Reporter-Aufnahmegeräte

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Mobiles Aufnahmegerät gesucht...

*ROFL* schrieb:
Für den Einsatz in der Firma, sprich im Netzwerk, finde ich die ganze Palette digitaler Rekorder so untauglich wie sie eigentlich praktisch sind. Sie sparen zwar Zeit. Aber sie sind eben auch Festplatten, auf denen Mitarbeiter wirklich alles einschleppen können, was es so gibt. Wer sich diesem Risiko aussetzt - bitteschön!

Die Sorge halte ich für maßlos übertrieben. Derartiger Sicherheitsfanatismus war übrigens auch der Grund, weshalb öffentlich-rechtliche Sender Beiträge ihrer Freien anfangs nur via MusicTaxi & Co. angenommen haben. Inzwischen stehen bei vielen Sendern FTP-Zugänge zur Verfügung. Von autarken Studios gar nicht erst zu sprechen.

Und so lange in Firmen PC statt reine Terminals stehen, braucht man sich über derartige Rekorder eh keine Gedanken machen. Selbst ohne Laufwerke bieten moderne Rechner genügend Angriffspunkte: USB, WLAN, Bluetooth, Firewire, etc.

Gruß

Micha
 
AW: Mobiles Aufnahmegerät gesucht...

Hallo in die Runde,

Ich habe mich für den Marantz PMD670 entschieden.
Wir haben das Gerät heute zum ersten Mal im Einsatz gehabt- erster Eindruck:
phantastisch!!!

Danke für Eure Tipps
knallknete
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

Komme als Neu-User hier dazu und merke, es gibt doch mehr Kollegen mit dem Problem "Passen MD-Rec. und Mikro zusammen?"
Besitze einen Sony MZ-N910 und ein dynamisches Sennheiser-Mikro MD425 (ein Klassiker).
Aufnahme mit automatischer Aussteuerung lieferte zu wenig Pegel (Line-Eingang) - Was tun?

1. Elektrat-Kondensator-Mikro dranhängen (lieferte bei Ausprobieren ausreichenden Pegel) - kostet aber...

2. MD-Recorder bei ebay vertickern - und Profi-Aufnahmegerät kaufen - kostet noch mehr... (Marantz m. Flash Card + Akkus: ca. 1200 EUR)

3. Vorverstärker besorgen.

:confused:

Habe mich für Variante 3 entschieden - Fa. EMT-Studiotechnik, die hier auch irgendwo verlinkt ist: "MicTube" heißt das Gerät. Tut auch weh, aber "nur" mit ca. 180 EUR. Ist ein Profi-Gerät, gibts komischerweise nur in NL - ...

Wenn einer der Spezialisten hier im Forum einen NOCH besseren Tipp hat, wie man ein Profi-Mikro mit einem Nicht-Profi-MDRec. verbinden kann, ohne gleich viel zu zahlen wie für Variante 2 - bitte melden!!!
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

Es gibt auch Consumer-MD-Aufnahmegeräte (z.B. Sony MZ-N 710) mit Mikrofoneingang, die werden aber in der Tat immer seltener. Und die Qualität der Mikrofonvorverstärker nimmt eher ab als zu. Der letzte Sony-Porti mit einigermaßen rauschfreiem Mikrofonvorverstärker war der MZ-R 50, auch MZ-R 35 und MZ-R 30 sind gut. Wer mit den neueren Geräten arbeitet muß sich entweder mit einem höheren Grundrauschen abfinden, einen Übertrager dazwischen schalten (Neutrik NTM 4) oder eben eine Mic Tube o.ä. verwenden. Ich werde demnächst mal ausprobieren, so was http://www.netzmarkt.de/thomann/millenium_mic_1_prodinfo.html

auf Batteriebetrieb umzurüsten. Als Ersatz für die Mic Tube vielleicht eine Alternative, die neuen MD-Geräte sind eh so klein daß man sie einfach auf das Gehäuse draufkletten kann...
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

@radiotime:

hab' den MicTube noch nicht - Lieferzeit ca. 4-8 Wochen! - Nachfrage ist riesig. haben zu viele einen (falschen) MD-Rec. gekauft...!

@frozenfrog:
preiswerte alternative, das stimmt. aber auch unhandlicher
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

Hallo Zusammen!

Ich habe wieder mal getestet und zwar die neuen HI-MD Geräte der Firma Sony.
Laut Werbung soll es ja möglich sein damit vom MD auf den PC zu überspielen.
Soweit die Werbung...
Leider sieht es in der Realität nicht so rosig aus, d.h. es kann zwar in raw-PCM (also Wave-File) auf der MD aufgezeichnet werden, aber das Abspielen und der Upload funktioniert nur über das Sony Eigene Programm Sonic Solution und die eingebundenen Plug Ins im Media Player. Eine Formatkonvertierung des Sony eigenen OMG-Formates ist bisher nicht möglich. (so die Sony Hotline) Was nutzt es mir, wenn ich Selbstaufgenommenes zwar in den PC überspielen kann, aber es dann in einem nicht lesbaren Format habe (omg) Ein Umbenennen der Upgeloadeten Datei bringt übrigens auch nichts. Konvertierprogramme gibt es bisher nicht. Der freundliche Sony Mitarbeiter hat mir aber verraten, dass es wohl bald ein kostenloses Tool geben soll....na ja, da bin ich ja mal gespannt. Weiss zufällig jemand von Euch mehr darüber?

LG,
Tom
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

hallo,

eine weitere empfehlung:

ich nutze für interviews und reportagen, aber - aufgrund der reichhaltigen anschlussmöglichkeiten - folgendes gerät:

professional minidisc recorder MDP 500 von HHB (portadisc)

ähnlich dem gerät von marantz.

XLR L/R mic/line in (analog)
line out L/R (analog)
digital in/out (coaxial + optisch)
USB ! (powermac erkennt das gerät automatisch, ohne jede zusätzliche software))

hat zahlreiche prgrammierungsmöglichkeiten, sehr robust und komfortabel zu bedienen

direkt beim deutschen importeur www.for-tune.de für ca. 1.000 euro.

das zusammen unterwegs mit dynamischen sennheiser-mics oder zuhause im studio in kombination mit digidesigns digi 002 und einem großmembran ergibt ein gut abgestimmtes system.

beste grüße,

schneifel
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

1000€ für einen Recorder, der nicht mal linear aufzeichnen kann, wenns doch mal nötig ist? Für knapp 100€ mehr gibts ja schon einen Denon DN-F20, und der kann wesentlich mehr. Sorry, aber für mich kommt MD in dieser Preisklasse gar nicht mehr erst in Frage. Es ist und bleibt ein Consumerformat, ein proprietäres noch dazu (bäh...). Außerdem sind die Verkaufszahlen von MD-Recordern in den Zeiten billiger MP3-Player stark rückläufig, was die Weiterentwicklung des Formats mit Sicherheit nicht beschleunigen wird. Für Low-Budget Anwendungen bei kleinen Privatsendern, NKL, Bürgerfunk, AFK und Uniradio gibts halt derzeit noch keine echte Alternative, aber sonst..?
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

Es gibt da einen MP3-Recorder von IRiver, der ist ganz nett. Klein, handlich und bei sendbarer Qualität gute 3 Stunden Kapazität. Problem: Der hat auch wieder nur einen Line In, schaltet aber merkwürdigerweise nicht um, wenn man dort ein Mikro einstöpselt. Ist aber kein Problem, wenn man sich traut auf der Platine rumzulöten. ;)
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

Hallo,

habe für unseren Sender 4 Marantz PMD 670 gekauft- die Teile sind wirklich allererste Sahne.
Ich habe zunächst einen gekauft und 6 Wochen lang von allen Kollegen testen lassen- das Urteil war einstimmig: den wollen wir haben!!!

Viele haben am Anfang etwas argwöhnisch geschaut, von wegen "der ist ja so groß wie die alten Sonys..."- aber genau das hat sich nach und nach immer mehr als Vorteil herrausgestellt:
endlich keine fummeligen Minitasten mehr, endlich wieder ein eingebauter Lautsprecher, endlich keine kratzenden Mikroeingänge mehr, endlich mal ein Display auf dem man was erkennt usw.

Wir haben die Geräte bei Thomann gekauft, auf den integrierten Akku verzichtet, sondern den Akkuhalter genommen- der arbeitet mit ganz gewöhnlichen NiMH-Akkus und kann mit fast jedem 10 Euro-Ladegerät aufgeladen werden.

Noch was zum Thema iRiver- das Gerät haben wir bereits nach 10 Testminuten wieder eingepackt- kein automatischer Pegel, zu fummelige Bedienung und zu kleines Display.

Fazit: der Marantz hat seinen Preis, ist aber jeden Euro wert !!!

bye
knallknete (ich bekomme keine Provision von Marantz...)
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

Hey, was sehen meine entzündeten Augen: Marantz hat die Preise gesenkt! Jetzt gibts die Kiste tatsächlich schon für unter 1000€ (o.k, die Tasche kostet noch mal nen Hunderter, aber dann bin ich mit 1050 Eurosen immer noch deutlich unter dem aktuellen Preis für nen DN-F20R). Ist da der Trageriemen auch dabei? Gibts irgendwelche Einschränkungen bzgl. der Medien? Kann man bei dem auch .mus aufzeichnen, Markierungen setzen und diese direkt ins Digas übernehmen? Allmählich wirds wirklich interessant....
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

E N D L I C H ! Danke knallknete für den Kurzbericht. Die Preissenkung von marantz ist gleich der nächste Lichtblick. Die Qualität von marantz steht ja - für mich - ohnehin außer Zweifel.

Trageriemen ist bei Thomann nicht im Sortiment (Telefonauskunft).
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

PMD670. Laut Informationen von marantz-professional:
Der Trageriemen ist im Lieferumfang enthalten, ebenso der Adapter, um den Akku im Gerät wieder aufzuladen und das externe Ladegerät.
PMD 670 945,00 € (Thomann).
Akku selbst (RB1100) 121,80 € (Liste).
Hülle 98,60 € (Liste), bzw. 97,00 € (Thomann).
Komplettes Reporter-Case 307,00 € (Liste).

Preise inkl. MwSt. Hier angucken.

Wer über ein PMD650 verfügt, kann aber dessen Hülle verwenden.
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

Problem: MD-Recorder+dynamisches Mikro= zu geringer Pegel.

Scheinbar ein unentdecktes Massenphänomen bei Hörfunkleuten. Glücklich müsste die Fa. EMT sein, die als wirklich innovative Lösung einen batteriegetriebenen Vorverstärker anbietet (XLR auf 3,5mm-Klinke).
Der kostet knapp 200 EUR - ist aber genau das passende Gerät fürs beschriebene Problem.
Hab das Teil jetzt seit knapp 1 Monat - bin super zufrieden.

Für Leute, die sich einen MD kaufen wollen:

Könnt Ihr machen, auch wenns keine Profi-Technik ist.

Aber bitte:
HOLT EUCH EIN KONDENSATOR-ELEKTRET-MIKRO DAZU!!!

Dann habt Ihr das Problem mit dem zu geringen Pegel nicht, denn die KE-Mikros bringen ausreichend Ausgangsleistung+Pegel.

Frohes Schaffen!
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

Bei uns behilft man sich gelegentlich mit einem 1:10 Übertrager.

@frozenfrog
Ich konnte nur den alten PMD 690 testen, hier die Zusammenfassung:

Aufzeichnungsmedium:

PCMCIA Speicherkarten, CompactFlash Card (Type1) (mit Adapter), ältere, zu langsame Karten erzeugen *nach* der Aufnahme eine Fehlermeldung.

Aufzeichnungsformate: linear, MPEG-1 Layer 2.

Die Aufzeichnung von MP2 Files mit 192kBit/s mono bzw. 384kBit/s stereo ist möglich.
Dateiendung ist immer .wav, wird von Windows korrekt erkannt und abgespielt.

Kompatibilität:

.mp2 Files von der Flash Card können mit Digas, Easytrack, Multitrack importiert werden.

Hüllkurven sehen etwas merkwürdig aus, wie ein Lattenzaun, hört sich aber ok an. Schnitt dürfte durch die veränderte Hüllkurve erschwert sein. Marker werden nicht übernommen.
.mus Files die auf die Karte kopiert wurden werden nicht angezeigt. Gerät zeigt ERROR, da der Inhalt der Karte nicht mehr mit dem vom Gerät angelegten TOC übereinstimmt.

Ob der 670 da Verbesserungen bringt kann ich nicht sagen, mir gefiel damals der Mayah Flashman am besten. Der Maycom Handheld kam erst später heraus erscheint mir aber auch sehr interessant.
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

Nebenbei bemerkt - mal so am Rande für all die Kollegen, die heutzutage nur noch auf alles Digitale schwören, weil das gute alte Cassettengerät ja soooooo out ist:
Gibt es hier irgendjemanden,
1. dem noch nie eine Aufnahme versaut wurde, weil der Strom plötzlich weg war - kurz vor dem Ende des 'TOC-Writing' oder dem endgültigen abspeichern?
2. der sein Gerät wirklich 'blind' bedienen kann, also wirklich ohne hinzuschauen, beim Start und Ende der Aufnahme (es gibt nur ganz wenige Geräte, die entsprechnde Tastenfunktionen bieten)?
3. der sein Gerät noch nie in den overload getrieben oder alternativ untersteuert (Pegel durchgängig < -20dB) hat?
und
4. der sein Gerät bedenkenlos mit auf den nächsten Bungee-Jump nehmen würde?

Nach diversen 'Überraschungen' habe ich mich wieder entsinnt, daß Ton nun einmal eine analoge Sache ist, ein Tonband einiges an Reserven auch jenseits der 0 dBa-Grenze hat und es analoge Limiter auch sehr effizient und ohne knistern vermögen, Flugzeugmotoren im Hintergrund ordentlich 'wegzudrücken', wenn der Gesprächspartner nur laut genug spricht. Ich für meinen Teil sehe lieber meinem Gesprächspartner in die Augen, als ihm ständig Ablenkung in Form eines Aufnahmegerätes vor die Nase zu halten.
Das rauscht doch so? - mit einer halbwegs brauchbaren Cassette auch nicht mehr als ein zu gering ausgesteuertes Digitalgerät. Und was da erst beim Überspielen reinrauscht ... ...oder durch unsymmetrische Mikrofonanschlüsse (Klinkenstecker) ... - mein Gerät liefert echte (analoge) HIFI - Pegel - da ist der Rauschabstand mal eben doppelt so hoch wie bei MP3 GmbH&CoKGaA.
Oben wird empfohlen, Elektret-Mics zu benutzen, des Pegels wegen. Kann ich nur sagen: Viel Spaß bei Außenaufnahmen - so groß kann der Pop-Schutz gar nicht sein, um Windgeräusche oder die 'Pops' durch laute Aussprache effektiv zu vermeiden. Oder das Pumpen und knistern, wenn die Batterie im Micro mitten in der Reportage aufgibt. Mann - was für ein Aufwand, nur um systembedingte Schwächen zu umgehen ...

Nach knappen 15 Jahren in dem Metier und viel Kollegenbeobachtung bin ich inzwischen von meinem privaten TCD-5P in der Lederumhängetasche mehr als überzeugt ...
(Für die Laien: It's not a Trick, it's a Sony ...)

MD's find ich übrigens an anderer Stelle praktisch - als Archivmedium ...
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

kk schrieb:
dem noch nie eine Aufnahme versaut wurde, weil der Strom plötzlich weg war

Dies ist mir noch nie passiert, denn durch den Einsatz "gepflegter" Akkus sowie einem Check vor Beginn der Aufzeichnung, ist das Risiko vernachlässigbar gering.

der sein Gerät wirklich 'blind' bedienen kann

Professionelle Geräte, wie den PMD 670, kann man "blind" bedienen. Die Handhabung unterscheidet sich kaum von einem vergleichbaren Analoggerät. Schaut man sich um, entdeckt man oft Kollegen, die sehr mit ihrem "Walkman" (Consumer-MD oder -MP3) beschäftigt sind.

Wer in der aktuellen Berichterstattung tätig ist, der wird die Vorzüge, wie sie nur CF-Rekorder bieten, zu schätzen wissen. Angesichts der Speicherkapazität kann auf mp3/mp2 verzichten, also PCM aufgezeichnen. Das Microdrive-Medium in den Rechner eingesteckt, lassen sich die Aufzeichnungen ohne umständliches - und vor allem zeitraubendes - Überspielen sofort bearbeiten. Ein Vorteil, den kein analoges Gerät bieten kann und auch kein billiges (letztendlich jedoch nicht preiswertes) Consumer-Gerät.

Fazit: Es kommt auf die Ausstattung des Gerätes an. Mit einem analogen "Diktiergerät" hättest Du sicherlich annähernd die gleichen Schwierigkeiten, wie den digitalen Nachfolgern. Man benötigt kein extrem teures Aufnahmegerät, um an einen sendefähigen O-Ton zu gelangen, jedoch kann man mit derartigen Geräten entspannter (und schneller) arbeiten.
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

Kleiner Einwurf meinerseits: Die Sony TCD-Geräte werden mWn nicht mehr hergestellt, weil Sony seine gesamte Pro Audio-Abteilung auflöst. Die Neupreise waren auch zuletzt noch gut über 1000€ - dafür kriege ich auch einen CF-Recorder von Marantz oder Denon. Die Frage ist jetzt eher die: Ist Geiz geil genug um als Profi mit den immer schlechter werdenden Consumer-MD-Geräten raus zu gehen, oder setzt sich auch hier langsam aber sicher die Erkenntnis durch daß digital vielleicht besser, aber nicht billiger ist und (Aufnahme-) Qualität einfach ihren Preis hat?
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

frozenfrog schrieb:
Ist Geiz geil genug um als Profi mit den immer schlechter werdenden Consumer-MD-Geräten raus zu gehen

Geiz ist zwar geil, aber zahlt sich meiner Meinung nach nicht aus. Schlechter werden die Consumer-Geräte nicht. Sie werden immer verspielter, und gaukeln dem ahnungslosen Käufer Professionalität vor. Solche Geräte sind mir nicht robust genug. Das fängt bei den Miniklinkenbuchsen an, zieht sich über 12-V-Tonaderspeisung, fehlende Möglichkeiten Line-Pegel einzuspeisen, fehlende Limiter, unzureichende Aussteuerungsanzeige, unbeleuchtete Displays bis hin zu minderwertigen Mikrofonverstärkern und A/D-Wandler.

Bei professionellen Rekordern verhält es sich fast so, wie beim MD 421. Die Teile arbeiten auch unter extremen Bedingungen und auch nach vielen Jahren noch zuverlässig. Versuche das mal mit einem Consumergerät. Meinen Auftraggebern und mir ist Zuverlässigkeit sehr wichtig. Einen Beitrag wegen eines technischen Defekts absagen zu müssen, käme mir letztendlich viel teurer, als die Mehrkosten zwischen Consumer- und Profigerät. Es wäre nämlich ein Imageschaden, der viele Monate haften bleibt. "Ach, war das nicht der, der nicht liefern konnte?" heisst es dann.

(Aufnahme-) Qualität einfach ihren Preis hat?

Qualität hat ihren Preis, nicht nur was das angelieferte Audiomaterial betrifft. Es wäre schön, wenn jene Redakteure das auch einsehen würden, die Kollegen mit einem Apfel und ein Ei abspeisen. Oder wie sagte mir heute jemand, der abwechselnd mit TV-Kamera und MD-Rekorder zu Gange war: "Radio ist nur ein Hobby für mich." Traurige Realität statt Qualität?
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

@ MichaNRW:
... denn durch den Einsatz "gepflegter" Akkus sowie einem Check vor Beginn der Aufzeichnung, ist das Risiko vernachlässigbar gering.

Muß ich sagen: Mutig. Und es widerspricht nebenbei allen Experten, die Dir sagen, daß gerade Akkus eben nicht mehr so leicht zu 'checken' sind, die Anzeigen zumeist lügen. Und die Saftspender vor allem gern mal sehr plötzlich aussetzen. Vor allem wenns mal kalt wird draußen und ein Wind weht ...

Professionelle Geräte, wie den PMD 670, kann man "blind" bedienen. Die Handhabung unterscheidet sich kaum von einem vergleichbaren Analoggerät.

Auch da habe ich andere Erfahrungen, auch gerade mit diesem Gerät. Die Version, die ich testen durfte, hatte leider ganz normale Taster-Bedienung. Da gab es keine fühlbare Rückkopplung über den Betriebszustand. Das Sony hat dank der einrastenden Tasten den Vorteil, daß ich nur mit einem Finger erfühlen kann, ob das Ding jetzt läuft oder nicht. Der Gesprächspartner kriegt davon überhaupt nichts mit - und das machts zumeist sehr viel einfacher ...
Nebenbei: Der Limiter in diesem Gerät arbeitet vergleichsweise LAUSIG! Kein Vergleich mit der analogen Technik im Sony!
Übrigens hab ich mit dem PMD 670 noch eine nette Erfahrung gemacht, was das Ding mit den Akkus angeht. Während einer Umfrage (ich neige dazu, das Gerät zwischen den Aufnahmen lediglich pausieren zu lassen) war plötzlich der Saft weg(Gerät + Akkus fidelneu!! Vorher frisch geladen!!). Und mit ihm alles, was ich in der halben Stunde zuvor an Tönen aufgenommen hatte. MANN WAS WAR ICH SAUER!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich denke, mit Umfragen längerer Natur hast Du's nicht so, gelle? ;)

Das Microdrive-Medium in den Rechner eingesteckt, lassen sich die Aufzeichnungen ohne umständliches - und vor allem zeitraubendes - Überspielen sofort bearbeiten.

Wenns denn möglich ist ...
In praktisch allen größeren Sendern und Anstalten ist das Einkopieren fremder Daten (von externen Laufwerken) praktisch unmöglich und zumeist verboten. Du bist immer gezwungen, Töne analog einzuspielen. Das muß - nebenbei - auch nicht unbedingt ein Nachteil sein. Denn die freiwerdende Zeit läßt sich durchaus fürs Texten nutzen ... ...und Formatkonvertierungen oder Pegelanpassungen brauchts dann auch nicht mehr.
Fertige Beiträge werden nebenbei übrigens auch nur in seltenen Fällen akzeptiert - das kostet mehr, und die Texte werden oft extra benötigt. -> Doppelte Arbeit.


Deinem Fazit kann ich allerdings nur zustimmen. Man hörts den OTs meiner Meinung nach auch inhaltlich an, ob der Reporter mit dem OT-Partner beschäftigt war oder mit seinem Aufnahmegerät.
Die Sorglosigkeit, mit der man mal eben auf einen Termin 'los' kann, weil das Profi-Gerät eben einfach funktioniert, bringt echtes Geld in die Kasse.

und
@ frozenfrog:
Du hast Recht, in Europa ist die Neubeschaffung schwieriger geworden. Da die TCD-5x aber praktisch unkaputtbar sind, kann man eigentlich auch bei den gebrauchten bedenkenlos zugreifen. Besonders glücklich ist, wer die P-Variante erwischt - die hat statt der Klinken echte XLR-Anschlüsse seitlich.
Und im übrigen haben die Dinger so um die 650 bis 800 EUR zuletzt gekostet (meines Wissens), je nach Ausführung. Ich hab damals (fast 10 Jahre her jetzt) irgendwas bei 1200 Mark bezahlt.
Und seitdem eine Feder nachgespannt und regelmäßig entmagnetisiert (allle eineinhalb Jahre ca.).
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

@MichaNRW: Vergleich mal die Aufnahmequalität eines 5 Jahre alten Sony MZ-R30/35 mit einem MZ-N710. Da liegen buchstäblich Welten dazwischen, mit dem alten MZ-R30 kommen auch bei dynamischen Mikros (getestet: MD421, MD441, AKG D 202, Sennheiser e835) mit ALC und bei direktem Anschluß (nur Trennkondensator) ordentliche O-Ton-Aufnahmen zustande. Das kannst du beim neueren 710er vergessen, weil der Signal-Rauschabstand des Mikro-VV mindestens 15-20 dB (grobe Schätzung nach Audition-Anzeige beim Einspielen) schlechter ist als beim 30er/35er. Mit 1:4 Übertrager gehts einigermaßen, aber das ist wieder eine Menge Arbeit (extra Gehäuse etc.).
@ KK: Den Preis hast du für einen TCD-5 P vielleicht als Firmeneinkäufer direkt bei Sony Deutschland oder beim Großhändler gezahlt, aber nicht als Endkunde. Da hab ich Euro-Preise jenseits der 1000 in Erinnerung. Der TCD-5 M (mit Klinkeneingängen) war etwas billiger, hatte dafür aber auch bisweilen mit Kontaktproblemen zu kämpfen.
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

Die Bedienbarkeit eines PMD650 ist einfach und sicher. Ich habe immer Kopfhörer (bzw. die kleinen Stöpsel) auf, wenn ich Interviews/Umfragen mache. Da bekomme ich bei diesem Gerät für den Fall der Fälle einen unüberhörbaren Piepston aufs Ohr, wenn der Akku kurz vor dem Ende ist. Der Limiter arbeitet für meinen Geschmack gut.
Einzig darauf muss ich während einer Aufnahme schauen: Nimmt das Gerät auf oder steht es auf Pause. Ein rotes Blink - oder Dauerlicht zeigt das zuverlässig an. Bisherige "Aussetzer" am Gerät habe ich bis auf bisher eine Ausnahme auf Bedienfehler zurückführen müssen, die auf mangelnder Routine basieren, weil ich das Gerät neu hatte.

Natürlich geht das Überspielen von mp3-Files auf den PC schneller als das klassische Überspielen, aber das ist für mich eine Frage der Vorgehensweise. Während des Interviews höre ich ja, ob sich etwas als O-Ton gebrauchen lässt. Das weiß ich später, wenn ich überspiele.
Also texte ich während des Überspielens, höre parallel die Aufnahme und kann dabei an den passenden Stellen Marker setzen (Cutmaster), die automatisch durchnummeriert werden und die ich so anschließend entsprechend schnell und sicher finde.
Ein Profi-mp3-Gerät ist für mich trotzdem interessant, allerdings nur, wenn es auch mit Änderungen in der Bearbeitungssoftware einhergeht.
Ansonsten: Die alten Kassettengeräte sind in vielen Dingen durchaus nicht so schlecht, wie sie oft gemacht werden. Das Gefühl, etwas ganz sicher "im Kasten" zu haben, habe ich bis heute trotzdem nur bei den alten SONYs.
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

Hallo!

Ich verstehe die Rangelei mit den Akkus nicht ganz. Bei leerem Akku läuft doch kein Gerät mehr vernünftig. Oder hat der TCD-5 Cassettenrecorder eine Notkurbel dran ?

Gruß!

Robi
 
AW: Reporter Aufnahmegeräte

Die in größeren Geräten verwendeten NiMH- bzw. NiCd-Akkus haben zwei Probleme: Erstens verläuft die Entladespannungskurve bis kurz vor Ende der Kapazität sehr flach, bricht dann aber sehr schnell ein. Damit sind herkömmliche Batteriezustandsanzeiger so gut wie wertlos, denn wenn sie von "100%" auf "50%" heruntergehen ist praktisch keine Reserve mehr da - die Spannung bricht innerhalb von Minuten völlig zusammen.
Zweitens haben diese Akkus einen "Memory-Effekt", d.h. wenn sie nicht bei jedem Einsatz komplett (bis zur Tiefentladeschwelle, aber nicht weiter) entladen werden verringert sich ihre Kapazität im Laufe einiger zig Zyklen um den nicht genutzten "Bodensatz". Damit verschärft sich auch das erste Problem so weit daß ein voll geladener Akkusatz irgendwann nach eine halben Stunde Laufzeit ohne Vorwarnung leer ist.

Lösung des Problems: entweder Li-Ionen-Akkus verwenden (wie in den älteren Sony MD-Geräten), die haben eine weniger ausgeprägte "Stufe" in der Entladespannungskurve und praktisch keinen Memory-Effekt. Oder bei NiMH/NiCd-Akkus Einzelzellen statt Akkupacks und ein hochwertiges Ladegerät verwenden (die geräteeigenen Teile sind das meistens nicht), das die Zellen einzeln kontrolliert entlädt, bevor sie geladen werden. Von Ansmann gibts da z.B. das Energy 16.
Als Alternative sollte es außerdem immer möglich sein das Gerät mit Primärbatterien zu betreiben, die sind per Definition voll und zu jeder Tages- und Nachtzeit an der nächsten Tanke zu bekommen. Dumm nur, wenn man dann einen extra Batteriekasten benötigt und diesen nicht dabei hat...
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben