Rot-Grün will Radioquote

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Floh

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Die rot-grünen Kulturpolitiker im Bundestag wollen sich für die Einführung einer nationalen Musikquote in den deutschen Rundfunksendern stark machen. Das bekräftigten Antje Vollmer (Grüne) und Eckhardt Barthel (SPD) bei ihrer Halbzeitbilanz.
Sie unterstützen damit zahlreiche Forderungen von Künstlern wie Reinhard Mey, aber auch von politischer Seite wie Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Dazu soll es am 29. September auch eine öffentliche Anhörung im Bundestag mit Künstlern sowie Vertretern der Sender und der Musikbranche geben.

http://www.musikmarkt.de/content/news/news_2.php3?bid=10554&th=10554
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

Ach du grüne 9e!

Kann es sein, dass wir momentan, statt Regelungen abzubauen, noch weiter reguliert werden?
Na in Rußland hätte es schon lange ein "Dekret" gehagelt... :D :D :mad: :mad:
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

Na die deutsche Musikindustrie wird's freuen. Die werden mit billig und schlecht gemachter Retortenmusik die Quote schon vollkriegen - zum Schaden von den paar nationalen Acts, die wirklich gut sind.

Ansonsten ist das ganze aber eine Luftblase, da die Kulturhoheit ja bei den Ländern liegt. Das erste Mal seit langem, dass ich das gut finde...
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

So ein Quatsch. Wie hoch ist die Quote deutschsprachiger Musik z.B. bei NDR 1? Vielleicht sollte Rot-Grün nach dem Motto "So viel Staat wie nötig, so wenig Staat wie möglich" mal versuchen, sich auf den Kernbereich ihrer Aufgaben zu konzentrieren.
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

Geht mir doch am selbigen vorbei. Auf RTÉ 2FM bleibe ich so oder so von diesem Mist verschont. :D

Jedenfalls ein weitere Bestärkung in meiner Ansicht, deutsches Unterhaltungsradio lohnt sich nicht mehr einzuschalten.
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

ich will jetzt gar nicht wissen, wie oft dieses thema schon in diesem forum rumgereicht wurde.....das ist erst dann interessant, wenn mal was handfesteres in dieser richtung passiert als heisse politikerluft und geschwafel von abegehalfterten künstlern.
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

Die sollten lieber eine Niveau-Quote einführen ! Ich wüßte da ein paar Programme, wo die dringend nötig wäre.
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

Ob Innere Sicherheit, Gesundheitsreform (Bürgerversicherung "SV"), Bildungspolitik oder Radioquote, die DDR erfährt 15 Jahre nach ihrem Untergang bzw. Zerschlagung fröhliche Urständ in ganz Deutschland (einschl. Königreich Bayern). Und das ganz ohne Zutun der PDS... :rolleyes:
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

Ach, das sind doch nur verzweifelte Zuckungen einer Gesellschaft, die durch und durch krank und innerlich gespalten ist. Auf der einen Seite werden Quoten gefordert, obwohl z.B. die Jugendwellen voll sind von deutschen Produktionen, auf der anderen Seite sehen sich immer mal wieder Bands mit dem Vorwurf der "Deutschtümelei" konfrontiert, werden teilweise Geschütze aufgefahren, die sehr an diverse Strukturen erinnern, die in Monty Pythons "Leben des Brian" karikiert werden.

Da lädt das Conne Island - ein alternatives Kulturzentrum in Leipzig - MIA erst ein und dann wieder aus, wegen ihres Songs "Was es ist" und den damit verbundenen Kopfschmerzen einiger Hardliner, denen Leichtigkeit ein Fremdwort ist und die alles durch ihr Hirn drehen müssen. Mephisto 97.6 berichtete darüber, weitere Kostproben hier, hier, hier und hier.

Und die depressiv gewordenen Elsterwerdaer Lieblinge aller 16-jährigen Fritz-Hörerinnen sind jetzt offenbar auch dran: hier klicken und dann "Zur Homepage" gehen und das Tagebuch lesen, Eintrag vom 31.8.2004. Oder gleich hier nachlesen.

Nun fühlen sich Blumfeld offenbar derart in die Ecke gedrängt, daß sie... ach, lest selbst. Zu den vermuteten Hintergründen hier.

Die Liste ließe sich fortsetzen und sie zeigt - zusammen mit den offenbar gegenteiligen Bemühungen nach einer Deutsch-Quote nur eins: Deutschland ist eine Nation, die noch lange nicht den Weg gefunden hat zu dem Punkt, an dem man sich morgens selbst ohne Haß und Ekel im Spiegel betrachten kann. Was für ein krankes Land.

Mir wird schlecht.
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

ja genau radiokult eine niveau-quote , das wär's wohl !!! :D

ansonsten lehne ich mich mal ganz entspannt zurück und harre der
dinge die da kommen.

wäre das mit der quote wirklich sooooooooo schlimm ???
diskutiert wird darüber doch schon ewig, und meines wissens gibt es doch in frankreich schon seit den 80-ern eine quote.
geschadet hat das dort doch wohl nicht (guesh patti, vanessa paradies,
carolin loeb, desireless .... -auch wenn ich einige namen falsch geschrieben
habe, das waren doch zum teil richtig klasse sachen ),
und wer weiß, hätte es die quote nicht gegeben, wären diese dort in frankreich erfolgreichen hits bestimmt nicht zu uns "herübergeschwappt".

na dann bin ich mal gespannt !
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

»Nicht schon wieder dieses Thema« habe ich gedacht, als ich diesen (neu- oder un-deutsch) Thread gestern, kurz bevor ich zu meiner Sendung auf dem OKB »abgedüst« bin, gesehen habe.

Weil mir da aber gerade nach Sticheln zumute war, bin ich in meiner Sendung (die zugegebenermaßen überhaupt nichts mit deutscher Musik zu tun hat, sondern mit japanischer) doch ganz kurz darauf eingegangen und habe eine Verdoppelung der Quote an sinnvollen Politiker-Vorschlägen gefordert - von einem auf zwei Prozent.

'nough said! (Oops, schon wieder kein Deutsch)

Beste Grüße an alle
aleta
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

@aleta

Viele Menschen hatten zu ihrer Zeit wirklich fantastische Witze in ihren Sendungen. Doch sollten wir wirklich damit anfangen, diese hier niederzuschreiben?

Generell: so eine Quote wird Radio in Deutschland den Gnadenstoß versetzen. Denn wenn Sender nicht mehr gehört werden, weil die Musik schlimm ist, gehen die Privaten den Bach runter.
Und der Grund, warum sehr viel deutsche Musik nicht läuft, ist eben, weil sie schlimm ist.
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

Generell: so eine Quote wird Radio in Deutschland den Gnadenstoß versetzen. Denn wenn Sender nicht mehr gehört werden, weil die Musik schlimm ist, gehen die Privaten den Bach runter.
Das würde ich so nun wieder nicht unterschreiben wollen ...
 
Was geht denn jetzt los?!

Der Reihe nach:

Das, wovon im Ausgangsbeitrag die Rede war, halte ich zunächst einmal für das Geblubber von Politikern, die nicht einmal ansatzweise die tatsächlichen Problemlagen erfassen. Wenn man daraus grundsätzlichere Schlüsse ziehen will, dann den, wie grauselig in diesem Lande herumgepfuscht wird.

Was das alternative Kulturzentrum und dessen Ein- und Ausladung betrifft: Wer schon einmal mitbekommen hat, wie dieses Milieu so drauf ist, dem entlockt das nur ein Gähnen. Mitbekommen kann man das übrigens auch im Radio, und zwar im Versorgungsgebiet des Senders Dresden-Wachwitz durch Coloradio. Ein Bekannter hat sich dort schon vor längerem zurückgezogen und räsoniert über berufsbetroffen, aber für alles offen wie auch über Moderationen mit Grabesstimme. In diesem Fall sieht sich selbst eine olle Zecke außerstande, sich darüber aufzuregen, daß die SLM schonmal einen Lizenzentzug erwog und jedenfalls denen nicht mehr die Leitung (jetzt ja wohl nach Leipzig) bezahlt.

Der Artikel auf laut.de ist auch auf eigene Art interessant. Das fängt bei den Berliner MTV-Moderatoren [den kapiert wahrscheinlich wieder keine Sau] an - meine Damen und Herren vom Organ der Bezirksleitung Cottbus, haben Sie diese Mißachtung von Elbe-Elster gelesen?

Noch wesentlich interessanter finde ich aber, daß Dyk/Heppner dem Nationalmief zugeordnet werden. Der Text ist doch nun offensichtlich Ostalgie zum Quadrat; eigentlich müßte die Super-Illu bereits dabei sein, sie zu Helden hochzusterilisieren?

Aber eins wollen wir mal festhalten: Es war nicht allen schlecht!


Radiowaves schrieb:
Ach, das sind doch nur verzweifelte Zuckungen einer Gesellschaft, die durch und durch krank und innerlich gespalten ist. Auf der einen Seite werden Quoten gefordert, obwohl z.B. die Jugendwellen voll sind von deutschen Produktionen, auf der anderen Seite sehen sich immer mal wieder Bands mit dem Vorwurf der "Deutschtümelei" konfrontiert, werden teilweise Geschütze aufgefahren, die sehr an diverse Strukturen erinnern, die in Monty Pythons "Leben des Brian" karikiert werden.

Da lädt das Conne Island - ein alternatives Kulturzentrum in Leipzig - MIA erst ein und dann wieder aus, wegen ihres Songs "Was es ist" und den damit verbundenen Kopfschmerzen einiger Hardliner, denen Leichtigkeit ein Fremdwort ist und die alles durch ihr Hirn drehen müssen. Mephisto 97.6 berichtete darüber, weitere Kostproben hier, hier, hier und hier.

Und die depressiv gewordenen Elsterwerdaer Lieblinge aller 16-jährigen Fritz-Hörerinnen sind jetzt offenbar auch dran: hier klicken und dann "Zur Homepage" gehen und das Tagebuch lesen, Eintrag vom 31.8.2004. Oder gleich hier nachlesen.

Nun fühlen sich Blumfeld offenbar derart in die Ecke gedrängt, daß sie... ach, lest selbst. Zu den vermuteten Hintergründen hier.

Die Liste ließe sich fortsetzen und sie zeigt - zusammen mit den offenbar gegenteiligen Bemühungen nach einer Deutsch-Quote nur eins: Deutschland ist eine Nation, die noch lange nicht den Weg gefunden hat zu dem Punkt, an dem man sich morgens selbst ohne Haß und Ekel im Spiegel betrachten kann. Was für ein krankes Land.

Mir wird schlecht.
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

@K6
Der Artikel auf laut.de ist inhaltlich vollständig korrekt. Das liegt daran, das 1. die VJs mittlerweile alle in Berlin wohnen und 2. die Band selbst inzwischen bei "größeren" Auftritten ganz gerne ihre Herkunft manipuliert (leider!).

Was das Projekt Dyk/Heppner angeht hätte ich allerdings gerne mal gewußt, wie man bei Kenntnis des Textes dieses als Ostalgie pur abstempeln kann ? Ich empfehle mal sich das dazugehörige Musikvideo anzuschauen und vor allem sich mal den Text durch den Kopf gehen zu lassen. Genauso wenig hat das Ganze etwas mit Deutschtümelei zu tun. Wieso wird man in diesem Land immer gleich als ewig Vorgestriger "Pseudo-Nazi" hingestellt, nur weil man sich einmal mit der Geschichte des eigenen Landes beschäftigt ? :confused: Gerade wenn man sich das Musikvideo inhaltlich mal genauer anschaut ist es absolut unverständlich, wie man das als "Deutschtümelei" und am Ende auch noch als Ostalgie betiteln kann ...

Vorurteile und nicht enden wollendes Schubladendenken - Deutschland 2004 :rolleyes:
 
Wir sind Ihr

Zum ersten: Dann sollnse sagen Berlin-Brandenburg und dann paßt das schon :D :rolleyes:

Zum anderen: Die Geschmäcker sind halt verschieden. Für den meinen ist das arg fett aufgetragen und a kloaners bisserl zu platt. Ostalgisch finde ich da übrigens speziell die Passage 40 Jahre zogen wir an einem Strang. Aus Asche haben wir Gold gemacht. Wer, bitte, sind denn "wir"?

Be that as it may: Für meinen Geschmack zielt dieses anonyme "wir" so eindeutig auf die einstigen Bewohner der Ehemaligen Sogenannten ab, daß ich es interessant finde, wenn das als Ausdruck von Nationaltümelei gedeutet wird. Im übrigen würde ich stattdessen zunächst mal nach der Verwertungskette fragen. Z.B. vermute ich angesichts des Verlegers (Universal), daß der dazugehörige Tonträger für schlappe 14 Mark eine gepflegte Un-CD ist. Richtig oder falsch?
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

Also im Video zum Lied tauchen das "Wunder von Bern" auf, das "Wirtschaftswunder" und der Mauerbau aus Sicht eines Wessis (!). Der Osten selbst kommt darin so gut wie gar nicht vor. Das kann ja dann wohl kaum Ostalgie sein. Die Passage "Aus Asche haben wir Gold gemacht" bezieht sich auf die 40 Jahre insgesamt vom Kriegsende bis zur Vereinigung.
Das ist übrigens ähnlich wie bei dem kritisierten Titel von Virginia Jetzt. Man nehme einfach eine Textzeile aus dem Zusammenhang heraus und schon hat man seinen "Skandal". In dem speziellen Fall glaube ich allerdings eher, das da die Plattenfirma selbst ihre Finger mit im Spiel hat, denn nichts ist bei einer neuen Platte wichtiger, als das man über sie redet, egal wie.

Warum nimmt nicht mal einer Eminem-Texte auseinander ? Wenn das, was der singt einer in deutsch machen würde, würden die Alben sofort auf dem Index landen. Von einer Presse á la Rassist etc. ganz zu schweigen.

Solange dieses Land hier ein manchmal im wahrsten Sinne des Wortes so "albernes" Problem mit sich selbst hat, solange kann das hier nicht vorwärts gehen. Solange werden wir auch zu keinem vernünftigen Umgang mit unserer eigenen deutschsprachigen Musik finden. Erst Recht nicht im Radio.
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

Also, die Blumfelds haben doch wirklich mindestens ein Rad ab:
Wie aus unserem Schaffen und Verhalten klar erkennbar sein sollte, haben wir es stets abgelehnt, uns in die heimatduselige Front all derer einzureihen, die es für angebracht halten, sich in ihrem Denken, Fühlen, Singen und Handeln positiv auf Deutschland ( als Kulturnation und Heimat ) zu beziehen.
Nun darf man sich also überhaupt nicht mehr "positiv auf Deutschland" beziehen, ohne sich gleich als "heimatduselig" bezeichnen lassen zu müssen?

Wie sehr von Selbsthaß und Masochismus getrieben müssen Menschen sein, die ihre eigene Herkunft derart verabscheuen? Erstaunlich eigentlich, daß sie überhaupt noch in Deutsch singen. Das ist doch schließlich "die Sprache der Mörder"...

Radiowaves hat schon recht: Eine "Gesellschaft, die durch und durch krank und innerlich gespalten ist." Besser kann man's nicht sagen.
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

Ich hatte es wohl vergessen zu erwähnen, was Blumfeld angeht gebe ich Makeitso (wie so oft ;) ) vollkommen Recht. Der Begriff "krank" ist für diese Stellungnahme noch viel zu harmlos formuliert. Mich würde echt mal interssieren, was die eigentlich geritten hat, so etwas in solchen hoffnungslos übertriebenen Formulierungen zu veröffentlichen.
Fällt sowas schon unter geistige Selbstverstümmelung ? :confused:

Dann vergeßt mal nicht mich zum "deutschtümlenden Nationalisten" zu erklären, denn ich finde unsere Sprache nach wie vor sehr schön ... :D
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

Manchmal glaube ich auch, die Aliierten haben am Großteil der Bevölkerung genetische Veränderungen bzw. Gehirnwäsche vorgenommen, die einen notorischen Selbstzerstörungstrieb zur Folge haben.

Soll Blumfeld doch auswandern, wenn Deutschland so ein furchtbares Land ist *kopfschüttel*
 
AW: Rot-Grün will Radioquote

Die Radioquote muss kommen mit allen Vor- und auch Nachteilen, die solch eine Quote hat. Wer in Deutschland Radio einschaltet, kommt sich wie ein Ausländer im eigenen Land vor. Mir geht es zumindest so. Ich weiß, dass viele Hörer genauso denken, wie ich. Ich habe prinzipiell nichts gegen englische Musik. Aber, man zähle mal alle Radiosender beispielsweise in Berlin/Brandenburg. Wir können 35 Radiosender empfangen. Von diesen 35 Sendern dudeln 31 Programme Hits aus den Sharts oder Hits der 60er, der 70er, der 80er, usw. Bei aller Liebe, das kann es doch nicht sein. Wo bleibt da ein gesundes Mischungsverhältnis? Wir sind Deutsche und keine Engländer oder Amerikaner!!! Un so lange die deutsche Rundfunklandschaft Musik in unserer Muttersprache so stiefmütterlich behandelt, wie das zur Zeit eben der Fall ist, solange bin ich für die Quote.
 
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