RPR-Regionalberichterstattung

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Commodus

Benutzer
Ich habe gehört, dass nach Auflösung der RPR-Regionalstudios und der Entlassung von Mitarbeitern die nun freien Regionalkorrespondenten monatlich einen Etat von €5000 zur Verfügung haben. Von diesem Geld müssen sie angeblich den gesamten monatlichen Betrieb und ihren eigenen Verdienst bestreiten. Kilometergeld, Kugelschreiber, Druckerpapier, Urlaubsvertretung, Fahrtkosten- all das soll offenbar mit diesem Geld bezahlt werden. Für Zweitjobs ist offenbar keine Zeit: Denn die Freien sind angeblich verpflichtet, von morgens bis abends im Studio zu sitzen. Meine Fragen:
1. Stimmt das?
2. Wie kann man da wirtschaftlich überleben?
3. Warum lassen sich Leute auf solche Deals ein?
 
zu1: Die Summe ist mir nicht bekannt - doch würde mich diese Größenordnung nicht verwundern. Was man so hört dürfte dieser wirklich lächerliche Betrag aber stimmen. Die abgeschriebenen Zeitungsmeldungen (Bspl: Trier) deuten jedenfalls daraufhin, dass für längere Recherche die Zeit zu schade ist - Time is cash -

zu2) NEIN!! Man braucht auch andere Einnahmequellen. Das begrenzt wiederum die Zeit für vernünftige Nachrichtenrecherche

zu3) etwas abgewandelt kommt hier Gorbis Spruch zum Tragen: "Wer zuletzt geht, den bestraft das Leben". Wer jetzt noch zu den Bedingungen arbeitet hat offenbar keine andere Wahl seine Kohle zu machen oder einfach den Absprung zum günstigen Zeitpunkt nicht geschafft. Dann muß man jetzt halt erstmal in den sauren Apfel beißen um überhaupt was in der Hand zu haben.
 
RPR-"Studio Köln" reaktiviert

Offenbar war auf der Festplatte für die Regional-Nachrichten in Ludwigshafen noch Speicherplatz frei:
Heute um 07.30 Uhr liefen Regional-Nachrichten "aus dem RPR-Studio Köln" auf 103,5 MHz.

M. E. eine weitere gigantische Fehlentscheidung der Herren Schneider & Co:
Im Raum Köln-Bonn hört praktisch niemand RPR - schon wegen des schlechten Empfangs des Senders auf 103,5 MHz (der ja nicht in "Ahrweiler", sondern am Nürburgring steht).

Und den Rheinland-Pfälzern nördlich und nordwestlich von Koblenz, die RPR (je nach Wohnort) auf 103,5 MHz am besten empfangen können, geht es sonstwo vorbei, wenn in Köln-Bilderstöckchen eine Wohnung brennt oder in Siegburg mal wieder jemand zusammengeschlagen worden ist.

Daß diese Hörer auf die Koblenzer Frequenz (101,5 MHz) umschalten, wage ich stark zu bezweifeln. Eher werden sie gleich ein neues Programm suchen.
Die nächste MA wird es vielleicht zeigen.
 
Technisch gesehen ist die 103,5 im Raum Köln Bonn m.E. von durchaus ausreichender Qualität.

Man sollte bedenken, was RPR vor ca. 10 Jahren über die 103,5 gesendet hat: Täglich drei (später noch zwei) Stunden komplett live aus Köln, damals "Ortszeit" und "Rush Hour". Im Gegensatz zum vergleichsweise relativ dünn besiedelten nördlichen Rheinland Pfalz läßt sich im Großraum Köln eine beachtliche potentielle Hörerzahl, allein über 103,5, erreichen.

Die Zahlen von "Lokalmatador" Radio Köln zeigen auch, dass Regionalisierung offenbar maßgebend für Erfolg ist, jedenfalls in Köln. Wirtschaftlich kann es nur sinnvoll sein, auf dieser Basis eben durch Regionalisierung, auch am Kölner Radiomarkt zu partizipieren.

Der bisherige großteilige Rückzug aus der Regionalberichterstattung aus Köln der letzten Jahre kann demzufolge grundsätzlich nicht der richtige Weg sein, will man das Hörerpotential der 103,5 welches sich bietet, nutzen.
 
Was die Empfangsqualität der 103,5 MHz angeht, habe ich andere Erfahrungen gemacht:

Ich wohne selbst in Bonn. Im Innenstadt-Bereich ist die 103,5 sogar stationär kaum in vernünftiger Qualität zu empfangen, vom Autoradio-Empfang ganz zu schweigen. Etwas besser wird es in den westlichen Außenbezirken von Bonn.
In Köln habe ich den Empfang selbst noch nicht getestet, laut Auskunft eines Freundes soll es aber auch dort zumindest in der Innenstadt problematisch sein.

Es ist sicher richtig, daß RPR früher intensiv versucht hat, im Raum Köln-Bonn einen (regionalen) Fuß in die Tür zu bekommen. Allerdings hat man diesen Versuch wegen zu geringer Hörerzahlen wieder eingestellt und das (von der Miete her sicher superteure) Studio im Olivandenhof aufgegeben.

Natürlich kann man im Ballungsraum Köln-Bonn mehr Geld verdienen als im nördlichen Rheinland-Pfalz, aber dort hat RPR nach meinen Erfahrungen relativ treue Hörer, die man mit Regionalnachrichten aus dem Raum Köln-Bonn sicherlich nicht hält.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben