Laut ARD gilt ein Programm, das jetzt schon zu Großteilen mit einem anderen kooperiert (Beispiel: hr info mit SWR Aktuell), nicht als vollständig zu zählende Welle
Wirklich? Das wäre tiefenbescheuert und zeigt nur, dass man in den Funkhäusern nicht begriffen hat, was los ist.
Denn gerade der "Wulst" an inhaltsleeren Musikwellen, die alle die "beste Musik" spielen, aber sonst nichts mehr im Programm haben, begünstigt die Forderung nach signifikanten Streichungen. Anstatt sich zusammenzufinden um gemeinsam "Besseres" zu machen, versucht man mit allen Mitteln, Überflüssiges zu retten.
Na dann, die nächste Streichorgie kommt bestimmt....
Bis irgendwann vielleicht noch der DLF übrig bleibt.
Hätte man das vor 35, vor 25, vor 15 Jahren anders gesehen?
Ich habe aus der Nähe miterlebt, wie sich "Durchhörbarkeit" beim SWR, beim SR oder beim HR wie ein Gift ausbreitete.
Beim SWR (damals SWF) war SWF-3 Wegbereiter. Aus drei oder vier Stunden Pop-Shop wurde eine Art "Ganztagsmagazin", das allerdings noch wesentlich interessanter, abwechslungsreicher und informativer war, als das, was heute auf SWR 3 läuft. Gleichzeitig gab es die "Servicewellen", z .B. beim HR,, die eigentlich als Autofahrerwellen geplant waren, aber dann zu Pop-Programmen weiterentwickelt wurden, auch nach dem Vorbild von Ö-3, welches allerdings damals noch ein sehr abwechslungsreiches Programm mit unterschiedlichsten Musikangeboten hatte - und nicht nur Hits, Hits, Hits....Natürlich wurde die Musik auch auf den ARD-Wellen immer "breitentauglicher", Progessiveres wurde in die Abend- oder Nachtstunden verbannt, bis es schliesslich überwiegend ganz verschwand.
Die gleiche Entwicklung traf schließlich auch die Ersten. SWF-1 oder HR-1 hatten noch jede Menge Information im Programm, sogar Sendungen, die ganz ohne Musik auskamen, heute scheinbar unvorstellbar.
Übrig geblieben ist nette Musik, begleitet von netten Plaudereien, unterbrochen von Jingles, kurzen Nachrichten, Werbung und, wenn überhaupt, flachen Beiträgen. Nicht mal mehr Infotainment....alles ziemlich überflüssig, aber - zugegeben - wohl auch beliebt.
Natürlich gab es entlang des (Irr-)weges immer auch Proteste. Aber der Hörer wollte es ja angeblich so., die Einschaltquoten bewiesen es doch, siehe z.B. SWR-3. Und je mehr Hörer es gab, desto höher waren die Werbeeinnahmen, logisch.