• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Reformen und Einsparungen beim ARD-Hörfunk: das "Henne-Ei-Problem"

Auf jeden Fall hat es 100 % nichts mit ARD-Hörfunk zu tun. Dennoch danke ich dir dafür, dass ich gelernt habe, dass in Bayern Privatradio verboten ist. Das war mir nicht bewusst.
 
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Der MDR streicht fast alle Musiksendungen aus dem Fernsehprogramm. Jetzt ist "Musik Für Sie" mit Uta Bresan Opfer des Streichkonzertes geworden.
 
Die Anzahl der regionalen Hörfunkprogramme in der ARD soll von rund 70 Wellen auf 53 reduziert werden, wie die Länder erläutern. Als Grundwert nennen sie die Maximalzahl von vier terrestrisch verbreiteten Programmen je Rundfunkanstalt. Zusätzlich könne das Landesrecht aber die Regel vorsehen, dass ein ARD-Haus ein Hörfunkprogramm pro volle sechs Millionen Einwohner im Sendegebiet anbietet. Das ist vor allem für Bundesländer mit hoher Bevölkerung interessant und auch für ARD-Häuser, deren Sendegebiet in mehreren Bundesländern liegt. Welche Programme wegfallen, steht noch nicht fest.

Auch im TV wird einiges gestrichen:


 
Zur Erinnerung: Hier soll es bitte um den Hörfunk gehen.
Ich glaube, das wollen alle gerne akzeptieren, die hier mitdiskutieren. Es lässt sich nur nicht ganz vermeiden, wenn man über die aktuellen Reformpläne beim ÖR diskutiert, dass da auch die Fernsehangebote mit hineinspielen. Aus Sicht der Senderveranstalter (und der Politiker) scheinen die Radioprogramme sowieso eher als wenig bedeutendes Beiwerk wahrgenommen zu werden. Seid also nicht ganz so streng, wenn hier die Diskussion hin und wieder zum Fernsehen hin wegflutscht.
 
Seid also nicht ganz so streng, wenn hier die Diskussion hin und wieder zum Fernsehen hin wegflutscht.
Richtig, manchmal ist die Trennung zwischen Radio und Fernsehen bei den Reformplänen der ARD schwer. Dort sind wir in der Regel auch nicht ganz so streng. Allerdings wissen wir aus Erfahrung mittlerweile auch nur zu gut, dass es schnell zu seitenlangen Diskussionen über Fernsehsendungen kommt. Und die gehören nicht in ein Radioforum.
 
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Keine Überraschung, aber aus hr-Kreisen habe ich die Verlautbarung gehört, dass die Zeiten von You FM als eigenständige. lineare Welle auf klassischen Rundfunkwegen wohl bald vorbei sind. Geplant ist den Angaben zufolge eine Neuausrichtung als Internet-/Social Media-Angebot mit Audio- und Video-Beiträgen auf Abruf, maximal denkbar sei ein Fortbestand im linearen Radio im Rahmen von Kooperationen.

Andeutungen zu diesem Schritt gab es u.a. ja auch schon hier:


Ich frage mich dann nur: Ist das dann tatsächlich noch RADIO???
 
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Es geht also weiter, was die Öffentlich-Rechtlichen nicht für Renten und Pensionen verballern, verjubeln sie eben für diverseste Gerichtsverfahren. Ob Schlesinger & Co. gegen rbb oder alle gegen die Ländervertretung beim BVG, egal, Hauptsache es kostet richtig. Und das tut es. Die Beitragszahler. Programm kriegen sie dafür nicht. Und Qualität erst recht nicht.
 
Was ich nicht ganz verstehe: Die Empfehlung der KEF hat der facto Gesetzeskraft, weil ihre Expertise im Staatsvertrag der Länder über den ÖR im Ermittlungsverfahren zur Beitragshöhe als richtungsweisend festgeschrieben ist. Warum müssen Ministerpräsidenten und Landtage dann überhaupt noch zustimmen, wenn sie am Ende eh nichts zu melden haben?
 
Ich glaube, das ist wie so vieles im ÖRR:
wenn man das System und seine Organisation und Regeln heute noch einmal von vorne planen würde, würde es bestimmt nicht mehr so gemacht.

Aber jede (noch so kleine) Änderung am Bestehenden führt zu Verwerfungen bei allen Beteiligten.
 
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aus hr-Kreisen habe ich die Verlautbarung gehört, dass die Zeiten von You FM als eigenständige. lineare Welle auf klassischen Rundfunkwegen wohl bald vorbei sind
Das entspricht wohl dem, was man in den Funkhäusern als Hörverhalten unter Jüngeren ausgemacht hat. Und nicht nur da.

Radio, das bedeutet mit Ausnahme der Kulturwellen heute ausschliesslich Gedudel, schön getrennt nach Ziel- bzw. Altersgruppen. Oder Informationsschnipsel, entweder auf todlangeweiligen Infowellen, oder in aller Kürze im laufenden Programm der Oldie- oder Seniorenwellen. Zum schnellen Informieren zwischendurch. Heutige Hörgewohnheiten eben. Zum Zuhören hat ja keiner mehr Zeit, oder einfach keine Lust.

Wer mehr will, geht zukünftig auf die entsprechenden Internetseiten und besorgt sich seine Podcasts, wann und wenn er Lust dazu hat.

Bleibt die Frage, was nach der Reform, die vermutlich nicht die letzte sein wird, noch übrigbleibt. Solange es den DLF und wenige Perlen (Bayern2, WDR5 oder Radio Eins ) noch gibt, ist Radio nicht verloren.
 
Keine Fiktion: Die Qualitätsoffensive bei der ARD läuft. Bildung & Kulturgedöns wurden schon lange überschätzt.


"Programmdirektorin Christine Strobl hat die Zahl dieser Koordinationen nun von 14 auf fünf reduziert. Es bleiben Fiktion, Unterhaltung, Dokumentation, Aktuelles und Sport, während zum Beispiel Kultur, Junge Angebote, Ausland sowie Wissen, Bildung, Musik und Religion weggefallen sind."
 
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Du hättest auch genörgelt, wenn sich die Zahl der Koordinatoren erhöht hätte ("wieder neue Stellen geschaffen. Das Geld der Gebührenzahler rollt ja!") oder wenn sie gleichgeblieben wäre ("Die ARD ist reformunfähig!")
 
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Du hättest auch genörgelt, wenn sich die Zahl der Koordinatoren erhöht hätte ("wieder neue Stellen geschaffen. Das Geld der Gebührenzahler rollt ja!") oder wenn sie gleichgeblieben wäre ("Die ARD ist reformunfähig!")
Das ist kein "Nörgeln", nennt es aber gerne Ablästern. Kurz vorher, das hatte wohl Nachwirkung, habe ich mir angesehen, was genau hinter dieser Meldung sich verbarg:


Wie vielleicht einige bemerken, beteilige ich mich an plumpem Bashing ala "Zwangsgebühren" nicht. Solange mir niemand definiert, was im Bezug auf den ÖRR eine "Reform" ist, bleibt das für mich ein Buzzword. Für das, was uns in den letzten Monaten seit dem Zukunftsrat geboten wurde, möchte ich das schöne deutsche Wort "Reform" jedenfalls nicht missbrauchen. Ich schlage mal Kasperletheater vor.
 
Man kann es drehen und wenden wie man will und immer wieder das "geänderte Nutzerverhalten" beschwören, aber Fakt ist: Wenn die ÖR in gleichem Tempo wie zuletzt hinter den Online-Nutzern herlaufen und entsprechend Mittel und Kapazitäten umschichten, geben sie den Rundfunk preis, bzw. schwächen ihn noch weiter.

Im überfüllten Haifischteich der Online-Angebote wird ÖR untergehen, selbst bei höherer Qualität. Seine Zukunft liegt im linearen Rundfunk, davon bin ich mehr denn je überzeugt, denn dort kann ÖR alles besser als die Mitbewerber - muss nur wollen.
Da dies hier ein Radioforum und kein Streaming oder Podcast-Forum ist, denke ich, dass bis auf ein paar Fatalisten die meisten User hier auf die Zukunft des Radios bauen.
 
Man sollte nicht unterschätzen dass Barrierefreiheit und Zugänglichkeit ARD und ZDF immer aus der Masse der Streamingangebote herausheben werden. Das lineare Radio wird im Internet untergehen und zur Bedeutungslosigkeit herabsinken, aber die breite Vielfalt an Qualitätssendungen und relevanten Inhalten nebst Podcasts wird den öffentlich-rechtlichen Mediatheken dauerhaft regen Zulauf bescheren.

Eines können sie sich aber ein für allemal abschminken: Mit den Mitteln der Beitragszahler gewagte Film- und Serienformate zu bestreiten, die Netflix & Co. das Wasser abgraben und bestimmte Teile des jungen Zuschauersegments binden sollen ist nicht nur eine Hybris sondergleichen, sondern irrwitzige Geldverschwendung. Man sollte sich vielmehr innerhalb der EBU starke Partner suchen, mit denen man ansehnliche Projekte stemmen kann, die breite Zuschauergruppen ansprechen.
 
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Das lineare Radio wird im Internet untergehen und zur Bedeutungslosigkeit herabsinken,
Da wäre ich mir nach wie vor gar nicht so sicher, denn es sind die Streams der bestehenden Radiosender, sowohl ÖR als auch privat, die am meisten genutzt werden bei linearen Streamingangeboten. Der Fehler der auch hier schon wieder gemacht wird ist, das reine Musikangebote wie Spotify und Co mit Radiostreams gleich gesetzt werden, obwohl sie eben genau das nicht sind.


Mit den Mitteln der Beitragszahler gewagte Film- und Serienformate zu bestreiten, die Netflix & Co. das Wasser abgraben und bestimmte Teile des jungen Zuschauersegments binden sollen ist nicht nur eine Hybris sondergleichen, sondern irrwitzige Geldverschwendung. Man sollte sich vielmehr innerhalb der EBU starke Partner suchen, mit denen man ansehnliche Projekte stemmen kann, die breite Zuschauergruppen ansprechen.
Da sind wir uns nun wieder komplett einig. Dass das nicht funktionieren kann, liegt ein ganzes Stück weit daran, dass man bei Netflix und Co bei solchen Produktionen ganz anders arbeitet, Stichwort Wasserkopf. Und selbst wenn denen dann mal was gelingt, Beispiele gäbe es ja durchaus, versendet man die dann zu nachtschlafender Zeit fast ausserhalb der Wahrnehmungsgrenze.
 
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