• Uns interessiert deine Meinung über radioforen.de! Bitte nimm an unserer kurzen Nutzerbefragung teil. Damit hilfst du uns dabei, die Seite weiter zu verbessern. Als Dankeschön verlosen wir unter allen Teilnehmern einen Amazon-Gutschein im Wert von 100 Euro. Hier geht's zur Umfrage.
  • Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Reformen und Einsparungen beim ARD-Hörfunk: das "Henne-Ei-Problem"

Die unverschämten Intendanten-Gehälter werden bald
Geschichte sein. Die Medienminister drohen den ARD-Bossen & fordern Verzicht! Die Intendanten sollen sich an der B-Besoldung orientieren! Wer das nicht tut, darf sich gerne anderweitig orientieren! Quelle: Bild Heute.🧐
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es hilft die Vielfalt des ÖR zu erhalten, indem man die neun Doppelstrukturen zumindest mal unter die Lupe nimmt, halte ich das für ein legitimes Argument.
Der Schweizer Roger de Weck vom Zukunftsrat meint, dass es viel dringender ein noch mehr an Strukturreformen braucht, um die Effizienz der ARD zu erhöhen, sprich Zusammenlegungen von Verwaltungen und Harmonisierung der Technik. Solch ein Umbau würde es wahrscheinlicher machen, dass ein Programmabbau sodann gar nicht erforderlich wäre. Nachzuhören im BR24 Medien-Podcast vom 26.10., ab Minute 18.....


Auch interessant, der kritische Beitrag aus dem DLF-Medienmagazin mediasres über die vereinbarte Pseudoreform vom 29.10.2024:

 
Zuletzt bearbeitet:
Das lässt sich leicht erklären.
Wenn man sich nämlich in die Öffentlichkeit begibt - z.B. hier im Forum -, passiert so etwas:
Ahh, die "alles ist leicht erklärbar"-Foristin liest hier noch mit. Meine klaren Worte hatten wohl doch einen Nerv getroffen, dass sie diese immer noch mit sich herumträgt.

Wer nur einigermaßen die Debatten über den Reformstaatsvertrag verfolgt hat wird nicht abstreiten wollen, dass der "die Intelligenz beleidigende ÖRR-Sprech" in neue Dimensionen vorgedrungen ist. Nur ein Beispiel, weil dafür ist meine Lebenszeit echt zu knapp: Der MDR-Intendant behauptete neulich, dass seine "wunderbare" Berichterstattung über den Brückeneinsturz in Dresden nicht mehr möglich wäre, wenn sich die durchsetzten, die auf Verzicht von presseähnlichen Aktivitäten pochten. Da fragt man sich echt, in welchem düsteren Informationsmittelalter die Menschen gelebt haben, als Herr Rohrbach in Verantwortung war (es also noch gar kein Internet gab).

Er hat mit seiner Aussage

"Es ist aber so, dass man viele Leute engagiert hat, die eigentlich nur hilflos in großen Büros mit Vorzimmern sitzen und jammern, dass sie kein Geld haben. Man wünscht sich, dass diese Leute mal aufbegehren."

wohl kaum gemeint, dass die fleißigen und engagierten Leute, die das Programm planen und gestalten, sich in Foren mit den Zuschauern und Hörern austauschten.

Man sollte es ihm nicht zum Vorwurf machen, dass er in die heutigen Abläufe in den Führungsetagen und den Büros keinen genauen Einblick mehr hat. Von der re_publica hat er vermutlich noch nie etwas gehört. Eine Veranstaltung übrigens, die von einem ehemaligen hochgeschätzten Radiomoderator mitgegründet wurde, dem augenscheinlich der ÖRR keine Perspektive geboten hat.

Der Einwurf von @claudia_do erinnert mich stark an gutmeinende und besserwissende Parteifunktionäre und FDJ-Sekretäre, die auch gerne darauf bestanden haben, ihnen wäre "an einem Austausch gelegen" und man könne über alles "zivilisiert reden". Eine Lebenserfahrung von mir ist, dass diesen Menschentyp nicht der real existierende Sozialismus gezeugt hat, sondern dass er universell in allen Gesellschaftsformen sich ausbildet und sein Haupt erhebt. In den Leitungsebenen und Gremien des ÖRR ist er nach meiner Beobachtung überdurchschnittlich oft vertreten.
 
Zuletzt bearbeitet:
B-Besoldung ist wahrhaftig nicht das Übelste. Für mich. Für Frau Piel oder Herrn Buhrow wahrscheinlich eher hart an der Grenze zum Bürgergeld.
Die unverschämten Intendanten-Gehälter werden bald
Geschichte sein. Die Medienminister drohen den ARD-Bossen & fordern Verzicht! Die Intendanten sollen sich an der B-Besoldung orientieren! Wer das nicht tut, darf sich gerne anderweitig orientieren! Quelle: Bild Heute.🧐
 
Das ist mal wieder typisch Blöd-Zeitung, alle in einen Topf und gut durchrühren. Zwischen den Jahresgehältern der kleinen Anstalten und dem des WDR liegen Welten. Beim rbb ist man beispielsweise gar nicht so weit weg von B11.

Und noch ein Satz zur republica, die in diesem Jahr ganz besonders auffiel durch, ja durch was eigentlich?
so ist eben auch die republica eine Veranstaltung, bei der die Geldgeber*innen Teile des Programms mitbestimmen und freundlich begleitet zur Selbstdarstellung nutzen. Nicht nur Ministerien, sondern auch Medien (nur halt nicht der Spiegel), Unternehmen, Plattformen. Selbst Tiktok. Die durften unschuldig erklären, dass sie sich aber ganz viel Mühe geben mit der Content-Moderation für Jugendliche....
Aus der Konferenz, die mal gemeinsam zentrale Fragen rund ums Netz diskutierte und netzpolitische Weichen stellte, ist ein digitales Wohlfühl-Festival für Leute geworden, denen irgendwer das Ticket bezahlt.
Wenn jetzt schon Linke die republica so beurteilen bzw. verurteilen, sollte das die Veranstalter vielleicht zu denken geben. Mit einem wie auch immer gearteten Autausch "auf Augenhöhe" hatte das Ganze in diesem Jahr jedenfalls nichts mehr zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und noch ein Satz zur republica
Vor einigen Jahren noch war für mich die "republica-Woche" ein Pflichttermin, um via Stream möglichst viele der Veranstaltungen und Vorträge zu verfolgen, allen voran den Vortrag von Sascha Lobo. Das Interesse an der republica ist jedoch bei mir in den letzten Jahren zur Gänze verflogen. Bei Sascha Lobo dürfte es ähnlich sein, er fehlte ja in den Jahren 2023 und 2024 zumindest als Vortragsredner. Die republica ist einfach in die Jahre gekommen, gar nicht mehr spannend.....

Unten ein interessanter Beitrag aus der ZEIT über die republica 2024:

 
Zuletzt bearbeitet:
Was wird denn nun aus den Reformvorschlägen umgesetzt? Wird das wieder ein Reförmchen? Deutschland tut sich ja immer etwas schwer mit einer gründlichen Veränderung des schon immer dagewesenen.
 
HR-Intendant: HR mit Radiostrategie gut für neuen Staatsvertrag aufgetellt:
Der Hessische Rundfunk (HR) sieht sich gut aufgestellt, um mit den von der Ministerpräsidentenkonferenz vereinbarten Programmreduzierungen für den ARD-Hörfunk umzugehen. Sollten diese Beschlüsse Mitte 2025 in Kraft treten, sei es zwar anspruchsvoll, sie umzusetzen, erklärte HR-Intendant Florian Hager am 1. November in der Sitzung des HR-Rundfunkrats: "Aber durch unsere Radiostrategie sind wir die einzigen, die sich mit dem Thema überhaupt schon befasst haben."
Die Vereinbarungen der Ministerpräsidentenkonferenz bedeuteten, dass der HR ab Januar 2027 bis zu fünf Radioprogramme anbieten dürfe, sagte Hager in der Rundfunkratssitzung. Darauf müsse man in der Radiostrategie reagieren. Möglich seien auch Kooperationsprogramme.
Auf epd-Nachfrage erklärte der HR, dass nicht zwingend ein HR-Programm ab 2027 komplett wegfallen müsste. Es gehe hier auch um "die Auslotung von programmlichen ARD-Kooperationen".
 
Auf epd-Nachfrage erklärte der HR, dass nicht zwingend ein HR-Programm ab 2027 komplett wegfallen müsste. Es gehe hier auch um "die Auslotung von programmlichen ARD-Kooperationen".

Ich denke, dass jede ARD-Anstalt genau mit Partnern ausloten wird, dass so viele Wellen wie möglich erhalten bleiben. Eben, indem man Kooperationswellen anbietet. Klar ist dabei nur, dass sich NDR, MDR und BR von Wellen trennen müssen, denn selbst wenn es da gelingt mit anderen zu kooperieren, hat man immer noch zu viele. Andererseits wird das verkraftbar sein, denn darunter sind ja solche Zusatzprogramme wie NDR Info Spezial, BR24 Live, BR Verkehr oder MDR Sachsen Extra, dessen Content man auch gut im Internet senden kann bzw. der komplett verzichtbar ist. Im Endeffekt wird es also nur drei bis vier "echte" Radiowellen treffen, ich spekuliere z.B. auf NDR Blue, MDR Tweens und Puls. Der BR stünde dann mal wieder ohne echtes Jugendangebot da. Man könnte das ausgleichen, indem man einfach ein Fremdprogramm ohne direkte Kooperation aufschaltet, etwas Dasding (wäre rechtlicher Grauzone) oder die ohnehin schon stark reduzierten Inhalte von Puls gänzlich ins Internet verlagert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sollte nur aufpassen, dass man nachher statt 69 Hörfunkwellen nicht plötzlich 96 Kooperationswellen hat. :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sollte nur aufpassen, dass man nachher statt 69 Hörfunkwellen nicht plötzlich 96 Kooperationswellen hat. :p

Da brauchst du dir keine Gedanken machen, denn der Reformstaatsvertrag deklariert ja nur je zwei Kooperationswellen als eine zusätzliche.

Also nochmal: Aktuell gibt es 69 Radiowellen der ARD (andere Quellen reden von 70, da hier BR Verkehr als Mediendienst mit aufgeführt wird). Diese Zahl soll auf 53 Wellen geküzt werden. Wie viele davon Kooperationswellen sein werden, ist völlig unerheblich, das hat nur Auswirkungen auf jede ARD-Anstalt im Einzelnen und die Anzahl der wegfallenden Wellen. Werden z.B. drei Programme durch eine Kooperationswelle ersetzt (sagen wir mal hr Info, SWR Aktuell und Antenne Saar durch ein neues "Antenne Info Aktuell" oder was auch immer), fallen dennoch zwei weg, ohne dass es direkt Auswirkungen auf den Hörer hat, da dieser ein entsprechendes Angebot für seine Zielgruppe ja weiter in den gesamten Sendegebieten der bisher drei Wellen bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es machen ja nur 2 Kooperationswellen pro Sender Sinn. Eine ist 0,5 und die wird ja dann kaufmännisch auf 1 gerundet.

indem man einfach ein Fremdprogramm ohne direkte Kooperation aufschaltet, etwas Dasding (wäre rechtlicher Grauzone)
Das wäre keine Kooperation. Irgendwas müsste der BR da beisteuern. Ggf. (Grauzone) die Nacht zwischen 2 bis 4 Uhr via Festplatte oder sonntags spät abends irgendeine einstündige (Live?-) Sendung mit bayerischen Newcomern.
Der BR könnte aus eigenem Stolz wohl wie bisher mit MDR Schlagerwelt und müsste sich dann eine weitere Braut suchen. Naheliegend Puls.
 
Das wäre keine Kooperation. Irgendwas müsste der BR da beisteuern.

Nein, muss er genau genommen nicht. Siehe rbb, der in Berlin schon immer via DAB und DAB+ auch Fremdwellen anderer ARD-Anstalten ausstrahlt (früher u.a. auch MDR Jump, SWR3, Bayern2, WDR2, heute WDR Maus, BR Heimat und BR Klassik). Das übersteigt freilich die Anzahl der erlaubten Wellen schon heute massiv, da der rbb aber nicht direkt an den Wellen beteiligt ist, ist es eine rechtliche Grauzone, die auch der neue Staatsvertrag nicht stopft. Gleches machen übrigens Radio Bremen und der SR bei der Verbreitung des Programms "WDR Maus". Beide sind nicht direkt an der Welle beteiligt und strahlen sie nur digital aus, um den Multiplex zu füllen. Es ist aber kein Kooperationsprogramm. Dass nicht andere ARD-Anstalten dies auch machen, hat damit zu tun, dass sie sich in der Regel keine Konkurrenz ins eigene Boot holen wollen. Verboten wäre es aber nicht.

Nehmen wir den BR. Der darf künftig nur noch 6 Wellen verbreiten. Als gesetzt halte ich Bayern 1, 2, 3, BR-Klassik, BR24 und - weil es recht erfolgreich ist - BR Heimat. BR Klassik könnte mit dem MDR (MDR Klassik) kooperieren und BR Schlager mit MDR Schlager. Damit wären es dann die erlaubten 7, für Puls wäre dann kein Platz mehr. Um aber weiter was für die Jugend auszustrahlen, könnte der BR im Rahmen der erwähnten Grauzone Dasding vom SWR terrestrisch ausstrahlen - eben ohne offizielle Kooperation, denn damit wäre es dann wieder eine Welle zuviel und nicht erlaubt.

Ich weiß, alles nicht so einfach :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Um aber weiter was für die Jugend auszustrahlen, könnte der BR im Rahmen der erwähnten Grauzone Dasding vom SWR terrestrisch ausstrahlen - eben ohne offizielle Kooperation, denn damit wäre es dann wieder eine Welle zuviel und nicht erlaubt.
Bayern3 ist doch schon (fast) eine Jugendwelle, wenn man mal die Musik und die Höreransprache nimmt. Die hat sich in den letzten Jahren doch sehr verändert. Das Ganze dann noch ein bisschen jünger und man hätte PULS, die eh nur "digital" senden, eingespart.
 
Zuletzt bearbeitet:
Siehe rbb, der in Berlin schon immer via DAB und DAB+ auch Fremdwellen anderer ARD-Anstalten ausstrahlt (früher u.a. auch MDR Jump, SWR3, Bayern2, WDR2, heute WDR Maus, BR Heimat und BR Klassik).
Das halte ich für weit hergeholt und hat mit Kooperation gar nichts zu tun. Die früheren Programme, die heute noch teils in anderen Konstellationen in Berlin senden (z. B. BR Heimat) hatten und haben was mit Regierungssitz Berlin zu tun. Auf UKW waren die nie. Im analogen Kabel ja. Und dann irgendwie auf DAB alt, ggf. um da irgendwas zu bringen.
Prinzipiell ging es um die zwangsverpflichtet "Bonner". Deswegen auch damals WDR 2 und SWR 3.
Dass das eine fast schwarze Grauzone war und ist, ist klar.

Kooperation heißt Zusammenarbeit und nicht 100 % Übernahme.

Das übersteigt freilich die Anzahl der erlaubten Wellen schon heute massiv, da der rbb aber nicht direkt an den Wellen beteiligt ist,
Nein. Diese DAB+-Hauptstadtausstrahlungen wird dem rbb nicht angerechnet.
 
Nein, muss er genau genommen nicht. Siehe rbb, der in Berlin schon immer via DAB und DAB+ auch Fremdwellen anderer ARD-Anstalten ausstrahlt (früher u.a. auch MDR Jump, SWR3, Bayern2, WDR2, heute WDR Maus, BR Heimat und BR Klassik). Das übersteigt freilich die Anzahl der erlaubten Wellen schon heute massiv, da der rbb aber nicht direkt an den Wellen beteiligt ist, ist es eine rechtliche Grauzone, die auch der neue Staatsvertrag nicht stopft.

Eine Anstalt darf nur seine festgelegte Zahl an Programmen verbreiten. Aber um bei deinem Beispiel zu bleiben... Es würde glaub ich nichts den SWR daran hindern in Bayern zu senden. Die 3. Fernsehprogramme gibt es bei DVB-T ja auch fast überall...
 
Zuletzt bearbeitet:
SWR-Staatvertragsentwurf in öffentlicher Anhörung:
.... Dazu ist vorgesehen, die Anzahl von zwei Landeshörfunkprogramme für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz beizubehalten, daneben könne der SWR bis zu vier weitere Hörfunkprogramme veranstalten, die er über unterschiedliche Übertragungswege verbreiten könnte. Ergänzend solle der SWR zwei ausschließlich im Internet verbreitete Hörfunkprogramme anbieten können. Damit sieht der Entwurf vor, die Anzahl von ausschließlich im Internet verbreiteten Hörfunkprogramme von drei auf zwei zu reduzieren.
 
Dazu ist vorgesehen, die Anzahl von jeweils zwei Landeshörfunkprogramme für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz beizubehalten, daneben könne der SWR bis zu vier weitere Hörfunkprogramme veranstalten, die er über unterschiedliche Übertragungswege verbreiten könnte.

Also: Zwei Landesprogramme bedeutet SWR1 und SWR4 RLP und BaWü bleiben bestehen, wobei SWR4 RLP und BaWÜ in Großteilen schon verschmolzen sind.

Vier weitere Wellen heißt: SWR Kultur, SWR 3, Dasding und SWR Aktuell.

Beide Länder haben zusammen 15,38 Millionen Einwohner. Da SWR1 und 4 nur als ein Programm zählen (aufgrund der gesonderten Situation als Mehrländer-Anstalt), sind also SWR Kultur und SWR 3 die Programme drei und vier. Pro 6 Millionen Einwohner mehr gibt es zwei weitere Programme (Dasding und SWR Aktuell).

Und, jetzt kommt das Irre: Für den Fall, dass man bei zwei Wellen jeweils mit anderen ARD-Anstalten kooperiert (denkbar bei Dasding und SWR Aktuell, aber auch SWR Kultur), wäre sogar ein siebtes Programm möglich und damit sogar mehr als bisher.

Warum das so ist: Dem SWR stünden laut aktuellem Rundfunkstaatsvertrag - unabhängig der aktuellen Beauftragung - sogar zwei Digitalwellen mehr zu, denn als Zwei-Länder-Anstalt hätte er seit dem Stichtag 4. 4. 2004 zwei Wellen mehr ausstrahlen dürfen. SWR Aktuell gab es aber schon zuvor als SWR cont.ra auf Mittelwelle, auch Dasding wurde schon 1997 gestartet. Der SWR hatte also von dieser Möglichkeit, noch zwei zusätzliche Wellen zu starten, im Vergleich etwa zu NDR, BR oder MDR nie Gebrauch gemacht und hat sich stattdessen dafür entschieden, gewisse Events wie das New Pop Festival auf temporären Event-Kanälen auszustrahlen.

So kommt es nun zur völlig kuriosen Situation, dass der SWR sogar eine Welle mehr als bisher ausstrahlen dürfte, denn aus den "vier weiteren Wellen" könnten auch fünf werden, wenn jeweils zwei nur als halbe zählen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Der Radiator:
Ich kann deine Schlussfolgerungen gerade leider nicht ganz nachvollziehen ;).

Ich sehe es so:
Bislang gibt es ja vier, bzw. jetzt faktisch nur noch 3,1 Landeshörfunkprogramme.

Im Parallelforum wird der Entwurf so zitiert, dass es künftig nur noch „ jeweils EIN Landeshörfunkprogramm für BW und RP“ gibt.

Deshalb gehe ich davon aus, dass SWR1 BW und SWR1 RP erhalten bleiben und die faktische Abwicklung von SWR4 RP „legalisiert“ wird. Traurig!

Und was soll es eigentlich bringen, zwei Programme nur per Internet zu verbreiten? :rolleyes:
 
Nachtrag: epd hat den Passus jetzt geändert, und im Staatsvertrags-Entwurf heißt es in der Tat:

(3) Der SWR veranstaltet im Rahmen seines Auftrags jeweils ein Landeshörfunkprogramm für die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Daneben kann er bis zu vier weitere Hörfunkprogramme veranstalten. Er kann diese Programme über unterschiedliche Übertragungswege verbreiten; § 27 Abs. 2 des
Medienstaatsvertrages findet Anwendung. Ergänzend kann der SWR zwei ausschließlich im Internet verbreitete Hörfunkprogramme nach Maßgabe eines nach § 32 des Medienstaatsvertrages durchgeführten
Verfahrens veranstalten.

Also: Nur noch SWR1 Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. SWR4 wird zu einer Zwei-Länder-Welle verschmolzen. Die weiteren Programme sind SWR Kultur, SWR3 und Dasding. SWR Aktuell müsste verschwinden, es sei denn der SWR kooperiert bei zwei Wellen mit anderen ARD-Anstalten, dann kann die bisherige Anzahl an Wellen bestehen bleiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
es sei denn der SWR kooperiert bei zwei Wellen mit anderen ARD-Anstalten
Warum sollte der SWR denn nicht bei der Jugendwelle und dem Kulturprogramm mit anderen Sendern kooperieren?

Unser Ding ist bereits eine Kooperation (SWR & SR), und SWR2 (wie es damals hieß) kooperierte in der Vergangenheit durchaus schon mal mit dem HR. Soviel Länderspezifisches ist in den Kulturprogrammen ja nun wirklich nicht zu finden, überwiegend dudelt Klassik.

Von mir aus können sogar SWR3 und HR3 zusammengehen - schon klar, wird nicht passieren, SWR3 ist schliesslich sowas wie das SWR-Vorzeigeobjekt.
 
SWR1 und 4 sind ja musikalisch kaum noch voneinander entfernt, abgesehen davon, dass es noch ein, zwei Alibi-Schlager pro Stunde im Vierten gibt. Nach Durchlesen des Staatsvertrags-Entwurfs rechne ich mit folgender neuen Hörfunklandschaft beim SWR:

SWR Baden-Württemberg (Fusion SWR1 und 4, mit Regionalprogrammen)
SWR Rheinland-Pfalz (Fusion SWR1 und 4, mit Regionalprogrammen)
SWR Kultur
SWR3
SWR Aktuell (oder neues Inforadio in Kooperation mit anderen ARD-Anstalten)
Dasding (oder neue Jugendwelle in Kooperation mit anderen ARD-Anstalten)
SWR Schlager (ggbf. in Kooperation mit BR/MDR)
SWR Klassik (ggbf. in Kooperation mit BR/MDR)

SWR Kultur würde dann reformiert und in der Musik mehr auf Popkultur, Jazz, Swing, Soul etc. setzen bzw. Wortschienen, Hörspiele, Features usw., denn für die Klassik gäbe es dann eine eigene Welle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben