RPR 1: Moderatoren sollen 20% weniger Honorar bekommen!!

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@HeinzSchenk:

Die Rechnung ist mathematisch okay. Aber sie setzt voraus, daß jemand auch 22,5 Tage à 4 Stunden moderiert. Das trifft die Realität nicht so ganz.

Da es sich um Freie dreht, kannst Du nicht die Anzahl der Arbeitstage eines Festangestellten zugrundelegen.

Rechne doch mal aus, was ein Mod. kriegt, der 2 Wochen im Monat eine 3 Stunden Schiene fährt und was er vorher gekriegt hat:

vorher: 1680 Euro
jetzt: 1350 Euro

Meinetwegen noch 3 Wochen mit 3 Stunden pro Werktag:

vorher: 2.520 Euro
jetzt: 2.025 Euro

Über 4000 Euro im Monat würden sich die meisten RPR Mods. wahnsinnig freuen.
 
Und das sind Bruttobeträge!!!!!!!!!!!!

Da geht die UST noch ab, die Einkommessteuer.
Man hat als freier keine Zuschüsse zur Krankenversiherung
, Rentenversicherung.
Eine Arbeitslosenversicherung gibt es sowieso nicht.
Dann hat man weder bezahlten Urlaub, noch bezahlte
Krankentage.
Also gegenüber den öffentlich rechtlich Freien kein Vergleich.
Dort gibt´s nämlich auch als Freier Urlaubsgeld, Krankengeld,
Zuschuss zur Krankenkasse und die Hälfte bei der Renten-
versicherung. Bei den ÖR lebt man als Freier im Schlaraffenland.
Abgesehen davon, dass man mehr verdient. Dort big es Stundensätze von 400 € und mehr für eine 3 Stunden Sendung(WDR).

Also was bleibt dem Freien bei RPR 1 noch::
Von 4000 Euro (ein Steuersatz von 35% vorausgesetzt) schon mal 1400 € Einkommesteuer.
Bleibt 2600,00 €.
davon etwa 250 € Krankenkasse, 300 € Lebens(Renten)versicherung, beiben etwa 2000,00 €. Ist man 8 Tage krank
gibt´s nix.

Vorrausgesetzt man verdient noch 4000,00 Euro bei RPR. Dort gibt´s ausser der Morningshow nur noch 3 Stunden Schichten.
 
Na ja, so schwarz-weiß ist das nicht. Erstens kann man als Freier mehr von der Steuer absetzen, als ein Festangestellter. Zweitens gibt es die KSK. Drittens erscheinen mir 2000 Euro netto als ein ganz ordentlicher Verdienst. (Sollten es tatsächlich die 4000 Euro sein.) Was aber nicht heißt, dass Kürzungen leicht aufzufangen seien. Einen gewissen Lebensstandart hat man sich über die Jahre eben gewöhnt. Mittlerweile gibt es die Kürzungen aber überall.
 
Na gut, egal, wieviel die Freien tatsächlich arbeiten. Tatsache bleibt doch, dass selbst 44,80 Euro pro Stunde von Dumpingpreisen weit entfernt ist. Was meint Ihr, was in Berlin los ist.

@anonymous: Wer nur zwei Wochen im Monat arbeitet und sich für die restlichen Wochen nichts anderes sucht, darf sich über 1300 Euro nicht wundern.
 
Aber sich für 14 tage einfach mal was zu suchen ist heutzutage ja easy!!
Die Radiosender reissen sich ja um jeden Mitarbeiter zur Zeit.
Der Arbeitsmarkt ist schier leergefegt
 
Je weiter jeder seinen Sichtkreis spannt, desto einfacher wird es. Es gibt tausende Bereiche, die wenigstens artverwandt sind, und bei denen man als Freier für ein paar Tage im Monat etwas reissen kann. Sei's bei den Zeitungen, sei's im PR-Bereich. Wer sich in diesen Zeiten bloß auf eine Art, Geld zu verdienen, einlässt, der muss eben mit 1 300 Euro auskommen. Daran ist er aber selber schuld. Finde ich. Ihr dürft da gerne anderer Meinung sein.
 
@ Kundennummer,

und wenn Du einfach einen anderen Job annimmst. Dieses Gejammer ist nicht zu ertragen. Es gibt in Deutschland bestimmt andere soziale Härtefälle, als der eines freien Radiomitarbeiters.

Phil
 
Ihr habt ja alle Recht.

Bedenkt aber bitte, daß es in diesem Zusammenhang nicht um "soziale Härtefälle Radiomoderatoren" geht, sondern schlicht und ergreifend darum, daß ein Unternehmen, das nach wie vor Gewinn erwirtschaftet, einseitig Honorarsätze kürzt, die seit über 10 Jahren um keinen einzigen Pfennig/Cent angehoben wurden.
Darum ging es in diesem Thread, um nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Immerhin die Leute, ohne die es das Produkt nicht gäbe.

Ich weiß ja nicht, was einige HeldInnen unter Euch sagen würden, wenn man ihnen die Bezüge kürzen würde.
Würdet Ihr es auch so locker nehmen, getreudem Motto: "Macht ja nix.Ich bin ja damit noch kein Sozialfall. Ich verdien ja woanders noch was zu. das stört mich nicht".
Da wäre ich mal sehr gespannt....
 
PR, Radio, Zeitung, Werbung, Offair-Moderation...
Ich will nun wirklich nicht sagen, dass dort überall einfach Jobs zu kriegen sind und schon gar nicht langfristigte.
Dennoch: Kreativität beginnt im Kopf, auch die, sich neue Einnahmequellen zu erschließen. Wer vernünftig beim Radio arbeitet und ebenso vernünftig ausgebildet ist, der sollte es irgendwie schaffen. Wer das nicht hat, macht es sich verdammt einfach, dem bösen Radio alle Schuld in die Schuhe zu schieben.
Und ich weiß, wovon ich rede!
 
gejammer

Ich glaube im Prinzip geht es doch nicht darum, ob 44,50 viel oder wenig sind, eine Telefonistin mehr bekommt, die beim ÖR viel mehr und natürlich zuviel verdienen und wie wenig man in Berlin bekommt. Entscheident scheint mir die Art zu sein wie man bei RPR mit Mitarbeitern umgeht. Sollte das 1. Posting stimmen, ist es so, dass die Kollegen aufgrund der angespannten Marktsituation quasi erpresst werden: Du arbeitest ab morgen für 20 Prozent weniger oder gehst. Die werden das wahrscheinlich sogar annehmen müssen (da kein Vertrag vorhanden, schrieb Arno) Und wie geht das dann weiter? Morgen arbeitet man für weitere 30 Prozent weniger. Ab nächsten Monat arbeitet man nur noch eine Woche, denn Praktikant xy machts für Umme. Ich würde das nicht mitmachen, sondern möglichst schnell gehen, auch wenn ich den Beruf wechseln müßte. Ich würde es jedenfalls versuchen. (bitte das nicht als besserwisserischen Angriff betrachten, ist nur meine ganz persönliche Meinung)

Und jetzt muß ich mal meinem Anfangsprinzip untreu werden:
Ich finde 55 Euro pro Stunde Moderation bei einem Landesweiten, (Quotenmäßig) erfolgreichem Radioprogramm nicht viel. Mit Vorbereitungszeit läuft das auf nen Facharbeiterlohn raus und da sollte für Programmprägende Mitarbeiter wohl mehr drin sein.

@Kundennummmer:viele Grüße aus dem Schlaraffenland. Das mit dem Urlaubsgeld usw.stimmt natürlich , aber es handelt sich bei diesen Freien oft um verkappte Festangestellte.
 
@ Schwarzer Mann:

Andere Freie als diese verkappten Festangestellten kenn ich nicht.
Ausser du arbeitest auf Prognose (siehe WDR)
 
Kundennummer

Gibt es schon. (unabhängig wo und unter welchem Status ich arbeite) Manche Anstalten limitieren Freie ohne Vertrag finanziell oder kaufen Autorenleistungen, die dann als selbständige Tätigkeit gebucht werden. Freie Reporter bekommen oft nur dann Urlaubsgeld etc., wenn sie eine Grenze an jährlichen Arbeitstagen überschreiten. Nicht jeder freie Reporter verdient automatisch Geld wenn er im Funkhaus erscheint und das müßte er ja, wenn er quasi festangestellt wäre. Du siehst also, selbst im Schlaraffenland fließen unterschiedliche Honigströme. Aber Du hast vollkommen recht mit der Behauptung, dass man die Situation von Freien beim ÖR und bei Privaten nicht vergleichen kann.
 
@schwarzer mann:

gebe dir Recht. Aber ich bezog mich auf freie Mitarbeiter die
innerhalb eines Rahmenvertrages 5 Tage pro Woche von 9-5
arbeiten.
 
Der Beobachter: Hör mal Heinz, komm hier nicht mit Fakten. Damit machst du dich gar nicht beliebt. Wir wollen hier keine Realität, hier nicht.

Spiel, Satz und Sieg - das beschreibt diverse Diskussionen treffend. Aber auch ohne wirkliche Wahrheitsfindung ist geteiltes Leid immer hilfreich und das bietet das Forum. Man findet zumindest immer Leute, denen es NOCH schlechter geht, weiß die Jasemine.
 
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