Report: Neuer GIS-Beitrag und ORF-Pläne

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Sprollywood.

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Heute Abend war der ORF Generaldirektor im Report-Interview zu Gast. Sehr aufschlussreich, ich fasse kurz zusammen:
-ca. 450 Stellen könnten bis 2026 wegfallen, bei der Nachbesetzung von Pensionisten will man "sehr streng hinschauen"
-die geplante Umwandlung der GIS-Gebühr in eine Haushaltsabgabe ist "wichtig für die Unabhängigkeit" des ORF
-das Verfassungsgericht sieht keinen Handlungsbedarf bei der politischen Besetzung von Gremien in der Vergangenheit, zukünftig soll dies aber anders werden
-der ORF will und wird künftig mit weniger Mitarbeitern mehr Digitales ("neue digitale Programme") und generell besseres Programm anbieten
-derzeit konsumieren 85 Prozent der Österreicher mindestens ein ORF-Programm am Tag, es sollen aber bald 100 Prozent angesprochen werden
-eine Ethikkommission unter Leitung einer "führenden Top-Managerin" soll die Korruptionsvorwürfe aufklären, dafür ist Geld da

Mehr als 300 Millionen Euro sollen bis 2026 weniger ausgegeben werden. Im Gegenzug wird die Finanzierung neu geregelt:
Statt der GIS soll es künftig eine Haushaltsabgabe geben – derzeit wird noch verhandelt, wie hoch sie ausfallen wird.

 
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Stellen nicht nachzubesetzen
Halte ich für problematisch, wenn man im gleichen Atemzug erklärt, dass sich inhaltlich nichts ändern soll, man neue digitale Angebote plant und die bestehenden dahingehend ausbauen will, dass man statt bisher 85 % der Österreicher künftig 100 % von ihnen mit den Angeboten erreichen will.

Daher halte ich diese Ankündigung für eine Mogelpackung oder anders ausgedrückt für Augenwischerei, denn wenn Stellen nicht nachbesetzt werden, geht das unweigerlich mit Kürzungen im Programm einher und die bestehenden Mitarbeiter müssen die Arbeit der aus dem Unternehmen ausgeschiedenen Kollegen auffangen, was Mehrarbeit bedeutet. Und unter der zusätzlichen Belastung leidet wiederum die Qualität.
 
-der ORF will und wird künftig mit weniger Mitarbeitern mehr Digitales ("neue digitale Programme") und generell besseres Programm anbieten
Was bedeutet "neue digitale Programme"? Könnte das auch mit DAB+ zusammenhängen? Der ORF hat ja immer gesagt, dass er nur auf DAB+ sendet, wenn man ihm mehr Programme erlaubt. Wird das also erlaubt? Und was sagen dann die privaten Medien dazu, die das bisher strikt abgelehnt haben? Wie will man neue Programme überhaupt finanzieren, wenn man sparen muss?
 
Was bedeutet "neue digitale Programme"? Könnte das auch mit DAB+ zusammenhängen? Der ORF hat ja immer gesagt, dass er nur auf DAB+ sendet, wenn man ihm mehr Programme erlaubt. Wird das also erlaubt?
Erlaubt werden mehr Programme nur wenn die Politik dies will und dessen Auftrag verändert. Und "digital" heist beim ORF selten bis kaum DAB+, "digital" heist beim ORF nur Internet und vielleicht 5G oder dgl. DAB+ ist beim ORF Feindbild Nummer 1.

Ich selbst halte vom ORF wenig, weder das Wort Qualität noch Vielfalt oder objektiver und unabhäniger Journalismus kommt mir bei mir hier in den Sinn. Dass nun Jeder in Österreich zahlen muss finde ich eher eine Frechheit.

Rundfunk ist eben meiner Meinung nach keine Solidargemeinschaft wie eine Versicherung oder die Feuerwehr oder die Polizei, auch verlange ich vom einem Evengelischen nicht, dass er an die katholische Kirche Kirchenbeitrag zahlt. Selbst bei der Wehrpflicht kommt man raus, indem man Zivildienst leistet.

Der Rest ist nur Raunzerei überbezahlter und verwöhnter Journalisten und Angestellter beim ORF die nun mit weniger auskommen müssen und da und dort Kürzungen akzeptieren müssen.

Diese Raunzerei werden wir in der nächsten Zeit immer wieder in den Zeitungen in Österreich lesen werden, gepaart mit dem Ausdruck verbaler Hiflosigkeit.
 
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Es tritt übrigens jetzt ganz genau das ein, was eh absehbar war. Jeder steht nun auf und meint, dass bei ihm auf keinen Fall gespart werden darf. Ich bin ja einmal gespannt, ob dann überhaupt noch irgendetwas übrig bleibt, das tatsächlich gekürzt wird.
Nur sollten sich die diversen Privilegiengruppen ein bisschen zusammenreißen. Letztendlich sitzt die Politik am längeren Ast. Gibt es bis Jahresende kein neues Gesetz, gibt es kein ORF-Programmentgelt mehr.
 
Der Rundfunkbeitrag sinkt um ca. 30 % und wird dafür auf alle Haushalte ausgeweitet:

Die Landesabgaben bleiben unverändert. So ergibt sich eine ORF-Abgabe von 15 €/Monat und eine gleichzeitig erhobene, zweckgebundene Steuer, je nach Bundesland zwischen 0 € und 74,4 €/Jahr.
 
Für den einzelnen wird es also ein bissi billiger. Ist okay, das war eines der erklärten Ziele.
Aber nach wie vor ist nichts konkretes bekannt, wo nun gespart werden soll. Nun "bekennt" man sich gleich zum Orchester und zu den "Inhalten" von Sport Plus, die dann auf ORF1 wandern. OK. Na wenn es nur um das Auflassen des Senders Sport Plus geht, wird man aber nicht wahnsinnig viel einsparen.
 
zweckgebundene Steuer, je nach Bundesland zwischen 0 € und 74,4 €/Jahr.
Ich gehöre in Kärnten zu jenen, die ca. EUR 60,-- im Jahr extra zur ORF-Abgabe von EUR 15,-- monatlich zu zahlen haben. Laut Landeshauptmann wird dieser Kulturbeitrag " zur Gänze zweckgebunden für die Finanzierung der Kärntner Musikschulen verwendet“. Ich finde es aber seltsam, dass es auch Bundesländer gibt, die keinen solchen Kulturbeitrag einfordern, sprich auch ohne selbigen ihr Auslangen finden..... Ich persönlich wäre froh, wenn es einheitlich in KEINEM Bundesland dieses Körberlgeld für das Landesbudget geben würde. Die Musikschulen etc. könnten auch direkt aus dem Landesbudget subventioniert werden.
 
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Billiger vielleicht, aber gewiss nicht besserer.

Ich weiß noch, wie sie in DE damals gebrüllt haben, mit der Zwangsabgabe könne der Beitrag gesenkt werden. Nachdem man einen Millionenüberschuss dadurch hatte, wird mittlerweile nur noch gejammert, der Betrag in schöner Regelmäßigkeit erhöht und wir zahlen heute mehr als je zu GEZ-Zeiten.
 
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Ich persönlich wäre froh, wenn es einheitlich in KEINEM Bundesland dieses Körberlgeld für das Landesbudget geben würde
Sorry, dass ich mich hier selbst zitiere. Aber der unten stehende Beitrag in der Kronen-Zeitung geht genau in diese Richtung. Die Einhebung dieses Körberlgeldes gehört meiner Meinung nach einheitlich abgeschafft. Wie heißt es dort so schön: "Der Druck auf die Landesfürsten steigt". Wenn dann einheitlich pro Haushalt nur noch EUR 15,-- monatlich für den ORF zu zahlen sind, könnte ich - und wie ich meine viele andere auch - damit leben.

 
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