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radiowatcher

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Mitteilung vom ORB:

</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial">

Der RBB wird Realität: Am 1. Mai tritt Dagmar Reim ihr Amt als Intendantin an

Dagmar Reim, am 24. März 2003 vom RBB-Rundfunkrat zur ersten Intendantin des neuen Rundfunk Berlin-Brandenburg gewählt, tritt am 1. Mai ihr Amt an. An diesem Tag gehen ORB und SFB in der neuen Zweiländeranstalt auf. Der RBB ist damit voll geschäftsfähig.

Am Programmangebot wird sich zum 1. Mai zunächst nichts ändern. Perspektivisch soll es aber ein neues Drittes Fernsehprogramm und im Hörfunk einen erneuerten Klassik- und Kulturkanal geben.

Der RBB hat laut Staatsvertrag einen Doppelsitz in Berlin und Potsdam. Zu den ersten Aufgaben von RBB-Intendantin Dagmar Reim gehört die Benennung ihrer Geschäftsleitung. Die Direktorinnen/Direktoren werden ebenfalls vom Rundfunkrat gewählt.

</font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">Also zunächst nix Neues...
 
Die Wahl von Frau Reim scheint die Karten im Berlinbrandenburger Direktoren-Poker neu gemischt zu haben : Wer wird was im neuen Funkhaus und was wird entsprechend aus den Wellen ?

Wer den Technischen Direktor oder den Fernseh-Chef machen wird, wird in diesem Forum wohl weniger von Interesse sein, also fahnden wir mal nach dem möglichen künftigen Chef (oder der ChefIN) der RBB-Radios.

Aus dem Mitteldeutschen wird geflurfunkt, die zunächst als Intendanten-Kandidatin gehandelte Barbara Molsen würde immer noch gerne zum RBB kommen, nun eben als Hörfunkdirektorin. Das wäre zwar nominal kein wirklicher Aufstieg -- so de Quelle -- aber immerhin für die nächsten fünf Jahre ein sicherer Posten, noch dazu "näher dran" (an der Bundespolitik).
Ein weiterer Hinweis, Wahrheitsgehalt sehr unbestimmt : Vor möglichen Durchstechereien sicher und zufrieden mit der Situation des mdr allgemein ist selbst auf den oberen Ebenen im Funkhaus Halle keiner. Was allerdings gegen eine Berufung von Frau Molsen spräche, ist das sehr geringe Ansehen der mdr-Radios im ARD-Verbund.

Ebenfalls als mögliche Hörfunkdirektorin (wieder `ne Frau, eigentlich Klasse !) im Gespräch sei -- Vorsicht ! Wieder Flurfunk, diesmal kein Hallescher -- Hannelore Steer ! Sie hatte sich ebenfalls um die RBB-Intendanz beworben, wissend um ihre schlechten Chancen, weil ja eine Außer-Haus-Lösung gefunden werden sollte und gefunden wurde. Angeblich war das aber nur ein gewievter Trick : Sie habe nur kandidiert, um als leider abgelehnte Kandidatin als Hörfunk-Direktorin bestätigt zu werden, quasi als Trostpflaster. Für diese Variante sprächen auch zwei klassische, nicht parteipolitische Proporz-Faktoren (Frau Steer ist wie Frau Molsen kein Mann und kommt aus dem Osten).
Möglich, daß sie tatsächlich so kalkuliert hat, die Wahrscheinlichkeit, daß der Rundfunkrat auch so denkt, wird allgemein (was mir so als "allgemein" zugänglich ist) als minimal eingeschätzt.

Bleibt der erste öffentlich genannte Kandidat, Hanno Harnisch. Der wurde allerdings nur von sich selber ins Gespräch gebracht, nicht aber von seiner Partei, und dürfte wegen seiner weithin bekannten "Defizite" im Rundfunkrat nicht vermittelbar sein. (Was die Defizite betrifft siehe den Januar-Thread "RBB-Hörfunk-Direktor von der PDS ?", oder so ähnlich)

Aus dieser Ecke verlauten übrigens zwei widersprüchliche Voraussagen. Die erste : Die PDS habe tatsächlich erstes Zugriffsrecht auf den Hörfunkdirektoren-Posten, dieses aber bereits gegen die Besetzung eines Stellvertretenden Rundfunkratsvorsitzenden eingetauscht. Dieser These wird aber auch widersprochen, nach der Devise "So bescheuert können die gar nicht sein, da würden sie sich zu billig abspeisen lassen."

Die andere Theorie besagt, die PDS hat noch einen vermittelbaren Kandidaten in der Hinterhand, den sie aber erst kurz vor Torschluß präsentieren möchte, um seine Wahlchancen zu erhöhen. Wer das sein könnte, wußte aber auch niemand zu sagen.

Wer weiß was ?

<small>[ 02-04-2003, 15:14: Beitrag editiert von Deason ]</small>
 
*** Zeitnahe Themenhochholung ***

Mit Bitte um Wiedervereinigung mit dem Thema "RBB-Direktoren".

P.S. Halten hier alle dicht oder weiss hier keiner nix ?

D.e.a.s.o.n.
 
Daß jemand, der was weiß, hier dicht hält, ist wenig wahrscheinlich. Also werden sie wohl nix wissen.

Andererseits hält das hier normalerweise auch keinen davon ab, schlau zu schwätzen... <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" />
 
Ich habe da mal einen Programmtipp:
Am Samstag, 26.04., ab 09:05 Uhr gibt es auf Deutschlandradio Berlin in der Sendung "HörenSagen" ein Live-Gespräch mit Hans-Jürgen Rosenbauer, an dem sich auch die Hörer beteiligen können, wird bestimmt interessant.

Ein schönes Wochenende wünscht der FELIX
 
Die Gerüchte um Steer habe ich auch schon gehört. Sie hat ja - bis auf Radio Eins - recht erfolgreiche Programme zu verantworten (Fritz, Antenne Brandenburg) und kommt deshalb als Direktorin in Frage. Die Entscheidung wird wahrscheinlich kommenden Montag fallen, da tagt der RBB-Rundfunkrat mit der neuen Intendantin. Ich glaube kaum, dass Frau Reim Rücksicht auf Proporzfrage nehmen muss, sie hat ja auch gegen den Proporz selber die Wahl gewonnen, die Kungelrunden hatten sich ja fest Deppendorf ausgeguckt, aber die Unabhängigen im Rundfunkrat wollten keine Kungellösung.
 
gibts noch nicht, vorerst gibt es nur n Übergangslogo...

schau mal hier:
<a href="http://www.radioeins.de/sendungen/medienmagazin/ticker_review.jsp?id=84169" target="_blank">Radio 1-Medienmagazin</a>

<small>[ 28-04-2003, 13:52: Beitrag editiert von radiowatcher ]</small>
 
Erstmal bleibt alles wie es war! Ist auch gut so ich finde (fand ab 1.5. ) nähmlöich beide Anstalten sehr gut!
 
Ich höre hier immer nur Proporz? Wie wahscheinlich ist es denn, dass es eine Hörfunkdirektorin gibt, wenn schon eine Intendantin berufen wurde. Keine Frage ist es ja dann wohl, dass der wichtigere Posten des Fernsehdirektors von einem Mann ausgeübt wird. Da Frau Rein aus dem Westen kommt, ist es wahsrcheinlich, dass es auf Hörfunk/Fernseh - Direktionsebene noch mindestens einen Ossi geben wird. Mein Tipp: Der Fernsehdirektor wird ein eher rechter West-Mann und der Posten des Hörfunkdirektors wird dann wieder vom ehemaligen Osten besetzt werden müssen. Deshalb ist Frau Steer mit Sicherheit keine sooo schlechte Vermutung. Allerdings sollte man aber auch noch berücksichtigen, dass Frau Reim ja vielleicht noch verdiente Mitarbeiter des NDR beim RBB unterbringen möchte. Wer kennt sich denn da aus? Gibt es da Namen, die man auf dem Schirm haben sollte?

R.K.
 
Tch verstehe die ganze Ost/West-Polemik nicht.Dieser neue Sender kommt doch aus dem Osten und Berlin liegt im Osten.Wo ist denn eigentlich Eurer Problem?,habt Ihr die Mauer im Kopf nach fast 14 Jahren?

<small>[ 28-04-2003, 23:28: Beitrag editiert von Handydoctor ]</small>
 
Vier Direktoren für den RBB - ein Artikel aus dem Tagesspiegel:
<a href="http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/29.04.2003/545637.asp" target="_blank">http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/29.04.2003/545637.asp</a>

Die Namen scheinen zu stimmen, ich habe sie inzwischen aus mehreren Quellen.
 
Artikel aus der "Märkischen Allgemeinen"

Passend zum Thread ein Interview mit Frau Reim aus der "Märkischen Allgemeinen" - in 2 Teilen, weil das Forum ein Größenlimit hat:
Zwischenrufe von der Baustelle
Sie halte nichts davon, laut zu gackern, bevor etwas ausgebrütet sei, hat Dagmar Reim immer wieder gesagt. Nach 100 Tagen im Amt und nach dem Dienstantritt ihres neuen Führungsteams nimmt die RBB-Chefin Stellung zu den drängenden Fragen des auf Berlin und Babelsberg verteilten Senders: Personalabbau und wirtschaftliche Verfassung, Rundfunkgebühren, künftiges Programmprofil und die Rolle in der ARD. Das Gespräch führte Albrecht Thiemann.

Frau Reim, als Sie im März zur Intendantin des aus ORB und SFB entstandenen Rundfunks Berlin-Brandenburg gewählt wurden, haben Sie gesagt, Sie strebten vor allem eine "emotionale Fusion" der beiden Anstalten an. Wie weit ist die innere Einheit zwischen Potsdam-Babelsberg und Berlin-Charlottenburg während der ersten 100 Tage im neuen Amt gediehen?

Reim: Es wäre vermessen, wenn ich mir das Ziel gesetzt hätte, die emotionale Fusion innerhalb von 100 Tagen erreichen zu wollen. Wir haben ja bereits bei der uns geschenkten deutschen Einheit feststellen müssen, dass sie nicht innerhalb von fünf Jahren zu realisieren ist: Im 14. Jahr der Einheit müssen die beiden Betriebsteile des RBB in Berlin und Potsdam ebenso zusammenwachsen wie Restdeutschland. Wir sind heftig dabei, und ich sehe, dass wir das gut schaffen werden.

Die Stimmung ist alles andere als entspannt: Die Zahl der festangestellten Mitarbeiter muss von jetzt 1750 auf 1400 reduziert werden, wenn der RBB seine Personalkosten an den ARD-Durchschnitt - rund ein Viertel des Gesamtetats - anpassen will; den (oft programmtragenden) freien Mitarbeitern der Kulturwellen im Hörfunk wurde bereits gekündigt. Wie soll da jener Aufbruchsgeist entstehen, den Sie sich so sehnlich wünschen?

Reim: Zwei Dinge vorab: Ob wir bei 1400, bei 1500 oder bei 1480 festen Mitarbeitern landen werden, das wissen wir noch nicht. Zunächst müssen wir genau ermitteln, was wir in Zukunft bezahlen können. Zu den freien Mitarbeitern der Kulturwellen: In der Tat haben alle 140 eine so genannte Beendigungsmitteilung bekommen. Also keine Kündigung. Der Grund dafür: Wir können jetzt noch nicht abschätzen, wie viele dieser Mitarbeiter künftig beschäftigt werden können. Denn aus Radio 3 und Radio-Kultur wird eine neue Kulturwelle entstehen, die in einem halben Jahr auf Sendung gehen soll. Dann werden wir 18 statt 30 Stunden für eigene Programmbeiträge zur Verfügung haben. Von einigen wenigen Mitarbeitern werden wir uns deshalb trennen müssen. Aber wir denken doch nicht im Traum daran, alle vor die Tür zu setzen. Das wäre absurd. Dass wir die Betroffenen vorab nicht zu einer Versammlung gebeten haben, um über die Problematik zu informieren, war allerdings ein Fehler.

Noch einmal - wie wollen Sie die Belegschaft für den Umbau motivieren?

Reim: Selbstverständlich haben viele Menschen Angst vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes. Das will niemand banalisieren. Andererseits sehen wir überall in der Gesellschaft große Umbrüche. Wenn ich die Situation mit dem vergleiche, was Menschen in der Metallindustrie, im Einzelhandel oder in der Werbebranche erleben, so genießen die Mitarbeiter des RBB nach wie vor ein hohes Maß an Sicherheit. Zumal ich hoffe, den unerlässlichen Personalabbau ohne das Mittel der betriebsbedingten Kündigung organisieren zu können.

Ein weiterer Grund für die Verunsicherung liegt in widersprüchlichen Auskünften zur wirtschaftlichen Verfassung des RBB. Während Ihr Potsdamer Vorgänger Hansjürgen Rosenbauer betonte, der ORB bringe 145 Millionen Euro eigenes Kapital und 60 Millionen Euro liquide Mittel in die Ehe ein, und auch SFB-Chef Horst Schättle die finanzielle Solidität seines Hauses beschwor, gibt es Modellrechnungen, die für den RBB im Jahre 2008 einen Schuldenstand in Höhe von 110 Millionen Euro prognostizieren.

Reim: Für uns gilt keine dieser Rechnungen. Warum? Die beiden fusionierten Häuser hatten das Interesse, gute Bilanzen zu übergeben. Wir müssen unser Augenmerk jetzt auf die Risiken und Gefahrenpunkten richten. Zum Beispiel müssen wir kalkulieren, was es bedeuten würde, wenn 2005 keine oder nur eine geringe Gebührenerhöhung käme. Unsere Aufgabe ist jetzt, emotionslos und sachlich den tatsächlichen Zustand zu bilanzieren und realistische wie notwendige Sparszenarien zu ermitteln. Wir arbeiten gerade daran, die beiden Wirtschaftspläne zusammenzuführen.

Lassen sich Finanzbedarf, Sparquote und Schuldenstand des RBB schon beziffern?

Reim: Konkrete Zahlen kann ich leider noch nicht bieten. Sie hängen zum Beispiel vom Finanzbedarf des künftigen RBB-Fernsehens ab. Das neue Programm wird gegenwärtig in verschiedenen Arbeitsgruppen vorbereitet. Die Konzepte werden Ende August vorliegen. Das Ziel der Fusion sind hier mehr Eigenproduktionen und verbesserte Qualität. Dann erst können wir sagen, welche Kosten dort auf uns zukommen werden. Die Erwartungen an den RBB, auch an uns selbst, sind hoch: Er soll Synergien freisetzen und kostengünstiger wirtschaften als die beiden alten Häuser es getrennt konnten, aber er soll auch die Identitätsbildung des Großraums Berlin-Brandenburg begleiten und attraktive Programme bieten. Das bedeutet, dass er seine regionale Kompetenz ausbauen und in die Programme einfließen lassen muss. Die finanziellen Rahmenbedingungen und den Anspruch müssen wir unter einen Hut bringen.

Halten Sie es in diesem Zusammenhang eigentlich für sinnvoll, dass die ARD viel Geld für Sportrechte ausgibt? Allein der Einkauf der Fußballbundesliga wird unter dem Strich zwischen 60 und 70 Millionen Euro pro Saison kosten. Davon muss der RBB künftig im Rahmen der so genannten Gemeinschaftsaufgaben sieben Prozent übernehmen.

Reim: Jobst Plog, der Vorsitzende der ARD, hat zugesagt, dass der Erwerb der Fußballrechte keine Folgen für den Gebührenzahler haben wird. Die ARD zahlt 45 Millionen Euro für die Erstrechte an der Bundesliga: ein günstiger Preis. Weitere 15 Millionen Euro zahlen wir bereits für die Zweit- und Drittrechte, also die Berichterstattung in "Tagesschau", "Tagesthemen" und in den Dritten Programmen. Das Entscheidende ist, dass wir diese Investitionen komplett aus Werbeerlösen refinanzieren wollen.

Viele Beobachter meinen, dass diese Summe über die Platzierung von Werbespots nicht einzuspielen ist. Das würde bedeuten: Der RBB bleibt auf einem Teil der Kosten sitzen. Gleichzeitig gehören Zuschüsse aus dem ARD-Finanzausgleich oder Sonderzuwendungen für Produktionen wie "Tatort" oder "Polizeiruf" der Vergangenheit an. Was machen Sie eigentlich, wenn die von ARD und ZDF beantragte und in der Öffentlichkeit heftig umstrittene zehnprozentige Gebührenerhöhung nicht genehmigt wird?

Reim: Wir werden als RBB auch dann keine Extralasten zu tragen haben, wenn die Werbeeinkünfte unter unseren Erwartungen blieben. Die Differenz würde dann aus dem Sportrechteetat der ARD finanziert. Es dürfen keine Zusatzkosten aus dem Rechteerwerb auf die einzelnen ARD-Anstalten umgelegt werden. Wenn es hier zu Einsparungen käme, dann bei der ARD-Sportberichterstattung. Jetzt zum Thema Gebühren: Eine Gebührenperiode läuft vier Jahre. Die beantragte Erhöhung liegt für den gesamten Zeitraum bei etwa zehn Prozent, im Jahresschnitt aber nur bei 2,4 Prozent. Vor dem Hintergrund der allgemeinen Preisentwicklung ist das keine dreiste, sondern eine moderate Forderung. Derzeit prüft die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) den Antrag. Warten wir also ab. Sollte es keine Anpassung geben, wäre das für große Häuser wie den WDR und NDR vielleicht gerade noch verkraftbar, für den RBB aber würde es richtig eng. Es bliebe nicht ohne Folgen für das Programm.

Kommen wir zu dem, was die 2,8 Millionen Gebührenzahler in Berlin und Brandenburg vor allem interessiert: das Programm. Fest steht bislang lediglich, dass die beiden Fernsehprogramme sowie Radio 3 und Radio-Kultur zusammengelegt werden. Welche Sendungen werden bleiben, welche verschwinden?

Reim: Im Fernsehen bleiben auf jeden Fall "Abendschau" und "Brandenburg aktuell" erhalten. Das heißt: Zwischen 19.30 Uhr und 20 Uhr werden Berliner und Brandenburger in einem regionalen Fenster weiterhin mit Nachrichten aus ihrem jeweiligen Lebensumfeld versorgt. Alles andere steht auf dem Prüfstand. Das Programm wird aber wie bisher eindeutig durch regionale Themen geprägt sein.

Ihrem Fernsehdirektor Gabriel Heim schwebt für das Vorabendprogramm des RBB-Fernsehens (18 bis 20 Uhr) eine "nachrichtenorientierte Boulevardstrecke" vor. Was darf man darunter verstehen?

Reim: Neuigkeiten aus der Region, die wichtigsten Nachrichten aus Deutschland und der Welt, dargeboten mit unterhaltenden, mit entspannenden Elementen: Wie man sich das wünscht, wenn man nach einem anstrengenden Tag in den Feierabend gleitet.

Derzeit wird aber vor allem über den Sandmann geredet.

Reim: Im Mittelpunkt all unserer Programmüberlegungen steht das Zuschauerinteresse. Da können Sie sicher sein. Deshalb arbeiten wir intensiv an einem interessanten Angebot für alle Berliner und Brandenburger.
 
Sorry, ist sehr lang, aber dennoch hier Teil 2:
Eher wolkig äußerte sich bislang Hörfunkdirektorin Hannelore Steer zum Profil des neuen Kulturradios: Ein "begleitendes, Vergnügen bereitendes Programm" solle es bieten. Zerstreuung statt geistiger Vollwertkost?

Reim: Geistige Vollwertkost ist eine wunderbare Sache. Sie muss allerdings auch Menschen finden, denen sie schmeckt. Momentan hat Radio 3 einen Marktanteil von 0,7 Prozent, Radio-Kultur von 1,2 Prozent. Wenn es denn so wäre, dass jetzt geistige Vollwertkost geboten würde, dann würde sie also kaum jemand wollen. Wir werden die Kulturprogramme, die uns besonders lieb, aber eben auch besonders teuer sind, nicht auf Quotenjagd schicken. Wir erwarten jedoch, dass das neue Programm in der kleinen Zielgruppe derjenigen, die sich mit kulturellen Akzenten beschäftigen, auch Gehör findet. Und: Es soll eine wichtige imageprägende Funktion für den Sender übernehmen.

Wenn Sie die Startphase Ihrer RBB-Intendanz Revue passieren lassen: Worüber haben Sie sich am meisten gefreut und worüber haben Sie sich am meisten geärgert?

Reim: Die größte Freude haben mir die unzähligen Begegnungen mit den Menschen bereitet, die hier arbeiten. Die vielen spontanen Sympathiebekundungen und, ja doch, der Aufbruchwille. Das ist ein schöner Vorrat für kalte Wintertage. Ärgern kann ich mich zwar schnell und heftig, aber meist habe ich den Ärger dann auch ebenso schnell wieder vergessen.
 
Jetzt hat Frau Reim laut PM auch ihre Stellvertreterin berufen:
RBB-Hörfunkdirektorin Hannelore Steer vertritt künftig Intendantin Dagmar Reim. Dieser Entscheidung stimmte der Rundfunkrat in seiner heutigen Sitzung einstimmig zu. Nach dem RBB-Staatsvertrag ist es Aufgabe der Intendantin, einen Direktor bzw. eine Direktorin des Senders zu ihrem Stellvertreter/ihrer Stellvertreterin zu bestimmen.

Hannelore Steer ist studierte Afrikanistin und Kulturwissenschaftlerin. Sie begann ihre Tätigkeit als Fremdsprachenredakteurin bei Radio Berlin International (RBI). Anfang 1990 wählte sie die Belegschaft zur Chefredakteurin von RBI. Im selben Jahr wurde sie zur Programmdirektorin des Funkhauses Berlin berufen. Seit Januar 1992 arbeitete Hannelore Steer beim ORB. Zunächst als Sendeleiterin, dann von 1992 bis 1996 als Chefredakteurin von Antenne Brandenburg. Ab Juli 1996 war sie Hörfunkdirektorin und stellvertretende Intendantin des ORB. Am 5. Mai 2003 wurde Hannelore Steer zur Hörfunkdirektorin der neuen Zweiländeranstalt Rundfunk Berlin-Brandenburg gewählt.

Im März 2003 wurde Hannelore Steer mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
 
ich habe mir eben mal die hp des senders angesehen: zum thema cd fällt da auf, dass die herrschaften sich irgendwann mal entscheiden sollten, ob der Sender nun der "RBB" oder der "rbb" ist. Professionell wirkt der auftritt allerdings nicht.
 
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