Einfach abschalten? Das ist die einfachste Antwort. Und sie ist grundfalsch.
Im Gegensatz zu Öffentlichen haben die Privaten fast keine Bedingungen zu erfüllen. Und wenn z.B. ein Mindestmaß an Regionalem oder Information erwartet wird, gehen sie meist sehr "großzügig" damit um. Weswegen ja auch fast 100% der Privaten einfach nur langweilig sind.
Öffentliche haben aber einen Auftrag. Der ist nicht eingeschränkt durch die Voraussetzung, dass "genug Hörer einschalten". Und die Zahl der jungen Hörer steigt nicht dadurch, dass man Sender abschaltet, oder den Privaten als "Kunden" überlässt.
Natürlich müssen die ÖRs auch nach den Einschaltquoten schauen. Aber ein richtiges Jugendradio - also das Gegenteil von BigFM usw - darf, was die Zahl der Zuhörer angeht, sich nicht an den Hörerzahlen völlig anspruchsloser Privatradios orientieren. Was natürlich die Frage aufwirft, ob jede Landesrundfunkanstalt ein eigenes Jugendprogramm unterhalten muss, was ich verneinen würde. Bundesweit, aber mit regionalen Fenstern, ist wohl die beste Lösung.
Fangen wir an, das Angebot nur noch nach Hörerzahlen zu sortieren, haben wir eines Tages Verhältnisse wie in den USA. Dann schalten wir als nächstes die meisten Kulturwellen ab. Und irgendwann dudeln nur noch Langweiler die größten Hits oder schönste Oldies, und ÖR gibt es nur noch für wenige Abonnenten.
Wer will das schon? Ich nicht.