deren Mitgliedern passiert ist? (und dem Parteivermögen)
zwölftens: Bestell dir mal bei der Bundeszentrale für polit. Bildung Literatur (max. 2€ für die Bereitstellung pro Buch). Das hilft. Mitunter gibt es sogar Literatur zum Thema Formatradio.

und nun zurück zum Thema!

<small>[ 15-01-2003, 21:47: Beitrag editiert von Sachsenradio2 ]</small>
 
Viel Worte, die am Kern vorbeigehen. Also wie beim Privatradio das Beste nochmal:

"Die PDS ist im übrigen keine demokratische Partei, solange sie die Kommunistische Platform nicht abschafft."

Got it now???

Noch ganz kur: "hat die NPD mit der PDS rein gar nix zu tun".
DOCH. Beide setzen bei der Lösung von Problemen auf mehr Staat.
 
@sachsenradio
Danke, daß Du in so sachlicher Weise (das meine ich ganz ernst) unserem geschätzten Freund Tom 2000 die Welt erklärt hast. Mir wäre gleich wieder die Polemik aus dem Gürtel gerutscht. Ich frag mich aber dennoch, in welcher Schule man lernt, dass eine Nazipartei mit einer.... sagen wir mal: rosaroten Partei, die nirgends die bestehende Wirtschaftordnung in Frage stellt, vergleichen kann. Gut, man könnte der PDS unterstellen, dass sie im Osten gelegentlich ein bisschen viel Verständnis für Neonazis hat (Christine Ostrowski... so heißt die glaube ich, sachsenradio möge mich alten Wessi korrigieren...will ja immer mit Glatzen reden) aber sonst? Ich hab an anderer Stelle schon mal, und sorry wenn ich wieder drauf rumhacke, gesagt: Die CDU war 1947 weitaus sozialistischer als die PDS heute, inclusive Sahra Wagenknecht.
Und bitte, Herr 2000 - die PDS profiliert sich doch derzeit in der berliner Regierung ganz putzig in Ihrem Sinne: Als Stellenvernichterin und Sozialabbauerin par Excellence. Die machen sogar die Drecksarbeit, für die sich der Bourgeois zu schade ist.
Was wollte ich eigentlich sagen: Unter Herrn Hanisch würde ich gerne arbeiten. Da wüsste ich wenigstens, dass es Qualitätsstandards gibt.
Aber trotzdem - leider - keinen Sozialismus.
 
@ T 2000
Ich glaub du willst mich auf den Arm nehmen. Deine Kommentare haben mit dem Kern auch nix zu tun!
Wenn du keine Ahnung von ostdeutschen Themen/ Befindlichkeiten hast, dann äußer dich doch nicht.
Und ein "Danke" für polit. Nachhilfeunterricht, den du offensichtlich brauchst, hab ich mindestens erwartet! <img border="0" title="" alt="[Boah!]" src="eek.gif" />
Übrigens: von mir stammt dein Zitat NICHT!
Und dann habe ich noch ein (journalistisches) Bedürfnis: Tom, ich würde dich gern mal interviewen! <img border="0" title="" alt="[Ha!]" src="tongue.gif" />

Steinberg. Mit der Christine Ostrowski, keine Ahnung, ob das ihr Standpunkt ist. Aber in jeder Partei gibt es "Extreme". In der SPD Oskar L, FDP von Stahl, in der CDU R. Koch und in der CSU P.Gauweiler...

<small>[ 15-01-2003, 22:15: Beitrag editiert von Sachsenradio2 ]</small>
 
Ich halte Hanisch für einen professionellen Mann, allerdings würde es mir auch Unbehagen bereiten, unter einem "bekennenden" PDSler und ehemaligen Stasi-Mitarbeiter zu arbeiten. Herr Hanisch wird es damals in der DDR wahrscheinlich nur deshalb so weit gebracht haben, weil er beim "Amt" war. Und damit ist der Tatbestand des "Jemandem irgendetwas tun" schon erfüllt. Er hat damit nämlich auf kriminelle Art und Weise (Bespitzelung etc.) anderen die Chance genommen, bei DT64 zu arbeiten.
Der RBB könnte die Chance ergreifen und -wirklich- unabhängig arbeiten. Parteibücher etc also außen vor !
Was macht es ausserdem für einen Sinn, wenn der Intendant rot - der TV-Direktor schwarz und der Hörfunkdirektor ganz rot ist ? Dann berichtet das Fernsehen über alle Treffen der CDU-Ortsgruppen, während das Radio über die Sozialisten-Versammlungen der PDS berichtet ? Welch ein Unsinn. Aber mit Ihren Planungen, Ihren aufge******en Räten, Ihren konstituierenden Irgendetwas etc. sind die Kollegen vom zukünftigen RBB eh' etwas neben der Spur.
 
Ich kann das Problem von Tom2000 auch nicht nachvollziehen. Die PDS ist im Osten eine etablierte Volkspartei und dort dritte, in manchen Bundesländern sogar zweite politische Kraft (siehe Sachsen und Thüringen). Da sollte es wohl selbstverständlich sein, daß entsprechend dem Parteiproporz auch die PDS ihren Kuchen abbekommen, so wie CDU und SPD auch.
Und zum Thema Extremismus in der Partei: Selbst die Berliner CDU hat unlängst gefordert, die Überwachung der Regierungspartei PDS bzw. ihrer Teilorganisationen in Berlin einzustellen, da der Verfassungsschutz wichtigeres zu tun habe! Wie recht sie haben, die Berliner Christdemokraten.

Warum können gewisse Subjekte nicht aufhören, ihre westliche heile Welt der alten Bundesrepublik auf den Osten zu projezieren? Wieder einmal zeigt sich, daß bei gewissen Leuten der Zusammenschluß beider deutscher Staaten nicht als Vereinigung verstanden wurde, sondern als Oktroyierung westlicher Standards auf das Beitrittsgebiet. Zum Glück tickt der Osten anders.
 
Zonendödel,

es war ein simpler Beitritt nach unserem Grundgesetz, mehr nicht.
Sozialismus gab es im Westen schon davor, MEHR IST NICHT NÖTIG! (Oder hat die PDS dem Sozialismus abgeschworen?)
In einem Punkt hat Stillstand natürlich recht: Auch andere Parteien haben jahrelang am Markt vorbeigewirtschaftet; das Ergebnis ist allgemein bekannt.
 
Tom du schreibst am Thema vorbei. Und auch wenn es ein "simpler Beitritt" war, es sind immehrin knapp 17 Mio. Menschen dazu gekommen. Und vom Osten sollte man trotzdem haben, sonst könnte man evtl. als weltfremd gelten. <img border="0" title="" alt="[Ver&auml;rgert]" src="redface.gif" />
 
Zonendödel hat ja nicht am Thema vorbeigeschrieben. Und meine Einwilligung brauchst du leider nicht. Aber ich dachte, ich sag's mal. Frage mich nur, wieso du auf bestimmte Einträge nicht die Bohne eingehst...

Und deine Forderung nach "Raus mit den Politikern":
Tolle Forderung, da bist du nicht der erste. Das hat aber mit dem eröffneten Thread nicht viel zu tun. Toll, wie du hier einige Themen torpedierst...

<small>[ 16-01-2003, 17:24: Beitrag editiert von Sachsenradio2 ]</small>
 
@Tom:
Deinem letzten Statement stimme ich zu.
Aber woher hast du die Erkenntnis, dass die PDS keine demokartische Partei ist?
Der Verfassungschutz sieht das anders.
 
Der Verfassungsschutz schreitet nicht bei jedem verfassungswidrigen Treiben ein; hat bei der NPD ja auch ganz lange gedauert.
Was die PDS betrifft kann ich nur nochmal auf Sara Wagenknecht´s Kommunistische Platform verweisen. Ich finde, der ör Rundfunk sollte nicht in ein falsches Licht geraten, indem er sich von zweifelhaften Parteien (teil-) vereinnahmen lässt.
Die Journalisten sollten so frei wie möglich agieren können.
 
...sich aber doch an Fakten orientieren.
Du bietest keine Fakten, sondern eine persönliche Meinungen.
Doch darum geht es nicht. Der Verfassungsschutz stuft die NPD als verfassungsfeidnlich ein - die PDS nicht. Das sind Fakten, ob es einem paßt oder nicht.
 
Habe da ja eine rege Diskussion losgetreten.

Noch mal meine Meinung:
1.) Tatsächlich, wie hier öfters geschrieben, ist es ein Trauerspiel: Der ORB war eine moderne Anstalt, durch die Schwäche von Stolpe und Wowereit ist mit dem RBB-Gesetz eine Rundfunkkonstruktion geschaffen worden, die aus den 60ger Jahren stammt. Parteien über alles - das ist ein Trauerspiel und ein Abbild des Berliner Filzes, den Brandenburg (und eigentlich auch Berlin) nicht verdient hat. Parteileute sind in der Regel schlechte Medienleute, das beweisen viele West-Anstalten (paar Namen gefällig: Gottlieb? Dagmar Reim? Udo Reiter? )
2.) Ich bin der Meinung, das einer wie Hanisch es verspielt hat, nochmal in eine so gehobene Position zu kommen. Es ist schamlos von der PDS, diesen Mann ins Rennen zu schicken, der er war ein Spitzel und hat anderen Leuten die Biographie runiniert. Er soll zurück ins 8. Glied treten.
3.) Ich bin nicht der Auffassung, das ein Indoktrionationsradio wie DT64 belegt, dass der Mann Ahnung von Radio hat. Ganz im Gegentum.
 
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