RPR und Radio Regenbogen künftig unter einem Dach

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Welche Änderungen dürften auch den Lokalsender Regenbogen 2 zutreffen? Die alte RNO Rhein-Neckar-Odenwald GmbH ist schon längere Zeit raus und der Gesellschafter Moira Rundfunk ist der Radio Regenbogen Hörfunk in Baden GmbH beigetreten. Die RNO selbst ist nun die sunshine Live GmbH und betreibt nur noch das Programm sunshine live. Hinter sunshine live steckt nur noch die Eurocast, Rhein-Neckar-Zeitung und NRJ Hörfunk GmbH
 
In Rheinland-Pfalz fällt es halt besonders auf, weil dort ehemals drei landesweite Privatfunkketten und bundesweites Privat-TV (Sat.1) ansässig waren. Sat.1 ist mittlerweile von der MA HSH lizenziert und die Privatfunkketten werden bald alle mehrheitlich aus anderen Bundesländern bespielt.
Überspitzt gesagt: Würden LMAs aus BW und RLP ebenfalls fusionieren, dann ginge nichts verloren.
Außer halt der gut dotierte Chefposten vom Genossen Eumann.
LMK und LfK sollten tatsächlich fusionieren. Nicht nur beim Hörfunk, sondern auch beim Fernsehen ist inzwischen fast alles mit BaWü verknüpft. Bei der letzten Ausschreibung des RTL-Rhein-Neckar-Fensters gab es auch erhebliche Reibungsverluste zwischen den beiden Landesmedienanstalten (und innerhalb der LfK).

Außerdem, die letzten Nichtverlängerungen von Lizenzen sind fast alle mehr oder weniger in die Hose gegangen.
Was gab es da denn in der letzten Zeit? Mir fällt nur die Flux/Energy-Geschichte ein, und da scheiterte es daran, dass Flux nicht in der Lage war, eine formal korrekte Bewerbung einzureichen. Bei allen anderen Neuausschreibungen gab es meines Wissens keine ernsthaften Konkurrenzbewerbungen. Wo es eine gab, zuletzt 2014 (mit Wirkung ab 2016) in Neckaralb gab es tatsächlich eine Neuvergabe.

Wäre es da nicht auch sinnvoll endlich mal aus drei Bereichssendern ein landesweites Programm zu machen?
bitte nicht. Die kleinteilige Struktur ist ja der Grund, warum es jetzt überhaupt einen Nukleus für Wettbewerb in BaWü gibt. Andernfalls hätten wir eine private Radiolandschaft wie Niedersachsen. 🤮 Das Thema Empfangbarkeit sollte sich über DAB+ rasch lösen; der Landesprivatmux wird ja aktuell - endlich - kräftig ausgebaut.
 
Positiv an der Sache: Die bisherigen Mitarbeiter von RPR und Regenbogen werden laut Rheinpfalz alle von der Mediatainment Südwest übernommen.
Mmmh, übernommen? Das heißt es gibt neue Verträge für die Kollegen, oder werden die Konditionen der alten einfach überschrieben? (Ist als Frage gemeint, keine indirekte Mutmaßung oder Unterstellung)
 
Was gab es da denn in der letzten Zeit? Mir fällt nur die Flux/Energy-Geschichte ein, und da scheiterte es daran, dass Flux nicht in der Lage war, eine formal korrekte Bewerbung einzureichen. Bei allen anderen Neuausschreibungen gab es meines Wissens keine ernsthaften Konkurrenzbewerbungen. Wo es eine gab, zuletzt 2014 (mit Wirkung ab 2016) in Neckaralb gab es tatsächlich eine Neuvergabe.
Paradiso in Berlin vor 10 Jahren. Aber ist egal, erstens wird lineares Radio an Bedeutung verlieren und zweitens gibt es mit DABplus bei weitem nicht so einen Engpass bei der Frequenzen/Sendeplätzen. Lokales/regionales Radio produziert für die erzielbare Reichweite zu aufwendig. Voraussichtlich wird es eine Konkurswelle im Einzelhandel geben. Wie wollen sich dann Lokal- und Regionalstationen refinanzieren, wenn ihnen 10-35% der Werbeumsätze wegbrechen?
Kein Mensch braucht unterfinanziertes Lokal-Regional-Radio, dass Playlisten, Aktionen und Promotions aus Geldmangel schlecht kopiert. Lokale Infos? Es gibt in jeder Region genug Blogs, die eine gute Lokalberichterstattung fahren, dazu kommen noch die sozialen Medien. Ihr großer Vorteil, sie können zu ganz anderen Kosten Content produzieren und distribuieren. Ohne eine vollgefressene Medienanstalt, die alles ausbremst und Verlage bevorzugt.
 
Es stimmt was ihr schreibt.
Ich finde es bedenklich, wenn 4 Programme so hohe Marktanteile haben (womit geworben wird), deren Sendegebiete sich auch noch so deutlich teilen/überschneiden dannn auch noch zusammentun.
Andererseits: Beim Free-TV wurde ja auch übernommen & fusioniert wie die Wilden.
 
Regenbogen und RPR1 haben lange im jeweils anderen Gebiet gewildert. RPR1 hatte sogar mal ein Regionalstudio Karlsruhe, Regenbogen macht(e?) Radio für "Baden und die Pfalz". Beide mit umfänglicher Plakatwerbung auf der "falschen" Rheinseite.

Was jetzt kommt? Ich nehme an: Zusammenlegung der Redaktion, Technik, Musikredaktion. Werbung ist ja ohnehin schon gebündelt. Abgesehen vom erhöhten Platzbedarf für die vermutlich fünf Sendestudios dürfte das Gemeinschaftsunternehmen am Ende kaum größer sein als die einzelnen Sender jetzt.
 
RPR wildert überall im "Ausland", weil das eigene Sendegebiet keine wirklichen Metropolen hat. Köln, Frankfurt, Mannheim/Heidelberg, Karlsruhe. RPR hatte eigene Regionalstudios in Frankfurt und Köln, auch heute noch eigenes Regionalprogramm für Köln. RPR hat sechs Regionalversionen: Mainz, Koblenz, Trier, Ludwigshafen, Kaiserslautern, Köln. Mainz bezieht Frankfurt und Darmstadt explizit mit ein. RPR und SWF/SWR haben schon immer außerhalb von RP gewildert ("Wetter für BW, RP, Saarland und die Kölner Bucht"). RP ist schon immer von "außen" versorgt worden (SR: "Wetter für Saar-Lor-Lux und RP"). Langjährige SWF-Hörer wissen das. Ich habe mich immer nur aus dem Ausland "mitversorgt" gefühlt, RP hat bei SWF3 früher gefühlt keine Rolle gespielt. Außer ein bißchen Regionalprogramm in SWF1 (Rheinhessenwelle, Pfalz-Programm, Rheinland-Programm) war da nichts. Erst 1998 (1991) wurde Mainz zum vollwertigen Standort.

Regenbogen 102,8 hat früher (ab 1992) explizit mit "Baden, Hessen und die Pfalz" geworben (heute "Metropolregion Rhein-Neckar"), 100,4 mit "Baden, Elsaß und die Pfalz" (heute "Baden und die Pfalz"), 101,1 mit "Baden, Elsaß und die Schweiz" (heute "Südbaden und der Schwarzwald"). T.O.N. hatte ab 1991 explizit mit "Drei Länder und ein Sender", "Nord-BW, Nordbayern und Südhessen" geworben.
 
Regenbogen 102,8 hat früher (ab 1992) explizit mit "Baden, Hessen und die Pfalz" geworben (heute "Metropolregion Rhein-Neckar"), 100,4 mit "Baden, Elsaß und die Pfalz" (heute "Baden und die Pfalz"), 101,1 mit "Baden, Elsaß und die Schweiz" (heute "Südbaden und der Schwarzwald").
Warum lässt man denn jetzt das Elsaß und die Schweiz außen vor? Mir hat das damals gut gefallen, dass man nicht an den Ländergrenzen Halt gemacht hat. Für ein Nordlicht war das etwas völlig neues, denn die niedersächsischen Privaten haben so etwas nicht gemacht.
 
Da hier dieses Bereichssenderkonstrukt angesprochen wurde:
Als das aus den "siegreichen" Regionalsender geschaffen wurde, gab es in BW ja noch SWF und SDR. War das ein Grund, nicht ein einziges landesweite Privatprogramm zu schaffen?
 
RPR bekommt schon einen ziemliche Spagat in seinem Sendegebiet hin. Die Wochenreichweite verteilt sich wie folgt:
  • 54% Rheinland-Pfalz
  • 24% NRW, hauptsächlich wohl das Kölner Becken, was für eine starke Marktposition und gegen die Lokalsender spricht.
  • Die Overspillgebiete
    • 9% BaWü
    • 7% Hessen
    • 5% Saarland
Nur mal so zum Vergleich, ffn hat 62% seiner Wochenreichweite in Niedersachsen, wenn Bremen hinzuzählt sind es 2/3. Der Rest ist einfach Overspill aus den angrenzenden Bundesländern
 
Heute morgen ist mir aufgefallen, dass RPR1. seine Verpackung erneuert hat. Beim Verkehr und Wetter tönt er neu. Scheint auch neue Jingles zu geben.
 
Eine neue Verpackung gibts bei RPR1 seit Jahresbeginn. Zeitgleich haben auch Radio Regenbogen und Regenbogen 2 neue Jingles und Opener erhalten. Da macht sich die enge Verbindung also offenbar schon bemerkbar.

Interessant ist, dass man bei RPR1 den Fokus jetzt klar auf das Kernsendegebiet legt: Während seit vielen Jahren stets von der "besten Musik von der Südpfalz bis Köln" die Rede war, lautet der neue Claim nun "die beste Musik für Rheinland-Pfalz". Die zahlreichen Hörer in der Region Köln/Bonn werden somit nicht mehr direkt adressiert.
 
@freiwild:
Zum Thema Turmstraße:
Ich habe im "Rundfunk auf UKW" von 1997 ein Foto aus der Turmstraße gefunden, und es abfotografiert und markiert.
Im SWF-Gebäude war damals übrigens auch Radio Campanile ansässig. Der Sender war analog über Astra und deutschlandweit im Kabel zu empfangen, und verbreitete ein religiöses Programm.
 

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Interessant ist, dass man bei RPR1 den Fokus jetzt klar auf das Kernsendegebiet legt: Während seit vielen Jahren stets von der "besten Musik von der Südpfalz bis Köln" die Rede war, lautet der neue Claim nun "die beste Musik für Rheinland-Pfalz". Die zahlreichen Hörer in der Region Köln/Bonn werden somit nicht mehr direkt adressiert.
Kann sein. Nur solche Slogans gab es früher auch schon ab und an mal. Der Supermix für Rheinland-Pfalz hieß es zum Beispiel auch schon. Glaube 2008 oder 2009 war das.
 
Die "Fusion" im Südwesten ist ja eigentlich der Schlusspunkt einer langjährigen Entwicklung. Fusion mit Einschränkung, da ja einer der größten Gesellschafter von Regenbogen und RPR identisch ist - die Medien Union. Initiiert wurde dies ja schon Anfang des Jahrtausends von dem damaligen RPR-Geschäftsführer Barth, der dann darüber stolperte, da Schunk und Kropp (damals noch bigFM) das nicht so sahen. Tja, persönliche Befindlichkeiten und Eitelkeiten haben schon so manche notwendige Entwicklung im föderalen, man kann auch sagen, zerstückelten, Radiomarkt erfolgreich verhindert. Im Prinzip wird jetzt etwas zuende geführt, was vor rund 20 Jahren begonnen wurde. Beschreibt sehr zutreffend die Entwicklungsgeschwindigkeit der Branche.

Aber ja, am Ende wird ein Konzentrationsprozess stehen, der nach wie vor immer noch sehr zögerlich vonstatten geht. Aber sicher dürfte sein, dass die Kleinstaaterei endlich ist.

Das sehen aber die LMAs auch. Daher suchen sie sich neue Beschäftigungsfelder. Da versucht man dann dieses Internet zu regulieren oder beschäftigt sich mit sich selbst. Ach ja, Datenschutz gibt es ja auch noch. Oder Klicksafe und sonstiges sinnloses Gedöns. Eumann? Ziel ist doch erreicht. Versorgung läuft, Doktortitel ist geblieben, und - nun gut - man ist noch ein kleiner Willi Wichtig. Läuft doch.
 
Das sehen aber die LMAs auch. Daher suchen sie sich neue Beschäftigungsfelder. Da versucht man dann dieses Internet zu regulieren oder beschäftigt sich mit sich selbst. Ach ja, Datenschutz gibt es ja auch noch. Oder Klicksafe und sonstiges sinnloses Gedöns. Eumann? Ziel ist doch erreicht. Versorgung läuft, Doktortitel ist geblieben, und - nun gut - man ist noch ein kleiner Willi Wichtig. Läuft doch.
Es fällt schon auf, dass die LMAs bei den von mannigfaltigen Forderungen nach mehr Sparsamkeit bei den Öffis selten bis nie erwähnt werden. Dabei werden die ebenfalls vom Gebührenzahler finanziert.
Und es wäre durchaus von Interesse, was Herr Eumann für seine 10.000 Euro pro Monat im Detail so leistet, abgesehen von irgendwelchem Klicksafe-Kram und sonstiger Selbstbeschäftigung.
 
Es fällt schon auf, dass die LMAs bei den von mannigfaltigen Forderungen nach mehr Sparsamkeit bei den Öffis selten bis nie erwähnt werden. Dabei werden die ebenfalls vom Gebührenzahler finanziert.

Im Verhältnis zum Gesamtnapf verschwindet im schwarzen Loch der LMAs nur relativ wenig. Man fragt sich allerdings, was so Riesenanstalten wie BLM oder LfM mit jeweils fast 100 Mitarbeitern so den ganzen Tag machen. Wofür es allerdings so eine BREMA oder MSA gibt oder eine LSA... Ich weiß es nicht. Man fragt sich wirklich, was die den ganzen Tag machen.

Und es wäre durchaus von Interesse, was Herr Eumann für seine 10.000 Euro pro Monat im Detail so leistet, abgesehen von irgendwelchem Klicksafe-Kram und sonstiger Selbstbeschäftigung.

Ich finde, dass die Endlagerung von Eumann dort relativ kostengünstig ist. Erstens verdient er dort weniger als früher und zweitens kann er dort deutlich weniger Schaden anrichten. Wie gesagt, relativ.
 
@Wanderdüne
Also, die Antwort auf Deine rhetorisch gemeinte Frage, die Antwort kennt nur der Sand. Na, da gibt es viele Posten mit bester Work-Life-Balance. Das Juste Milieu und die Classe Politique wissen schon wie man sich alimentiert. Gerade so widersinnige Minianstalten sind beste Versorgungseinrichtungen. Eigentlich machen die Medienanstalten genau das, für was sie gründet wurden: Verlegermonopole absichern.
Nur dumm gelaufen, Verlage werden immer unwichtiger und im Markt von Heute und Morgen, im digitalen sind die Verlage ungefähr so bedeutend wie Gartenzwerge.
 
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